Forum: Offtopic Gibt es so etwas wie das GEgenteil von Antistatischer Folie


von Benito P. (benito_juarez)


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Hallo, es gibt ja antistatische Folien, z.b. hier 
(https://team-direkt.de/product/klebeband-folien/esd-folie-antistatisch/baufolie-antistatisch-qualitat-a1-6-x-25-m/?msclkid=fdf9add4ba771028612ccb7fed4f7e77&utm_source=bing&utm_medium=cpc&utm_campaign=DE%20%7C%20Shopping&utm_term=4586887642951440&utm_content=Alle%20Produkte&referrer=bing&referrer=bing)

Was ich suche, ist eigtl. das genaue Gegenteil. Der Hintergrund ist eine 
Umgebung, in der Staub entsteht, und ich möchte testen, ob ich die 
bisher zufällige Verteilung des Staubs mit einer "statischen" Folie in 
eine bestimmte Richtung ziehen könnte?

von Soul E. (soul_eye)


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Früher gab es so Klarsichtfolie, in die man seine Essensreste 
eingewickelt hat bevor man sie in den Kühlschrank packte. Die haftete 
elektrostatisch.

Such mal nach "Frischhaltefolie". Wenn die EU das Zeug noch nicht 
verboten hat, sollte man es in Haushaltsgeschäften in der Nähe von 
Backpapier und Alufolie finden.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Du brauchst nur eine leitfähige Oberfläche aufzuladen. Diese einfachen 
Negative-Ionen-Generatoren sind tatsächlich in der Lage, Staub 
anzuziehen.

von Darius (dariusd)


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Hallo

Egal welche Folie (oder leifähige Oberfläche) - die elektrostatische 
Aufladung muss irgendwie durch Energieeinbringung erfolgen und baut sich 
auch mit der zeit ab bzw. "verbraucht" sich beim anziehen 
(Ladungsausgleich) z.B. der Staubteilchen.

"Richtig" wird das mit Hochspannung (bei sehr geringen Strömen) gemacht, 
im Experiment oder "Showeinlage " mit Reibung durch ein Umlaufendes und 
"bestreichendes" Band aus geeigneten Material.
Aber zumindest im letzteren Fall wirst du selbst ein kleineren Raum 
nicht Staubarm machen können.
Mit Hochspannung geht das schon - allerdings sind das dann teure 
Industrieanlagen wo die geladenen "Staubplatten", obwohl es sich "nur" 
um Elektrostatik handelt, schon gefährlich (Lebensgefährlich) sind.
Soweit ich weis sind solche Anlagen Teil von Abgasreibungsanlagen in der 
Industrie. (?)

Antistatisch bedeutet nur das die im entsprechenden Umfeld 
unbeabsichtigte Ladung "sofort" abgeführt ("verbraucht") wird, aber auch 
diese Ladung wurde letztendlich durch Energieeinbringung von außen 
zugeführt.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Benito P. schrieb:
> ob ich die
> bisher zufällige Verteilung des Staubs mit einer "statischen" Folie in
> eine bestimmte Richtung ziehen könnte?

Bei Fernsehern mit Farbbildröhre hat das immer einwandfrei funktioniert. 
:)

von Gunnar F. (gufi36)


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Darius schrieb:
> Egal welche Folie (oder leifähige Oberfläche) - die elektrostatische
> Aufladung muss irgendwie durch Energieeinbringung erfolgen

Das klappt ganz toll, wenn Schutzfolien von Acrylglasscheiben abgezogen 
werden. Die laden sich tierisch auf dabei.
Mussten wir als ESD-Lektion lernen und Ionen-Lüfter aufstellen.. :-(

von Harald W. (wilhelms)


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Soul E. schrieb:

> Das Zeug sollte man es in Haushaltsgeschäften in der Nähe von
> Backpapier und Alufolie finden.

Ih habe eher den Eindruck, das ähnliche Artikel eher zufällig über
den ganzen Laden verteilt werden und sogar gleiche Artikel an zwei
verschiedenen Stellen im Laden zu finden sind.

von Helmut -. (dc3yc)


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Du kannst auch einen Plexiglasstab an einem Katzenfell reiben. Dann wird 
der Staub auch magisch angezogen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Helmut -. schrieb:
> Du kannst auch einen Plexiglasstab an einem Katzenfell reiben.

Wenn jetzt der TO mit Katzenfutter oder Milchschälchen die 
Nachbarskatzen anlockt um an ein Katzenfell zu kommen, sehe ich da 
gewisse Probleme mit seiner Nachbarschft auf den TO zukommen. ;o)

> Dann wird der Staub auch magisch angezogen.

Auf einem Markt hatte das ein Händler für Naturhaarbürsten auch als 
Feature einer der Staubbürsten genannt, die sich dabei aufladen und es 
dadurch weniger Staubt beim trocken kehren. Vielleicht wirst Du dort 
fündig etwas passendes zu finden für die Reibungselektrizitätserzeugung.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Der Effekt wird im Bandgenerator genutzt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Van-de-Graaff-Generator
https://de.wikipedia.org/wiki/Reibungselektrizit%C3%A4t
Häufig sind Verpackungsfolien (Klarsichtfolien) so stark aufgeladen, 
dass man sie kaum von den Fingern schütteln kann.

von Darius (dariusd)


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Hallo

Benito P. schrieb:
> er Hintergrund ist eine
> Umgebung, in der Staub entsteht, und ich möchte testen, ob ich die
> bisher zufällige Verteilung des Staubs mit einer "statischen" Folie in
> eine bestimmte Richtung ziehen könnte?

All die "billigen" Beobachtungen haben aber nun den Nachteil das sich 
die Ladung mehr oder weniger schnell abbaut.
Um Staub gezielt in größeren Mengen (ich denke das steht letztendlich 
hinter der Anfrage: Weniger Staub wischen , "Reinraum light" oder 
Ähnliches) statisch, ohne aktives aufbringen von Ladung, dauerhaft 
anziehen ist halt nicht möglich.
Bandgeneratoren sind schönes, ohne Ironie, Spielzeug und faszinierende 
Vorführgeräte - aber auch sehr teuer (Nischenprodukt² - wahrscheinlich 
Handfertigung in Hochlohnländern) und zumindest im Bereich der mir 
bekannt ist mehr für Hochspannungsvorführungen in kleinen gedacht.
Echte Staubreduktion bzw. Lenkung wird Technisch für Innenräume wohl 
vorrangig über "Staubsaugeinrichtungen" und Filter realisiert werden, 
wobei  Elektrostatik eventuell auch ein Teil der Einrichtung sein wird.
Bezahlbar für den Privaten Einsatz, wohnungsfreundlich (Größe, 
Lärmentwicklung) wird das alles wohl eher nicht sein.

: Bearbeitet durch User
von Benito P. (benito_juarez)


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Danke für die Rückmeldungen, sind ein paar Ideen dabei, die ich 
ausprobieren werde!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn der Staub in der Luft sein sollte, dann könnte über den 
Spitzeneffekt dieser geladen werden und schlägt sich dann bevorzugt an 
einer Platte als Gegenelektrode ab.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzenentladung
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrofilter

von Andi (chefdesigner)


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Helmut -. schrieb:
> u kannst auch einen Plexiglasstab an einem Katzenfell reiben. Dann wird
> der Staub auch magisch angezogen.

ELEKTRISCH! nicht magnetisch!

Außerdem, was soll das immer mit dem Katzenfell? Warum nicht auch einmal 
Hundefell oder Kaninchenfell oder Pferdefell?

von Uwe (neuexxer)


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> Gibt es so etwas wie das GEgenteil von Antistatischer Folie

Erster Gedanke: Nasser Lappen =>
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSHZVcIyeoDH1rlRxl78m5M540AoEoyadofCtJfo_tzU9jK4iFJWMKNUaPLoIM&s

SCNR

von Al. K. (alterknacker)


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Andi schrieb:
> Helmut -. schrieb:
>> u kannst auch einen Plexiglasstab an einem Katzenfell reiben. Dann wird
>> der Staub auch magisch angezogen.
>
> ELEKTRISCH! nicht magnetisch!


Magisch nicht magnetisch...
;-))

MfG
alterknacker

von Monk (roehrmond)


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Andi schrieb:
> Außerdem, was soll das immer mit dem Katzenfell? Warum nicht auch einmal
> Hundefell oder Kaninchenfell oder Pferdefell?

Weil Hunde das Stöckchen holen, Kaninchen werden gegessen und Pferde 
geritten.

Rubbeldiekatz

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Andi schrieb:
> Pferdefell

Der Vorschlag geht schon mal nicht, weil man damit mit einem 
Pferdemörder in Verbindung gebracht werden könnte, der in 
Norddeutschland einige getötet hatte. Da heulen dann die mitlesenden 
Reiter#Innen im Forum ...

von Wolfgang S. (wolfi0)


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Benito P. schrieb:
> Hallo, es gibt ja antistatische Folien, z.b. hier
> [...]
>
> Was ich suche, ist eigtl. das genaue Gegenteil. Der Hintergrund ist eine
> Umgebung, in der Staub entsteht, und ich möchte testen, ob ich die
> bisher zufällige Verteilung des Staubs mit einer "statischen" Folie in
> eine bestimmte Richtung ziehen könnte?

Guck mal nach "Ferroelektrika"
https://de.wikipedia.org/wiki/Ferroelektrikum
.. und vor allem nach "Elektret":
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektret

Für eigene Experimente:
Eins der geeigneten Materialien ist Polypropylen (PP).
Das hast Du recht sicher daheim, es wird massenweise zur
Lebensmittelverpackung benutzt, z.B. für Schalen für
Käse/Wurst, die Abdeckfolie besteht imho auch aus PP.

Vielleicht lässt sich so eine Folie durch Anlegen einer
höheren Spannung (z.B. über Alu-Folie-Elektroden) und
Erwärmung (Bügeleisen) permanent polarisieren.
(Spannung erst nach Abkühlung entfernen!)

Höhere Spannung -> Uffgebasst beim Experimentieren! ;-)
(Auch: Hochohmige Spg-Quelle benutzen)

-wolfi0-

von Udo S. (urschmitt)


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Wolfgang S. schrieb:
> Vielleicht lässt sich so eine Folie durch Anlegen einer
> höheren Spannung (z.B. über Alu-Folie-Elektroden) und
> Erwärmung (Bügeleisen) permanent polarisieren.

Das ist Unfug. Elektrostatische Aufladung entsteht durch 
Ladungstrennung, im Falle von Folie durch Abziehen derselben vom 
Untergrund. Die Spannung steigt je weiter man die Ladungsträger 
voneinander entfernt.
Man muss also mechanische Energie aufwenden um die elektrische zu 
erhalten.
Diese Energie wird über die Zeit abgebaut durch Rekombination der 
Ladungen, z.B wenn Staub angezogen wird.

Will man also einen elektrostatische Entstaubung, muss man 
kontinuierlich Energie hineinbringen durch ein entsprechendes 
Hochspannungsnetzteil.

Es ist ja nicht so dass die elektrostatische Entstaubung noch nicht 
erfunden worden wäre.

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (igel)


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Andi schrieb:
> Außerdem, was soll das immer mit dem Katzenfell? Warum nicht auch einmal
> Hundefell oder Kaninchenfell oder Pferdefell?

Marder haben ja auch ein sehr feines Fell. Einfach einen Marder an einen 
Stock binden (Viel Erfolg) und an Plastikteile halten. Das Reiben 
übernimmt der Marder selbstständig.
Duck.

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