Forum: Offtopic Was ist das für ein Radio


von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Hi, habe dieses Radiochassis so aus dem Elektroschrott bekommen. Nun 
suche ich Informationen darüber, welcher Hersteller oder gar ein Service 
Manual. An der Seite ist ein ziemlich zerschrammter Papieraufkleber Typ: 
765871? und No z 437068 sind zu lesen. Die Bildsuche (Handy) ergab nur 
ähnliche Radiochassis. Vielleich hat jemand hier ja genau dieses Model 
in seiner Sammlung. Ich gehöre ja zu einer Generation die nicht mit 
Google aufgewachsen ist, vielleicht hab ich ja Tomaten auf den Augen?!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Von den Teilen her würde ich sagen, das Ding ist mindestens 40..50 Jahre 
alt.

Weißt Du denn überhaupt, ob das noch funktioniert und was willst Du ohne 
Gehäuse damit?

'Nen X ist auch schon drauf, brauchste selber gar keines mehr 
draufmachen.

von Peter D. (peda)


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Sieht aus, wie ein 0815 AM/FM Empfangsteil mit Stereodekoder. Die 
Diodenbuchse dürfte der Ausgang sein, d.h. ohne Endstufe. Daher auch der 
kleine Netztrafo.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Mach mal ein Foto von der Skalenseite.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ohne Endstufe würde ich gar nicht so schnell schlussfolgern, für so ein 
kleines quäkendes Radio brauchst ja keine hohe Ausgangsleistung. Aber 
kann natürlich sein, daß das Teil irgend eines Systems ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wicklungen für MW und LW sind auf dem Ferritstab.
Der Drehkondensator hat auch die Platten für UKW.

von Heinrich K. (minrich)


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Das ist ein Blaupunkt Diva aus den späten 60er Jahren, der vermeintliche 
"kleine Netztrafo" ist der Gegentakt-Ausgangsübertrager. Die gepaarten, 
gleichen Ausgangstransistoren sitzen auf dem Rahmen daneben und sind 
zeittypisch pnp-Germaniums.

von Rudi K. (ykabel)


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auf jeden Fall ein Kofferradio.  Ein Bild der Skala wäre hilfreich

von Heinrich K. (minrich)


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Auf jeden Fall eine Blaupunkt "Diva" von 1966, nichts weiter.

Nein, sie hat keinen Stereodecoder.

Nein, sie hat keinen zu kleinen Netztrafo, sie hat gar keinen.

Nein, die DIN-Buchse sind nicht "die Ausgänge" des Stereodecoders, die 
DIN-Buchse ist normgemäss als Mono Ein- wie Ausgang beschaltet.

Nein, das Chassis hat keine Skala.
Die Skalenbeschriftung ist teil des übergeschobenen Gehäuses, das 
komplett fehlt.

Nein, es muss nicht krampfhaft herumgedeutelt werden, es "ist" das 
Chassis der (spätausgabe) des Modells Diva. Ich hab dasselbe in meiner 
Sammlung.

von Dieter S. (ds1)


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: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo,

schau mal hier

https://www.youtube.com/@MrCarlsonsLab

und hier

https://www.youtube.com/@ve99online/videos

und suche dort und schaue auch "einfach so" rein:

Dein Radio selbst wirst du höchstwahrscheinlich nicht finden, aber sehr 
ähnliche Radios (Nein, Mr Carlson macht nicht nur in Röhren und "alter" 
High Tech)  waren bei beiden schon auf dem Labortisch (das ist kein 
Basteln mehr, was die beiden, aber in besondere Mr. Carlson haben...).
So simpel so ein Radio auch aussehen mag ("Alter Kram aus den 60ern und 
dann auch noch mit Transistoren..., das schaffe ich doch mit Links") so 
anspruchsvoll ist doch eine vernünftige Fehlersuche, manchmal auch die 
eigentliche Reparatur (das drankommen ist öfter die Herausforderung) 
und der richtige Abgleich, auch wenn es "nur" ein Einfachsuper ist.

Nach Schema F (Agleichsanleitung, soweit vorhanden) kann nur der 
vorgehen, der auch die Gerätschaften bedienen kann.
Die Anleitung zum Messgerät nutzt da nur sehr wenig und die kleinen 
"Tricks" (Generelles wissen über die Details bei HF, was Impedanz ist, 
wie richtig gekoppelt wird und vieles mehr) und Erfahrung ist 
unabdingbar.

Mit einem (relativ, obwohl auch schon fast 60 Jahre alt)"modernen" 
Mehrbereichssuper (UKW liegt um etwa 100 MHz herum - das zu beherrschen 
ist was anderes als irgendein 2,4GHz oder auch 5GHz Modul zu nutzen, so 
einige, auch ältere ü. 50,  haben den Respekt und Vorstellung was hohe 
Frequenzen sind verloren) fängt man besser nicht an.

Etwas langatmigen,  aber absolut zutreffend zeigt "ve99" Messgeräte 
betreffen in diesem recht aktuellen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=hDWo3lAnl2w

Mr Carlson wird das alles und sehr viel mehr, meiner Meinung sogar noch 
besser und ausführlicher (motivierender, einsteigerfreundlicher, "Du 
kannst es auch" Einstellung) schon erklärt haben - aber eben in Englisch 
und aus US-amerikanischer Sicht (da ist und war doch so einiges im 
Detail anders als bei uns - obwohl die Physik nicht anders ist).

Und vor allem hat er halt schon so viel, sehr hochwertige, lange (aber 
nicht langatmige, jede Minute ist ein Genuss)  und absolut sehenswerte 
Videos produziert, dass das Auffinden der Erklärungen (die meist "nur" 
ein Bestandteil des einzelnen  Videos sind und entsprechend im Titel und 
der Beschreibung nicht genannt werden können)  schwierig und zum Zufall 
wird.

P.S. (Emotionale Ausführungen - wen es stört, braucht es nicht zu lesen, 
oder gar zu kommentieren):


Auch bringt mich die Fülle der auch 2024 aktiven MW Sender in der 
Landessprache (!) und zumindest immer einen echten Ortssender "überall" 
in den USA in eine Neidspirale und schlechte Stimmung...;-)
Wir in Deutschland haben ja 2015 "endlich" (Ironie! ) den Totalverzicht 
100% durchgesetzt bekommen...
Dass Österreich und die Schweiz da noch schneller waren, hatte es nicht 
besser gemacht.
Spanisch, Tschechisch, Russisch,... ist nun mal nicht so meine Sache 
(ich kann es nicht), und BBC4 als einziger Sender der auf LW 198kHz, 
dessen Sprache ich recht flüssig verstehe und der auch Tagsüber hier gut 
hereinkommt wird auch nicht ewig bleiben, spätestens wenn das 
Rundsteuersignal in GB komplett weg von der 198kHz ist (ehemalige 
Sekundärnutzung - jetzt noch die Überlebens - und Finanzierungsgarantie) 
wird es "für mich" keine Tagsüber und in einer von mir verständlichen 
Sprache empfangbaren Sender auf MW und LW mehr geben.
Na ja, bleiben als Programm noch die Störungen aus den diversen 
Schaltnetzteilen... - die versteht wenigstens keiner... ;-)

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Sehr gut, daß das Chassis vor dem Elektroschrott gerettet wurde. Es ist 
gut erhalten und sehr sauber und staubfrei. Am besten würde man dazu 
wieder ein Gehäuse finden oder eins aus Sperrholzplatten aufbauen. 
Lautsprecher, Antenne und Netzgerät könnte man noch hinzu fügen.

Modern eingerichtete Zeitgenossen würden nebenbei ein Programm für den 
3-D-Drucker schreiben, der das orogonale Gehäuse nach bildet.

mfg

von Peter D. (peda)


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Christian S. schrieb:
> Am besten würde man dazu
> wieder ein Gehäuse finden oder eins aus Sperrholzplatten aufbauen.
> Lautsprecher, Antenne und Netzgerät könnte man noch hinzu fügen.
>
> Modern eingerichtete Zeitgenossen würden nebenbei ein Programm für den
> 3-D-Drucker schreiben, der das orogonale Gehäuse nach bildet.

Vermutlich bist Du noch sehr jung, um kostbare Lebenszeit sinnlos 
verschwenden zu können.

Ab 15€ kannst Du es doch kaufen:
https://www.kleinanzeigen.de/s-blaupunkt-diva/k0

von Heinrich K. (minrich)


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Nee, er konnte einfach nur nicht schlafen 😄😁
Statt Schäfchen zu zählen, liess er dann fiktiv jemand anderes seine 
kostbare Lebenszeit verschwenden. Darob schlummerte er sanft ein, pssst, 
leise!

Er schläft!

von Darius (dariusd)


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Hallo

Christian S. schrieb:
> Modern eingerichtete Zeitgenossen würden nebenbei ein Programm für den
> 3-D-Drucker schreiben, der das orogonale Gehäuse nach bildet.

Ganz bestimmt nicht nebenbei.
Das ist kein einfaches Gehäuse, in den viele von uns ihre Werke stecken 
und was leider auch immer entsprechend aussieht.
Selbst Profis greifen lieber zu einem guten 3D Scan  (der auch nicht so 
trivial ist) und bearbeiten diesen dann noch weiter.
Auch scheint die nicht bekannt zu sein, was mit FDM oder mit 
Resindruckern, die man maximal zu Hause herumstehen hat und finanziert 
werden können, realisieren kann.
FDM sind halt immer nur lange "Würstchen", die man nicht ohne viel 
Nachbearbeitung glatt und auf ein Niveau von wirklich ansprechenden 
Gehäusen und Oberflächen bekommt.
Die Festigkeit ist abhängig von Filament eventuell ausreichend - aber es 
sieht als, eben nicht, vollwertiger Ersatz (der springende Punkt - v o l 
l w e r t i g und eben  nicht irgendwie funktionierend...) immer 
bescheiden aus, bzw. der nachträgliche Arbeitsaufwand (man muss es auch 
können, da geht schön nichts nach Anleitung und beim ersten Mal) ist 
sehr hoch und geht ins Geld.

Resin bringt zwar optisch schöne Ergebnisse und feinste Details - aber 
Festigkeit, wie sie von einem Radiogehäuse verlangt wird, ist nicht 
gegeben, zumindest bei den Resinen (Resins?), die man zu Hause bezahlen 
und in den auch besseren "Heimdruckern" nutzen kann und will (Geruch, 
Verarbeitungsaufwand, korrekte Lagerung, Haltbarkeit, entsorgung der 
Reste,..)

Mit entsprechendem (der Knackpunkt) 3D Druck Technologien geht viel - 
wahrscheinlich auch so ein Gehäuse, aber Preiswert wird das nicht und 
wie schon erwähnt die notwendigen Druckdateien (das Erstellen)  ist eine 
Sache, die man nicht als erste aber auch nicht als zehntes CAD Projekt 
macht und die mindestens Stunden (trainierter, begabtes Konstrukteur mit 
einem reichen Fundus an bestehenden CAD Projekten, die erneut genutzt 
werden können) aber eher Arbeitstage kosten.

All das musste ich aber auch schon lernen - die schönen Medienberichte 
vor so etwa 10 Jahren, die schon über dem Untergang der 
Ersatzteilindustrie und (natürlich - ein Krähenhaufen, wenn es um das 
Thema geht) Urheberrechtsstreitereien und "arme Designer" schwadroniert 
hatten, hatten nicht mit der Realität zu tun, bzw. warfen alle 3D 
Druckverfahren in einen Haufen, erkannten nicht die kosten und 
Bearbeitungsaufwand der Verfahren die z.B. die Industrie, der 
Prototypenbau, die Medizintechnik,... angewendet haben, und auch heute 
noch immer noch anwenden müssen.

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Man nennt es "Sprechdurchfall".

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Und bei Dir ist es eher eine Verstopfung. Auch nicht besser.

Ein Gehäuse aus dem 3D-Drucker ist für ein Radio auf jeden Fall stabil 
genug, egal ob FDM oder Resin. Vielleicht könnten bei FDM die maximal 
50..60°C zum Problem werden, die das einfach zu druckende PLA verträgt. 
Dann müsste man es halt mit PETG oder ASA drucken, ASA (oder auch ABS) 
ist bei so großen Teilen wegen Verzug eine Herausforderung, aber stabil 
genug wird's allemal.

Wer's dann noch richtig schön haben will, der schleift's halt
einmal über. Grundierung, Farbe, Klarlack, fertig.

von Heinrich K. (minrich)


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Hat der TO danach gefragt?

Nein. Er wollte Hersteller und Modelltyp wissen, darauf habe ich ihm 
treffsicher geantwortet.

Dein Beitrag war eine triviale Altereinschätzung und das hier:

Ben B. schrieb:
> 'Nen X ist auch schon drauf, brauchste selber gar keines mehr
> draufmachen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das mag sein, aber wenn er das Gerümpel irgendwann nochmal ernsthaft in 
Betrieb setzen möchte, wird er wahrscheinlich wirklich ein Gehäuse dafür 
brauchen.

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