Ich wohne in der Nähe einer Feuerwehrhalle und sehe u.A. die ca. 380MHz vom TETRA Uplink sehr deutlich bei meinen Messungen. Hat wer Erfahrungen mit "bezahlbaren" Abschirmungsmaßnahmen wie EMV Abschirmgewebe? Oder ist das unbrauchbar und eher was für die Elektrosmoggläubigen?
Vielleicht solltest Du erstmal erzählen, was für Schaltungen wie gestört werden. Und wie Dein Aufbau aussieht, fliegende Verdrahtung mit langen Leitungen?
Schalte einfach einen 1k Widerstand parallel zum Messeingang und überbrücke den 1k Widerstand zusätzlich noch mit einem 100uF Elko. Dann kommt garantiert nix mehr durch. Auch kein 50Hz Brummen. Wenn aber nur die 380MHz stören sollten, dann genügt evtl. schon eine Ferritperle.
Luky S. schrieb: > sehe u.A. die ca. 380MHz Na und? Ich sehe auf dem EMI Messplatz sehr deutlich die UKW Radiosender und Bahnfunk. Was bedeutet 'stört meine Schaltungen'? Wenn die gestört werden, mach sie robuster. Die müssen sowas abkönnen. Abschirmung ist komplex. Abschrimgewebe bringt was, aber du musst es dicht bekommen und auch alle Leitungswege befiltern.
Luky S. schrieb: > Hat wer Erfahrungen mit "bezahlbaren" Abschirmungsmaßnahmen wie EMV > Abschirmgewebe? Oder ist das unbrauchbar und eher was für die > Elektrosmoggläubigen? Schau dir einfach mal an, wie eine EMV-Messkabine aufgebaut ist. Blech, Ferritplatten, Durchgehende Kontaktfederleisten um die Türen, Durchführungen für Leitungen,... Und dann schau mal, ob ein Gewebe wirklich etwas bringt. Ein Handy hat in einer geerdeten Keksdose auch noch vollen Empfang, wie mein früherer Chef enttäuscht feststellen musste.
Lu schrieb: > Blechdose allseitig gründlichst zulöten? Doppelwandig und verleitsilberte Oberfläche nicht vergessen.
Sebastian R. schrieb: > ob ein Gewebe wirklich etwas bringt. Tut es. Mit xxdB Dämpfung in einem idealen Frequenzbereich, in anderen weniger in manchen auch nichts. Auch nur wenn ich alle anderen Wege befilter. Jeder Filter, jede Schirmung bringt nur Dämpfung. Keiner schafft 100%. Im EMI Labor wirken viele Schirmungen. Erst baut man das in Gebieten in denen aufgrund der Nachbarschaft schon weniger Störspektrum ist. Dann baut man eine Blechhalle, die bereits dämpft. Darin baut man dann massive Stahlcontainer, die man mit Ferritplatten auskleidet und die mit Pyramidenabsorbern beklebt. Alleine der Netzfilter für die Versrgung der zu messenden Geräte verursacht oft ein paar 100Watt Verlustleistung. Und wenn ich will, sehe ich trotzdem die Radiosender bei der Messung. HF Tapeten sind nicht völlig Wirkungslos. Ist aber so als ob man ein Stück Zucker in den Bodensee wirft und dann völlig korrekt feststellt dass das Wasser nun süßer geworden ist.
Tekbox hat z.B. Schirmboxen mit einem Alurahmen und einer Hülle aus doppellagigem Abschirmgewebe. Hat das wer im Einsatz?
Warum ist eigentlich in Zeiten gehäufter Unwetter dieser TETRA der Feuerwehr verschlüsselt? So eine "HearOnly" Funktion wäre gut für viele die gern helfen, z.B. Keller auskübeln oder so.
Christian M. schrieb: > So eine "HearOnly" Funktion wäre gut für viele > die gern helfen, z.B. Keller auskübeln oder so. Genau, 100 Schaulustige, die zusehen, wie die Feuerwehr die Pumpe aufbaut und die die Einsatzkräfte schubsen weil sie die nassen Bewohner nicht genau genug für Youtube aufs Handy bekommen. Ganz tolle Idee.
Oliver R. schrieb: > Christian M. schrieb: >> So eine "HearOnly" Funktion wäre gut für viele >> die gern helfen, z.B. Keller auskübeln oder so. > > Genau, 100 Schaulustige, die zusehen, wie die Feuerwehr die Pumpe > aufbaut und die die Einsatzkräfte schubsen weil sie die nassen Bewohner > nicht genau genug für Youtube aufs Handy bekommen. > Ganz tolle Idee. Bei der letzten Überschwemmung, zwei Wochen her..., bei meinen und anderen Nachbarn, hätte ich gern mehr als mich, den Nachbarn und zahlreicher Feuerwehren gesehen. Vor allem weil in diesem Moment gefühlt niemand der anderen Nachbarn zuhause war ;-)
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Christian M. schrieb: > hätte ich gern mehr als mich, den Nachbarn und > zahlreicher Feuerwehren gesehen. Dann steht es Dir frei Dein Elend auf FB zu posten. ICH hätte gerne das die Profis ohne Behinderung durch Elendstouristen an dem Ort des Geschehens kommen.
Michael schrieb: > Christian M. schrieb: >> hätte ich gern mehr als mich, den Nachbarn und >> zahlreicher Feuerwehren gesehen. Frag mal die Leute bei der freiwilligen Feuerwehr, die sehen auch gerne Menschen die sich engagieren für das Ehrenamt ;-). Zum Thema Verschlüsselung, Tetra wird von allen BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) Einheiten verwendet, gerade Polizei und auch Rettungsdienst haben ein Interesse, das nicht jeder mithören kann!
Luky S. schrieb: > Tekbox hat z.B. Schirmboxen mit einem Alurahmen und einer Hülle aus > doppellagigem Abschirmgewebe. Hat das wer im Einsatz? Ja, haben wir. Und es ist schon eine gewisse Abschirmwirkung vorhanden. Aber um das gleich klarzustellen: Es gibt sogar einen sehr deutlichen Unterschied, ob man den Verschluss (Klett, leitend) wirklich sorgfältig mit etwas Druck und faltenfrei schließt oder einfach nur schnell zudrückt. Bei 4G-Geräten macht das 10 dB und mehr beim Empfangspegel aus (und damit in unserem Fall den Unterschied, ob sich das Gerät bei der 200 m entfernten Telekom-Basisstation noch einloggen kann oder nicht). Das ist aber auch praktisch "für uns", da wir so die Dämpfung etwas variabel halten können. Mittlerweile hat man ein Gefühl dafür entwickelt, wie man den Verschluss schließen muss, um den Dämpfungswert des ganzen Gebildes um fast 25 dB zu variieren. (Bei einer Schwächung um mehr als 25 dB ist man ganz schnell bei fast keiner Dämpfung mehr, aber in dem Bereich von 0-25 dB (schlechter dämpfend als bei perfektem Verschluss) klappt das für UNSER SETUP (Frequenz, Senderposition etc.) ganz passabel.) (Hauptzweck des Zeltes bei uns ist es jedoch, dass wir bei Immissionsprüfungen nicht unnötig in die Nachbarschaft strahlen und den Einfluss der vorhandenen Sender auf die Emissionsprüfungen reduzieren können. Dass wir damit auch verschiedene HF-Streckenbedingungen realer Geräte im "realen" Netz halbwegs sinnvoll simulieren können, ist eher eine zufällige Feststellung und ein Bonus.) Gruß Carsten
Michael schrieb: > Im EMI Labor wirken viele Schirmungen. > Erst baut man das in Gebieten in denen aufgrund der Nachbarschaft schon > weniger Störspektrum ist. Einer meiner Kunden betrieb jahrzehntelang eine EMV-Prüfkammer in nur rund 50 Meter Entfernung zu seinen Radarsystemen. > Dann baut man eine Blechhalle, die bereits dämpft. Gemauertes Gebäude. > Darin baut man dann massive Stahlcontainer, Die Absorberkammer war in einem großen Stahlkasten, der Messgeräteraum in einem direkt benachbarten Container. > die man mit Ferritplatten > auskleidet und die mit Pyramidenabsorbern beklebt. Genau.
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Christian M. schrieb: > Bei der letzten Überschwemmung, zwei Wochen her..., bei meinen und > anderen Nachbarn, hätte ich gern mehr als mich, den Nachbarn und > zahlreicher Feuerwehren gesehen. Vor allem weil in diesem Moment gefühlt > niemand der anderen Nachbarn zuhause war ;-) Und Du meinst ernsthaft, dass Scharen von Helfern hinzugekommen wären, wenn die schon anwesenden Einsatzkräfte unverschlüsselt gefunkt hätten? Das ist ja nochmals eine deutliche Steigerung gegenüber den Funkamateuren und CB-Funkern, die ebenfalls glauben, dass die Bevölkerung im Krisenfall vor dem KW-Radio hockt und auf deren Ratschläge wartet. Wie schon von Vorrednern geschrieben, werden durch so etwas höchstens Schaulustige und Reporter angelockt. Und ganz besonders fortschrittliche und woke "Journalisten" nutzen zum Mitlauschen einfach eines des WebSDR und warten nur darauf, dass irgeneine Einsatzkraft eine Anweisung nicht korrekt durchgendert und womöglich sogar Kraftausdrücke verwendet, durch die Unmengen an Möchtegerninfluencern in Ohnmacht fallen. Und schon haben sie den nächsten Skandal aufgedeckt, ohne ihre Hintern auch nur einen Meter bewegt zu haben.
Andreas S. schrieb: > in nur > rund 50 Meter Entfernung zu seinen Radarsystemen. Schmalbandiger Richtstrahler, der von der Halle weg strahlt, vermute ich mal. Andreas S. schrieb: > dass die > Bevölkerung im Krisenfall vor dem KW-Radio hockt und auf deren > Ratschläge wartet. 😂😂👍
Danke @Carsten S. Meine Anwendungsfälle sind zwar etwas anders (HF Verstärker und Auswerteschaltungen) aber das Zelt werde ich mir definitiv anschauen.
Marcel V. schrieb: > Wenn aber nur die 380MHz stören sollten, dann genügt evtl. schon eine > Ferritperle. Tetra ist böse, weil der Sender niederfrequent gepulst wird, ähnlich GSM. Michael schrieb: > Darin baut man dann massive Stahlcontainer, die man mit Ferritplatten > auskleidet und die mit Pyramidenabsorbern beklebt. Was sollen denn "Ferritplatten" sein? Ich kenne Meßkabinen aka Absorberhallen, sowohl mit Holzfußboden als auch mit geerdetem Blechboden. Mir ist nicht bekannt, dass da noch etwas zwischen der Blechhülle und den Schaumstoffpyramiden wäre. Michael schrieb: > Andreas S. schrieb: >> in nur >> rund 50 Meter Entfernung zu seinen Radarsystemen. > Schmalbandiger Richtstrahler, der von der Halle weg strahlt, vermute ich > mal. Kann man hoffen, ein hochfrequentes System mit begrenztem Schwenkbereich. Mit einem Weitbereichsradar unter 1 MHz hast Du richtig Freude.
Manfred P. schrieb: > Was sollen denn "Ferritplatten" sein? Ich kenne Meßkabinen aka > Absorberhallen, sowohl mit Holzfußboden als auch mit geerdetem > Blechboden. Mir ist nicht bekannt, dass da noch etwas zwischen der > Blechhülle und den Schaumstoffpyramiden wäre. Unter den Absorberkegeln sitzt meist eine Lage Ferritkacheln. Die sind 8 mm dick und ungefähr bierdeckelgroß. Bei Holzfußboden ist die Halle symmetrisch. D.h. darunter ist ein Hohlraum und dann die gleiche Absorberstruktur wie an der Decke. Der Stahlboden wirkt wie ein Spiegel für die HF. Dadurch bedienen die Deckenabsorber den Boden mit.
Manfred P. schrieb: > Michael schrieb: >> Darin baut man dann massive Stahlcontainer, die man mit Ferritplatten >> auskleidet und die mit Pyramidenabsorbern beklebt. > > Was sollen denn "Ferritplatten" sein? Ich kenne Meßkabinen aka > Absorberhallen, sowohl mit Holzfußboden als auch mit geerdetem > Blechboden. Mir ist nicht bekannt, dass da noch etwas zwischen der > Blechhülle und den Schaumstoffpyramiden wäre. Ausführungen mit Ferritplatten (ohne oder mit Pyramidenabsorber davor) sind aber ein ganz üblicher Aufbau. Auch Räume wo die Wände Teils/Teils sind. Ich habe mal ein Bild angehangen welches das Innere einer solchen Kammer zeigt wo die Platten an einem Teil der Wände erkennbar sind. Ist leider eine schlechte Qualität da es ein schnell gemachter Screenshot eines Foto im PDF eines offiziellen Prüfberichts ist (natürlich alles spezifizische zum Produkt oder durchführenden Labor entfernt ;-) ) Ein Foto einer anderen Prüfkammer mit Ferritplatten findet sich im Wikipediaartikel zum thema EMV prüfung. https://de.wikipedia.org/wiki/EMV-Pr%C3%BCfung Da sind die "Bierdeckelgroßen" Ferritabsorberplatten wirklich gut zu erkennen. Gruß Carsten
Manfred P. schrieb: > Mir ist nicht bekannt, dass da noch etwas zwischen der > Blechhülle und den Schaumstoffpyramiden wäre. Die Schaumstoffpyramiden absorbieren und zerstreuen Mikrowelle. Im tieferen Bereich unwirksam und das würden Blechwände einfach reflektieren. Kein Material wirkt so breitbandig das es überall wirkt.
Manfred P. schrieb: > Tetra ist böse, weil der Sender niederfrequent gepulst wird, ähnlich > GSM. Wenn die vorgeschalteten Filter schon die HF absorbieren bzw. reflektieren, ohne sie dabei gleichzurichten, treten diese Effekte nicht mehr auf. Bei unzureichender Filterung schlägt ein gepulstes Signal bei einem Audioverstärker o.ä. natürlich wesentlich stärker durch als ein FM-Signal gleichbleibender Intensität. Früher(tm) waren einige Audioverstärker so dermaßen schlecht geschirmt, dass sie als breitbandige AM-Radios fungierten. Bei meiner Schneider-Stereoanlage konnte ich damals (1980er Jahre) im Schallplattenbetrieb immer Radio Moskau und Radio Vatikan mithören. > Kann man hoffen, ein hochfrequentes System mit begrenztem > Schwenkbereich. Keineswegs, sondern mehrere rotierende Radarantennen. Ich weiß aber nicht, ob bzw. welche ggf. winkelabhängigen Leistungsbeschränkungen dort bestanden. Dort wurden Radare mit etlichen üblichen Frequenzbändern entwickelt und getestet, und zwar sowohl Puls(kompressions)- als auch FMCW-Radare. > Mit einem Weitbereichsradar unter 1 MHz hast Du richtig > Freude. Ein Radarantenne für unter 1 MHz schraubt man sich aber nicht mehr auf ein übliches Drehgestell. Selbst die sowjetischen Duga-Überhorizontradare ("Woodpecker") arbeiteten zwischen 7 MHz und 19 MHz und waren auch nicht mehr so handlich, dass man sie in dichtbesiedeltem Gebiet aufgebaut oder gar auf einem Drehgestell montiert hätte.
Ich habe mir einen Kindersarg gebaut, a.k.a. fette Aluminium- Transportkiste. So mit Schnappverschlüssen und BNC-Doppelweibchen als Wanddurchführungen. Bei meinen pV/rtHz-Rauschmessungen hilft das schon mal ein ganzes Stück weiter, vor allem wenn das DUT darinnen dann noch in einer Keksdose ist. Der Leidensdruck ist nicht mehr so groß, als dass ich noch weitergehende Maßnahmen ergriffen hätte, wie fingerstock-Kontakte am Deckel, Ferrit- platten oder MU-Metall-Bleche. OK, das sind noch Kandidaten. Ich konnte mal mitverfolgen, wie ein EMV-Labor abgewickelt wurde. Die Ferritplatten der begehbaren Messkammer waren eine unglaubliche Menge Sondermüll. Heute würde ich gerne 3 oder 4 Quadratmeter abnehmen. Aber dann, die Buchsbäume meiner Nachbarin waren auch Sondermüll wie sie erfahren hat, als der BB-Zünzler dort sein Unwesen getrieben hat. Gruß, Gerhard H.
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