Forum: Fahrzeugelektronik Magnetventil schnell(er) abschalten?


von Ulf B. (ulf61)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich möchte ein Magnetventil in einer PKW-Einspritzanlage schneller 
abschalten als es die OEM-Schaltung tut. Die max. Zyklusfrequenz liegt 
in der Größenordnung von 100 Hz.

Auf das Problem scheint mir das hier zu passen:

Falk B. schrieb:
> Wenn man den Strom in einer Spule
> schnell abschalten will, muss man eine hohe Induktionsspannung zulassen.
> Eine Freilaufdiode tut das nicht, denn die hat nur 0,7V Flußspannung.
> Schaltet man  zur Freilaufdiode einen Widerstand oder eine Z-Diode in
> Reihe, wird die Induktionsspannung deutlich höher und der Strom klingt
> deutlich schneller ab.

Im Anhang ist links das OEM-Schaltungsprinzip rund um das fragliche 
Ventil skizziert.

In der Mitte habe ich im "Induktionsstromweg" zwecks schnellerem 
Stromabbau einen Widerstand eingesetzt, der bei bestromtem Ventil durch 
die Diode überbrückt wird (der Spannungsverlust über die Diode soll hier 
mal außen vor bleiben).

Rechts habe ich zur Vereinfachung die Diode und den Widerstand durch 
eine Z-Diode o.ä. ersetzt. Aber aus dem Bauch heraus habe ich diffuse 
Zweifel, ob auch das noch das Abschalten des Magneten gegeüber dem 
OEM-Setup beschleunigt, ohne daß irgendwelche Teile durch Transienten 
zerstört werden.
Was meint Ihr dazu?

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Normalerweise legt man die 100V Z-Diode zwischen Gate und Drain des 
MOSFET oder nutzt einen Avalanche-rated MOSFET.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

ich verstehe alle 3 Bilder nicht, ein Magnetventil ist erst mal eine 
Spule und zwischen 1 & 2 gehört die Freilaufdiode und zum schnelleren 
Abschalten erweitert mit einer Z-Diode um das Produkt Strom * Spannung 
größer zu machen welche die in der Spule gespeicherte Energie (Ws) 
schneller umsetzt also abbaut!

: Bearbeitet durch User
von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Normalerweise legt man die 100V Z-Diode zwischen Gate und Drain des
> MOSFET oder nutzt einen Avalanche-rated MOSFET.

Mag sein, aber der MOSFET sitzt in der Motor-ECU, und darin möchte ich 
nicht herumlöten, wenn es auch außerhalb der ECU (= im Kabelbaum zum 
Magnetventil) eine Lösung gibt ;-)

von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> ein Magnetventil ist erst mal eine
> Spule und zwischen 1 & 2 gehört die Freilaufdiode und zum schnelleren
> Abschalten erweitert mit einer Z-Diode um das Produkt Strom * Spannung
> größer zu machen welche die in der Spule gespeicherte Energie (Ws)
> schneller umsetzt also abbaut!

Mit der Spule zwischen 1 und 2 ist das Magnetventil gemeint.
Den ungefähren Effekt einer Freilaufdiode plus Z-Diode in Reihe möchte 
ich ja mit minimalem Aufwand erreichen, also einer Z-Diode in Reihe zur 
Spule. Den Spannungsverlust über der Z-Diode in Durchlaßrichtung nehme 
ich dabei in Kauf.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Mag sein, aber der MOSFET sitzt in der Motor-ECU, und darin möchte ich
> nicht herumlöten

Ich liebe Salami-Scheiben - auf dem Brot, nicht hier.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> zwecks schnellerem Stromabbau einen Widerstand eingesetzt

Die Frage wäre, ob sich das Magnetventil deswegen merklich schneller 
schließt. Massenträgheit, Federcharakteristik, ...

Messen wirst du das ja nicht können. Und berechnen auch nicht.

von Nevs (noname_user)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Ich liebe Salami-Scheiben - auf dem Brot, nicht hier.

Also für mich war das schon beim Eingangsposting ersichtlich, dass der 
TO von Elektronik nicht viel Plan haben kann. Mal abgesehen von dem 
Ziel, was auch noch nicht klar ist.
Will er damit Sprit sparen, oder was soll der Sinn in den Eingriff einer 
serienreifen industriellen Schaltung sein?
Die erfundenen Zusatz-Schaltungen sind ja wohl ein Zeichen für 
elektronisch unbewandert. Der ganze Sums wird schon auf der ECU sitzen, 
oder ist das eine Trainings- oder Testaufgabe in einer Ausbildung?
Der Schaltungsauszug ist auch nicht von Original, der Kabelweg vom MSG 
zum Ventil muß auch noch berücksichtigt werden. Änderungen könnten daran 
das EMV- Verhalten arg verändern.

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

von Ulf B. schrieb:
>Den ungefähren Effekt einer Freilaufdiode plus Z-Diode in Reihe möchte
>ich ja mit minimalem Aufwand erreichen, also einer Z-Diode in Reihe zur
>Spule.

Du hast noch nicht verstanden was eine Spule macht wenn
man den Strom abschaltet. Bei deinen drei Beispielen sind
der zweite und dritte sinnlos. Beim ersten Beispiel baut
sich das Magnetfeld am schnellsten ab, induziert aber auch
die höchste Spannung, die Bauteile zerstören kann.
Die Reihenschaltung von Z-Diode und Diode müssen parallel
zur Spule.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

Nimm mal eine Spule, lass einen Gleichstrom durch
sie fließen, fass sie parallel mit Daumen und Zeigefinger
an und schalte den Strom ab. Dann weißt du es was sie
macht, wenn man ihr den Strom abschaltet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> als es die OEM-Schaltung tut.
Die Originalschaltung ist wesentlich komplexer als dein 
Prinzipschaltbild. Weil du also nicht weißt, was da genau drin ist, ist 
es nutzlos, daran aussen etwas drumrumzubasteln.

Günter L. schrieb:
> Beim ersten Beispiel baut
> sich das Magnetfeld am schnellsten ab, induziert aber auch
> die höchste Spannung, die Bauteile zerstören kann.
Deshalb ist es nur eine Prinzipschaltung.

Die zweite und dritte Schaltung sind beim Abschalten gleichwertig: die 
Spannung am Drain des Fets ist lediglich um 0,7V höher als bei der 
linken Prinzipschaltung.

> Die Reihenschaltung von Z-Diode und Diode müssen parallel
> zur Spule.
Und das wird eben aussen dran gebastelt nichts helfen, wenn im Gerät 
sowieso schon eine Freilaufdiode drin ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Mit der Spule zwischen 1 und 2 ist das Magnetventil gemeint.
> Den ungefähren Effekt einer Freilaufdiode plus Z-Diode in Reihe möchte
> ich ja mit minimalem Aufwand erreichen, also einer Z-Diode in Reihe zur
> Spule.

dann ist dein Bild falsch oder unvollständig, so klappt das nicht!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Günter L. schrieb:
> fass sie parallel mit Daumen und Zeigefinger
> an und schalte den Strom ab.

Das kann lebensgefährlich werden, wenn der TO das mit unterschiedlichen 
Händen macht.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Hier gibt es ein paar Grundlagen zu „fast decay“, finde ich sehr 
lesenswert
https://www.allaboutcircuits.com/technical-articles/difference-slow-decay-mode-fast-decay-mode-h-bridge-dc-motor-applications/

Wenn man keine H-Brücke braucht - so wie Du - kann man das Prinzip mit 
den 2 Dioden aufbauen. Ich habe das schon mal für einen magnetischen 
Auswerfer aufgebaut, der Zugewinn an Geschwindigkeit war dramatisch.

Allerdings muss man dafür eben auch einen High-Side Treiber hinzufügen, 
der ebenfalls angesteuert werden muss. Wenn Du das nicht möchtest sieht 
es eher mau aus.

von Marci W. (marci_w)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Das kann lebensgefährlich werden, wenn der TO das mit unterschiedlichen
> Händen macht.

Bei einer Relaisspule wohl eher nicht.

Als Jugendlicher hat mich mal der Aufbau eines Fotoblitzgerätes 
interessiert. Mehr muss ich dazu wohl nicht schreiben. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Marci W. schrieb:
> Bei einer Relaisspule wohl eher nicht.

Bei sowas sicher nicht: HJR-4102-L 5V

Aber in dem Fall ist das die Spule eines kräftigen Magnetventils.

von Rick (rick)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Was meint Ihr dazu?
Das Magnetventil dürfte sich ähnlich verhalten wie ein Relais.
Hier wurden verschiedene Methoden zur Transientenunterdrückung und der 
dafür benötigten Zeit untersucht:
https://www.te.com/commerce/DocumentDelivery/DDEController?Action=srchrtrv&DocNm=13C3311_AppNote&DocType=CS&DocLang=EN

von Reiner O. (elux)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> ich möchte ein Magnetventil in einer PKW-Einspritzanlage schneller
> abschalten als es die OEM-Schaltung tut.

Warum eigendlich? Ich sehe in diesem Bemühen irgendwie keinen Sinn...

von Ulf B. (ulf61)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Reiner O. schrieb:
> Ulf B. schrieb:
>> ich möchte ein Magnetventil in einer PKW-Einspritzanlage schneller
>> abschalten als es die OEM-Schaltung tut.
>
> Warum eigendlich? Ich sehe in diesem Bemühen irgendwie keinen Sinn...

Es geht um ein Mengenstellerventil (MSV, Rdc = 2 Ohm, L = unbekannt), 
mit dem der Rail-Hochdruck für die Einspritzventile eines Benziners 
geregelt wird. Stellgröße ist das PWM-Tastverhältnis am 
Mengenstellerventil, das den Förderanteil des mechanischen Hubes der 
Hochdruckpumpe bestimmt.

Für Tuningzwecke wurde eine Hochdruckpumpe mit größerem 
Kolbendurchmesser eingebaut. Nun steigt der Hochdruck besonders im 
Teillastbetrieb (= wenn wenig Sprit aus dem Rail abfließt) ab ca. 5500 
rpm so hoch, daß Fehlermeldungen gesetzt werden.

Logdaten des Motorsteuergeräts zeigen dabei, daß der von der 
Druckregelung angeforderte MSV-Schließwinkel (= bestromte Zeit) schon 
auf Null sinkt, aber das MSV offenbar wegen der programmierten 
Induktionsparameter (spannungsabhängige Einschaltverzögerung sowie 4 
msec Abklingzeit des Spulenstroms) immer noch bestromt wird.

Reduzierungen von Einschaltverzögerung und Abklingzeit in der 
MSG-Programmierung zeigen zwar bei Null-Anforderung des Schließwinkels 
z.B. eine halbierte PWM-Bestromung des MSV, aber der zu hohe Raildruck 
sinkt nicht merklich ab. Vermutlich wird also der aktive Förderhub des 
MSV gar nicht mehr verkürzt.

Daher will ich wenigstens die Abklingzeit des Spulenstroms verkürzen, um 
das MSV "schneller" zu machen.

Die Innenschaltung des Motorsteuergerätes (Bosch MED 9.1) kenne ich 
nicht. Ohne innere Freilaufdiode sähe der Weg des 
Abschalt-Induktionsstroms IMO so aus wie links im Anhang dieses Posts: 
Das Bordnetz erzeugt ca. 14V "Durchlaßspannung", dazu kommt rund 1V über 
die vermutete Mosfet-Bypassdiode. Dann müßte die Selbstinduktion nur ca. 
15V Flußspannung aufbauen und könnte relativ lange fießen.

In der Mitte den Anhanges könnte ich den Selbstinduktionsstrom 
zusätzlich über einen wählbaren externen Reihenwiderstand Rx schicken, 
womit sich die Induktionsspannung erhöht und die Abschaltzeit verkürzt.
Rechts im Anhang übernimmt die Sperrspannung der Z-Diode die Funktion 
des Rx.

Wenn es eine interne Freilaufdiode gäbe, würde das alles natürlich fast 
nichts bewirken, und die Induktionsspannung würde sich nur um die 
Durchlaßspannung der externen (Z-)Diode erhöhen.
Ich möchte nur Eure Meinung hören, ob meine Idee ohne interne 
Freilaufdiode grundsätzlich funktionieren könnte.

Ist es jetzt verständlicher?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Ich möchte nur Eure Meinung hören, ob meine Idee ohne interne
> Freilaufdiode grundsätzlich funktionieren könnte.

Du hast sie zu all deinen Vorschlägen gehört: Nein, geht so nicht.

Aber du willst die Antworten nicht hören, sondern glaubst, wenn du noch 
öfter fragst, bekommst du endlich mal ein Ja, wie damals beim betteln 
bei deinen Eltern.

von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Danke für die sachlichen Antworten.

von Rolf (rolf22)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Vor Abschalten bewegen sich die Elektronen auf dem roten Weg, nach dem 
Abschalten auf dem lila Weg.
Die Energie aus dem Magnetfeld wird also nach dem Abschalten in der 
Diode verheizt – das ist das Prinzip einer Freilaufdiode im Kontext 
"Abschalten von Induktivitäten".

In deinen Schaltungen gibt es aber den lila Weg gar nicht. Sieh das 
endlich ein.

: Bearbeitet durch User
von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> In deinen Schaltungen gibt es aber den lila Weg gar nicht. Sieh das
> endlich ein.
Richtig.
Aber warum kann keiner meiner blauen Wege funktionieren (unter der 
Annahme, daß im MSG keine Freilaufdiode sitzt)?

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Aber warum kann keiner meiner blauen Wege funktionieren (unter der
> Annahme, daß im MSG keine Freilaufdiode sitzt)?

Weil sich die Schaltung an die Naturgesetze hält, nicht an wirre 
Phantasien.

von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Weil sich die Schaltung an die Naturgesetze hält
Ach, das hätte ich nicht gedacht.
Und an welcher Stelle verstößt meine Idee gegen welche Naturgesetze?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Und an welcher Stelle verstößt meine Idee gegen welche Naturgesetze?

Nirgends. Das ist das schöne an Naturgesetzen. Man kann gegen sie nicht 
verstossen. Und braucht keine Richter, Juristen und Polizisten.

Sie funktionieren halt nicht.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Das ist das schöne an Naturgesetzen. Man kann gegen sie nicht
> verstossen.

In Träumen schon.

von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Sie funktionieren halt nicht.

Magst Du mir vielleicht erklären, wo genau meine blauen Wege für den 
Selbstinduktions-Stromweg nicht funktionieren, und warum nicht?

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

von Ulf B. schrieb:
>Ich möchte nur Eure Meinung hören, ob meine Idee ohne interne
>Freilaufdiode grundsätzlich funktionieren könnte.

>Und an welcher Stelle verstößt meine Idee gegen welche Naturgesetze?

Nein, deine Ideen funktionieren nicht. Du hast immer noch nicht
verstanden, was eine Spule nach abschalten des Stromes macht.
Einer Spule widerstrebt es, daß sich der Strom schnell ändert.
Sie "will" das der Strom in gleicher Richtung weiter fließst.
Das kann auch die Diode in Bild 3 deiner Beispiele nicht
verhindern, sie ist in Durchlaßrichtung. Und ohne interne
Freilaufdiode gibt es im Verhalten kein Unterschied, ob deine
Diode da ist oder nicht, dann kannst du sie auch gleich
weglassen. Sie bekommt keine umgekehrte Spannung, so daß
die 100V Zenerspannung entstehen können.

von Nevs (noname_user)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Magst Du mir vielleicht erklären, wo genau meine blauen Wege für den
> Selbstinduktions-Stromweg nicht funktionieren, und warum nicht?

Das ist ja wohl ein Scherz, die Grundlagen der Physik in E-Technik waren 
so Schulbildung ab 5. Klasse damals, u.a. das Induktionsgesetz. Deine 
unendlichen Mankos in den Grundlagen der Physik werden wir dir hier 
nicht aufarbeiten. Auf sowas sollte man aber von selber kommen, aber wie 
kamst du eigentlich auf die komische Idee mit der Zitierung von Falk B. 
da ganz oben?
Und woher stammt denn der ganze Prosatext zum eigentlichen Problem?
Wenn man an Motoren was Tunen möchte sollte man schon in der Materie 
stehen,
mit irgendwas zusammenreimen wird das so nichts. Und was das Prosa oder 
deinen Schlüsse darin betrifft, bist du damit sicherlich auch mächtig 
neben dem Problem.
Mal ein Tip, wie soll denn bitte dein Strom nach deinem Plan so fließen, 
entgegen der anliegenden Spannung rückwärts, weil das wohl so ganz 
normal ist? Vom Prinzip her heben sich ja entgegengesetzte Potentiale 
eigentlich auf, nur in der Realität fließt aus einem Akku oder der 
Stromquelle der Strom in genau eine bestimmte Richtung, und nicht wieder 
rückwärts so wie du das gern hättest.

von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Günter L. schrieb:
> was eine Spule nach abschalten des Stromes macht.
> Einer Spule widerstrebt es, daß sich der Strom schnell ändert.
> Sie "will" das der Strom in gleicher Richtung weiter fließst.

OK, danke, damit kann ich etwas anfangen.
In der Spule würde sich der "blaue" Induktionsstrom nach dem Weg durch 
die blaue Schleife selbst begegnen und kurzschließen anstatt aneinander 
vorbeizulaufen, und das kann nicht funktionieren.
Das braucht Ihr nicht zu verstehen, aber mir hilft es grade.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
>> Einer Spule widerstrebt es, daß sich der Strom schnell ändert.
>> Sie "will" das der Strom in gleicher Richtung weiter fließst.
>
> OK, danke. Damit kann ich etwas anfangen.

Wozu wohl hatte ich in meinem Bild Stromrichtungs-Pfeile gemalt?

von Reiner O. (elux)


Lesenswert?

Ulf B. schrieb:
> Für Tuningzwecke wurde eine Hochdruckpumpe mit größerem
> Kolbendurchmesser eingebaut.

Ich habe es doch geahnt.
So wie ich das sehe wirst Du um eine Änderung der Kennfelder wohl nicht 
umhinkommen, was allerdings weitere Probleme nach sich ziehen kann.

>Logdaten des Motorsteuergeräts zeigen dabei, daß der von der
>Druckregelung angeforderte MSV-Schließwinkel (= bestromte Zeit) schon
>auf Null sinkt, aber das MSV offenbar wegen der programmierten
>Induktionsparameter (spannungsabhängige Einschaltverzögerung sowie 4
>msec Abklingzeit des Spulenstroms) immer noch bestromt wird.

Ich habe mal von Bosch ein Programm bekommen, wo sie die MED 7 
erschöpfend zwecks Applikation erklärten (die MED 7 und 9 unterscheiden 
sich jetzt nicht sooo sehr).

Das Problem bei Benzinern ist, das die Pumpe immer fördern muss, zwecks 
Schmierung und Kühlung (die bei Benzinern wegen der niedrigen 
Schmierungseigenschaften des Saftes eh problematisch ist). Man hat also 
eine Grundfördermenge (glaube ich mich zu erinnern...), zu der dann der 
die angeforderte Mehrmenge kommt.
Selbst wenn die Anforderung Null ist, fördert also Deine größere Pumpe 
in der Grundmenge schon mehr, so dass der Druck im Teillastbereich also 
zu hoch ist. Du solltest also die Grundmenge verringern (ob das für die 
Pumpe gesund ist?), daher: Kennfeld ändern...

Weiterhin glaube ich mich zu erinnern, dass die Regelung des MSV 
ereignisabhängig war, das heißt sie war wohl nicht im Winkelpfad (also 
nicht Timingabhängig), so daß die Endstufe vermutlich eine Freilaufdiode 
hat (die die Abklingzeit bedingt durch den durch die Diode fließenden 
Strom verlängert). Das kann man aber auch am Signal des MSV schön im 
Oszilloskop sehen. Wenn also die Nadel der Spannungsspitze bei ca. 35V 
geclippt wird, kann man also von einer Diode im StrG ausgehen.
Wenn Du kannst, vergleiche mal ein Einspritzsignal eines vorlagernden 
Benziners (timingabhängig, daher nicht geclippt, Spannungsspitze etwa 
70V) mit dem Deines MSV, da siehst Du dann schon, was ich meine...

Daher muss ich mich den Vorrednern anschließen und feststellen, daß es 
vermutlich mit äußeren Maßnahmen wohl so nichts wird.

Just my 2 Cents

Gruß
Elux

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

von Ulf B. schrieb:
>wo genau meine blauen Wege für den
>Selbstinduktions-Stromweg nicht funktionieren, und warum nicht?

Dein Denkfehler ist, daß nach abschalten des FET, Strom durch
die sogenannte Body-Diode fließt. Das tut es aber nicht, weil
dann müßte sich ja die Stromrichtung umkehren. Die Spule will
aber das der Strom in gleicher Richtung weiter fließt.

von Nevs (noname_user)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Wozu wohl hatte ich in meinem Bild Stromrichtungs-Pfeile gemalt?

Bei ihm sind auch welche drin, nur kennt er die Naturgesetze des 
GleichStromes sicher nicht. Das Induktionsgesetz, ganz ohne §, ist auch 
nicht so schwer?
Aber die unglückliche Erklärung von Günter L. hat er ja angeblich 
kapiert.

Nachtrag: Günter L., also deine Erklärungen dazu helfen ihm sicher nicht 
weiter. Ganz verkehrt sind sie nicht, nur eben nicht für Laien 
verständlich oder hilfreich.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Rolf schrieb:
> Wozu wohl hatte ich in meinem Bild Stromrichtungs-Pfeile gemalt?

Mit http://www.falstad.com/circuit/ könnte er es auch simulieren und in 
Zeitlupe ansehen, wie das zusammenhängt.

von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Nevs schrieb:
> Aber die unglückliche Erklärung von Günter L. hat er ja angeblich
> kapiert.
>
> Nachtrag: Günter L., also deine Erklärungen dazu helfen ihm sicher nicht
> weiter. Ganz verkehrt sind sie nicht, nur eben nicht für Laien
> verständlich oder hilfreich.

Mir haben sie jedenfalls geholfen.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

da wurde wohl die technische und physikalische Stromrichtung miteinander 
vermischt.

von Monk (roehrmond)


Lesenswert?

Marci W. schrieb:
> Als Jugendlicher hat mich mal der Aufbau eines Fotoblitzgerätes
> interessiert. Mehr muss ich dazu wohl nicht schreiben. ;-)

Da mussten wir alle durch  schätze ich.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Nimm die eine Simulations-Software und probiere das Gaze ungefähdet 
durch.

NI-Multisim z.B. kann man 14 Tage ohne Einschränkungen nutzen. Für 
Mac-User gibts iCircuit kostenlos ... und es gibt sicher noch endlos 
weitere Programme ...

von Monk (roehrmond)


Lesenswert?

Ich würde vermeiden, den induzierten Strom ins Netzteil zu leiten, weil 
das für diesen Sonderfall höchstwahrscheinlich nicht geeignet ist. Das 
verursacht einen Peak in der Versorgungsspannung, wenn da nicht genug 
Kondensatoren und Lasten zur Aufnahme des Stroms sind.

Bedenke auch seltene Fälle, wo alle Magnete gleichzeitig abgeschaltet 
werden. Ein einzelner Impuls mit Überspannung genügt, um Halbleiter zu 
zerstören. Die heilen nicht aus.

Wenn du es trotzdem machen willst  bau irgendeinen Schutz ein, z.B. 
einen Shunt Regler parallel zum Netzteil.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> da wurde wohl die technische und physikalische Stromrichtung miteinander
> vermischt.

Falls du mich meinst (Tipp: Es ist nicht verboten, Bezüge deutlich zu 
machen):
Ich hatte im Text von der Bewegung der Elektronen geschrieben. Das ist 
in jedem Fall eindeutig.
Mit anderen Richtungsfestlegungen konnte ich mich noch nie anfreunden. 
Ich habe mir vor 65 Jahren oder so selbst eingebläut, dass die 
Elektronen aus dem Minuspol einer Spannungsquelle herauskommen und 
entgegen Diodenpfeilen fließen. Mit dieser Regel kann ich jede Schaltung 
verstehen.

Damals in der Röhrentechnik war das das Natürlichste von der Welt: Die 
glühende Kathode lässt eine Elektronen-Wolke raus, egal, was Gitter und 
Anode machen.

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Günter L. schrieb:
> Die Spule will aber das der Strom in gleicher Richtung weiter fließt.

Deswegen heißt es ja Freilauf-Diode. Ist wie der Freilauf beim Fahrrad: 
Man hört auf zu treten und das Fahrrad fährt **in derselben Richtung** 
noch etwas weiter, bis die gespeicherte Energie verbraucht ist.

von Nils B. (hbquax)


Lesenswert?

Mir scheint, passend zur größeren Pumpe brauchst du halt auch ein 
größeres MSV, dass bei gleichen Schaltzeiten mehr Durchsatz hat. Falls 
es das nicht gibt, vielleicht kannst du zwei MSV parallel betreiben, 
elektrisch und fluidisch.

von Ulf B. (ulf61)


Lesenswert?

Nils B. schrieb:
> Mir scheint, passend zur größeren Pumpe brauchst du halt auch ein
> größeres MSV, dass bei gleichen Schaltzeiten mehr Durchsatz hat. Falls
> es das nicht gibt, vielleicht kannst du zwei MSV parallel betreiben,
> elektrisch und fluidisch.
Wir bräuchten eher "nur" ein MSV, das bei niedriger Antaktung weniger 
Sprit ins HD-Rail duchläßt.
2 MSV parallel wäre für uns eh nicht realisierbar, denn das MSV ist 
kompakt im HD-Pumpengehäuse verschraubt: 
https://www.bar-tek.com/media/69/88/08/1652886416/1458048669-1795a3faf.jpg
Rechts oben ist der Spulenstecker.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.