Forum: Fahrzeugelektronik Benötige zusätzliche Informationen zu Danfoss-PWM-Ventil


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ein Bekannter betreibt eine Landmaschine, in der mehrere PWM-gesteuerte 
Magnetventile vom Typ Danfoss 11122043 (siehe auch 
https://powersource.danfoss.com/products/p/11122043) verbaut sind.

Er möchte den Stellbereich des PWM-Signals, das von der 
Maschinensteuerung kommt, extern (also ohne Eingriff in die Steuerung), 
einschränken können, das hat rein nutzungstechnische Gründe.

Wie das prinzipiell ginge ist NICHT mein Problem!

Aber ich hätte gerne einige Infos zu dem Ventil, die über die auf der 
Webseite hinausgehen, z.B. das Pinout des "Deutz"-Anschlusssteckers, die 
empfohlene/maximale PWM-Frequenz, die vom Ventil selbst vorgegebenen 
PWM-Grenzwerte usw. Steht alles nicht in dem "Datenblatt".

Bevor ich versuche, mich direkt an Danfoss zu wenden: Kennt hier jemand 
weitere Infos bzw. einen Link darauf?

Ich finde bisher nur die Infos im Link und irgendwelche Werbung, aber 
keine weiteren techischen Details. Ich habe zwar Oszillogramme und 
statische Messwerte mit Strömen u. Spannungen, gewonnen im laufenden 
Betrieb der Maschine mit Hilfe eines Y-Service-Kabels, aber mit mehr 
"amtlichen" Infos wäre mir wohler.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Habe inzwischen selber was gefunden ...

https://assets.danfoss.com/documents/latest/55928/BC218286485446de-DE0203.pdf

Ach ja, der Stecker heisst tatsächlich "Deutsch" :-), der Mann hat wohl 
einen leichten Sprachfehler. Passsiert.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Danke fürs Teilen, interessante Lektüre!

von Wolf17 (wolf17)


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"Die PVEA-Funktion umfasst einen Schaltkreis mit einem geschlossenen 
Regelkreis (Closed-Loop Logic). Ein eingebauter Mikrocontroller 
verarbeitet die Signalspannung und das LVDT-Rückmeldesignal und 
reguliert die Magnetventile entsprechend."

Ich lese Ri 12k 100nF und empfohlenes f>1000Hz. In den Spezifikationen 
zur Ansteuerung gibt es Einträge zu Signalspannung (Us) und 
Signalspannung PWM (Us). Das klingt, als wenn das Ventil auch auf 0-10V 
DC proportional reagiert. Dann vermute ich eine RC Mittelwertbildung mit 
Spannungsauswertung, das passt auch zur angegebenen 
Reaktionsgeschwindigkeit.

Bei RC ist die Ansteuerfrequenzobergrenze unkritisch, über 100kHz würde 
ich aber nicht gehen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ja, danke. Eine Auswertung der Oszillogramme zeigt mir, dass die 
PWM-Frequenz in diesem Falle bei 2,5ms = 400Hz liegt. Nicht ganz klar 
ist mir im Moment, warum die Pulse negativ angezeigt werden, da war wohl 
GND vom Oszi mit Plus verbunden. Die Maschine hat ein 12V Bordnetz.

von Uwe B. (uwebre)


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Frank E. schrieb:
> Er möchte den Stellbereich des PWM-Signals, das von der
> Maschinensteuerung kommt, extern (also ohne Eingriff in die Steuerung),
> einschränken können, das hat rein nutzungstechnische Gründe.

Die PVG Steuerscheiben (die ich kenne) haben Einstellschrauben mit denen 
man die Auslenkung begrenzen kann. Möglicherweise die einfachere Lösung 
(?)

Uwe

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Uwe B. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Er möchte den Stellbereich des PWM-Signals, das von der
>> Maschinensteuerung kommt, extern (also ohne Eingriff in die Steuerung),
>> einschränken können, das hat rein nutzungstechnische Gründe.
>
> Die PVG Steuerscheiben (die ich kenne) haben Einstellschrauben mit denen
> man die Auslenkung begrenzen kann. Möglicherweise die einfachere Lösung
> (?)
>
> Uwe

Ja, darüber wurde natürlich nachgedacht. Der Betreiber der Maschine 
kennt sich  m.E. wirklich aus. Der hat mir versichert, dass sich die 
Punpenleistung nur nach Oben mechanisch begrenzen lässt und dazu muss er 
immer zu 3/4 in den Motorraum hineinkriechen, ist also nicht flexibel. 
Und nach Unten geht mechanisch garnix ...

Nö, so schwierig scheint das nichtt zu sein, aber (siehe nächstes 
Posting) ...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Das oben genannte Danfoss-Ventil hat zwei Eingänge zur Steuerung: PWM_A 
und PWM_B.

In den Unterlagen steht aber nicht (was ich zuerst annahm), dass das 
evtl. gegenphasig erfolgt oder so, die SKizze zeigt das auch nicht. Kann 
mir jemand erklären, was es damit aufsich hat?




Danke für Tips.

"The PVEP functionality includes an electric circuit with a closed-loop 
logic. An embedded micro- controller processes the signal voltage and 
the LVDT feedback signal and regulates the solenoid valves accordingly. 
Features such as active or passive fault monitoring, LED indicating 
fault state and error output pin are all default PVEP features.
Controlling a PVEP requires two PWM signals. The basic concept between a 
controller and the PVEP is shown in the picture below. Current control 
is not possible with PVEP.
It is important that the Power supply (Vbat) is connected before the PWM 
signal. PWM signals are low power voltage signals; hence no current 
drivers are needed. The PVEP performs a true time difference measurement 
on the PWM input, thus there is no filtering or conversion involved
PVEP dimensions"

"Die PVEP-Funktionalität umfasst einen elektrischen Stromkreis mit einer 
Logik mit geschlossenem Kreislauf. Ein eingebetteter Mikrokontroller 
verarbeitet die Signalspannung und das LVDT-Rückkopplungssignal und 
reguliert die Magnetventile entsprechend. Merkmale wie aktive oder 
passive Fehlerüberwachung, LED, die den Fehlerzustand und den 
Fehlerausgangspin anzeigen, sind Standard -PVEP -Funktionen.
Die Kontrolle eines PVEP erfordert zwei PWM -Signale. Das Grundkonzept 
zwischen einem Controller und dem PVEP ist im Bild unten gezeigt. Die 
Stromregelung ist mit PVEP nicht möglich.
Es ist wichtig, dass die Stromversorgung (VBAT) vor dem PWM -Signal 
angeschlossen ist. PWM -Signale sind Signale mit niedriger 
Stromspannung. Daher werden keine aktuellen Treiber benötigt. Die PVEP 
führt eine echte Zeitdifferenzmessung am PWM -Eingang durch
PVEP -Abmessungen"

von Uwe B. (uwebre)


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Frank E. schrieb:
> Das oben genannte Danfoss-Ventil hat zwei Eingänge zur Steuerung: PWM_A
> und PWM_B.
>
> In den Unterlagen steht aber nicht (was ich zuerst annahm), dass das
> evtl. gegenphasig erfolgt oder so, die SKizze zeigt das auch nicht. Kann
> mir jemand erklären, was es damit aufsich hat?

Die Skizze dient nur zu deiner Verwirrung ;-)

Es müsste ein PVEP Aktuator sein. Also:

Du mußt nur jeweils einen Eingang mit einem PWM-Signal befeuern. Je nach 
dem wohin das Öl fließen soll, Port A oder Port B. Das Pulsverhältnis 
des PWM-Signales (0..90%) bestimmt dabei die Lage des Schiebers, also 
auch der Ölmenge.
Dem rechten Diagramm in der von dir angehängten pvep2.png kann man das 
entnehmen, dem von mir angehängten Dokument ebenfalls. (Input / Output 
Matrix)

Die Eingänge sind hochohmig (5 Kiloohm), da hängt interne Elektronik 
dran, nicht direkt die Spulen. Es braucht praktischerweise also schon 
mal keinen Leistungstreiber.
Danfoss wünscht daß die Versorgungsspannung beim Einschalten vor dem 
PWM-Signal anliegt.


Uwe

von Wolf17 (wolf17)


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Möglichkeit 1: Mikrocontroller wertet die PWM aus und erzeugt ein neues 
PWM Signal, zwei Potis an Analogeingängen geben die obere und untere 
Prozentgrenze vor.

Möglichkeit 2: PWM mit RC in Spannung umsetzen. Mittels Analogschaltung 
Spannung einstellbar oben(y) und unten(x) begrenzen. Das x bis 10V-y 
Signal an das Ventil anschließen. Falls das nur PWM akzeptiert aus den 
Analogsignal noch ein PWM erzeugen.

Möglichkeit 3: Monoflopschaltung? suchen, die eine Mindestpulslänge 
erzwingt, danach eine Schaltung, die den Puls nach vorgegebener Zeit 
abbricht.
Setzt konstante PWM Frequenz voraus und fall 0% PWM bedeutet, dass gar 
kein Puls kommt und es bei 100% keine Pulspause mehr gibt, funktioniert 
das auch nicht.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Uwe B. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Das oben genannte Danfoss-Ventil hat zwei Eingänge zur Steuerung: PWM_A
>> und PWM_B.
>>
>> In den Unterlagen steht aber nicht (was ich zuerst annahm), dass das

> Die Skizze dient nur zu deiner Verwirrung ;-)
>
> Es müsste ein PVEP Aktuator sein. Also:
>
> Du mußt nur jeweils einen Eingang mit einem PWM-Signal befeuern. Je nach

Herzlichen Dank!

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