Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromüberwachung


von Sven B. (sven29ks)


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Hallo,

Ein Kunde hat eine große Bandsäge zum Auftrennen von Baumstämmen.
Der Antriebsmotor (Drehstrommotor) hat eine Leistung von 7,5Kw.
Wenn er Eichenstämme sägt kommt die Maschine schon mal an ihre Grenzen.
Durch eine Stromüberwachung mittels Amperemeter könnte er den Vorschub 
immer anpassen. Der Nennstrom des Motors beträgt ca. 15A. Ich möchte die 
Skala des Amperemeters farbig darstellen (siehe Bild).
Wie würdet ihr nun die Einteilung machen? Wann fängt der gelbe Bereich 
an, wann der rote?

Ich hoffe ich bin hier in der richtigen Kategorie.

Gruß
Sven

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> Wenn er Eichenstämme sägt kommt die Maschine schon mal an ihre Grenzen.
Wie kommt sie an "ihre Grenzen"? Wird der Motor zu heiß? Oder wird die 
Bandgeschwindigkeit langsamer bzw. zu langsam? Wie merkt der Kunde, dass 
die Maschine an die Grenzen kommt? Und was tu er dann?

> Durch eine Stromüberwachung mittels Amperemeter könnte er den Vorschub
> immer anpassen.
Der Strom ist erst mal irrelevant, so lange die Maschine nicht 
überhitzt.

> Wie würdet ihr nun die Einteilung machen?
Ich würde die Einteilung so machen, dass die Maschine dauerhaft nicht zu 
heiß wird.

> Wann fängt der gelbe Bereich an, wann der rote?
Es gibt keinen gelben Bereich. Und wann der rote Bereich anfängt, das 
sagt dir der Kunde.

Ich würde hier eher die Drehzahl des Motors überwachen und eine 
Warnlampe einschalten, wenn eine Mindestdrehzahl unterschritten wird.

: Bearbeitet durch Moderator
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Sven B. schrieb:
> Wie würdet ihr nun die Einteilung machen? Wann fängt der gelbe Bereich
> an, wann der rote?

- Datenblatt des Motors anschauen, da gibt es meist Lastkurven und 
Angaben zur Überbelastbarkeit in Abhängigkeit der Betriebsart.

Alles über dem maximalen Drehmoment und der damit einhergehenden 
Leisungsaufnahme ist Überlast für die entsprechende Betriebsart.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Lothar M. schrieb:
> Der Strom ist erst mal irrelevant, so lange die Maschine nicht
> überhitzt.
Erklär das mal den Motorenherstellern. Sie sollen doch in Zukunft die 
Höchsttemperatur der Motoren angeben, und nicht den max Motorstrom. 
Weshalb werden Motorschutzschalter auf den max Strom eingestellt, und 
nicht auf die Temperatur? Zusätzliche thermische Schutzschalter sitzen 
im Wicklungskopf des Motors. Denn der wird viel heisser als der 
Motorblock, und ist verbrannt bevor man es aussen fühlt.


Ich würde den gelben Bereich bei 14A beginnen. Bis 17A, danach rot.

Zudem sollte bei Überlast der Motorschutzschalter bei einem Strom von 
über 15A nach einiger Zeit auslösen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Sven B. schrieb:
> eine große Bandsäge zum Auftrennen von Baumstämmen.

Sven B. schrieb:
> Durch eine Stromüberwachung mittels Amperemeter könnte er den Vorschub
> immer anpassen.


Wäre das wirklich so?

Ein Amperemeter kann ja erst mal nur passiv anzeigen. Die "Überwachung" 
müsste dann durch den "Säganden" erfolgen, der mit dem linken Auge aufs 
Ampermeter und mit dem rechten Auge aufs Sägegut schaut. Ob das wohl 
handhabbar ist, "andauernd" aufs Amperemeter mit einem kleinen 
zappelnden Zeiger zu schauen?

Gegebenfalls wäre da eine (zusätzlich) aktiv leuchtende Anzeige in 
grün,gelb,rot hilfreich, welche in der Nähe des Sägeblatts positioniert 
wird (oder wohin der Sägende auch immer schaut während des Sägevorgangs)

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer D. schrieb:
> Weshalb werden Motorschutzschalter auf den max Strom eingestellt, und
> nicht auf die Temperatur?
Allem voran, weil es ziemlich schwer ist, an diese Temperatur 
ranzukommen. Es kostet Geld, einen Temperatursensor mit einwickeln zu 
lassen.

Frage: warum schalten Motorschutzschalter bei grenzwertiger Überlastung 
auch thermisch (Stichwort I²t) ab?

Antwort: weil das die beste einfache Näherung an die parallel 
stattfindende Erwärmung des Motors ist.

> Zusätzliche thermische Schutzschalter sitzen im Wicklungskopf des Motors.
Kann sein. Man sollte aber sicherstellen, dass die sich nach Abkühlung 
selber wieder einschalten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rolf (rolf22)


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Lothar M. schrieb:

> Der Strom ist erst mal irrelevant, so lange die Maschine nicht
> überhitzt.

Den Strom kann man unmittelbar messen, die Temperatur nur mit offset und 
Zeitverzögerung und bei einer Nachrüstung ganz sicher nicht dort, wo der 
wärmste Punkt ist.

> Ich würde hier eher die Drehzahl des Motors überwachen und eine
> Warnlampe einschalten, wenn eine Mindestdrehzahl unterschritten wird.

In der Praxis soll der Bediener es sehen, wenn und wie schnell er sich 
der Grenze nähert, und abschätzen können, was er dann tut (noch 30 
Stämme zu sägen oder nur noch ein

Außerdem:
Man muss ja je nach Werkstück mit unterschiedlichen Drehmomenten 
arbeiten können. Die sind nicht direkt von der Drehzahl abhängig. Und 
dann noch eine Elektronik, die beim Hoch- oder Runterfahren nicht gleich 
Alarm schlägt?
Kann man machen, wenn man eine Maschine neu konstruiert. Hier aber gibt 
es die Maschine schon.

von Rolf (rolf22)


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Lothar M. schrieb:

> Der Strom ist erst mal irrelevant, so lange die Maschine nicht
> überhitzt.

Den Strom kann man unmittelbar messen, die Temperatur nur mit offset und 
Zeitverzögerung und bei einer Nachrüstung ganz sicher nicht dort, wo der 
wärmste Punkt ist.

> Ich würde hier eher die Drehzahl des Motors überwachen und eine
> Warnlampe einschalten, wenn eine Mindestdrehzahl unterschritten wird.

In der Praxis soll der Bediener es sehen, wenn und wie schnell er sich 
der Grenze nähert, und abschätzen können, was er dann tut (noch 30 
Stämme zu sägen oder nur noch einen.

Außerdem:
Man muss ja je nach Werkstück mit unterschiedlichen Drehmomenten 
arbeiten können. Die sind nicht direkt von der Drehzahl abhängig. Und 
dann noch eine Elektronik, die beim Hoch- oder Runterfahren nicht gleich 
Alarm schlägt?
Kann man machen, wenn man eine Maschine neu konstruiert. Hier aber gibt 
es die Maschine schon.

von Rolf (rolf22)


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Wegstaben V. schrieb:
> Die "Überwachung"
> müsste dann durch den "Säganden" erfolgen, der mit dem linken Auge aufs
> Ampermeter und mit dem rechten Auge aufs Sägegut schaut. Ob das wohl
> handhabbar ist, "andauernd" aufs Amperemeter mit einem kleinen
> zappelnden Zeiger zu schauen?

Du hast schon mal in einer Fabrik mit älteren Werkzeugmaschinen ohne 
Computersteuerung gearbeitet?
Da kann der Maschinenführer das, sonst bekommt er einen anderen Job.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf schrieb:
> Außerdem:
> Man muss ja je nach Werkstück mit unterschiedlichen Drehmomenten
> arbeiten können. Die sind nicht direkt von der Drehzahl abhängig.
An einer Bandsäge interessiert nur die Drehzahl. Und wenn ich eine 
übliche Motorkennlinie anschaue, dann ist da ein direkter und 
eindeutiger Bezug: wenn die Drehzahl einen bestimmten Wert 
unterschreitet, dann nimmt auch das Drehmoment ab.
- 
https://elektriker-wissen.de/theorie/meistervorbereitung-teil-2/elektrische-maschinen/drehstromasynchronmotor/drehzahl-drehmoment-kennlinie

Und in der Praxis macht es der normale Anwender genau so: wenn er hört, 
dass die Maschine langsam wird, dann nimmt er Vorschub weg. Weil aber 
beim "Kunden" vermutlich nebenher noch andere Maschinen laufen, kann der 
Anwender seine Maschine und deren Drehzahl nicht hören.

: Bearbeitet durch Moderator
von Darius (dariusd)


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Hallo

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es sich um einen Kleinstbetrieb 
(wenn überhaupt)  mit einer relativ hochwertigen (einstmals sehr teuren) 
aber auch älteren Säge handelt und das Problem nicht (ein 7,5 kW Motor 
hält thermisch und mechanisch, schon so einiges an Überlast für 
nennenswerte Zeiträume aus)  direkt darin liegt, dass der Motor 
überlastet wird, sondern dass der Überstromschutzschalter (oder eine 
ähnliche Einrichtung) irgendwann und störend beim Sägevorgang auslöst 
und das durch eine einfache optische Rückmeldung durch verringerten 
Vorschub verhindert werden soll.
So einen Ausfall während des Sägevorgangs stelle ich mir sehr störend 
und arbeitsaufwändig vor (zurückfahren des Sägegutes, Verklemmungen, 
eventuell sogar herausheben, unschöne Brüche,... halt viel nervige und 
anstrengende Arbeiten).

Ich bin kein Schreiner oder "Holzfäller" ;-), aber kenne all die fiesen 
"Kleinigkeiten" und (eigentlich) vermeidbaren Ärgernisse, die einen 
Sicherheitseinrichtungen und "German Angst" in der gelebten Praxis 
bringen.

Bis man von größeren Elektromotoren eine "akustische Rückmeldung" 
bekommt, ist es üblicherweise schon zu spät und in der nächsten Sekunde 
löst sowieso der Schutzschalter aus...

: Bearbeitet durch User
von Re D. (re_d228)


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Lothar M. schrieb:
> Frage: warum schalten Motorschutzschalter bei grenzwertiger Überlastung
> auch thermisch (Stichwort I²t) ab?

Wofür steht das kleine t? Na merkst du selber?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lothar M. schrieb:
>> Zusätzliche thermische Schutzschalter sitzen im Wicklungskopf des Motors.
> Kann sein. Man sollte aber sicherstellen, dass die sich nach Abkühlung
> selber wieder einschalten.

Und in dem Moment sind grad die Finger in der Säge um den verklemmten 
Stamm wieder frei zu bekommen. Daher ist das nicht immer eine gute Idee.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stimmt, streiche "selber" und ergänze "lassen":

... dass die sich nach Abkühlung wieder einschalten lassen.

Denn so mancher eingebaute Thermo*schutz*schalter löst einfach einmalig 
für immer aus.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lothar M. schrieb:
> Ich würde hier eher die Drehzahl des Motors überwachen und eine
> Warnlampe einschalten, wenn eine Mindestdrehzahl unterschritten wird.

Das funktioniert, wenn die Maschine mit Asynchronmotor läuft. Bei 
größerer Belastung wird der Schlupf größer und die Drehzahl sinkt.

Beim Synchronmotor würde das mit einer Linienscheibe und Stroposkop 
gemacht, weil sich der Phasenwinkel gegenüber dem Netz mit der Belastung 
ändert.

von H. H. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Synchronmotor

An einer Bandsäge...

Aber sowas von bekloppt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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H. H. schrieb:
> Aber sowas von bekloppt.

Für die Erklärung der Unterschiede des Verfahrens allerdings notwendig, 
warum das mit dem (netzsynchronen) Stroboskop nicht so einfach 
funktioniert an einer Säge (gewöhnlicherweise mit ASM).

Für ASM gab es Stroboskopscheiben mit mehreren Linien. Die Zahl der 
Striche varierte mit dem Radius. Je nach Belastung (motorischer oder 
generatorischer Betrieb) wanderte die Zone, in der sich der Strich von 
vorwärts auf rückwärtsbewegend änderte, näher zur Achse oder mehr dem 
Außenrand zu.

Der Vorteil des Verfahrens ist, das Schwankungen der Netzfrequenz 
weitestgehend kompensiert werden. Es lassen sich damit bereits wenige 
zehntel Millihertz an Frequenzdifferenzen des Schlupfes auflösen.

von H. H. (Gast)


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Bekloppt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dieter D. schrieb:
> Es lassen sich damit bereits wenige
> zehntel Millihertz an Frequenzdifferenzen des Schlupfes auflösen.

Das ist sicher sehr hilfreich!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Axel S. schrieb:
> Das ist sicher sehr hilfreich!

Es hilft sicherlich zu erkennen, das dieser Weg etwas aufwendig wird in 
der Umsetzung und vielleicht an der Maschine mechanisch nicht realsieren 
läßt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)



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Sven B. schrieb:
> Stromüberwachung mittels Amperemeter

Bei der Stromüberwachung mittels Ampermeter mißt Du den Scheinstrom.

I_Schein = Wurzel( I_Blind^2 + I_Wirk^2 )

D.h. der Strom steigt mit der Last, aber der Kunde wird irritiert sein, 
weil die Maschine im Leerlauf bereits einen so hohen Stromverbrauch habe 
(Blindstrom). Deine Messung beweist ihm, was für einen Mist von Maschine 
er da habe.

Daher solltest Du eine Wirkleistungsanzeige verwenden. Da der Thread im 
Analogforum gepostet ist, würde ich Dir eine analoge Anzeige empfehlen, 
wie sowas:

http://p269107.webspaceconfig.de/leistungsmessgeraet_fwa_fwb_fwc_fwd.html

http://www.mercateo.com/p/2805-PA39(2d)EC0D500000/Messgeraet_Leistung_analog_Montage_15_5A_230_400V_50Hz_0_10kW.html

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Passend für den Freitag und für ein µC-Forum wäre natürlich die digitale 
Version mit µC und einem Ausgang für eine Warnhupe und Lichtsignal.

Wenn das nicht ausreichen sollte, wäre ein zweiter Augang sinnvoll um 
einen Elektroschocker zu betätigen, um das Personal sofort zu stoppen zu 
viele Eichenstämme zu schnell in die Säge einzufahren. Die moderne 
Variante wäre ein Roboter mit KI, der dann den betreffenden Personen auf 
die Finger haut.

von Klaus (feelfree)


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Dieter D. schrieb:
> Passend für den Freitag

hast du den Thread mit deinem geistigen Dünnschiss schon erfolgreich 
gekapert.

von H. H. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> weil die Maschine im Leerlauf bereits einen so hohen Stromverbrauch habe
> (Blindstrom).

Unsinn! Das ist eine 7,5kW Maschine!




Dieter D. schrieb:
> Elektroschocker

Solltest du an deiner Tastatur anbringen, im Dauerbetrieb.

von Michael B. (laberkopp)


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Sven B. schrieb:
> Wie würdet ihr nun die Einteilung machen? W

Rot ab 15A, gelb wäre mir egal.

Denn Dauerbelastung über 15A überhitzt den Motor. Kurzfristig geht 
natürlich mehr.

Aber solche Amperemeter sind üblich und sinnvoll bei grossen manuell 
bedienten Maschinen.

Man könnte auch 3 Stufen einteilen:

grün Dauerbelastung ok.

Gelb Kurzzeitbelastung ok.

Rot Drehmoment zu hoch für Zahnriemen oder bei dir Sägeband, die haben 
ja eine Maximalbelastung die auch kurzzeitig nicht überschritten werden 
sollte (aber es mehrmals doch überlebt).

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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H. H. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> weil die Maschine im Leerlauf bereits einen so hohen Stromverbrauch habe
>> (Blindstrom).
>
> Unsinn! Das ist eine 7,5kW Maschine!

Eine ASM von rund 6kW (cos=0,876) hat:

Wirkstrom von rund 10 A Bei Nennspannung und Nennbelastung
Magnetisierungsstrom von rund 5,5 A Blindstrom

Scheinstrom von rund 11,5 A unter Nennlast.
Scheinstrom von rund 6 A im Leerlauf.

von H. H. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Scheinstrom von rund 11,5 A unter Nennlast.
> Scheinstrom von rund 6 A im Leerlauf.

Also deutlich verschieden.

Und es zählt nur die themische Belastung das Motors, und die wird nun 
mal nahezu ausschließlich vom Strom bestimmt.


Spar dir deine wirren Phantasien für deinen Psychiater auf.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bei der farblichen Markierung bitte auch an die farbenblinden 
Mitarbeiter oder Kunden denken, die die Säge auch bedienen.

Das fängst Du damit ab, zum Beispiel indem Du darunter mit 
unterschiedlicher Schraffierungen arbeitest.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Es ist auch sinnvoll zu schauen, welcher Strom angezeigt wird im 
Leerlauf bei geputzer Säge. Alles was links davon ist wird in einem 
anderen grün markiert/schraffiert.

Wenn der Kunde kein Techniker ist, dann wäre angeraten zu erklären, 
warum der Stromzeiger im Leerlauf nicht weiter in Richtung Null geht, 
sondern sich Bereich 1/3...1/2 des Nennstromes bewegt.

Wobei der Wert niedriger sein kann, wenn 
Blindstromkompensierungskondensatoren vorhanden sein sollten und vor 
diesen gemessen würde. Beim Einschalten könnte eventuell der Zeiger 
rechts gegen den Anschlag schlagen, was auf die Dauer auch nicht so gut 
für die Anzeige wäre.

Damit dürftest Du, Sven, auf einige Eentualitäten vorbereitet sein, an 
die man vielleicht auf Anhieb gar nicht denkt. Der Aufwand ist übrigens 
auch unterschiedlich, ob der Kunde das privat für sich macht oder 
angemeldet, also die Regeln seiner landwirtschaftlichen 
Berufsgenossenschaft beachten muss.

von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Allem voran, weil es ziemlich schwer ist, an diese Temperatur
> ranzukommen. Es kostet Geld, einen Temperatursensor mit einwickeln zu
> lassen.

Jede Motorwicklung ist ein PTC mit einem Temperaturkoeffizienten von 
etwa 0.039 1/K.
Da muss nichts eingewickelt werden, wenn die Steuerung das auswerten 
kann.

von H. H. (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Jede Motorwicklung ist ein PTC mit einem Temperaturkoeffizienten von
> etwa 0.039 1/K.
> Da muss nichts eingewickelt werden, wenn die Steuerung das auswerten
> kann.

Ganz blöde Idee! Man will ja nicht die Durchschnittstemperatur messen, 
sondern die Temperatur der Köpfe.

von Sven B. (sven29ks)


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Erst mal danke für die zahlreichen Beiträge.
Es geht doch nur darum:Der Motor hat im Normalbetrieb eine Stromaufnahme 
X.
Wenn der Motor nun mehr arbeiten muß, da hartes Holz gesägt wird, nimmt 
er logischerweise mehr Strom auf. Dies kann man am Amperemeter sehen. Je 
mehr er arbeiten muß, umso mehr Strom fließt.

Rainer D. schrieb:
> Ich würde den gelben Bereich bei 14A beginnen. Bis 17A, danach rot.
Ich denke so werde ich es machen. Danke Rainer

von Manfred P. (pruckelfred)


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Sven B. schrieb:
>> Ich würde den gelben Bereich bei 14A beginnen. Bis 17A, danach rot.
> Ich denke so werde ich es machen. Danke Rainer

Als man mangels Internet noch selbst denken durfte, hätte man den Strom 
gemessen und damit überlegt, wo der rote Bereich beginnt.

von H. H. (Gast)


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Man sollte auf dem Typenschild nach der Betriebsart schauen. Bei Sägen 
ist da häufig anderes als S1 zu finden.

https://www.elektro-kahlhorn.de/betriebsart-einschaltdauer:_:320.html

von Alfred B. (alfred_b979)


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Lothar M. schrieb:
> Ich würde hier eher die Drehzahl des Motors überwachen

Wäre sicher am aussagekräftigsten. Obwohl es über die
Stromüberwachung prinzipiell schon auch funktionierte,
ist die wesentlichste Größe die Schnittgeschwindigkeit,
die eben nahezu direkt proportional zur Drehzahl ist.

Hierbei reichte auch tatsächlich nur eine "Marke" bei
"Ideal-Drehzahl" - Bediener sähe Skala und Abweichung,
und könnte bestens die Vorschubgeschwindigkeit anpassen.

(Obwohl eine zweite "Minimum-Marke" bei einer Mindest-
Drehzahl sicher nicht schlecht wäre, ginge es mit einer
schon auch - man hat ja die Vorschubsteuerung fest in
der Hand, und sieht wie gesagt ständig die Abweichung.

Skalen mit zwei Einstellmarken sind wohl auch seltener
- okay, so mancher kann sich da auch selbst behelfen.)

"Marke(n) verschiebbar" wär noch so ein Ding, der Kunde
schneidet sicher nicht nur immer Eiche.


[Es wäre auch egal, ob auf der Instrumentenskala "m/s"
oder "1/min" als Einheit stünde... oder gar keine, und
nur die jew. Striche für untersch. Hölzer, vielleicht
noch mit ein paar zusätzlichen "frei dazugezeichneten"
rechts und links davon. Ging mir dabei um die optische
Rückmeldung des Zeigerrückgangs / die Reaktion darauf.

Funktionierte imho geschmeidiger als nur mit Warnlampe
- aber ansonsten stimme ich Deinen Aussagen völlig zu.]

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (elektronenbremser)


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Dieter D. schrieb:
> Es lassen sich damit bereits wenige zehntel Millihertz an Frequenzdifferenzen 
des Schlupfes auflösen.

Also 0,0003 Hz zum Beispiel, das glaube ich nicht!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bei einer Stroboskopscheibe mit 720 Strichen wandern die Striche mit 
einer Geschwindigkeit von ungefaehr 5 Sek pro Strich weiter.

Hochaufloesende Scheiben hatten 10 Striche pro Grad und eine Lupe.

von Thomas B. (thombde)


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Bei unseren älteren Flachschleifmaschinen gibt es eine Lastanzeige.
(ABA, Z&B)
Die läuft über die Strommessung.
Die Anzeige ist ein analoges Amperemeter.
Kann ja mal schauen ob ich noch die Schaltpläne finde.
Ist aber ein DC-Motor, also nichts für den TO.
Die neuen Maschinen haben das nicht mehr.
Da laufen die Motore über den FU, und der hat ja
auch eine Stromüberwachung.

PS:
Wobei ich die Lastanzeige bei den neuen Maschinen vermisse.
Denn bei viel Lärm in der Bude hört man nicht ob die Schleifscheibe zu 
ist.
Eigentlich fährt man nur nach Gehör.
Wenn man optisch was sieht ist es schon zu spät.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Unabhängig vom Datenblatt würde ich durch Versuch ermitteln, wie viel 
Strom der Motor dauerhaft für die längste erwartete Arbeitssitzung 
verträgt. Darunter ist grün, darüber rot.

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