Was macht denn typischerweise ein PD-Netzteil, wenn zu viel Strom gezogen wird, zB. wenn über PD 20V angefordert werden? - Spannung reduzieren (also in eine Art Stromquellen-Modus wechseln) - abschalten (wie lange) - abrauchen ;) Hat da jemand Erfahrung? Hintergrund: ich möchte aus einem PD Netzteil ein "Notfall"-Ladegerät für 12V LiFePo bauen. Mit einem USB-C PD Triggerkabel 15V oder 20V mit Buck-Konverter. (z.B. https://www.adafruit.com/product/5451) Wenn das Verhalten vom Netzteil zu undefiniert ist, werde ich wohl einen Buck-Konverter mit Strombegrenzung suchen müssen. Kanns leider nicht ausbrobieren, hab noch kein Triggerkabel. Viele Grüße, Norbert
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das kommt drauf an ... gute Netzteile werden abschalten und immer wieder prüfen ob die Überlast noch besteht, bei Billigkonstruktionen wird die Spannung einbrechen bis es irgendwann raucht. Dazwischen ist jede Kombination möglich.
Norbert R. schrieb: > Was macht denn typischerweise ein PD-Netzteil, wenn zu viel Strom > gezogen wird, zB. wenn über PD 20V angefordert werden? Du könntest vorsichtshalber in die "USB Power Delivery Specification" sehen, ob da das Thema Überlastung angesprochen wird. https://www.usb.org/usb-charger-pd Hier ist insbesondere die "USB Type-C and Power Delivery Source Power Requirements Test Specification" von Interesse: https://www.usb.org/document-library/usb-type-c-and-power-delivery-source-power-requirements-test-specification S. 12, "7.1.7.1 Output Over Current Protection" und im Detail S. 25
Es ist alles ein bisschen komplizierter bei PD, und deshalb sind diese Trigger-Kabel ziemlich eingeschränkt brauchbar, um nicht zu sagen scheiße, wenn man an die Grenzen von PD geht. Sowohl bei einer thermischen als auch bei einer Strom-Überlastung gibt es bei PD je nach Modus Protokoll-Prozeduren wie das Netzteil Überlast signalisiert und neu aushandelt. Auch in den Modi in denen das nicht passiert gibt es ein paar Anforderungen wie sich das Netzteil zu verhalten hat. Dazu gibt es in einigen Modi für das Netzteil die Möglichkeit eine temporäre Überlast-Kapazität zu verkünden. Ein Verbraucher kann diese wie vom Netzteil angeboten temporär nutzen. Daher, wenn du das Meiste aus PD herausbekommen willst läuft es darauf hinaus, dass dein Verbraucher aktiv auf das PD-Protokoll hört und verschiedene Strategien hat, je nachdem was für Eigenschaften das Netzteil verkündet und welcher Modus genutzt wird. Ein Trigger-Kabel hört zwar auf das Protokoll aber macht halt irgendwas, ohne dass du wirklich weißt ob das für deine Anwendung die beste Möglichkeit ist PD auszunutzen. Dazu kommt dann noch, dass es sicher Netzteile gibt die sich einen Dreck um den Standard kümmern, im Protokoll über ihre Eigenschaften lügen und keine vernünftige thermische und Strombegrenzung haben. Daher läuft es bei Trigger-Kabeln darauf hinaus schön brav nicht an die Grenzen von PD zu gehen. Also nicht zu glauben dass man wirklich dauerhaft den maximalen Strom bekommt ohne dass das Netzteil abbrennt. Schon gar nicht, dass man auf temporäre Überlastmöglichkeiten hofft. Für das ganze PD-Elend Spezifikation lesen[1] https://www.usb.org/document-library/usb-power-delivery _ [1] Oder es lassen, getreu dem alten Motto "Ein Monat im Labor spart einem oft eine Stunde in der Bibliothek" - Frank Westheimer https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Westheimer
also in der USB-PD Spezifikation steht nix handfestes drin. Eigentlich nur, dass das Netzteil auf Überstrom reagieren sollte [Hilfe - ja hoffentlich!]. In welcher Form ist offen. Als Option ist auch ein Rückfall auf 5V erwähnt. Ich denke, da werd ich mal mit ein paar Netzteilen experimentieren, also nach Westheimer "ein Monat im Labor" ;) Kennt jemand ein brauchbares Triggerkabel für 20V? Adafruit: https://www.adafruit.com/product/5451 oder China-Teil: https://www.amazon.de/gp/product/B0CL21DTKJ und einen Buck-Converter: z.B. https://www.amazon.de/gp/product/B0CC96CN3Q
In so ziemlich jeder Altnetzteil-Sammelkiste sollten sich einige Notebook-Netzteile finden, typischerweise 19-20V und 65W, 90W, 120W und diverse Steckerformen. Die braucht man nie wieder für was anderes, aktuelle Notebooks laden alle per USB-C. Würde sowas nehmen, bevor ich mir für ein Einzelstück das USB-PD-Gefrickel antue.
Norbert R. schrieb: > In welcher Form ist offen. Nö, wie ich schon hier schrieb: Harald K. schrieb: > Hier ist insbesondere die "USB Type-C and Power Delivery Source Power > Requirements Test Specification" von Interesse: > > https://www.usb.org/document-library/usb-type-c-and-power-delivery-source-power-requirements-test-specification > > S. 12, "7.1.7.1 Output Over Current Protection" > und im Detail S. 25
Harald K. schrieb: >> S. 12, "7.1.7.1 Output Over Current Protection" >> und im Detail S. 25 hab ich wohl überlesen. Ist eigentlich genau beschrieben. Ich vermute aber, dass die wenigsten Netzteile das wirklich so machen. Die Idde mit einem alten Laptop-Netzteil ist auch gut! Danke für die Infos!
Norbert R. schrieb: > Die Idde mit einem alten Laptop-Netzteil ist auch gut! Da ich öfter 5V und 12V (im Wechsel) brauche und etliche 19V-Notebook-Netzteile rumliegen habe: In welchem Bereich kann man die Ausgangsspannung gewöhnlich manipulieren? Kommt man auf 5V (3,3V) runter?
Peter N. schrieb: > Kommt man auf 5V (3,3V) runter? Durch Rumbasteln an einem 19V-Netzteil? Vergiss' es.
Peter N. schrieb: > Da ich öfter 5V und 12V (im Wechsel) brauche Da gibt es sehr preisgünstige Optionen: Buck- also Step-Down- Konverter kaufen. (Stromrating gern 3fach höher wählen, CN Billigmodule werden halt dahingehend stark übertrieben beworben.)
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