Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CD4013 Ich glaub ich hab nen Fehler in meiner Schaltung


von A. Z. (donvido)


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Hallöchen,
ich komme nicht weiter und brauche Hilfe.
Ich habe mittels CD4013 eine S/R-Flipflopschaltung aufgebaut.
Set und Reset werden jeweils durch ein Reedschalter (im Schaltplan 
durchgestrichen) geschaltet.
Diese hängen an 25m 6x2x0.6 Kabel. Weil ich noch zwei Relais schalten 
möchte, läuft das ganze an 24V, die Flipflops an 5V. Über einen 
Spannungsteiler füttere ich die Set- und Reseteingänge der Flipflops.
An meinem Arbeitsplatz funktioniert das einwandfrei, aber sobald die 25m 
Kabel dranhängen, habe ich ein übersprechen zur Resetleitung, sodass das 
Setzen des einen Flipflops das andere resettet. Die PNPs Q2 und Q8 
sollen dazu dienen, den Reedschalter zu übergehen, sind aber nicht 
durchgeschalten.
Das Übersprechen passiert auch, wenn ich die beiden Adern zum 
Reedschalter an der Platine kurzschließe. Ist mein Spannungsteiler zu 
hochohmig?

von Boris F. (skyperhh)


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Gibt's für den CD4013 einen 100nF an VCC?

RC-Glied an den Eingängen könnte das schlimmste an Störungen abfedern... 
oder eine Eingangsstufe bauen, wo deutlich mehr Strom fließen muss.

von A. Z. (donvido)


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Boris F. schrieb:
> Gibt's für den CD4013 einen 100nF an VCC?

Ja, gibt es.

Boris F. schrieb:
> RC-Glied an den Eingängen könnte das schlimmste an Störungen abfedern...
> oder eine Eingangsstufe bauen, wo deutlich mehr Strom fließen muss.

Hab schon mit dem Gedanken gespielt, den Spannungsteiler um den Faktor 
10 zu verkleinern.

edit: Hab mal fix je 10µF an R4 und R25 gelötet (parallel), aber das 
Problem besteht weiterhin.
Ach quark, R7 müsste ja auch noch

doppeledit: Problem gelöst, Thread kann dicht gemacht werden.
Hab beim Versuch noch ein C an R7 anzulöten festgestellt, dass R6 und R7 
auf der Platine vertauscht waren. Jetzt funktioniert es so, wie es soll.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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A. Z. schrieb:
> Hab beim Versuch noch ein C an R7 anzulöten festgestellt, dass R6 und R7
> auf der Platine vertauscht waren. Jetzt funktioniert es so, wie es soll.

Bei 25m Leitung würde ich trotzdem ein Filter + Schutz spendieren:
1
+24V ---+
2
        |
3
       R1
4
        +---+---R3---> Flipflop
5
        |   |
6
       R2   C
7
        |   |
8
       GND GND

R3 begrenzt den Strom im Eingang des Fliplops, sowohl bei starken 
Störungen auf dem +24V-Eingang als auch beim Abschalten der +5V: dann 
wird der Kondensator über die Eingangsdioden des Flipflops entladen.

Die Notwendigkeit hängt natürlich auch von der Höhe der Störumgebung ab.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Dietrich L. schrieb:
> würde ich trotzdem ein Filter + Schutz spendieren

Grundsätzlich gehört an einen Digitaleingang niemals ein Kondensator.

Es geht meistens gut, bis es dann auf einmal wild schwingt.

Das habe ich einmal in einem sehr komplexen Seriengerät mit CD40xx 
erlebt: Es wurde viele Jahre gefertigt, der Entwickler war bereits in 
Rente - auf einmal liefen die in der Endprüfung nicht mehr. Ursächlich 
war ein RC-Glied an einem CD4011, der sich zum Glück durch einen 4093 
ersetzen ließ. Das gehört zu den Dingen, die ich nicht vergesse.

von Jörg R. (solar77)


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Manfred P. schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> würde ich trotzdem ein Filter + Schutz spendieren
>
> Grundsätzlich gehört an einen Digitaleingang niemals ein Kondensator.

Bei 25m Zuleitung hätte ich ggf. sogar Optokoppler an den Eingängen 
vorgesehen. Wenn die Quelle genug Strom liefert wäre sogar eine 
komplette galvanische Trennung möglich.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Manfred P. schrieb:

> Grundsätzlich gehört an einen Digitaleingang niemals ein Kondensator.

Das ist natürlich kompletter Unsinn.

RC-Glieder oder auch LC-Glieder an Digitaleingängen zum Zwecke der 
Eleminierung bestimmter Klassen von Störungen sind und waren natürlich 
schon immer Usus.

Findet man in fast jeder realen kommerziellen Schaltung.

von Helmut -. (dc3yc)


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Ob S. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>
>> Grundsätzlich gehört an einen Digitaleingang niemals ein Kondensator.
>
> Das ist natürlich kompletter Unsinn.
>
> RC-Glieder oder auch LC-Glieder an Digitaleingängen zum Zwecke der
> Eleminierung bestimmter Klassen von Störungen sind und waren natürlich
> schon immer Usus.
>
> Findet man in fast jeder realen kommerziellen Schaltung.

Nein, Kondensatoren an Digitaleingängen ohne Schmitttrigger sind 
grottenschlechtes Design. Wer sowas macht, dem sollten die Finger an das 
Hinterteil gelötet werden.

von Roland E. (roland0815)


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Quick n' dirty ist ein RC-Tiefpass nach den Reedschaltern nicht 
verkehrt. Die Dinger prellen wie sau.

Und: Mindestrom der Kontakte beachten. Sonst ist in ein paar Monaten die 
Frage da:
Schaltet nicht mehr? Warum?

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Helmut -. schrieb:

> Nein, Kondensatoren an Digitaleingängen ohne Schmitttrigger

Das könnte ich vielleicht sogar noch unterschreiben. War aber nicht so 
postuliert!

Nochmal das Originalzitat:

> Manfred P. schrieb:
>
>> Grundsätzlich gehört an einen Digitaleingang niemals ein Kondensator.

Und das ist und war in dieser Allgemeinheit schlicht das, was ich es 
genannt habe: kompletter Blödsinn.

von Jörg R. (solar77)


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Helmut -. schrieb:
> (..)
> Nein, Kondensatoren an Digitaleingängen ohne Schmitttrigger sind
> grottenschlechtes Design.

> Wer sowas macht, dem sollten die Finger an das Hinterteil gelötet werden.

Tut das nicht weh?🤔

von Manfred P. (pruckelfred)


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Jörg R. schrieb:
>> Grundsätzlich gehört an einen Digitaleingang niemals ein Kondensator.
> Bei 25m Zuleitung hätte ich ggf. sogar Optokoppler an den Eingängen
> vorgesehen. Wenn die Quelle genug Strom liefert wäre sogar eine
> komplette galvanische Trennung möglich.

Das Thema Störsicherheit bei langen Leitungen hat mir in der Firma auch 
mal Hauerei beschert. Da hat ein Kollege, dessen langjährige Kompetenz 
HF ist, eine digitale Anschaltung verbrochen, mehr als nur 25 Meter.

Beim Herrn  A. Z. (donvido) kommt erschwerend das R/S-FF hinzu, einmal 
laut pupsen und das Ding schaltet.

Helmut -. schrieb:
> Wer sowas macht, dem sollten die Finger an das
> Hinterteil gelötet werden.

Nette Formulierung.

Ob S. schrieb:
>>> Grundsätzlich gehört an einen Digitaleingang niemals ein Kondensator.
> Und das ist und war in dieser Allgemeinheit schlicht das, was ich es
> genannt habe: kompletter Blödsinn.

Korinthenkacker und Rechthaber.

von A. Z. (donvido)


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Also?
Was wäre denn die beste Lösung von allen? ^^

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