Forum: Haus & Smart Home Cerankochfeld Herdplatte brennt immer wieder durch (Strahlungsheizer)


von Jens U. (jens2121)


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Guten Tag,

an meinem Cerankochfeld brennt zum wiederholten Mal ein 
Strahlungsheizkörper durch.

Ich habe nach dem ersten Defekt einen neuen Strahlungsheizkörper 
eingebaut, weil hier ein Heizdraht durchgebrannt war.

Davor habe ich die Spannung gemessen (230V) und den neuen 
Strahlungsheizkörper eingebaut.
Beim Inbetriebnahme Test schaltete die Herdplatte wie gewünscht ein und 
taktete auch wie bisher immer, d.h. wenn die Solltemperatur erreicht 
war, ging die Herdplatte automatisch wieder aus und kurze Zeit später 
wieder an nach dem die Wärme vom Kochtopf aufgenommen wurde.

Ca. 4 Tage später war diese neue, (Originalersatzteil) wieder defekt, 
wieder war der Heizdraht durchgebrannt.

Leider gibt’s darauf keine Garantie da Selbsteinbau, also nochmals einen 
neuen Strahlungsheizkörper bestellt, nach dem ich dieses Mal alles noch 
penibler gemessen und geprüft hatte und die Ersatzteilnummern verglichen 
und die Anschlüsse mit dem Foto der Originalverkabelung geprüft habe war 
auch diese Herdplatte nach ein paar Tagen wieder defekt, ebenfalls war 
der Heizdraht wieder durchgebrannt.

Es handelt sich um einen ca. 25 Jahre alten AEG Ceranherd Competence 
6320 welcher an 3P-Netz angeschlossen ist. Die Verkabelung der 
Herdplatte passt und hat ca. 230 V.

Der Energieregler taktet eigentlich auch immer korrekt, und der 
Strahlungsheizkörper hat ebenfalls einen Bi-Metallschalter welcher bei 
übermäßiger Hitze abschalten sollte.

Bisher war immer nur die Herdplatte an der einen Stelle defekt, alle 
anderen werden ebenfalls regelmäßig benutzt und zeigen keinen Schaden.

Könnt Ihr mir hier noch einen Tipp geben wo ich suchen kann?

Liegt es doch am Leistungsregler? Oder minderwertiges Material bei den 
Originalersatzteilen?

Fällt euch noch etwas ein was und wie ich prüfen könnte, um den Fehler 
zu beseitigen?

Vielen Dank!

von Frank O. (frank_o)


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Jens U. schrieb:
> Könnt Ihr mir hier noch einen Tipp geben wo ich suchen kann?

Jens U. schrieb:
> Liegt es doch am Leistungsregler? Oder minderwertiges Material bei den
> Originalersatzteilen?

Ne! Der Temperaturfühler für diese Platte ist defekt.
Der misst quasi zu wenig Temperatur und dann will der Regler die Platte 
immer weiter heizen, bis die Temperatur erreicht wird. Die wird aber nie 
erreicht und deshalb brennt sie irgendwann durch.
Tausche auch gleich den Übertemperaturschutz mit. Der funktioniert 
nämlich auch nicht wie er soll.

von Jens U. (jens2121)


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Danke für deine Antwort!

Frank O. schrieb:
> Ne! Der Temperaturfühler für diese Platte ist defekt.

Die Platte hat einen eigebauten Stab-Temperatursensor für die 
Übertemperatur welcher ebenfalls über ein Bi-Metall funktioniert und ist 
Bestandteil des Strahlungsheizkörpers. Somit wurde dieser jedes mal auch 
mit ausgetauscht.

Gesteuert wird die Platte unabhängig eines Temperaturfühlers mit dem 
Energieregler am Bedienfeld (Hier steuert ein Bi-Metall die Herdplatte, 
in dem um das Bi-Metall eine Heizwicklung gewickelt ist welche eine Art 
"Ersatz-Schaltbild" der Herdplatte darstellt.

Danke + Gruß
Jens

von Harald K. (kirnbichler)


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Frank O. schrieb:
> Ne! Der Temperaturfühler für diese Platte ist defekt.
> Der misst quasi zu wenig Temperatur und dann will der Regler die Platte
> immer weiter heizen, bis die Temperatur erreicht wird.

Passt nicht so ganz zu dieser Beschreibung, oder?

Jens U. schrieb:
> Beim Inbetriebnahme Test schaltete die Herdplatte wie gewünscht ein und
> taktete auch wie bisher immer, d.h. wenn die Solltemperatur erreicht
> war, ging die Herdplatte automatisch wieder aus und kurze Zeit später
> wieder an nach dem die Wärme vom Kochtopf aufgenommen wurde.

Wäre der Fühler kaputt, würde da gar nichts takten, sondern die Platte 
volle Lotte vor sich hinglühen.

von Frank O. (frank_o)


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Jens U. schrieb:
> Gesteuert wird die Platte unabhängig eines Temperaturfühlers mit dem
> Energieregler am Bedienfeld (Hier steuert ein Bi-Metall die Herdplatte,
> in dem um das Bi-Metall eine Heizwicklung gewickelt ist welche eine Art
> "Ersatz-Schaltbild" der Herdplatte darstellt.

Ah, ok!

Dann bleiben logisch nur noch drei Möglichkeiten über.
1. Falsches Ersatzteil (was du schon ausgeschlossen hast, da du das 
Originalersatzteil bestellt hattest).
2. Schlechte Qualität der Ersatzteile (unwahrscheinlich bei mehreren).
3. Der Regler.

von Peter P. (peterpo)


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Nullleiteranschluß der Platte einwandfrei?

von Jens U. (jens2121)


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Peter P. schrieb:
> Nullleiteranschluß der Platte einwandfrei?

Danke für den guten Hinweis, dem werde ich nachgehen!
Du meinst, dass dann statt der 230 V dann eine andere Spannung anliegt 
welche bedeutend größer als die vorgesehenen 230 V sind?

Ich habe jedoch bereits 230 V an der Herdplatte gemessen, trotzdem 
schaue ich mir den Nulleiteranschluss sowohl an der Wanddose als auch im 
Kochfeld und dem Bedienfeld genauer an.

von H. H. (Gast)


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Jens U. schrieb:
> Ich habe jedoch bereits 230 V an der Herdplatte gemessen,

Aber wohl als nur diese eine Kochstelle eingeschaltet war.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jens U. schrieb:
> Du meinst, dass dann statt der 230 V dann eine andere Spannung anliegt
> welche bedeutend größer als die vorgesehenen 230 V sind?

Drehstrom halt. Die Spannung zwischen zwei Außenleitern ist größer als 
die Spannung zwischen Außen- und Nulleiter.

von Michael B. (laberkopp)


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Jens U. schrieb:
> Bisher war immer nur die Herdplatte an der einen Stelle defekt

Hmm, ist an dieser Stelle das Ceranglas von unten mit Metallsputter 
belegt, vom Durchbrennen der erszen Platte, das erscheint von oben 
geschwärzt und von unten silbrig und wirft die Hitze in die Region 
zurück was dann auch nachfolgende Heizkorper dort stärker belastet.

Ansonsten stellt sich die Frage, ob es ein AEG Ersatzteil war oder was 
'kompatibles'. Es gibt schlechte Qualität. Mein Ceranfeld ist 50 Jahre 
alt und wird quasi täglich benutzt und funktioniert einwandfrei.

von Jens U. (jens2121)


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Danke Peter P. ; H.H. und Harald K.

Stimmt, ich hatte nur diese "eine" Kochplatte an, an der der Defekt 
auftrat.

Ich werde nun mal alle Herdplatten einschalten und schauen was die 
Spannung macht wenn die einzelnen Kochplatten "getaktet" werden um einen 
eventuellen Fehler im Nullleiter zu finden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Jens U. schrieb:
>> Du meinst, dass dann statt der 230 V dann eine andere Spannung anliegt
>> welche bedeutend größer als die vorgesehenen 230 V sind?
>
> Drehstrom halt. Die Spannung zwischen zwei Außenleitern ist größer als
> die Spannung zwischen Außen- und Nulleiter.

Wenn der Heizer an 400V hängt würde man das durch erheblich mehr 
Lichtabgabe sehen.
Das ist das gute an Schrott, denn damit kannman sowas sowas 
ausprobieren,
ohne dass ein Defekt zum Drama mutiert.

 z.B. ein Föhn leuchtet an 400V wie ein Halogenstrahler [-:

von Jens U. (jens2121)


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Michael B. schrieb:
> dieser Stelle das Ceranglas von unten mit Metallsputter
> belegt, vom Durchbrennen der erszen Platte, das erscheint von oben
> geschwärzt und von unten silbrig und wirft die Hitze in die Region
> zurück was dann auch nachfolgende Heizkorper dort stärker belastet.

Nein, die Glaskeramikplatte hatte ich penibelst geputzt und der Defekt 
trat immer an einer anderen Stelle auf.

Trotzdem danke für den Hinweis.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Krumme Spannungen (auch höhere als 230V an einer Platte)
kommen bei der Unterbrechung des N zustande,
wenn dadurch z.B. 2 Platten mit unterschiedlichen Widerständen
in Reihe geschaltet sind.

: Bearbeitet durch User
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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lasssen sich die Stecker von 2 gleichartigen Platten tauschen? (um zu 
schauen ob der Fehler wandert) ?

Was sagt dein IR-Thermometer zur kaputt gehenden Platte im Vergleich zu 
einer, welche heile bleibt?

Tipp: Die Heizplatten (Strahlheizkörper oder Strahlungsheizköper) sind 
oftmals kompatibel. Einfach beim Sperrmüll ein Ceranfeld von der Strasse 
angeln und dort ein noch nicht durchgeschmortes ausbauen für weitere 
Versuche.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Harald K. schrieb:
> ..
>
> Jens U. schrieb:
>> Beim Inbetriebnahme Test schaltete die Herdplatte wie gewünscht ein und
>> taktete auch wie bisher immer, d.h. wenn die Solltemperatur erreicht
>> war, ging die Herdplatte automatisch wieder aus und kurze Zeit später
>> wieder an nach dem die Wärme vom Kochtopf aufgenommen wurde.
>
> Wäre der Fühler kaputt, würde da gar nichts takten, sondern die Platte
> volle Lotte vor sich hinglühen.

Aber nur, wenn der Herd eine Temperaturregelung hat. Alle anderen takten 
die Platten nach Zeit.

Das Durchbrennen des OP würde dann aber nur bei länger "Vollgas" 
auftreten...

von Holger R. (holgerr)


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Peter P. schrieb:
> Nullleiteranschluß der Platte einwandfrei?
Alle Null-Leiter-Kontakte vom Verteiler bis zur Platte sehr genau 
prüfen.
Manchmal haben auch FI, Sicherungen(2 fasig), Kontakte am und im so 
einem alten Herd oder in der Anschlußdose zu hohe Übergangswiderstände. 
Also jede Schraube an irdendwelchen Übergängen prüfen und nachziehen.

Eine Herdplatte dürfte eigenlich nur bei Überspannung durch brennen,
oder sie zu alt und spröde.

Jens U. schrieb:
> Es handelt sich um einen ca. 25 Jahre alten AEG Ceranherd Competence
> 6320 welcher an 3P-Netz angeschlossen ist.

Der Herd hat die zu erwartende Lebensdauer bereits 23 Jahre 
überschritten.

HolgerR

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Kannst du so einen neuen Strahlungsheizkörper auch an einer anderen 
Platte anschließen?
Wenn eine gleich große Platte vorhanden ist, könntest du so indirekt 
prüfen, ob die gelieferten Ersatzteile doch nicht die Qualität haben, 
die sie sollten.
Solche Ferndiagnosen sind immer ziemlich schwierig.

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