Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatorfrage zur Filterung von Gleichspannung (Lautsprecher)


von Thomas (kosmos)


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Hallo, ich habe mal eine kurze Frage. Ich stecke gerade eine Schaltung 
zusammen um einen Hochtöner anzusteuern. Da ich nur eine Gleichspannung 
zur Verfügung habe wollte ich dem Hochtöner einen Kondensator 
vorschalten.

Kann mir jemand zur Dimensionierung etwas sagen?

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas schrieb:
> Kann mir jemand zur Dimensionierung etwas sagen?

Seine Grösse bestimmt die untere Grenzfrequenz, hängt aber vom Hochtöner 
ab.

Da er nur mit -3dB/Oktave begrenzt, wird man ihn so gross machen, dass 
er den Frequenzgang innerhalb der durch die Frequenzweiche an den 
Hochtöner durchgelassenen Frequenzen nicht nennenswert beeinflusst.

von Thomas (kosmos)


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sagen wir mal alles unter 6000 Hz wird nicht benötigt.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Für meinen 8 Ohm Hochtöner habe ich einen bipolaren 4,7uF Elko 
eingesetzt (Grenzfrequenz = 4kHz). Falls du einen 4 Ohm Hochtöner hast, 
dann nimm einfach einen 10uF Elko. Das klingt dann, ohne viel 
rumrechnerei, automatisch immer ganz gut:

🔊

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Thomas schrieb:
> sagen wir mal alles unter 6000 Hz wird nicht benötigt.

Dann nimm 3,3uF bzw. 6,8uF. Das hängt von der Impedanz des Hochtöners 
ab.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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ok vielen Dank, bipolar habe ich keinen da kann man da 2 normale 
gegeneinander verschalten?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Thomas schrieb:
> kann man da 2 normale gegeneinander verschalten?

Ja, kann man machen. Sag mal, wieviel Ohm hat denn dein Hochdöner 
eigentlich?

von Thomas (kosmos)


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sind günstige HT aus China Impedanzangaben gibt es keine. Die Teile 
werden aber nur eine einzige Frequenz zu sehen bekommen, deswegen ist 
eigentlich auch keine Frequenzweiche nötig, es muss nur verhindert 
werden das da DC durchkommt. Wenn ich keine 100 Hz generiere kommen 
diese auch nicht an den HT, nur möchte ich bei Einsatz eines einzigen 
Transistors verhindern das der "Membran"-ausschlag nur in die eine 
Richtung vom Nullpunkt geht und ich so 50% verschenke.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Thomas schrieb:
> Da ich nur eine Gleichspannung zur Verfügung

Vermutlich -bisher wird davon ausgegangen- eine
unipolare Versorgung eines Verstärkers mit "nur"
ganz gewöhnlicher (meist faktisch "Halbbrücke" -
nennt man nur bei Audio seltenst so) Endstufe.

Dafür brauchst Du mitnichten einen bipolaren
Auskoppel-C, weil an diesem ebenfalls nur die
DC-Spannung anliegt, Tonfrequenz-pulsierend.

Und der volle Strom wirkt als DC-Ripple. Falls
Du die Kapazität zumindest partiell aus Elkos
machen willst, ist das noch etwas kritischer -
ausreichende Ripple Spezifikationen haben wohl
längst nicht alle.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Thomas schrieb:
> Impedanzangaben gibt es keine.

Falls nicht, dann miss den Widerstand einfach mit dem Ohmmeter aus.

Thomas schrieb:
> möchte ich bei Einsatz eines einzigen Transistors

Beim Einsatz von nur einem einzigen Transistor lädt sich der Elko einmal 
kurz auf und dann kommt kein Ton mehr aus dem HT!

von Alfred B. (alfred_b979)


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Thomas schrieb:
> bei Einsatz eines einzigen Transistors

Was, bitte, soll denn das bedeuten?

> verhindern das der "Membran"-ausschlag nur in die eine
> Richtung vom Nullpunkt geht und ich so 50% verschenke

"50% verschenkt" wäre nicht das tatsächliche Problem,
wenn wir hier denn von Audio sprechen (was man wegen

Thomas schrieb:
> Schaltung(...) um einen Hochtöner anzusteuern

eigentlich erst mal annähme).

Bitte beschreibe mal präzise, was genau Du wozu genau
plantest, wirklich von Alpha bis Omega - laß nichts aus.

Natürlich auch nicht Dir bekannte elektr. Werte (egal
wovon genau), so vorhanden/bekannt oder ... er-meßbar.


[P.S.:
In der Überschrift "... zur Filterung von Gleichspannung".
Wobei Du aber offensichtlich einen HT treiben willst - an
dem alles_andere_als "gefilterte Gleichspannung" liegt.


{DC filtern im Sinne von "glätten" (also eine glattere
Spannung gewinnen) würde man mittels Kondensator von +
nach GND (oder von - nach GND bei negativer Polarität).

Scheinbar (!) willst Du eine sog. "AC-(Aus-)Kopplung"
--- also aus (D)einer pulsierenden DC den AC-Anteil
(als AC-Strom durch den LS durch ...) zu kriegen.}


"Fachsprech" war in der Überschrift total schiefgegangen -
bitte lege Dich nicht allein darauf fest, sonst könnten
weitere Mißverständnisse oder zumindest Unklarheiten die
Folge sein.

Bitte "eigene" (Dir bekannte, also "treffende") Worte -
dann gibt's bestimmt in Rekordzeit die passende Lösung.]


Und: Übrigens ist egal, ob es um z.B. ein bitterernstes
Projekt oder "ne Art Spielerei" geht - bzgl. Ratsuche
(so lange kein allgemeingefährlicher Anschlag oder was)
gleichwertig.

Bitte nichts verschweigen, um "uns unnötige Arbeit mit
einer Spielerei zu ersparen" - entweder ganz, oder gar
nicht, es gibt kein (sinnvolles) "Dazwischen"... ;-)))

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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Isophon (TM)

https://de.wikipedia.org/wiki/Isophon

setzte in seiner Frequenzweiche zum Selbstbau für
2-Weg-Boxen als Kondensator vor dem Hochtöner i.d.R. einen
bipolaren Elektrolytkondensator mit 5 µF ein.

Sowohl für 4, als auch 8 Ω.

(Nachtrag: Was widersinnig ist.)

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Thomas schrieb:
> möchte ich bei Einsatz eines einzigen Transistors

Der Elko würde zwar den Gleichstrom abtrennen, aber du brauchst noch 
einen zweiten Transistor, um den Elko wieder automatisch zu entladen, 
damit dein Hochtöner den nächsten Ton wiedergeben kann!

Denn wenn der Elko einmal prall voll abgefüllt ist, dann geht kein Ton 
mehr in ihm rein und er muss für die Wiedergabe des nächsten Tons vorher 
entleert werden.

: Bearbeitet durch User
von Michi S. (mista_s)


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Thomas schrieb:
> Da ich nur eine Gleichspannung zur Verfügung habe

Thomas schrieb:
> sagen wir mal alles unter 6000 Hz wird nicht benötigt.

Dann gibts eine ganz einfache Lösung: nimm drahtlose Anschlusskabel für 
Deinen Hochtöner, dann kommt garantiert nur Gleichspannung mit >6000 Hz 
dort an. ;)

von Rainer W. (rawi)


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Thomas schrieb:
> Die Teile werden aber nur eine einzige Frequenz zu sehen bekommen

Falls diese einzige Frequenz bekannt ist, könnte man das 
berücksichtigen. Vielleicht ist sogar die Leistung bekannt, so dass man 
einen Kondensator wählen kann, der den Ripplestrom auch verträgt.

Thomas schrieb:
> sind günstige HT aus China Impedanzangaben gibt es keine.

Dann miss doch nach

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Rainer W. schrieb:
> Dann miss doch nach

verstehe ich nicht, der Wechselstromwiderstand ist doch von der Frequenz 
abhängig, da müsste ich dann schon ein Signalsweep drüberlaufen lassen 
und den Abfall über verschiedene Frequenzen aufnehmen und dann ist die 
Frage wie man das mittelt.

von Thomas (kosmos)


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dieser Hochtöner scheint einen Kondensaor eingebaut zu haben des 
Multimeter zeigt bei der Widerstandsmessung OL an, habe dann mal einen 
anderen Typen aus meinem Sortiment genommen und dieser zeigt 4,5 Ohm an.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Angehängte Dateien:

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So wurde das früher mit einem Übertrager gemacht. Das geht heute auch 
noch mit einer Drossel mit zwei Wicklungen.

von Uwe (neuexxer)


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Die Bewertung von
Beitrag "Re: Kondensatorfrage zur Filterung von Gleichspannung (Lautsprecher)"
mit "-" erschliesst sich nicht jedem.

Isophon hatte damals einen Schaltungsvorschlag für 2-Weg-Boxen
bekanntgegeben
(und auch als Fertigweiche 'FW 1' verkauft:
- wg. Copyright lasse ich den Link hier weg -)
mit jeweils, für 4 UND 8 Ω gleichen
5 µF vorm Hochtöner, und 0,75 mH vorm Tieftöner.

Das sind zwingend verschiedene Verhältnisse bei den beiden Impedanzen!

von Rainer W. (rawi)


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Thomas schrieb:
> verstehe ich nicht, der Wechselstromwiderstand ist doch von der Frequenz
> abhängig, ...

ja

> ... da müsste ich dann schon ein Signalsweep drüberlaufen lassen
> und den Abfall über verschiedene Frequenzen aufnehmen ...

ja, oder einfach bei ein paar ausgewählten Frequenzen Messen.
Widerstand in Serie mit deinem Schallwandler und Spannungen/Phase messen

> ... und dann ist die Frage wie man das mittelt.

Wieso mitteln?
Wenn die Impedanz bei verschiedenen Frequenzen verschieden ist, ist das 
so.

von Uwe (neuexxer)


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> ... und dann ist die Frage wie man das mittelt.

Ist doch nicht sinnvoll!
Das Impedanzmaximum üblicher Lautsprecher(-boxen) ist doch mehrfach
höher, als deren Minimum. -

Wichtig ist, dass die Impedanz bei keiner Frequenz
KLEINER wird, als 80% (übliche Grenze) der spezifizierten
'Nenn'-Impedanz.

Und dieses Minimum kann man näherungsweise mit einem
(DC-)Widerstandsmesser herausbekommen...

: Bearbeitet durch User
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