Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Befestigung LoRa-GPS Tracker an Windenseil, Erschütterungen?


von San (sanfel)


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Moin,

Beim Segelfliegen treten manchmal Seilrisse auf, das Vorseil driftet 
dann ab und es ist oft sehr aufwändig dieses in Äckern wieder zu finden, 
damit kein Schaden am Mähwerk der Landwirte entsteht.
Ich würde daher gerne einen Tracker auf Basis eines möglichst kleinen 
Mikroprozessor an einem Vorseil befestigen (und vielleicht etwas dämpfen 
mit Schaumstoff o.ä.). Das Projekt müsste möglichst klein ausfallen. 
Außerdem fällt das Vorseil nach jedem Windenstart beim Einziehen auf dem 
Boden. Dabei wird das Windenseil zwar gebremst durch einen Fallschirm, 
allerdings ist der Aufprall bei jedem Einziehvorgang unvermeidbar. Meint 
ihr die Hardware verträgt so eine Dauerbelastung?

Softwaremäßig dachte ich mich zum Beispiel am Folgenden Projekt zu 
orientieren: https://github.com/bkolicoski/arduino-lora-gps-tracker

Als Hardware könnte zum Beispiel ein DFRobot Beetle Board zum Einsatz 
kommen, ein REYAX RYS8830 GPS Module und ein REYAX RYLR998 LoRa Module, 
als Stromversorgung vielleicht (eine?)
CR927 o.ä.

Meint ihr das ist realistisch umsetzbar? Habt ihr Anregungen?

Viele Grüße
SanFel

von Helmut -. (dc3yc)


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Wie groß ist denn der maximale Abstand zwischen dem möglichen Landepunkt 
(bei Seilriß) und dem Peilplatz? Schau dir mal das Video an, ob das eine 
Lösung ohne GPS wäre? https://www.youtube.com/watch?v=VX6IqkcaxUE
Da brauchst du nur ein Lora-Modul ohne Prozessor als Gegenstation. Der 
Peilplatz hat natürlich eine entsprechende Richtantenne.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Meint ihr das ist realistisch umsetzbar? Habt ihr Anregungen?

Nicht von dir umsetzbar. Also nicht von jemanden der nur im Internet 
fertige Schaltungen zusammensucht. Damit sowas funktioniert muss man 
schon bei der Entwicklung bewusst auf Vibrationfestigkeit achten. Ich 
denke man wird komplett vergiessen muessen und zwar in einem eher 
weichen verguss. Man muss den Verguss bei den HF-Teilen 
beruecksichtigen, aber auch bei der Auswahl anderer Bauteile. (kleiner 
und leichter ist besser)
Und auch dann wird sowas nicht beim erstenmal funktionieren. Das Problem 
ist das man auf der einen Seite moeglichst robust/stabil anstreben will, 
andererseits aber moeglicht leicht auch ein Vorteil ist. Es gibt 
dazwischen einen optimalen Punkt den man erreichen muss. Das bedarf 
Erfahrung.

Vanye

von Rainer W. (rawi)


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Vanye R. schrieb:
> Ich denke man wird komplett vergiessen muessen und zwar in einem eher
> weichen verguss.

Ich denke, man wird die Elektronik mechanisch vom aufschlagenden Gehäuse 
entkoppeln müssen, so dass die ggf. hohen, kurzen Beschleunigungskräfte 
die eigentliche Elektronik gar nicht erreichen.
Viele Elektronikversender machen das mit Bläschenfolie oder Schaumstoff.
Je leichter die Elektronik ist, um so geringer sind die Kräfte.

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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Anderer Ansatz:
Einfach mal ein AirTag (oder wie die Tracker heißen) aus einem 
Segelflugzeug werfen und den wiederfinden.

Am besten überm Flugplatz oder Gelände, wo sowas nicht weiter stört, 
wenn man ihn nicht wiederfindet.

Zusammengeklöppelte "Geräte" á la Steckbrettaufbauten werden so einen 
Fall sicherlich nicht überleben.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich denke, man wird die Elektronik mechanisch vom aufschlagenden Gehäuse
> entkoppeln müssen,

Ja, das natuerlich auch! Optimal ist vermutlich eine moeglich kleine und
leichte Elektronik mit wenig Verguss der aber ausreicht daraus eine 
einheitliche Masse zu machen, die aber klein und dann in einem 
entkoppelten Gehaeuse.

> Je leichter die Elektronik ist, um so geringer sind die Kräfte.

Natuerlich. Aber das bisschen was dann noch durchkommt muss auch 
abgefangen werden. Nimm als negatives Beispiel mal einen Quarz im HC49 
Gehause, obwohl die Quarzscheibe darin sicher klein und leicht ist, es 
ist gewiss kein optimales Design fuer "runterfallen"

Mein Lieblingsbeispiel sind immer die Drucksender die wir alle 
mittlerweile in den Reifen haben. Das duerfte das Teil fuer die 
haerteste Beanspruchung sein das wir so privat besitzen. So ein Reifen 
donnert ja ohne Stosstdaempfer durch ein Schlagloch. Die sind vergossen 
damit es dabei keine Bauteile von der Platine reisst.

Ich hab immer wieder Entwicklungen wo Schock und Vibration getestet 
wird. Es ist oftmals ueberraschend was fuer Kleinigkeiten man uebersehen 
hat. :)

Vanye

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