Hallo, Bei meiner Flex Säbelsäge ist der Entstörkondensator defekt. Die Säge ist schon etwas älter aber ja doch ein Markenprodukt wo es sich sicherlich lohnt es noch zu reparieren. Ich finde allerdings keinen der die technischen Daten erfüllt. Das Teil hat vier Anschlüsse. Außerdem scheint ein Widerstand integriert zu sein. Hat jemand eine Idee was ich anstatt dessen nehmen kann? Danke und Gruß Thomas
Thomas schrieb:Das Teil hat vier Anschlüsse. Außerdem > scheint ein Widerstand integriert zu sein. Hat jemand eine Idee was ich > anstatt dessen nehmen kann? Der Beschriftung nach ist es ein X1-Kondensator, dann hat er 2 Anschlüsse und die anderen beiden sind für den Widerstand, den du notfalls separat kaufen kannst (nachmessen, ob er defekt ist oder einen Schluss zum Kondensator hat). https://de.wikipedia.org/wiki/Entstörkondensator#Klasse-X-Kondensatoren
Rolf schrieb: > dann hat er 2 Anschlüsse und die anderen beiden sind für den Widerstand Völliger Nonsense. Entladewiderstand und Entstörkondensator sind intern parallelgeschaltet.
C und R sind bzw. waren da sicherlich parallel angeschlossen. Ein so hochohmiger R wäre hier anders (seriell) auch sinnlos. Daher kannst Du auch eine Kombi mit nur zwei Anschlußdrähten verwenden, z.B. (Werte weichen leicht ab, jedoch nur leicht, was kein Problem darstellt): https://www.elektro-kahlhorn.de/entstoerkondensator-bv15350-12::467.html Falls Du den mechanisch reinkriegst - er ist leider minimal dicker (9,5mm statt 8) und vor allem breiter (27mm statt 20). Oder jede andere (evtl. günstiger beschaffbare) solche Kombi mit halbwegs passenden Werten - wenn Du suchen willst, tu's, aber bitte achte auf X1 und mind. 250VAC / 250V~, und zeige bitte erst mal, was Du gefunden hast. Rolf schrieb: > Widerstand, den du notfalls separat kaufen kannst Natürlich ginge auch C plus R einzeln, jedoch wiederum bitte zeigen vor dem Kauf.
Alfred B. schrieb: > achte auf X1 Naja, meistens ist bei solchen Maschinen X2 verbaut, und das wird hier auch reichen. Der 1,5MOhm Bleeder ist nett, aber auch nicht unbedingt nötig. Es ist ja nur ein 150nF Kondensator, wobei auch 100nF reichen würden.
Alfred B. schrieb: > Ein so hochohmiger R wäre hier anders (seriell) auch sinnlos. ok, ich hatte nicht auf den Wert geachtet. 'Seriell' würde auch keine 4 Anschlüsse haben. Aber da man für 'parallel' auch nur 2 braucht, fragt sich, ob die Parallelschaltung innerhalb des Gehäuses stattfindet oder ob es irgendetwas anderes ist.
Rolf schrieb: > ob die Parallelschaltung innerhalb des Gehäuses stattfindet oder ob es > irgendetwas anderes ist. Kondensator, Widerstand, Zuleitung und abgehendes Leiterpaar sind im Gehäuse dampfdicht vergossen und dort parallelgeschaltet. Es handelt sich um einen "Vorbeiführungskondensator", dessen Zu- wie Ableiter, sowie Kontakt-Schweisspunkte mit 6,5 Ampere belastet werden dürfen. Klimaklasse ist auch angegeben.
Heinrich K. schrieb: > Hersteller dürfte Fischer & Tausche sein. Auf jeden Fall, aber es handelt sich um ein kundenspezifisches Teil.
H. H. schrieb: > Der 1,5MOhm Bleeder ist nett, aber auch nicht unbedingt > nötig. Es ist ja nur ein 150nF Kondensator, wobei auch 100nF reichen > würden. Ich habe eine Heißluftpistole, wo der Entladewiderstand fehlt. Ich messe 97nF. Das ist nicht gefährlich, aber genug, dass der Netzstecker unangenehm "beißt". Ich würde bei der Reparatur den Widerstand einbauen.
Die Bildersuche ergab nur: https://cr4.globalspec.com/thread/83035/Mystery-Capacitor-Manufacturer genauso mysteriös Das normale Logo von Fischer und Tausche sieht anders aus. Das andere Logo findet sich bei Finder.
Mit dickem Schrumpfschlauch drüber kann man das auch einzeln machen. Wenn es denn in das Gerät reinpasst. Ist halt mehr Arbeit.
Ähnlich aussehende Entstörkondensatoren mit ovalem Querschnitt kommen mit dem Namen MIFLEX.
Christoph db1uq K. schrieb: > Das andere Logo findet sich bei Finder. IMQ, das italiensche Pendent zum VDE. Und ja, nicht Fischer&Tausche, sondern ein italienischer Hersteller auf den ich leider gerade nicht komme.
Thomas schrieb: > 40 lang 20 breit 8 hoch Ein 150nF 305VAC, X2 sollte reichen (0,53€, 26x15x6mm). Zwischen die Anschlüsse 2x (wegen Spannungsfestigkeit) 820k 0207 in Reihe. An jeden Pin eine mittig abisolierte isolierte Litze anlöten, alles einschrumpfen. https://www.reichelt.de/funkentstoerkondensator-x2-150-nf-305-v-rm-22-5-105-c-10--mkp-x2-150n2-p173423.html?&trstct=pol_1&nbc=1
Ich habe vor Jahren einen Kondensator für einen Flex Winkelschleifer gebraucht: Einfach bei Flex angerufen und die haben mir den sofort per Rechnung zugeschickt. Hat ein paar Euro gekostet.
Da lag ich mit Finder falsch, die hatten nur zufällig auch das Logo: IMQ = "Istituto italiano del marchio di qualità" https://it.wikipedia.org/wiki/Istituto_italiano_del_marchio_di_qualit%C3%A0
Vielen Dank erstmal für die vielen und hilfreichen Antworten. Ich habe auch nochmal bei Flex direkt angefragt ob es das Teil als Ersatz noch gibt. Und je nach Verfügbarkeit oder Preis würde ich sonst das Teil nachbauen nach dem Vorschlag von Wolf17. Habe auch schon mal beim örtlichen Electronic Händler nachgefragt ob die die Sachen zufällig da haben. Ansonsten muss ich es wohl bestellen. Aber bei solchen Pfennigteilen sind die Versandkosten im Verhältnis immer sehr hoch.
Da Du das Gerät ja nicht erneut in Verkehr bringen willst, kannst Du den Entstörkondensator auch einfach weglassen.
Peter D. schrieb: > Entstörkondensator auch einfach weglassen. Typisch Peda. Muss widersprechen: Auch wenn das Gerät "nicht in Verkehr" gebracht wird, also verkauft, wird der TO das Ding doch benutzen wollen, sonst würde er sich die Mühe mit der Reparatur ja nicht machen. Und zur Inbetriebnahme am Lichtnetz gehören nun einmal diese Entstörmittel. Ob das Gerät auch ohne funktioniert, spielt hier überhaupt keine Rolle. Es geht darum, dass andere Geräte am gleichen Lichtnetz damit Schaden nehmen könnten. Störaussendungen an der Quelle zu beseitigen, ist hier notwendig und die kostengünstigste Lösung. Kann sogar sein bei vorgeschriebenem AFDD-Schalter, dass das Bürstenfeuer denselben auslöst, falls die Entstörkondensatoren fehlen. Und das gibt richtigen Ärger. https://hager.com/de/loesungen/energieverteilung/brandschutzschalter-afdd Einmal, wenn diese Entstörmittel nicht notwendig wären, hätte der Hersteller sich dafür von vorne herein Kosten sparen können. Und: Du kannst gerne Deine DVB-T-Box opfern. An derselben Steckdose angeschlossen zerschießen Dir die Transienten des Motors jedes SNT. Gerade die "Unterhaltungselektronik" reagiert äußerst sauer auf sowas. Beispiel: Hatte in der Küche den Mixer zu voll gemacht, Motor blockierte und die 2A eingebaute Sicherung hatte ausgelöst. Gleichzeitig ging Fernseher nicht mehr. In der an demselben Steckdosenkreis angeschlossene Settopbox hatte die Schmelzicherung ausgelöst. Der VDR-Widerstand hatte "reagiert" auf Transient. Bei mir: 5x20-er ausgetauscht und Fernsehen ging wieder. Etliche SNTs haben diese zusätzlichen Schutzmaßnahmen nicht und sind gleich kaputt. Und: Im Mixer hatte der Durchführungsentstörkondensator Kapazitätsverlust, wurde dann ausgetauscht. ciao gustav
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Der 150nF Kondensator kann keine riesen Transienten glätten. Er soll hauptsächlich nur HF-Störungen verhindern, z.B. in AM-Radios. Kannst ja mal den Blindwiderstand von 150nF bei 50Hz ausrechnen, der ist vollkommen wirkungslos. Hier mal ein älteres Schaltnetzteil, da sind selber schon 590nF verbaut: https://normei-weinheim.de/tech/SNT_V12_01.htm Noch 150nF zusätzlich bewirken da kaum was. Wenn Geräte durch andere Geräte kaputt gehen, dann ist Dein Netzanschluß rotte. Laß das mal den Elektriker überprüfen. Karl B. schrieb: > Einmal, wenn diese Entstörmittel nicht notwendig wären, hätte der > Hersteller sich dafür von vorne herein Kosten sparen können. Ne, der muß ja das CE draufpappen. Vor der CE-Pflicht wurde deutlich weniger entstört und da haben noch viele Leute AM-Radio gehört.
Peter D. schrieb: > Vor der CE-Pflicht wurde deutlich weniger entstört und da haben noch > viele Leute AM-Radio gehört. Und Lametta gabs auch viel mehr!
Scheint ja ein heiß diskutiertes Thema zu sein. Da die Teile aber so billig sind und ich basteln muss selbst wenn ich das Teil weglasse, besorge ich sie lieber und mache es ordentlich. Beim örtlichen Händler gibt's die Teile vorrätig. Bei Flex ist er leider nicht mehr verfügbar, da die Säge zu alt ist .
Peter D. schrieb: > vor der CE-Pflicht wurde deutlich weniger entstört und da haben noch > viele Leute AM-Radio gehört. Unsinn. Schom mal etwas von CISPR gehört? https://de.wikipedia.org/wiki/CISPR Früher konnte man sogar am Postschalter Entstörkondensatoren kaufen. So wichtig wurde das Thema damals genommen. Ein gutes Gerät wurde damit beworben, dass es 10 x besser als nach CISPR entstört sei. Staubsauger, Haarföhn, Kaffemühle etc. pp. ciao gustav
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Thomas schrieb: > Beim örtlichen Händler gibt's die Teile vorrätig. Was für einen Preis verlangt er?
Peter D. schrieb: > kann keine riesen Transienten glätten... Blindwiderstand von 150nF > bei 50Hz ausrechnen, der ist vollkommen wirkungslos. finde den Fehler
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Gerade von dieser Markenware findet man oft über die Bildersuche Explosionszeichnungen, die dann wiederum an einem Teilehändler dranhängen. Und wenn der jemals solche Kondensatoren im Sortiment hatte, läßt er die so lange drin bis er sie alle verkauft hat. Das kann dann wesentlich länger sein als beim Hersteller. Ich habe eine alte Flex-Säbelsäge, die nur noch Vollgas kann. Die Elektronik im Abzug ist defekt. Bei Ebay hätte noch einer den Schalter für 30 Euro. Da ich nichts zu säbeln habe, ist mir das zwar zu teuer, aber es gäbe das Teil noch. Andererseits sind Entstörkondensatoren recht unkritische Bauteile, die man nicht in original braucht.
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Wolf17 schrieb: > Peter D. schrieb: >> kann keine riesen Transienten glätten... Blindwiderstand von 150nF >> bei 50Hz ausrechnen, der ist vollkommen wirkungslos. Wir haben mal im Prüffeld eine 120 Watt Netztrafo ohne Entstörkondensator primärseitig gemessen. Im Abschaltmoment erreicht die Spitze 6 Kilovolt. Mit 0,1µF parallel war die Spitze vernachlässigbar. Vorher kam es zu unkalkulierbaren Abstürzen der Software des damit gespeisten Gerätes. Und dass nur AM gegenüber Netzstörungen empfindlich sei, lässt sich leicht widerlegen. Selbst bei UKW/FM sind Prasselstörungen zu hören, zum Beispiel bei nicht oder schlecht entstörter Kaffeemühle. Die Störungen haben auch einen frequenzmodulierten Term. Nur bei Begrenzereinsatz sind Störungen schwächer zu hören, sind aber noch da. Das Verhältnis von Stör- zu Signalabstand ist da wichtig. Und gerade auch bei Digital. Digital ist dagegen genausowenig immun. Unter SNR 35 kann es Probleme geben. Der Empfänger mutet dann nur, so dass die Amplitudenstatistik des Störsignals nicht erkannt wird. Das sagt ja auch die BNetzA zu Digital: Der zeitliche Versatz zwischen Funksignal und dessen Auswertung durch die Empfängersoftware macht die Störungsfindung nicht leichter, manchmal sogar unmöglich, weil keine exakte Korrelation mehr hergestellt werden kann bei "Misch-Störungen". Das nur so ganz nebenbei. ciao gustav
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