Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wenn ein Strom Erzeuger an das öffentlich netz angeschlossen wird.


von Nick (schlepser)


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ich habe mal eine lustige Frage:

Wenn ein Strom Erzeuger an das öffentlich netz angeschlossen wird und 
diese volle lote los legt. Ist es dann für das Gerät so als würde ein 
Kurzschluss vorliegen?

Ich meine der Widerstand müsst ja nahe zu bei 0 liegen, da im 
öffentlichen netz unfassbar viel Verbraucher Ligen, oder? Ich meine erst 
wollen meine Geräte saugen, gefolgt von meinem Nachbarn, oder?

Ich gehe davon aus das mein Strom ja priorisiert wird von den umgeben 
Nachbarn oder? Da der strecken widerstand der kleinerer ist, richtig? 
Steigt dann der widerstand für das weit entferntes Kraftwerk, in Bezug 
auf mich und mein Nachbarschaft?

Oder liege ich damit vollkommen falsch?

Entschuldigung ich habe mich bei den Kategorien verklickt.

: Verschoben durch Moderator
von Monk (roehrmond)


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Stichwort zum Lernen: Kirchhoffsche Regeln

von Kurt (sommerwin)


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Wahrscheinlich hauts sofort den AVR-Regler im Generator zusammen und die 
Haussicherung fliegt.

von Christian M. (likeme)


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ist mir versehentlich mal passiert, war ein Verschaltungsfehler beim 
Aufbau. Der FI hat aber sofort abgeschaltet.

von Lu (oszi45)


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Nick schrieb:
> diese volle lote los legt. Ist es dann für das Gerät so als würde ein
> Kurzschluss vorliegen?

Die Kunst ist, den Generator zum richtigen Zeitpunkt anzufahren. 
Deswegen hat man früher bei kleinem Wasserkraftwerk eine Glühlampe 
vorgeschaltet und wenn die Turbine/Generator die richtige Phasenlage und 
Drehzahl hatte, ging die Lampe aus und es wurde zugeschaltet. Dann hat 
sich der Generator mit dem Netz synchronisiert und es konnte bei etwas 
mehr Drehzahl Leistung abgegeben werden. Heute sollte das elektronisch 
funktionieren.

von Rainer W. (rawi)


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Lu schrieb:
> Dann hat sich der Generator mit dem Netz synchronisiert und es konnte
> bei etwas mehr Drehzahl Leistung abgegeben werden.

Bei etwas mehr Drehzahl würde der Generator ganz schnell wieder aus der 
Synchronisation rausfallen - so wird das nichts.

von Lu (oszi45)


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Rainer W. schrieb:
> Bei etwas mehr Drehzahl würde der Generator ganz schnell wieder aus der
> Synchronisation rausfallen - so wird das nichts.

Er soll ja nicht 3Hz mehr machen, wenn er synchronisiert ist, er soll 
nur schieben, nicht bremsen.

von Wolfgang D. (blitz_f)


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Moin,
von was für einem "Stromerzeuger" ist überhaupt die Rede?
Elektronische Systeme (Wechselrichter)  steuern die abgegebene Leistung 
bis zu ihrer Leistungsgrenze. Elektromotorische Generatoren (Synchron 
oder Asynchron) geben die Leistung ins Netz, die als Drehmoment an ihrer 
Antriebswelle zur Verfügung gestellt wir.
Basta.

von Nick (schlepser)


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In meinem Gedanken Experiment dachte ich als Beispiel an einem 1.135ps 
v8 Disel Generator mit 870 kVA.

Wenn der an läuft, lebt die halbe Nachbarschaft dann von seinem Strom?


Mfg

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Nick schrieb:
> mit 870 kVA.

Hallo,

nunja, so ein Trümmer wird ohne jede Genehmigung nie ans Netz 
angeschlossen werden. Vielleicht im Katastrophenfall als Inselbetrieb 
durch das THW. Außerdem muß er dort angeschlossen werden, wo die 
Leistung von fast 1 MW die Leitungen nicht abfackeln läßt, also nicht an 
irgend einem Hausanschluß, eher am Trafohäusel.

Zunächst wird der Stromkreis bis zum nächsten Trafohäusel auf höhere 
Spannung gebracht, somit wird auch der Trafo entlastet und er nimmt dann 
primär aus der Mittelspannung weniger Energie auf. Vielleicht brummt er 
dann leiser zu Gunsten des Dieselgenerators in Deinem Revier. Im 
Kraftwerk wird der Heizer ein paar Schaufeln weniger in die heiße Hölle 
werfen müssen. Die Backöfen der Nachbarn werden etwas schneller heiß und 
die Mikrowellenherde brummen lauter.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> 1.135ps

Aha. Ein Pulsgenerator. :)

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Nick schrieb:
> Ich meine der Widerstand müsst ja nahe zu bei 0 liegen,

Derjenige Innenwiderstand des Gernerators wir in ähnlich niedriger 
Dimension nahe Null liegen.

mfg

von Frederic S. (frederics)


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Grundsätzlich ist vor allem wichtig Synchron mit dem Netz einzusteigen, 
da Du sonst im schlimmsten Fall einen Kurzschluss provoziert.

In der Praxis wird ein kontrollierbarer Einspeisebetrieb nur mit 
Stromerzeigern die dafür gebaut sind funktionieren, da Phasenwinkel, 
Frequenz, Spannung und Blindleistung eine Rolle spielen.

Du kannst dir den Generator am besten als gesteuerte Stromquelle 
vorstellen, die so ausgeregelt wird, dass ein bestimmter Strom in 
Richtung Netz fließt.

von Monk (roehrmond)


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Nick schrieb:
> Wenn der an läuft, lebt die halbe Nachbarschaft dann von seinem Strom?

Der Generator speist zusammen mit anderen Energie ins Netz ein. Und alle 
Verbraucher nehmen diese Energie gemeinsam auf.

Wer da genau wen speist, ist irrelevant und lässt sich auch nicht so 
eindeutig festlegen, wie die Frage es will. Die Kirchhoffschen Regeln 
erklären, wie sich der Strom aufteilt.

Wenn du ein Auto mit zwei Motoren für vorne/hinten hättest, treiben 
beide Motoren gemeinsam das Auto an, selbst wenn sie sehr 
unterschiedlich stark sind. Und wenn du dann noch einen Anhänger dran 
hängst, dann sind immer noch beide Motoren für den Antrieb des Gespanns 
zuständig. Es ist dann nicht so, dass der hintere Motor nur den Anhänger 
zieht und der vordere das Auto. Leuchtet ein, oder?

Beim Netz kommt dir die Sache womöglich komplexer vor, weil du dort 
Leitungswiderstände berücksichtigen willst. Doch auch im Auto hat man 
ähnliche Verluste, nämlich durch Getriebe, Kardanwelle, Differenzial, 
Reifen, usw.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Einspeisen mit nem Moppel?

Wenn Du richtig mit Stromeinspeisung Geld verdienen willst, brauchst Du
eine Anlage, die nicht recyclebaren Gelbsack-Abfall verbrennen kann.
Das DSD bezahlt Dich dann dafür,
dass Du denen diesen unangenehmen Müll abnimmst. Du verdienst also 
doppelt.
IIIRC liefert der Verein Dir die Sache auch gleich als "Blow-Ware" an.
Sprich so klein geschreddert, dass das in den Brenner geblasen werden 
kann.
Wie Kohlestaub im Kohlekraftwerk.

von Monk (roehrmond)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Wenn Du richtig mit Stromeinspeisung Geld verdienen willst, brauchst Du
> eine Anlage, die nicht recyclebaren Gelbsack-Abfall verbrennen kann.

Das Verbrennen ist einfach. Aber die Abgase müssen gereinigt werden. 
Wenn danach noch Gewinn übrig bliebe, wärst du mit der Idee bereits 
reich geworden und würdest den Markt kontrollieren.

von Martin S. (sirnails)


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> Wenn ein Strom Erzeuger an das öffentlich netz angeschlossen wird und
> diese volle lote los legt. Ist es dann für das Gerät so als würde ein
> Kurzschluss vorliegen?

Kommt auf die Phasenlage an.

> Ich meine der Widerstand müsst ja nahe zu bei 0 liegen, da im
> öffentlichen netz unfassbar viel Verbraucher Ligen, oder?

Ja, der Widerstand ist sehr niederohmig. Aber nur, wenn Du das gesamte 
Netz als eine Einheit betrachtest, was es nicht ist.

> Ich meine erst
> wollen meine Geräte saugen, gefolgt von meinem Nachbarn, oder?
>
> Ich gehe davon aus das mein Strom ja priorisiert wird von den umgeben
> Nachbarn oder? Da der strecken widerstand der kleinerer ist, richtig?

Strom teilt sich im Netz auf. Es gibt keine Priorisierung. Das 
Teilungsverhältnis definiert sich durch die Widerstände.

> Steigt dann der widerstand für das weit entferntes Kraftwerk, in Bezug
> auf mich und mein Nachbarschaft?

Theoretisch ja.

> Oder liege ich damit vollkommen falsch?

Im Prinzip schon, aber die Überlegung macht nicht viel Sinn, weil die 
Erzeugung derart gigantisch ist, im Vergleich zu Deinem kleinen 
Generatörchen, dass sich das vllt. in der 24ten Nachkommastelle 
bemerkbar macht.

von Martin S. (sirnails)


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Frederic S. schrieb:
> Grundsätzlich ist vor allem wichtig Synchron mit dem Netz einzusteigen,
> da Du sonst im schlimmsten Fall einen Kurzschluss provoziert.

Das BHKW von nem bekannten hat das recht primitiv gemacht. Erst wurde 
der Generator als Asynchronmotor zugeschaltet, hat den Diesel 
hochgezogen und dann wurde die Leistung des Diesels so lange erhöht, bis 
die Nennleistung aus dem dann als Generator arbeitendem Elektromotor 
kam.

von Lu (oszi45)


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1. Über ein Dachs-Blockheizkraftwerk habe ich auch mal ganz kurz 
nachgedacht. Haken bei der Sache sind schon die Betriebsstunden und die 
nötigen Wartungskosten. 
https://www.bhkw-forum.de/diskussion/thread/8068-erfahrungen-mit-meinem-dachs-stirling-se/
2. Ein Solar-Profi meinte mal, dass die Infrastruktur (Kabel) für viele 
Fälle etwas zu dünn ist für große Einspeisevorhaben.

von Michael B. (laberkopp)


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Nick schrieb:
> Oder liege ich damit vollkommen falsch?

Ja.

Dir fehlen so viele Grundlagen, man fragt sich wo du warst, als andere 
in der Schule lernten.

Du kannst nur netzsynchron einspeisen, sonst fliegt die Sicherung.

Wenn du netzsynchron einspeist, wird die (Wechsel)Spannung bei dir etwas 
und bei den näheren Nachbarn ein bisschen steigen und der von dir 
eingespeiste Strom dort genutzt, aber nicht 100%, sondern gemischt mit 
dem Netzstrom. Im Endeffekt landen ein paar Elektronen von dir sogar in 
der nächsten Stadt.

Er muss in jedem Fall zu 100% genutzt werden, brauchst du und deine 
Nachbarn nicht so viel Strom, geht er weiter ins Netz.

Im Netz muss zu jeder Zeit exakt so viel Strom verbraucht werden, wie 
eingespeist, daher regeln die Kraftwerke ihre Einspeisung. Speist du 
ein, geht also irgendein Kraftwerk mit seiner Leistung zurück. Dank 
'Schwungmasse' muss das nicht in Millisekunden passieren, aber in 
weniger als 1 Minute.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Im Endeffekt landen ein paar Elektronen von dir sogar in
> der nächsten Stadt.

das glaube ich nicht

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

●DesIntegrator ●. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Im Endeffekt landen ein paar Elektronen von dir sogar in
>> der nächsten Stadt.
>
> das glaube ich nicht

Der boese boese DC-Anteil koennte es moeglich machen...

Gruss
WK

von Martin S. (sirnails)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Michael B. schrieb:
>>> Im Endeffekt landen ein paar Elektronen von dir sogar in
>>> der nächsten Stadt.
>>
>> das glaube ich nicht
>
> Der boese boese DC-Anteil koennte es moeglich machen...
>
> Gruss
> WK

Wer kennt sie nicht, die DC-Transformatoren?

von Dergute W. (derguteweka)


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Martin S. schrieb:
>
> Wer kennt sie nicht, die DC-Transformatoren?

Wer kennt sie nicht, die DC-Blocker fuer die audiophilen 
Transformatorbesitzer?

von Helmut -. (dc3yc)


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Michael B. schrieb:
> Im Endeffekt landen ein paar Elektronen von dir sogar in
> der nächsten Stadt.

Wahrscheinlich verlassen sie niemals sein Haus! Ist nicht das Karussell 
im Ferraris-Zähler dazu da, die Elektronen umzupolen? Aus weiblichen 
Elektronen werden männliche, aus grünem Strom gelber usw. ;-)

von Nick (schlepser)


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Jetzt ein weiterer Gedanke. Der Strom fällt aus. Mein Generator geht an. 
Was geschieht in der Nachbarschaft?

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Nick schrieb:
> Jetzt ein weiterer Gedanke. Der Strom fällt aus. Mein Generator geht an.
> Was geschieht in der Nachbarschaft?

Da müsstest Du einen Antinachbarn-Stromfilter setzen

edit:

der offene FI könnte da aber schon reichen ;-]

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Nick schrieb:
> Mein Generator geht an.
> Was geschieht in der Nachbarschaft?

Das musst doch du wissen. Ist doch dein Generator und deine 
Installation.

Gruss
WK

von Uwe (neuexxer)


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Michael B. schrieb u.a.:
> Im Endeffekt landen ein paar Elektronen von dir sogar in
> der nächsten Stadt.

Nicht besonders viele:
https://de.wikipedia.org/wiki/Driftgeschwindigkeit#Elektronen_in_metallischen_Leitern

Ausserdem ist öfters noch (mindestens 1) Transformator im Weg...

SCNR

von Nick (schlepser)


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Ich gehe jetzt mal davon aus das der Generator seine 400v Drehstrom 
einfach ins Netz speist und die Nachbarschaft versorgt.

Ebenfalls, da es keine Spannung zur synchronisieren gibt, ist er das 
mass aller Dinge.

Ich gehe jetzt auch davon mal aus, dass die Nachbarschaft alles 
aufbraucht und noch mehr.

Liege ich damit richtig, dass die letzten Häuser mit unterspannung zu 
kämpfen hätten?

von Michael B. (laberkopp)


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Nick schrieb:
> Jetzt ein weiterer Gedanke. Der Strom fällt aus. Mein Generator
> geht an. Was geschieht in der Nachbarschaft?

Nichts. Die Sicherung von deinem Generator fliegt raus, weil er nicht 
ganz Deutschland (oder zumindest den Teil hinter der Stromausfallstelle) 
versorgen kann.

Bitte, das sind Grundlagen aus der 8. Klasse Physik.

von Michael B. (laberkopp)


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Uwe schrieb:
> Nicht besonders viele:
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Driftgeschwindigkeit#Elektronen_in_metallischen_Leitern
> Ausserdem ist öfters noch (mindestens 1) Transformator im Weg...

Ja, stimmt schon, Elektronen hüpfen nicht über Trafos.

Aber 'Elektronenschubsenergie' geht ins ganze Netz und kommt in 
minimalem Effekt auch in der nächsten Stadt an.

von Lu (oszi45)


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Nick schrieb:
> Liege ich damit richtig

Mit Deinen 2 kW wirst Du dann alle Kraftwerke in Europa ersetzen. :-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Verbundsystem#

von Nick (schlepser)


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Ich erläuter mein Gedanken gang.

Wenn ein Generator anläuft, produziert er was er kann. Über die Anzahl 
der Verbraucher müsste nach meinem Verständnis die Spannung abfallen.

Oder ist es dann so, dass der Disel Motor die Antriebswelle vom 
Generator nicht bewegen kann, da in dieser durch den Kurzschluss Moment 
der Widerstand geng unendlich steigt? Aber wie soll dann ein Kraftwerk 
dann anlaufen, wenn es mal aus war? Oder werden dann die Verbraucher 
zuvor vom Netz genommen und nach und nach ans Netz angeschlossen, bis 
die volle Kraft anliegt?

: Bearbeitet durch User
von Guenter Fred M. (guenterfred_m202)


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Nick schrieb:
> Aber wie soll dann ein Kraftwerk dann anlaufen, wenn es mal aus war?
> Oder werden dann die Verbraucher zuvor vom Netz genommen und nach und
> nach ans Netz angeschlossen, bis die volle Kraft anliegt?

Ja klar, der freundliche Herr vom EVU ruft die Stromkunden an und bittet 
sie das Licht auszumachen, damit der Generator hochgefahren werden kann.

Ganz moderne Kraftwerke sind sogar mit einem Netz-Schalter ausgestattet. 
Vom Prinzip her wie ein Lichtschalter nur viiiieeel größer.

von Gunnar F. (gufi36)


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Martin S. schrieb:
> Wer kennt sie nicht, die DC-Transformatoren?

Wer kennt sie nicht, die Sättigung durch Vormagnetisierung?

von H. H. (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> Sättigung durch Vormagnetisierung?

Andere bevorzugen Pizza.

von J. T. (chaoskind)


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Nick schrieb:
> Oder ist es dann so, dass der Disel Motor die Antriebswelle vom
> Generator nicht bewegen kann, da in dieser durch den Kurzschluss Moment
> der Widerstand geng unendlich steigt?

Falls du in der Nähe von Wolfsburg bist, solltest du dir mal das 
"Phaneo" anschauen. Da haben sie, unter anderem (zumindest so 2016 rum, 
als ich das letzte mal da war), Kurbelgeneratoren mit zuschaltbaren 
Verbrauchern. Da mal dran rumkurbeln und Verbraucher zu- und 
wegschalten.
Hat bei mir dafür gesorgt, das mit der Leistung nicht nur intellektuell 
zu fassen, sondern wirklich zu begreifen.

von Monk (roehrmond)


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Nick schrieb:
> Jetzt ein weiterer Gedanke. Der Strom fällt aus. Mein Generator geht an.
> Was geschieht in der Nachbarschaft?

Dein Generator kann nicht angehen, weil er aufgrund der nahezu unendlich 
hohen Last blockiert ist.

Nick schrieb:
> Aber wie soll dann ein Kraftwerk dann anlaufen, wenn es mal aus war?

Ich vermute, dass die Zuleitungen zur Last unterbrochen werden und dann 
später schrittweise wieder zugeschaltet werden, sobald der Generator die 
erwartete Leistung bringen kann.

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Lu schrieb:
> Nick schrieb:
>> Liege ich damit richtig
>
> Mit Deinen 2 kW wirst Du dann alle Kraftwerke in Europa ersetzen. :-)
> https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Verbundsystem#

Naja, nicht ganz.
Spätestens an der Stelle die den Stromausfall verursacht ist Schluss.

von Udo S. (urschmitt)


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Ihr lasst euch von dem Troll ja ganz schön am Nasenring herumziehen
:-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ganz moderne Kraftwerke sind sogar mit einem Netz-Schalter
> ausgestattet. Vom Prinzip her wie ein Lichtschalter nur
> viiiieeel größer.
Wenn das Ironie werden sollte, ist sie Dir nicht gut gelungen - denn 
sowas gibt's tatsächlich, bei jedem größeren Kraftwerksblock und oft in 
mehrfacher Ausführung. Es ist immer ein Last- und Trennschalter auf der 
Hochspannungsseite des Maschinentransformators vorhanden. Wenn man den 
raushaut (kann man im Umspannwerk einfach machen, der Lastschalter hat 
kein Problem damit, unter voller Leistung abzuschalten, das freut die 
Blockwarte dann ganz besonders wenn man dort auf die Turbinendrehzahl 
schaut), ist "das Kraftwerk aus". Viele Anlagen verfügen dann zwischen 
Maschinentransformator und Generator noch über einen 
Generatorleistungsschalter. Wenn der geöffnet ist, lässt sich der 
Maschinentransformator zur Deckung des Eigenbedarfs aus dem 
Hochspannungsnetz betreiben ohne daß der Generator läuft.

Zum Thema, bei den kleinen Stromerzeugern ("Moppel"), um die es hier 
wahrscheinlich geht, gibt es zwei Typen. Einmal Synchron- und einmal 
Asynchrongeneratoren.

Wenn man erstere an das Stromnetz anschließt, raucht wahrscheinlich 
irgendwas ab bzw. selbst wenn sie in den Synchronlauf hineingezogen 
werden weiß ich nicht, ob sie durch die eigene feste Spannungsregelung 
Leistung ins Netz einspeisen würden.

Asynchrongeneratoren kann man problemlos ans Stromnetz anschließen, vor 
allem wenn die zur Selbsterregung im Inselnetz notwenigen Kondensatoren 
abgeklemmt werden. Entweder laufen sie als Motor und ziehen den 
Benzinmotor bis in den Bereich der Nenndrehzahl hoch (etwas weniger als 
die Synchrondrehzahl, genau wie beim normalen Asynchronmotor) oder als 
Generator. Dreiphasige Generatoren könnten so auch aus dem Stillstand 
anlaufen, bei einphasigen muss der Benzinmotor mindestens im Leerlauf 
drehen (sonst bildet der Generator im Motorbetrieb kein Drehfeld aus und 
läuft nicht an, genau wie ein Kondensatormotor mit defektem 
Kondensator). Wenn man dann Gas gibt und den Generator über die 
Synchrondrehzahl beschleunigt, speist er Strom ins Netz ein.

von Marcel V. (mavin)


Angehängte Dateien:

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Mein Notfallplan bei Stromausfall sieht jedenfalls so aus, dass erst die 
Hauptsicherung (gelber Kreis) vorm Zug abgeschaltet wird und 
anschließend wird der Moppel mit einem "verbotenem" Verbindungskabel 
(Stecker auf Stecker) einfach an die gleiche Steckdose (Phase) 
angeschlossen, an die auch der Kühlschrank und das Küchenradio hängt.

Und fertig ist die Notversorgung!

P.S. Die Gastherme und die Kaffeemaschine sollten vielleicht auch noch 
mit da dran. Dann bin ich auch im Winter ausreichend für mehrere Monate 
gewappnet.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Ihr lasst euch von dem Troll ja ganz schön am Nasenring herumziehen
> :-)

ich hab sowas nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Zeig bloß niemandem das Kabel. Für sowas wirst Du hier erschossen (zu 
Recht) und zulässig ist so eine Scheiße auch auf keinen Fall.

Und wenn im Winter für mehrere Monate der Strom ausfällt, hat sich Dein 
Leben so wie Du es Stand heute kennst, sowieso nachhaltig erledigt. 
Glaub bloß nicht, daß Du mit einem Moppel und einem Selbstmörderkabel 
die ganze Welt gerettet kriegst.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Glaub bloß nicht, daß Du mit einem Moppel und einem Selbstmörderkabel
> die ganze Welt gerettet kriegst.

Auch wieder völlig übertrieben.
die ganze Welt nicht,
aber das eigene Haus einigermassen am "Leben"
zu erhalten würde schon erstmal reichen.

Allerdings mit sichereren Bauteilen.

von Marcel V. (mavin)


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Ben B. schrieb:
> Zeig bloß niemandem das Kabel.

Keine Sorge, das bekommt niemand zu sehen.

Ben B. schrieb:
> Glaub bloß nicht, daß Du mit einem Moppel und einem Selbstmörderkabel
> die ganze Welt gerettet kriegst.

Das will ich auch gar nicht. Das wäre mir auch zu anstrengend. 
Hauptsache ich kriege morgens meinen gewohnten Kaffee! Der Rest der Welt 
ist mir Pieps egal.

☕

von Lu (oszi45)


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Marcel V. schrieb:
> Und fertig ist die Notversorgung!

Du wirst Dich wundern, was deine Brunnenpumpe an Anlaufstrom benötigt, 
wenn die 10m hohe Wassersäule auf der Pumpe steht! Anlaufstrombegrenzer 
hilft da nicht.

von Marcel V. (mavin)


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Lu schrieb:
> wenn die 10m hohe Wassersäule auf der Pumpe steht!

Bis zum Brausekopf im OG sind es vielleicht 5m. Falls der Wasserturm 
keinen Druck mehr erzeugen sollte, dann wasche ich mir die Achseln unten 
in der Küche über dem Spülbecken mit dem Waschlappen.

Das habe ich damals im Krankenhaus auch so gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Nick (schlepser)


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Ich bin nicht so ganz so sicher, ob ich das alles richtig verstanden 
habe.

Wenn ich das richtig verstehe muss man zwischen Synchronen und einem 
Asynchronen Generator unterscheiden, wo man bei dem einen ein Widerstand 
hat und bei anderen nicht?

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Nick schrieb:
> In meinem Gedanken Experiment dachte ich als Beispiel an einem 1.135ps
> v8 Disel Generator mit 870 kVA.

Lu schrieb:
> Mit Deinen 2 kW

Er wollte doch knapp 1 MW im Wohngebiet einspeisen.

mfg

von Dergute W. (derguteweka)


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Nick schrieb:
> Wenn ich das richtig verstehe

Und wenn nicht?

scnr,
WK

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Hauptsache ich kriege morgens meinen gewohnten Kaffee!
> Der Rest der Welt ist mir Pieps egal.
Das ändert sich wenn Du merkst, daß bei solchen Großstörungen nach 
kurzer Zeit auch kein Gas mehr aus der Leitung kommt, um den fetten 
Arsch damit zu wärmen. Oder Wasser, um den mal zu waschen.

von Nick (schlepser)


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Dergute W. schrieb:
> Nick schrieb:
>> Wenn ich das richtig verstehe
>
> Und wenn nicht?
>
> scnr,
> WK

Ich habe den Th eröffnet um mein Verständnis zu verbessern, besonders in 
Bezug auf Einspeisung und ihre folgen.

Meine fragen wurden davon hervorgerufen :

Ich habe einen verrücken, sehr reichen Nachbar, der kam auf eine Idee.

Er baut ein Haus mit mehrere Keller Etagen, im ersten Erdgeschoß hat er 
ein 1.135ps v8 Diesel Generator mit 870 kVA. Dieser wird mit Heizöl 
betreiben.
In einer der anderen Etage davon sind die sehr großen Öl Tanks und 
darunter ein energiereicher in Größe von 2000kwh. sein Gedanke war 
erlässt den Generator für paar stunden im Jahr laufen und müsste nie 
wider was zahlen außer etwas öl und wäre Autark. Ebenso würde er sich 
komplett vom netz trennen.

Auf die frag ihn warum das ganze und nicht einfach Solar, Antwortet er 
nur mit "Weil es nicht im Ansatz so cool ist, wie ein solches Monster im 
Keller!"


Da frage ich mich: Kann die Rechnung überhaupt aufgehen?
Ebenso dachte ich, warum nicht eispeisen aber das hat sich auch geklärt.

von Marcel V. (mavin)


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Nick schrieb:
> im ersten Erdgeschoß hat er ein 1.135ps v8 Diesel Generator mit 870 kVA.
> Dieser wird mit Heizöl betreiben.
> In einer der anderen Etage davon sind die sehr großen Öl Tanks und
> darunter ein energiespeicher in Größe von 2000kwh.

Das ist wirklich cool. Da simmer dabei:

https://youtu.be/DD9oG1kIC2I?si=oHib64-GRtLx4fQ9

von Dergute W. (derguteweka)


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Nick schrieb:
> aber das hat sich auch geklärt.

G'schichten aus dem Paulanergarten...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Nick schrieb:
> Ich habe einen verrücken, sehr reichen Nachbar, der kam auf eine Idee.
>
> Er baut ein Haus mit mehrere Keller Etagen, im ersten Erdgeschoß hat er
> ein 1.135ps v8 Diesel Generator mit 870 kVA. Dieser wird mit Heizöl
> betreiben.

Achwatt, das bist Du doch selber.
Warst so verrückt und hast die Teile für die ganze Anlage
alle selbst runter gewuchtet.
Das schlägt sich sogar in Deinem Nick (schlepser) nieder.

Jetzt stehst Du vor dem Problem das alles zusammenbauen zu wollen,
weisst aber nicht wie.

Aber den Tipp gebe ich Dir, aus den Lehren der Fluten im Ahrtal
oder in Fukushima sollte man sich fragen, ob für solche Anlagen
der Keller der richtige Standort ist.

Ausser man will bei einer Flut die ganze Nachbarschaft mit Öl versorgen.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Aber den Tipp gebe ich Dir, aus den Lehren der Fluten im Ahrtal
> oder in Fukushima sollte man sich fragen, ob für solche Anlagen
> der Keller der richtige Standort ist.

Sehr guter Hinweis! Strom und Wasser vertragen sich selten. Deshalb 
haben hochwassererfahrene Leute (wie an der Mosel) ihren 
Sicherungskasten in der 1. Etage montiert und NICHT unten!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die wirklich Hochwassererfahrenen
siedeln sich garnicht erst in Flussnähe an.

von Michael B. (laberkopp)


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Nick schrieb:
> Kann die Rechnung überhaupt aufgehen?

Du solltest fragen: ist es erlaubt ?

Erlaubt ohne Aufwand ist nur ein Balkonkraftwerk, also Einspeisung bis 
600W/800W.

Autark ist man nur, wenn man rund um die Uhr Strom produziert, auch so 
wenig wie nachts der Klingeltrafo als einziger Verbraucher benötigt, und 
die Leitung zum Netz kappt. Scheint ja mit dem 'Energiespeicher' 
vorgesehen zu sein.

Nick schrieb:
> warum nicht eispeisen

Weil das dann gar nicht nötig und ohne Leitung zum Netz gar nicht 
möglich ist.

ABER: jedes Krankenhaus und sonstige Einrichtung sagt dir gerne, wie 
aufwändig die Pflege des Diesel-Notstromgenerators ist und wie teuer der 
damit erzeugte Strom. Wäre der preiswert, würden die ihn doch 
durchgängig laufen lassen.

Dein Phantasiegebilde ist also auf Grund deiner grenzenlosen 
Unerfahrenheit einfach nur völliger Quatsch.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael B. schrieb:
> ABER: jedes Krankenhaus und sonstige Einrichtung sagt dir gerne, wie
> aufwändig die Pflege des Diesel-Notstromgenerators ist und wie teuer der
> damit erzeugte Strom. Wäre der preiswert, würden die ihn doch
> durchgängig laufen lassen.

Sehr wohl durchgängig genutzt werden allerdings Blockheizkraftwerke, wie 
sie nicht selten in Unternehmen im Bereich der Grundlast des 
Stromverbrauchs genutzt werden. Und das ganz banal um Geld zu sparen. 
Die werden zwar oft mit nicht krisenfestem Gas aus dem Netz betrieben, 
aber das ist nur ein Detail der Implementierung.

Also wenn schon Prepper im Dauereinsatz, dann könnte man 
konsequenterweise auch Heizung und Kühlung an eine solche private 
Energieanlage anschliessen.

: Bearbeitet durch User
von Nick (schlepser)


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Ich danke dir, an Blockheizkraftwercke habe ich gar nicht mehr gedacht.

Ich habe versucht raus zu finden was ein Diesel Generator bei voll lasst 
an Liter die Stunde verbraucht.

Muss man das ausrechnen? Es wird zumindest nicht angegeben, bei den 
Shops.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Lu schrieb:
> Dann hat
> sich der Generator mit dem Netz synchronisiert und es konnte bei etwas
> mehr Drehzahl Leistung abgegeben werden. Heute sollte das elektronisch
> funktionieren.

Wenn ein Generator mit dem Netz synchronisiert ist, kann der gar nicht 
die Drehzahl erhöhen. Die Leistungserhöhung führt nur zu einer 
Drehmomenterhöhung.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Außer es ist ein Asynchrongenerator, bei dem vergrößert sich der Schlupf 
und damit steigt die Drehzahl geringfügig.

Der reiche Nachbar wird sich wundern, was so ein 800kW Dieselgenerator 
in der Stunde wegschluckt. So etwa 190L Diesel werden das wohl sein. 
Dazu kommt die regelmäßige Wartung, Ölwechsel und Austausch aller Filter 
entweder einmal pro Jahr oder nach Betriebsstunden, der wird sich ein 
zweites Mal wundern, wieviel Öl in so einem Motor drin ist (um die 150 
Liter, kannste 'nen Fass kommen lassen, mit den üblichen 
5L-Plastikbehältern läufst sonst paar Mal). Dazu kommen noch etwa 300L 
Kühlflüssigkeit, aber die verschleißt normalerweise nicht und braucht 
nicht gewechselt zu werden.

Weiß ich weil ich die Netzersatzanlage eines größeren Rechenzentrums 
kenne. Ich weiß was da allein für die Testläufe draufging oder was so 
ein Ölwechsel für Aufwand war. Deren Generatoren waren noch ein ganze 
Klasse größer, ein Ölfass hat da bei weitem nicht mehr gereicht. Klar 
macht's Spaß, so einen Diesel wummern zu lassen, aber es ist alles 
andere als preiswert oder wirtschaftlich. Das macht man nur für den 
Notfall, weil es keine andere gute Möglichkeit gibt, irgend eine 
wichtige Anlage bei einem längeren Stromausfall weiterbetreiben zu 
können.

Auch nachdem er seinen 2000kWh Stromspeicher bezahlt hat, ist er nicht 
mehr ganz so reich. Ich glaube sowas erst, wenn ich es sehe. Vorher 
fällt das für mich unter "große Fresse" und hinterher unter "Leute mit 
viel zu viel Geld, mit denen ich nichts zu tun haben möchte".

von Nick (schlepser)


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Wenn ich mich nicht verrechnet hab, kostet 2000kwh mit Heizöl(aktueller 
preis bei 95,56€ auf 100 Liter) erzeugt 631,84272€.

Zum vergleich mit dem aktuellen Strom Preis von 23,89ct = 478€

Das wären das dann 153,84272€ mehr allein, wenn man den heizölverbrauch 
betrachtet. Warnungskosten kämen noch darauf.

Ich hätte gedacht das da eventuell ein Vorteil entstehen könnte, aber 
nö.

Da frage ich mich, wie sähe es mit Wasserstoff aus?

Folgende werte habe ich gefunden :

1 kg Wasserstoff produziert 80 kWh bei einem Wirkungsgrad von 80%.

Der aktuelle preis pro kg Wasserstoff liegt bei 6€.

Also würde es 150€ an Wasserstoff kosten für 2000kwh?

Wo ist da der harken? Wie hoch sind die Wartungskosten?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Deine Rechnungen hinken ein wenig bei der Betrachtung der 
Verlustleistungen.

2000kWh Wärme aus Diesel hat deutlich mehr Wirkungsgrad (würde sagen so 
um die 95%) als 2000kWh Strom aus Diesel, mit wenn Du Glück hast 30..35% 
Wirkungsgrad maximal.

Wasserstoff ist nur lohnenswert, wenn ich einen sehr großen Überschuss 
an Strom habe und keine andere Möglichkeit, diesen zu verwerten oder zu 
speichern. Bei der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff entstehen etwa 
30..40% Verluste, dazu kommt die Rückwandlung in Strom... 
Brennstoffzellen erreichen maximal 60% Wirkungsgrad, der Gasmotor mit 
Generator schafft vielleicht 30%. Die Generatoren sind dabei nicht das 
Problem, gute größere Generatoren erreichen 97..98% Wirkungsgrad, 
Großgeneratoren in Kraftwerken erreichen über 99% - aber die 
antreibenden Motoren oder Gasturbinen halt nicht.

Die Wasserstoff-Kuh wird gerade als der Heilsbringer für unsere Probleme 
mit der erneuerbaren Energie durch's Dorf getrieben - aber wenn man es 
durchrechnet, wird sehr schnell klar, daß das mit heutiger Technologie 
praktisch eine riesige Energieverschwendung ist. Die Verluste sind noch 
viel zu hoch und dazu kommt die geringe volumetrische Energiedichte von 
Wasserstoff, die den Transport von gigantischen Mengen erforderlich 
macht. Ein Kubikmeter flüssiger Wasserstoff wiegt knapp über 70kg, 
kräftige Menschen könnten sich den IBC-Container relativ problemlos auf 
den Rücken schnallen. Gasförmig bei 350 bar bleiben noch etwa 21kg/m³ 
übrig, bei 700 bar etwa 40kg/m³. Für den Arsch. Es ist aufgrund dieser 
Tatsache nicht möglich, ein mit Wasserstoff angetriebenes 
Langstreckenflugzeug zu bauen, was heute übliche Flugleistung und 
Reichweite schafft.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Nick schrieb:
> Wo ist da der harken

es gibt keinen

von Martin S. (sirnails)


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Ben B. schrieb:
> Der reiche Nachbar wird sich wundern, was so ein 800kW Dieselgenerator
> in der Stunde wegschluckt.

Er wird sich eher wundern, was so ein 800kW Dieselgenerator alles 
herauswirft. Neben den 800kW elektrischer Leistung etwa 2,3 MW 
Heizleistung.

Keine Ahnung, wohin man damit will. Das ist ja schon in der 
Größenordnung Fernwärme.

von Lu (oszi45)


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Ein Anhänger wie im Beipiel wäre evtl. praktischer?
http://www.bunker-wollenberg.eu/index.php/fuhrpark/anhaenger/sil-diesel

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