Am 24. Mai gegen 16 Uhr dieses Jahres ist im Nachbarhaus (49134 Wallenhorst) ein Blitz eingeschlagen: https://feuerwehrrulle.de/einsatzberichte/f_dach/ https://www.noz.de/lokales/wallenhorst/artikel/nach-gewitter-feuer-auf-dach-von-wohnhaus-in-wallenhorst-rulle-47075286 Angeblich soll es eine Möglichkeit, zB bei Kachelmann Wetter (https://kachelmannwetter.com/de/) im Nachhinein die Stromstärke des Blitzes nachzuvollziehen. Nur kriege ich das irgendwie nicht gebacken. Kann mir jemand helfen?
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Das fällt Dir auch reichlich früh ein, schließlich hatten wir gerade erst gestern Mai. Falls Du dort Kunde bist oder jemanden kennst, der dort Kunde ist: BLIDS von Siemens betreibt so eine Datenbank, nach der sich meiner Kenntnis zufolge viele Versicherungen richten wenn irgend ein Blitzschaden gemeldet wird.
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https://www.blitzortung.org/de/historical_maps.php?map=16 zeigt zwar die Blitze, aber nicht deren Stromstärke.
Geht doch bei Kachelmann problemlos: Region wählen, links den Zeitraum auswählen, zur Blitzortung wechseln und dann auf den gewünschten Blitz klicken (siehe Bild).
Er sagte aber gegen 16 Uhr - und ich bekomme es leider auch nicht hin, ich darf nicht weit genug in die Karte hineinzoomen, um eine einzelne Adresse zu finden.
Wo soll denn das Problem sein? In Osnabrück sind am 24.05.2024 bis um 16:35 Uhr innerhalb der letzten 30 Minuten die Blitze im ersten Bild registriert. Einer davon in Rulle, siehe zweites Bild. Wenn das der gesuchte Blitz ist dann wurde er wohl mit "Wolkenblitz" falsch zugeordnet. Nachtrag: Das wird vermutlich der gesuchte Blitz sein, die Straße "Sandbreite" kommt ja hin.
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Udo S. schrieb: > Weiß jemand wie die Stromstärke des Blitzes ermittelt wird? Kann man z.B. hier nachlesen (von Vaisala gibt es entsprechende Sensoren): https://www.vaisala.com/sites/default/files/documents/Weinert-Cummer-Sensitive%20Measurement%20of%20Lightning%20Current%20and%20Charge%20Motion-2014-ILDC-IL.pdf
Dieter S. schrieb: > Kann man z.B. hier nachlesen Vielen Dank für den Link, muss ich mir mal in Ruhe durchlesen.
will da etwa eine Versicherung unterschieden haben, dass die Stromstärke durch die BLitzeinwirkung an deiner Hütte meinetwegen unter 10kA lag und daher kein Schaden zu ersetzen wäre? Wer steht da in der Beweislast? Der fachunkundige Beitragszahler?
Dieter S. schrieb: > In Osnabrück sind am 24.05.2024 bis um 16:35 Uhr innerhalb der letzten > 30 Minuten die Blitze im ersten Bild registriert. Einer davon in Rulle, > siehe zweites Bild. Danke, genau das isses! Danke allen Tippgebern! Dieter S. schrieb: > Wo soll denn das Problem sein? Das Problem liegt wohl in meinem Alter begründet. Wenn längst die 7 als erste Zahl steht ist man nicht mehr so fix von Begriff. Ben B. schrieb: > Das fällt Dir auch reichlich früh ein, schließlich hatten wir gerade > erst gestern Mai. Ich hatte während dessen mit meinem Freund im Garten gesessen und den Blitzeinschlag aus wenigen Metern Entfernung live gesehen/gehört. Als alter Sack braucht man seine Zeit bis Blutdruck-, Puls- und Stresslevel wieder im Normalzustand sind, sodass man wieder zitterfrei tippen kann. Das ist eben erst jetzt der Fall. Vielleicht hab ich aber auch erst vor wenigen Tagen erfahren das es ein solches Blitzarchiv überhaupt gibt.
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●DesIntegrator ●. schrieb: > will da etwa eine Versicherung unterschieden haben, > dass die Stromstärke durch die BLitzeinwirkung an deiner Hütte > meinetwegen unter 10kA lag und daher kein Schaden zu ersetzen wäre? > > Wer steht da in der Beweislast? > Der fachunkundige Beitragszahler? Ich dachte zunächst auch an einen Versicherungsfall. :) Aber mein Namensvetter Rainer D. wollte nur wissen, welcher Blitz ihn erschrocken hat. Zur Beweislast: Grundsätzlich hat der Versicherungsnehmer vorzutragen und ggfls. zu beweisen, dass ein Versicherungsfall vorliegt. Bei einer Gebäudeversicherung, die auch Feuerschäden abdeckt, ist der Versicherungsfall zunächst offenkundig, wenn es gebrannt hat. Jetzt kehrt sich die Beweislast um, d.h. die Versicherung müsste Ausschlussgründe beweisen, z.B. dass kein Versicherungsfall vorliegt, weil sie meint, es habe kein Gewitter gegeben und der Brand sei vom Versicherungsnehmer selber gelegt worden.
●DesIntegrator ●. schrieb: > will da etwa eine Versicherung unterschieden haben, > dass die Stromstärke durch die BLitzeinwirkung an deiner Hütte > meinetwegen unter 10kA lag und daher kein Schaden zu ersetzen wäre? Hausratversicherungen zahlen oft keine Blitzschäden, wohl aber Überspannungsschäden. Da wäre dann ein Einschlag in der Nachbarschaft ok, ein direkter Treffer jedoch nicht. Umgekehrt zahlt eine Gebäudeversicherung mit Elemetarschaden-Einschluß nur den direkten Treffer.
Soul E. schrieb: > Hausratversicherungen zahlen oft keine Blitzschäden, wohl aber > Überspannungsschäden. Da wäre dann ein Einschlag in der Nachbarschaft > ok, ein direkter Treffer jedoch nicht. Den Fall hatte ich einmal in Freundeskreis. Die betroffene Familie brauchte nur eine Bestätigung vom Fachmann (der war ich damals), dass der Computer aufgrund von Überspannung zerstört wurde. Ein Dreizeiler + Foto von den verbrannten Bauteilen reichte. Alle anderen kaputten Geräte haben sie darauf hin ohne weiteren Nachweis akzeptiert (Modem, Telefonanlage und eine alte Waschmaschine). Ich frage mich, ob man ein Problem hat, wenn bei der Sichtkontrolle keine verbrannten Bauteile gefunden wurden.
Monk schrieb: > Ich frage mich, ob man ein Problem hat, wenn bei der Sichtkontrolle > keine verbrannten Bauteile gefunden wurden. Das wird auf den Einzelfall ankommen. Nach einem Überspannungsschaden meiner seinerzeit teuren Telefonanlage Auerswald ETS 4308 waren keine verbrannten Teile zu sehen. Ich habe sie zum Zwecke der Reparatur zum Hersteller geschickt. Dieser bestätigte den Überspannungsschaden, hielt aber eine Reparatur für nicht möglich bzw. unwirtschaftlich und bot stattdessen den Kauf einer neuen Anlage an. Das reichte meiner (Wohngebäude-)Versicherung als Nachweis.
Bei Kachelmanns Namen hätte ich nicht auf Blitzbezeichnungen getippt, eher noch Flatulenzen: "mittlere Roller starke Knaller stabile Dröhner wilde Hausrüttler"
Rainer Z. schrieb: > Ich dachte zunächst auch an einen Versicherungsfall. :) Aber mein > Namensvetter Rainer D. wollte nur wissen, welcher Blitz ihn erschrocken > hat. Mir ging es hauptsächlich um die ungefähre Stromstärke. Einfach nur aus Interesse! Ja klar, uns hat es mächtig aus den Socken gehauen. Zum Glück hatten wir beide keines unserer Biere verschüttet. Nein, einen Versicherungsfall hats in dem Zusammenhang diesesmal bei mir nicht gegeben. Allerdings hab ich, nach einem Blitzeinschlag (vor Jahren) in den Metallschornstein eines anderen Nachbarn, sowohl einen Blitzableiter, als auch einen zweistufigen Dehn Überspannungsschutz eingebaut. Damals hatten wir, der Nachbar (mein Freund mit dem ich dieses Mal zusammen sass) und ich, einige Schäden zu beklagen. Bei diesem Blitzeinschlag hat es im restlichen Umfeld einen Pool Reinigungsroboter und einen Infrarot Heizstrahler zerlegt. Die Geräte kamen zur Reparatur bei mir an. In einem weiteren Haushalt waren alle FIs ausgelöst, und das noch kupfergebundene Internet war ausgefallen (Fritzbox zerlegt). In einem anderen Haus war die gesamte PV Anlage samt Batteriespeicher zerschossen. Das war allerdings ein Thema für die Versicherungen.
Rainer D. schrieb: > Zum Glück hatten wir beide keines unserer Biere verschüttet. Das wäre tatsächlich das Schlimmste gewesen. :)) Aber im Ernst: Mein als heftigster erlebter Blitzschlag ereignete sich, als ich in der Schule saß und ein Blitz in das ca. 20 Meter entfernte Nachbargebäude einschlug. Es blitzte und knallte gleichzeitig in einer Lautstärke, wie ich es nie wieder - auch nicht annäherungsweise - erlebt habe. Ich saß drinnen im Klassenraum, zwar mit Blick auf das Gebäude, aber eben in Sicherheit. Trotzdem hat mich das Ereignis schwer beeindruckt. Dem getroffenen Gebäude konnte ich aus der Entfernung nichts ansehen.
Udo S. schrieb: > Weiß jemand wie die Stromstärke des Blitzes ermittelt wird? Dafür gibt es geeichte Amperemeter, so zwischen 10.000A und 100.000A.
Monk schrieb: > Ich frage mich, ob man ein Problem hat, wenn bei der Sichtkontrolle > keine verbrannten Bauteile gefunden wurden. Dann muss das Gutachten ein wenig umfangreicher ausfallen. Irgendwie nachweisen kann man es, sonst wäre es ja nicht defekt. Bei meinem letzten Fall in der Familie, Ende Juli, war die TAE-Dose sichtbar verschmort, die Fritzbox tot, und der PC fuhr noch genau ein einziges Mal hoch und meldete eine defekte Netzwerkdose. Telekom-seitig war die Linecard im Outdoor-DSLAM hinüber. Letztendlich hat der Versicherung das Foto der TAE-Platine gereicht, und bei den Geräten jeweils die Angabe "Mainboard defekt". Ersetzt wurde der Zeitwert der Geräte, was in diesem Fall der Kaufpreis eines aktuellen Dell Leasingrückläufers und der aktuelle ebay-Preis einer 7490 war.
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Esmu P. schrieb: > Udo S. schrieb: >> Weiß jemand wie die Stromstärke des Blitzes ermittelt wird? > > Dafür gibt es geeichte Amperemeter, so zwischen 10.000A und 100.000A. Mit eingebauter Schmelzsicherung? :)
> Mit eingebauter Schmelzsicherung? :)
Die würde bei etlichen Millionen Volt nichts bringen.
Ben B. schrieb: >> Mit eingebauter Schmelzsicherung? :) > Die würde bei etlichen Millionen Volt nichts bringen. Deine Sicherung vom Ironiedetektor ist defekt.
Rainer Z. schrieb: > Aber im Ernst: Mein als heftigster erlebter Blitzschlag ereignete sich, > als ich in der Schule saß und ein Blitz in das ca. 20 Meter entfernte > Nachbargebäude einschlug. Es blitzte und knallte gleichzeitig in einer > Lautstärke, > [..........] > Trotzdem hat mich das Ereignis schwer beeindruckt. Wie ich schon schrieb, mein Freund und ich haben es schon zum zweiten Mal erlebt. Einmal war sein Haus direkt betroffen indem es in seinen Edelstahlschornstein eingeschlagen ist. Mein Haus liegt auf der gegenüber liegenden Strassenseite. In beiden Häusern gabs zum Glück nur relativ geringe Sachschäden. Das Zweite Mal eben ein anderes Nachbarhaus. Ein drittes Mal brauchen wir das wirklich nicht! Es könnte uns treffen :-(
Rainer D. schrieb: > Ich hatte während dessen mit meinem Freund im Garten gesessen und den > Blitzeinschlag aus wenigen Metern Entfernung live gesehen/gehört. Als > alter Sack braucht man seine Zeit bis Blutdruck-, Puls- und Stresslevel > wieder im Normalzustand sind, sodass man wieder zitterfrei tippen kann. > Das ist eben erst jetzt der Fall. "Blitzeinschlag aus wenigen Metern Entfernung live gesehen/gehört." Und du bist immer noch unter uns? Merkwürdig!
Bei sowas wie einem Blitz braucht man nicht besonders dicht dran zu sein, um das als durchaus imposantes und ernstzunehmendes Naturschauspiel wahrzunehmen. Außer man wohnt in Bayern und interessiert sich für Atomkraftwerke, solche Leute sind Explosionen anderen Ausmaßes gewohnt.
Cha-woma M. schrieb: > "Blitzeinschlag aus wenigen Metern Entfernung live gesehen/gehört." > Und du bist immer noch unter uns? > Merkwürdig! Die Bewohner des Hauses waren noch viel näher dran. Sind auch noch unter uns. Viel merkwürdiger - oder nicht?
Cha-woma M. schrieb: > Blitzeinschlag aus wenigen Metern Entfernung live gesehen/gehört." > Und du bist immer noch unter uns? > Merkwürdig! Na ja, ich hab mal bei Gewitter aus dem Fenster geguckt um das schöne Spektakel in voller Pracht zu erleben. Knall Bumm gleissendes Licht und der Blitzableiter neben dem Fenster glühte noch als sich meine Augen wieder an die Dunkelheit gewohnt hatten. Benjamin Franklin sei gedankt.
Cha-woma M. schrieb: > "Blitzeinschlag aus wenigen Metern Entfernung live gesehen/gehört." > Und du bist immer noch unter uns? > Merkwürdig! Neben mir ist mal ein Blitz in ca. 15m Entfernung in einen Hochspannungsmasten gedonnert. Das hat gescheppert!
Kürzlich sind wieder Leute beim Blitzeinschlag zu Schaden gekommen. -Sind unter eine Buche geflüchtet. [-:< schö'n Freidach
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Michael B. schrieb: > Na ja, ich hab mal bei Gewitter aus dem Fenster geguckt um das schöne > Spektakel in voller Pracht zu erleben. Als (Klein-)Kind hatte ich Angst vor Gewittern und mich verkrochen! Später faszinierten mich Gewitter. Das ist bis heute so. Aber bitte im Trockenen und aus dem Fenster betrachten. :) Falk B. schrieb: > Neben mir ist mal ein Blitz in ca. 15m Entfernung in einen > Hochspannungsmasten gedonnert. Das hat gescheppert! Ich weiß! Hast Du dabei draußen gestanden? Ist in diesen Bereichen die sogenannte Schrittspannung noch bedenklich? ●DesIntegrator ●. schrieb: > Kürzlich sind wieder Leute beim Blitzeinschlag zu Schaden gekommen. > -Sind unter eine Buche geflüchtet. Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen. Ja nee, ist Quatsch. Außer im dichten Wald, da müsste es mit dem Teufel zugehen, dass ausgerechnet derjenige Baum getroffen wird, unter welchem man steht. Man darf halt nicht unter dem höchsten Baum stehen, obwohl dieser mit seiner Krone meist den besten Schutz vor dem Regen bietet.
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Falk B. schrieb: > Neben mir ist mal ein Blitz in ca. 15m Entfernung in einen > Hochspannungsmasten gedonnert. Ich hab's in den 90ern mal aus 30 Metern erlebt, wobei ich aus der 1. Etage zufällig aus dem Fenster geschaut hatte. Gegenüber auf der anderen Straßenseite stand am Rande des Gartens ein Baum durch einen Zaun zur Straße getrennt, direkt daneben auf dem Bürgersteig war ein geöffnetes Loch von 3x3x2 Metern Tiefe mit vielen Kabeln darin. Die Telekom hatte zwei Wochen zuvor irgendwas darin gewerkelt, aber das Loch aus irgendeinem Grund nicht direkt wieder zugemacht. Der Blitz schlug in den Baum, sprang auf den Zaun über und knallte dann mit einem kräftigen Donnerschlag in das Erdloch. Folge: Auf der kompletten Straße gingen in sämtlichen Haushalten (ca. 20) sämtliche Glühbirnen kaputt - auch wenn sie gar nicht eingeschaltet waren. Bei uns war die Heizwendel der Kaffemaschine hin. Auch diese war ausgeschaltet. Der Fernseher unserer Nachbarn ist ebenso in die ewigen Jagdgründe gegangen. Das mit den Glühbirnen war noch Tage später Gesprächsthema in der Nachbarschaft, da sie alle einmal hell aufblitzten, obwohl der Schalter aus war. Da muss der Funke tatsächlich über die Kontakte gesprungen sein, eine andere Erklärung habe ich nicht. Zwei weitere Wochen später kamen tatsächlich Bauarbeiter, die dann das Erdloch wieder zumachten.
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Üblich sind wohl 1.2 Gigawatt. ;) Aber besser merken könnte man sich 1 GJ so als grobe Schätzung statistischer Mittelwerte. Als ich beim letzten Mal die Batterie vom Auto ausgewechselt hatte + neue TÜV-Plakette kam ein Gewitter und ich konnte das Auto nicht in die Garage fahren. Es wollte nicht anspringen, so als ob die Batterie alle ist. Nachdem sich das Gewitter etwas entfernt hatte, war der Spuk vorbei. Später (bzw. bald) hatte ich die Batterie nochmal aufladen müssen - anschließend gab es auch wieder ein Gewitter.. aber da regte sich dann nichts mehr. Früher als Kind fand ich Gewitter toll, aber auf dem Motorrad auf offener Landstraße hatte ich öfter schiss.
Frank M. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Neben mir ist mal ein Blitz in ca. 15m Entfernung in einen >> Hochspannungsmasten gedonnert. > > Ich hab's in den 90ern mal aus 30 Metern erlebt, wobei ich aus der 1. > Etage zufällig aus dem Fenster geschaut hatte. > ... > Zwei weitere Wochen später kamen tatsächlich Bauarbeiter, die dann das > Erdloch wieder zumachten. Hatte der Blitz sich bis dahin endlich verkrochen?
Ich habe mal gehört, Induktion soll einen großen Teil der Blitzschäden verursachen. https://de.electrical-installation.org/dewiki/Auswirkungen_auf_elektrische_Anlagen Wie ist das eigentlich mit den Vorschriften für Blitzableiter? Müssen die heute noch an jedes Haus?
Christoph M. schrieb: > Wie ist das eigentlich mit den Vorschriften für Blitzableiter? Müssen > die heute noch an jedes Haus? Eigentlich schon. Populärer sind jetzt aber Rauchmelder, falls der Blitz mal einschlägt. Die erinnern im Vergleich zwar eher an die Kekskrümel gegen Elefanten im Garten, aber Schlangen gibt es ja neuerdings auch, da dürften die Elefanten nicht so weit weg sein ;)
Christoph M. schrieb: > Ich habe mal gehört, Induktion soll einen großen Teil der > Blitzschäden > verursachen. > https://de.electrical-installation.org/dewiki/Auswirkungen_auf_elektrische_Anlagen > Wie ist das eigentlich mit den Vorschriften für Blitzableiter? Müssen > die heute noch an jedes Haus? Nein das sind Blitzfänger und die willst du nicht am Haus haben.
Frank M. schrieb: > Folge: Auf der kompletten Straße gingen in sämtlichen Haushalten (ca. > 20) sämtliche Glühbirnen kaputt - auch wenn sie gar nicht eingeschaltet > waren. Verständlich, denn außer dem Lichtschalter trennte die nix vom Netz. > Bei uns war die Heizwendel der Kaffemaschine hin. Das ist schon heftig, so eine Heizwendel ist schon robust. > Auch diese war > ausgeschaltet. Der Fernseher unserer Nachbarn ist ebenso in die ewigen > Jagdgründe gegangen. Dito. > Das mit den Glühbirnen war noch Tage später Gesprächsthema in der > Nachbarschaft, da sie alle einmal hell aufblitzten, obwohl der Schalter > aus war. Da muss der Funke tatsächlich über die Kontakte gesprungen > sein, eine andere Erklärung habe ich nicht. Ja LOGISCH! Glaubst du denn, der hat eine exorbitante Spannungsfestigkeit? Wenn der Blitz seinen Weg DIREKT ins Kabel findet, hast du Dutzende KV Überspannung auf dem 230V Netz. Da schlagen ALLE Trennelemente über. Das kann auch beim indirekten Blitzschlag passieren, wenn die Spannung "nur" induktiv einkoppelt. Wer bei Gewitter WIRKLICH sicher gehen will, muss die Geräte mit ALLEN Verbindungen physisch abtrennen. Also bei Fernseher Netz und Antennenkabel rausziehen, etc. > Zwei weitere Wochen später kamen tatsächlich Bauarbeiter, die dann das > Erdloch wieder zumachten. Die haben den Spannungsabfall vergraben ;-)
Esmu P. schrieb: >> Zwei weitere Wochen später kamen tatsächlich Bauarbeiter, die dann das >> Erdloch wieder zumachten. > > Hatte der Blitz sich bis dahin endlich verkrochen? Ich hatte das deshalb erwähnt, weil die einfach 4 Wochen lang so ein Loch offenlassen, obwohl nur 1 Tag daran gearbeitet wurde. Das Wort Fachkräftemangel kannte man damals noch nicht und ich fand es schon ärgerlich bis grob fahrlässig angesichts des Schadens, so lang zu warten, bis man es wieder zumacht. Heute ist das wohl eher normal, da würde jeder mit den Schultern zucken: So what?
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Falk B. schrieb: > Wer bei Gewitter WIRKLICH sicher gehen will, muss die Geräte mit ALLEN > Verbindungen physisch abtrennen. Habe vor Jahren bei Gewitter offenen UKW-Dipol im Zimmer gemessen. Es wurden einige Volt am Drehspulinstrument angezeigt. Daraus folgt: langes Kabel kann auch schön was einfangen!
Frank M. schrieb: > Ich hatte das deshalb erwähnt, weil die einfach 4 Wochen lang so ein > Loch offenlassen, obwohl nur 1 Tag daran gearbeitet wurde. Das Wort > Fachkräftemangel kannte man damals noch nicht und ich fand es schon > ärgerlich bis grob fahrlässig angesichts des Schadens, so lang zu > warten, bis man es wieder zumacht. Schlecht koordiniert, würde ich sagen. Es waren sicher nicht die Fernmeldetechniker, welche das Loch auf- und zugebuddelt haben. Nicht alleine ein Ärgernis wegen des Schadens, sondern weil wochenlang eine Gefahrenquelle bestand, sowas muss nicht sein. Aber Dein Bericht von dem hüpfenden Blitz - von Baum auf Zaun und weiter ins Loch - ist echt lustig.
> von Baum auf Zaun und weiter
"Unser" Blitz hat sich in 3 Teile geteilt: ein Treffer im
Edelstahlschornstein, 2 Treffer im Metall-Gartenzaun. Dann haben wir uns
gestritten wo er eingeschlagen ist. :-) Alle Geräte mit Schaltnetzeil
waren in der Straße reparaturbedürftig.
Rainer Z. schrieb: > Aber Dein Bericht von dem hüpfenden Blitz - von Baum auf Zaun und weiter > ins Loch - ist echt lustig. So etwas kommt wohl nicht selten vor, nennt man "Blitzüberschlag". Gemeint ist damit meist der Überschlag (und damit "Sprung") von Bäumen/Gebäuden auf danebenstehende Personen. Das geht auch über mehrere Meter.
Frank M. schrieb: > "Blitzüberschlag" Stimmt, davon ist öfters zu lesen, also dass gleich mehrere Personen umkippten, die unter dem Baum gestanden haben. Was mich stets irritierte, denn von der physikalischen Logik her ist der Weg durch den Baumstamm naheliegender als über eine Luftstrecke. Naja, lustig fand ich speziell das Hüpfen ins Loch. :)
Rainer Z. schrieb: > Stimmt, davon ist öfters zu lesen, also dass gleich mehrere Personen > umkippten, die unter dem Baum gestanden haben. Was mich stets > irritierte, denn von der physikalischen Logik her ist der Weg durch den > Baumstamm naheliegender als über eine Luftstrecke. Bei den Energiemengen reicht auch induktive Kopplung (Transformator, Du eine Windung und der Baum eine) oder galvanischer Spannungsabfall im Boden ("Schrittspannung") aus. Daher klein machen und Füße zusammen.
Frank M. schrieb: > So etwas kommt wohl nicht selten vor, nennt man "Blitzüberschlag". Das ist eigentlich Standart. Meine letzten knapp 40 Arbeitsjahre habe ich an verschiedenen Rundfunk Sendestationen verbracht. Die Antennenträger waren 200 bis 320m hoch. Natürlich schlug jeder Blitz dort ein. Extra dafür gab es einen Blitzfangkorb, in dem auch die Flughindernisbeleuchtung untergebracht ist. Die Blitze schlugen idR dort zuerst ein, liefen dann zum Teil über die Pardunen (Abspannseile) herunter wechselten gelegentlich nochmal in den Turm, manchmal sprangen sie von den Pardunen in die Erde usw. Ein recht lustiges Schauspiel - wenn man keine Angst hat. In einem Fall sprang der Blitz von den Pardunen in den Zaun der Geländeeinfriedigung über. Leider war die Torsprechstelle nicht weit, und in der Betriebszentrale flog das Innengerät der Torsprechanlage auseinander. Natürlich hats etliche Kabel und Anlagenteile mitgenommen. Dann wussten wir das es noch irgendwo eine "undichte" Stelle im System gab. Der Blitzfangkorb sah nach einigen Jahren so aus, als hätte ein Auszubildender mit ner Schweisselektrode lustig darauf herumgestochert. Die Pardunen waren an den älteren Türmen noch aus Paralelldrähten gespannt und mit Bitumen gegen Korrosion geschützt. Die Parduen mussten regelmäßig abgefahren werden um Blitzmarker und andere Schadstellen zu korrigieren. Den Blitzfangkorb hatte ich während eines Antennenvermessungsfluges aus dem Hubschrauber fotografiert, deswegen der größere Abstand.
Rainer Z. schrieb: > Was mich stets irritierte, denn von der physikalischen Logik her ist > der Weg durch den Baumstamm naheliegender als über eine Luftstrecke. Der Blitz nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes. So eine Luftstrecke im dichten Regen dürfte da auch kein guter Isolator sein. Wie das mit dem Körperwiderstand vs. Baumstammwiderstand aussieht, weiß ich nicht. In dem von mir geschilderten Fall war der Zaun mit Metallpfosten wohl "attraktiver" als der Baum, anschließend wohl die geerdeten Kabel im Loch. Da waren nicht nur Telefonkabel zu sehen, sondern auch die komplette Sromversorgung der Straße.
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Wir hatten früher einen sehr alten, riesigen und sehr breiten Kastanienbaum im Dorf. Der wurde leider in den späteren Jahren mehrmals vom Blitz getroffen, bis der fertig war - und restlos abgeräumt wurde. Interessanterweise ging das erst nach der Jugendzeit los. Solange er viele Kinder um sich hatte, war ihm nicht nicht viel passiert..
Interessant war hier mal, dass ein Blitz 30m neben einem Hochspanngsmast (110kV) ein Haus (EFH) trifft, statt in den ca. 3 mal so hohen Mast zu gehen. Sowas hat eindeutig auch eine Voodoo-Komponente.
Andreas M. schrieb: > Der Blitz ist mein Freund, > denn er schafft Arbeit. Du meinst ein "Umsatzgewitter"? 😋
●DesIntegrator ●. schrieb: > dass ein Blitz 30m neben einem Hochspanngsmast (110kV) > ein Haus (EFH) trifft, statt in den ca. 3 mal so hohen Mast zu gehen. > Sowas hat eindeutig auch eine Voodoo-Komponente. 30m sind in etwas das, was man beim Angel-Köder-Weitwurf hinbekommt. Wirklich weit weg vom Hochspannungsmasten ist das noch nicht, vor allem wenn der Blitz aus der Hausrichtung kommt. Früher wurde bei uns auch öfter die Milch schlecht bei Gewittern. Könnte man auf die Wärme schieben, aber bei uns sind die Gewitter nicht so auffällig warm, eher nass - und wenn es mal richtig warm wird, wie vor ein paar Tagen, wird die Milch auch nicht gleich schlecht. Gewisse Milchzusammenhänge könnte man schon noch unter die Lupe nehmen, ist aber OT. Ich sag mal so: Es gibt hier kaum noch gute Gewitter und bei der Milch nehme ich lieber höherwertige (nach Tests) (gibt es noch) - und so sinkt die Wahrscheinlichkeit des Beobachtungsphänomens.
●DesIntegrator ●. schrieb: > Interessant war hier mal, > dass ein Blitz 30m neben einem Hochspanngsmast (110kV) > ein Haus (EFH) trifft, statt in den ca. 3 mal so hohen Mast zu gehen. Vermutlich hatte das Haus den geringeren Übergangswiderstand in die Erde.
> Früher wurde bei uns auch öfter die Milch schlecht bei Gewittern. Das daß am Gewitter liegt, ist wirklich nur ein Mythos. Es liegt allein am schwülwarmen Wetter, welches sehr günstige Bedingungen für Keime schafft - das gleiche Wetter, was eben auch gerne Gewitter hervorbringt. Daher finden sich beide Erscheinungen oft gemeinsam. >> Interessant war hier mal, dass ein Blitz 30m neben einem >> Hochspanngsmast (110kV) ein Haus (EFH) trifft, statt in >> den ca. 3 mal so hohen Mast zu gehen. > Vermutlich hatte das Haus den geringeren > Übergangswiderstand in die Erde. Nö, die Masten sind aus Stahl und alle geerdet und 110kV-Anlagen tragen bereits Erdseile. Blitze schlagen nicht immer in die höchste Stelle ein, sondern verhalten sich diesbezüglich sehr chaotisch. Manche Hochhäuser wurden schon seitlich getroffen, weit unterhalb des Daches oder Blitzableiter. Sie verlaufen auch nicht gerade durch die Luft, sondern die Verästelung ist oft gut zu sehen, je nach Richtung aber eben auch nicht so gut. Dadurch können sich Blitze ein gutes Stück seitwärts bewegen. Generell kann man sagen, daß Blitze gerne in die Stellen einschlagen, an denen eine besonders hohe Feldstärke auftritt. Da ist ein punktueller Blitzableiter besser als das lange gerade Erdseil einer Freileitung. Und "gerne" bedeutet auch nicht "immer".
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Ben B. schrieb: > Das daß am Gewitter liegt, ist wirklich nur ein Mythos. Es liegt allein > am schwülwarmen Wetter, welches sehr günstige Bedingungen für Keime > schafft - das gleiche Wetter, was eben auch gerne Gewitter hervorbringt. > Daher finden sich beide Erscheinungen oft gemeinsam. So ganz allein leuchtet die Erklärung eben nicht ein. Und dass diese Geschichte ein Mythos ist, das ist auch ein Mythos. Die Welt um uns herum ist ein wenig komplexer, und taugen einfache Erklärungen oft nicht. Bei kaputter Hardware ist manchmal nicht nur die Elektrostatik schuld, sondern auch die Unwissenheit und mangelnde Umsicht.
Andreas M. schrieb: >> Interessant war hier mal, >> dass ein Blitz 30m neben einem Hochspanngsmast (110kV) >> ein Haus (EFH) trifft, statt in den ca. 3 mal so hohen Mast zu gehen. > > Vermutlich hatte das Haus den geringeren Übergangswiderstand in die > Erde. Das hat damit wenig zu tun, sondern mit der Feldverteilung. Und die ist gerade bei einem Gewitter alles andere als linear und homogen. Da hat man schon die seltsamsten Einschläge beobachtet, die mit den einfachen Grundgesetzen der Hochspannungstechnik nicht erklärbar sind.
Andreas M. schrieb: > Der Blitz ist doch nicht blöd. > Der sucht sich immer den günstigsten Weg. Und aus Blitz-Sicht sieht die Welt ein wenig anders aus als für uns, Wird z.b. ein Sims urch einen Blitzschutzerder umsprungen kann es durchaus sein daß der Blitz die 20cm Sims kürzer als die Erdleitung empfindet. Blitze sind kein Gleichstrom...
Jörg K. schrieb: > Blitze sind kein Gleichstrom... Blitze sind der Ausgleich zwischen einer negativen und einer positiven Ladung. Und ich schrieb nicht kürzer, sondern günstiger. Egal, was der Blitz darunter versteht.
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Rainer Z. schrieb: > Ist in diesen Bereichen die sogenannte Schrittspannung noch bedenklich? Die Schrittspannung, auch Schließmuskelspannung genannt war in dem Bereich vermutlich hochbedenklich.
Frank M. schrieb: > Rainer Z. schrieb: >> Was mich stets irritierte, denn von der physikalischen Logik her ist >> der Weg durch den Baumstamm naheliegender als über eine Luftstrecke. > > Der Blitz nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes. ... Wobei das nicht immer der scheinbar kürzenste oder logischte Weg sein muss. Ich meine etwas gelesen zu haben, dass der Blitz bis zum Einschlag nur etwa 2m "Empfindlichkeitsradius" haben soll. Der eigentliche Blitz geht auch vom Boden aus nach oben, erst die Entladung entlang des ionisierten Kanals wird sichtbar (und hörbar) von oben nach unten. Meist sind es auch mehrere Entladungen, die den nun vorionisierten Weg wieder nehmen, wobei aber lokale Abweichungen (Umwege) möglich sind, weil sich die Ladungsverhältnisse verändert haben.
Bei mir an der Werkstatt hat vor eingen Jahren ein Blitz in die X7000 Antenne des 70cm Amateurfunkrelais eingeschlagen. Von der Antenne waren bis auf das Unterteil mit den Radials nur noch Splitter des GFK Rohres und ein paar angeschmolzene Kupferdrähtchen zu finden. Auch der N-Stecker hatte eine Brandspur am Innenleiter. Der Blitzableiter hat sehr gute Dienste geleistet und wir hatten als einzigen Schaden eine defekte TVS Diode an der 12V Stromversorgung.
Wie Blitze genau entstehen, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Ebenso wie alle Effekte, die Gewitterwolken erzeugen, vor allem auf ihrer Oberseite. Sowas wie Red Sprites oder Blue Jets sind mehrfach nachgewiesen und fotografiert, aber noch nicht endgültig erklärt worden. Auf dem Gebiet kann man noch eine Menge forschen.
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