Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Freileitung RGB LEDs


von Ralf S. (cmyk61)


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Moin zusammen,

in unserem Garten und über der Terrasse haben wir diverse 
LED-Solarleuchten plaziert. Unter anderem an einem Tragseil 6 
Solarlampignons.
Da die Teile die halbe Nacht hindurch leuchten bis die Akkus leer sind, 
kam die Idee auf, diese Leuchten extern zu speisen. Und als Schmankerl 
gleich auch noch RGB-LEDs einzubauen und diese zB mit einem Shelly RGB 
zu steuern.

PROBLEM 1
Nun möchte ich kein Tragseil-Luftkabel installieren, da dieses massiv 
überdimensioniert wäre und auch doof aussieht. Weiterhin sollen die 
Lampignons die an einem dünnen Tragseil hängen einholbar sein. Also muss 
die Leitung leicht, dünn und recht flexibel sein.
Gibt es flexibles, mehrpoliges, wetterfestes Kabel in kleineren 
Querschnitten (zB 0,25mm²) denn der Strombedarf der LEDs ist bei 12 bzw 
24V recht moderat.

PROBLEM 2
Wie kann ich diese RGB-LED-Stripes wetterfest anschließen? Die Stripes 
sind zwar IP64 deklariert, aber sobald das Silikon weg ist und die Kabel 
angelötet sind, muss ich ja vernünftig abdichten - aber womit am besten? 
Ich dachte zudem, wasserdichte Kfz-Steckverbinder zu verwenden - aber 
der Anschluss an die LED-Stripes macht mir Kopfzerbrechen (wie am besten 
ummanteln? In den Videos die ich so fand ist immer nur die Rede von 
downgraden - zB nach IP20 o.ä. Auch ist in der Vergangenheit die 
Silikonumhüllung vergilbt und ziemlich lichtschluckend geworden.

Womöglich hat jemand von Euch schon einmal sowas gebaut und kann mit 
Langzeiterfahrungen aufwarten - auch mit dem Vergilben der 
LED-Ummantlung.

Danke im Vorfeld
Ralf

: Verschoben durch Moderator
von Helmut -. (dc3yc)


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Ralf S. schrieb:
> Nun möchte ich kein Tragseil-Luftkabel installieren, da dieses massiv
> überdimensioniert wäre und auch doof aussieht. Weiterhin sollen die
> Lampignons die an einem dünnen Tragseil hängen einholbar sein. Also muss
> die Leitung leicht, dünn und recht flexibel sein.

Wenn du kein Tragseil-Luftkabel installieren willst, bleibt nur der 
Siemens-Lufthaken übrig. Aber der ist dicker. Ob's schöner aussieht, 
weiss ich nicht. Oder du nimmst keine Lampignons, sondern Champignons. 
Vor allem die aus der Ukraine aus dem Gebiet Tschernobyl sollen ja schön 
leuchten, besonders, wenn man sie anstrahlt.
Wenn dir das alles nicht gefällt, kann ich dir leider nicht 
weiterhelfen.

von Ulf P. (bastler2004)


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Helmut -. schrieb:
> Vor allem die aus der Ukraine aus dem Gebiet Tschernobyl sollen ja schön
> leuchten, besonders, wenn man sie anstrahlt.
> Wenn dir das alles nicht gefällt, kann ich dir leider nicht weiterhelfen

Nimm bitte deine Medikamente.

von Michael B. (laberkopp)


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Ralf S. schrieb:
> Gibt es flexibles, mehrpoliges,  Kabel in kleineren
> Querschnitten

Ja.

> wetterfestes

Nein.

So richtig UV stabil und wetterfest ist kein Kabel das nicht extra als 
dauerhaft draussen beworben wird wie H07RN-F

Es gibt wohl Leitungen zur Gartenleuchtenverkabelung, aber wohl nur mit 
2 Adern.

Alles andere wird schwer beschaffbar.

Und dichte Eingänge in Gehäuse funktionieren nur mit runden gefüllten 
Kabeln (und PG Verschraubungen) und selbst die sollten tunlichst nach 
unzen zeigen.

Aber du hast ja winzige Lampignons mit Kabeln von oben. Bleibt wohl nur, 
alles in Elektronikverguss-Silikon einzugiessen. Aber selbst das ist an 
den Rändern nicht dicht. Hinterher, mach dem fest-werden, müsste man es 
noch etwas quetschen.

von Helmut -. (dc3yc)


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Ulf P. schrieb:
> Nimm bitte deine Medikamente.

So, nun habe ich meine Medikamente genommen, damit sich meine Fußnägel 
wieder entkräuselten. Es heißt Lampions und nicht Lampignons! Kommt aus 
dem Französischen bzw. Italienischen. Ein Champion hat auch nichts mit 
Champignons zu tun. Wenn man Fremdwörter benutzt, sollte man sie auch 
richtig schreiben. Meine 2 ct.

von Ralf S. (cmyk61)


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Lieber Helmut,
danke für Deinen erhellenden Beitrag. Da ich das Wort Lampinon in der 
Vergangenheit (kommt in meinen Kreuzworträtseln auch nur selten vor) nur 
sehr verwendet hatte, kontrollierte ich die Rechtschreibung quick and 
dirty mit Googlesuche. Da wurde die von Dir angemahnte Schreibweise 
häufig angewandt... ja ich weiß Milliarden von Fliegen können nicht 
irren. Sei es drum. Jetzt weiß ich es besser.

Gruß
Ralf

von Ralf S. (cmyk61)


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Hallo Michael,

> So richtig UV stabil und wetterfest ist kein Kabel das nicht extra als
> dauerhaft draussen beworben wird wie H07RN-F
> Es gibt wohl Leitungen zur Gartenleuchtenverkabelung, aber wohl nur mit
> 2 Adern.
> Alles andere wird schwer beschaffbar.

also werde ich doch handelsübliche flexible Kabel verlegen müssen.
Na ja, hat beim Abdichten ja auch Vorteile und die Beschaffung ist 
leicht.
Und ein paar Jahre wird das Material schon überleben.


> Aber du hast ja winzige Lampignons mit Kabeln von oben. Bleibt wohl nur,

nein, die Lampinons haben einen Durchmesser von 20-30cm und das 
Leuchtmittel (mit Solarzelle) ist oben montiert und strahlt nach unten. 
Und es beinhaltet eine einfache, weiße LED. Also wirds ggf eine 
komplette Neukontruktion.

> alles in Elektronikverguss-Silikon einzugiessen. Aber selbst das ist an
> den Rändern nicht dicht. Hinterher, mach dem fest-werden, müsste man es
> noch etwas quetschen.

Dann hilft ggf eine geschickte Neukontruktion die nach unten offen ist.

Danke für die Denkanstöße

Ralf

von Thomas R. (thomasr)


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Teslagenerator in der Nähe aufstellen und die LEDs mit kleinen Antennen 
versehen ;-))

von Carypt C. (carypt)


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Als "Neuerung" gibt es Gel-gefüllte Kabelverbindungskapseln, das Gel 
sorgt für die Abdichtung beim Zusammenpressen. Aber das passt hier 
nicht. Ein Netzwerk-LAN-kabel hat mehrere Einzeladern. Aber das ist 
alles keine Raketenwissenschaft. Sehr dünne Kabel fand man in Tonarmen 
von Plattenspielern. Man sorgt immer für eine tiefere Schlaufe, woran 
das Wasser abtropfen kann, sodaß es nicht in die Elektrik gelangt. 
Solarlampen haben meist einen Solarlampenregler-baustein, dieser wäre 
ein Quarzoszillator gesteuerter Unterbrecher, dessen 
Stromunterbrechungen einen Spulenstrom auf höhere Spannung als die der 
Batterie ansteigen lassen, wodurch sich dann sogar eine höhergespannte 
LED betreiben läßt (joulethief).

von Harald K. (kirnbichler)


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Carypt C. schrieb:
> Solarlampen haben meist einen Solarlampenregler-baustein, dieser wäre
> ein Quarzoszillator gesteuerter Unterbrecher, dessen
> Stromunterbrechungen einen Spulenstrom auf höhere Spannung als die der
> Batterie ansteigen lassen, wodurch sich dann sogar eine höhergespannte
> LED betreiben läßt (joulethief).

Kein Quarz. Wozu auch?

Das Konzept nennt sich Aufwärtswandler (Boost Converter) als Variante 
eines Schaltreglers.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufw%C3%A4rtswandler

von Bauform B. (bauformb)


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Ralf S. schrieb:
> Nun möchte ich kein Tragseil-Luftkabel installieren

Nimm halt ein Luftkabel-Tragseil ;) Also, man benutzt das Tragseil zum 
Stromtransport. Alle 6 Lampen werden in Reihe geschaltet, das Netzteil 
wird an beiden Enden angeschlossen. Die Steuerung passiert per Funk, die 
Lampen brauchen nur billige Empfänger, kein WLAN. Alternativ könnte man 
die Daten per Tonfrequenz über das Tragseil schicken.

von F. (radarange)


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Es geht um 6 Lampions (nur ein n!), pack doch einfach in jede Leuchte 
einen Microcontroller mit Funkanbindung rein und lasse den die RGB-LED 
steuern. Dann reichen zwei Adern zur Stromversorgung, da sollte sich ja 
sicher was finden lassen.

von Motopick (motopick)


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Licht in der Nacht, wo es nicht hingehoert, ist widerliche
Umweltverschmutzung.

von Carypt C. (carypt)


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ich meine irgendwo etwas von Quarz-oszillator gelesen zu haben, im 
Baustein selbst, so groß muß der ja nicht sein bei 200-300kHz(5252f und 
yx8018), ich habe leider keine Bilder in Richis-lab von Solarreglern 
gefunden. interessiert hätte es mich schon. ich habe nach 1 Stunde 
Suchen nix an Beleg in meinen Downloads gefunden, deshalb stimme ich mal 
zu, kein Quarz - wozu auch.

Und ja, diese Lichtverschmutzung regt mich auch auf, aber Rollo runter 
mache ich auch nicht gern.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Hm, die Tesla gefällt nicht ;-))

Es gibt fertige Lösungen für diese Anwendung, "Wireless LEDs". Aus CN zu 
bekommen und funktioniert normalerweise nur in einem kleinen Umkreis 
~200mm, ähnlich dem wireless charging.

ABER: man kann den Aufhängedraht der LEDs an den Ausgang einer 
induktiven Tonübertragungsanlage anschließen und hätte damit die 
erforderliche Reichweite und Leistung.

Das Feld ist zwar stark aber in einem niedrigen Frequenzbereich (NF), 
daher genehmigungsfrei und nicht belastend (hat auch jede bessere Kirche 
oder Kino für Hörgeräteträger).

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Motopick schrieb:
> Licht in der Nacht, wo es nicht hingehoert, ist widerliche
> Umweltverschmutzung.

Möchtest Du Terrassenbesitzern jetzt "Lichtscham" einreden?

Ginge es um Leuchtreklame oder den kürzlich hier irgendwo diskutierten 
Fernseher, der die Nachbarschaft beglücken soll, oder ginge es um 
bewegungsmeldergeschaltete Flutlichtscheinwerfer, die die Straße 
beleuchten, wenn man auf dem Gehweg an einem damit bewaffneten Haus 
vorbeigeht -- da bin ich bei Dir.

Aber bei ein paar Lampions, die über einer Terrasse hängen?

von F. (radarange)


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Harald K. schrieb:
> Möchtest Du Terrassenbesitzern jetzt "Lichtscham" einreden?
>
> Ginge es um Leuchtreklame oder den kürzlich hier irgendwo diskutierten
> Fernseher, der die Nachbarschaft beglücken soll, oder ginge es um
> bewegungsmeldergeschaltete Flutlichtscheinwerfer, die die Straße
> beleuchten, wenn man auf dem Gehweg an einem damit bewaffneten Haus
> vorbeigeht -- da bin ich bei Dir.
>
> Aber bei ein paar Lampions, die über einer Terrasse hängen?

Naja, Beleuchtung dort, wo sie niemand braucht, sollte man schon 
vermeiden, Lichtverschmutzung ist ein Problem. Davon abgesehen wird auch 
noch unnötig Energie verbraucht, umweltschädlicher geht's also kaum.
Nur: Wenn die Leuchten extern versorgt und gesteuert werden, dann kann 
man sie auch einfach bei Nichtgebrauch abschalten.

von C. D. (derschmied)


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F. schrieb:
> Naja, Beleuchtung dort, wo sie niemand braucht, sollte man schon
> vermeiden, Lichtverschmutzung ist ein Problem. Davon abgesehen wird auch
> noch unnötig Energie verbraucht, umweltschädlicher geht's also kaum.

Nö.

Seit Balkonkraft & Akkus braucht man keinen Gedanken mehr daran 
verschwenden, ist alles grün & sorglos machbar.

Motopick schrieb:
> Licht in der Nacht, wo es nicht hingehoert, ist widerliche
> Umweltverschmutzung.

Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, wo man abends unbeleuchtet 
draußen saß und und Glühwürmchen gezählt hat. Nun, Glühwürmchen gibt's 
nicht mehr, die haben unter anderem das mit der fiesen Gartenbeleuchtung 
nicht gepeilt - weil man LED's eben nur schwer befruchten kann. Hätt mal 
besser jemand den Würmchen beigebracht.

Hatte Früher™ schon seinen Sinn, mit nachts dunkel. Verliert man nur 
schnell aus den Augen.

von Mobile (mobileteser)


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Also ganz ausgestorben sind die Tiere nicht: 
https://science.orf.at/stories/3226355/

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