Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltkontakt mit Fremdpotential am Mikrocontroller auslesen


von Roman B. (roman_b625)



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Hi Zusammen

Ich habe ein Schaltungstechnisches Problem, bei dem mir keine einfache 
Lösung einfällt, daher wollte ich euch um Mithilfe bitten.

In der angehängten Schaltungsskizze fehlt mir eine günstige Lösung für 
den grauen Schaltungsblock. Das Problem ist, dass mein Mikrocontroller 
an der Schaltungsmasse angeschlossen ist, einer der beiden 
Schalter-Anschlüsse jedoch unweigerlich am Gehäuse.
-> es ist ein Seilzug mit Metallseil, wenn dieses nicht mehr unter Last 
ist, wird der Kontakt geschlossen, da das Seil dann nicht mehr straff 
gespannt ist, so macht das Seil eine Verbindung zwischen meinem Abnehmer 
und dem Gehäuse.

Leider kann ich nicht sicherstellen, dass Gehäuse und Schaltungsmasse 
das gleiche Potential haben werden, da können gut und gerne mehrere 10V 
Potentialunterschied in Positive und Negative Richtung sein. Ich könnte 
aber via TVS den Spannungsunterschied limitieren, um meine Schaltung zu 
schützen, da spräche nichts dagegen, eine harte Verbindung darf aber 
nicht gemacht werden.

Die Einzige Lösung, die ich bisher gefunden habe, wäre relativ teuer, da 
würde ich mit einem Schaltregler-Modul eine Galvanisch getrennte 
Speisung machen, mit Chassis als Bezugspunkt, und dann mit einem 
Optokoppler das Schaltsignal zurückmelden, geht zwar, ist aber teuer 
wenn ich das mehrere Duzend male einsetze.
-> ebenfalls skizziert

Vielen Dank für eure Inputs

von Obelix X. (obelix)


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Roman B. schrieb:
> ist aber teuer
> wenn ich das mehrere Duzend male einsetze.

Noch nicht einmal der Tot ist umsonst.

Was darf es den maximal kosten?

Kann der Schalter den OC nicht auch ohne Transistor schalten?

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Roman B. schrieb:
> Leider kann ich nicht sicherstellen, dass Gehäuse und Schaltungsmasse
> das gleiche Potential haben werden
Mit einem Kabel von der Schaltungsmasse an dieses Gehäuse wäre aber 
schnell ein definierter Potentialbezug hergestellt. Denn diese 
Verbindung zum Gehäuse (links unten im Schaltplan) braucht ja auch deine 
(etwas unnötig aufwendige) Transistorschaltung.

Wenn du zwar auch nicht ganz nachvollziehbaren Gründen da eine 
Potentialtrennung zwingend nötig ist, dann würde ich das so machen:
1
 
2
                      ______
3
       --------------|      |------ 3V
4
      |              | DCDC |
5
      |   GehäuseGND-|______|-.
6
      |                       |
7
      |                      ---
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      |            .------------> µC mit int. Pullup
9
      V  OK      |/
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      -    =>    |
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      |          |>.
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    470R           |
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     \
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      |
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    GehäuseGND

Obelix X. schrieb:
> der Tot
... der Tod ...

: Bearbeitet durch Moderator
von Jens M. (schuchkleisser)


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Wenn du den Deckel nicht auf GND legen darfst, bleibt nur der Weg mit 
DCDC und Opto.
Allerdings könntest du evtl. auch nur einen DCDC benutzen, wenn alle 
Kisten miteinander verbunden (geerdet) sind.

Beitrag #7723799 wurde vom Autor gelöscht.
von Roman B. (roman_b625)


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Obelix X. schrieb:
> Was darf es den maximal kosten?

Der Preis ist ein Argument, das andere ist, dass die DCDC-Module nicht
ewig halten.

Eine klare Vorgabe gibt's nicht, ich bin mit meiner Lösung einfach nicht
ganz glücklich und will vermeiden, dass ich vor lauter Bäumen den Wald
nicht sehe.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Roman B. schrieb:
> dass die DCDC-Module nicht
> ewig halten.

Vernünftige isolierte Tracos als Platinenmodul machen locker >10 Jahre 
Duerbetrieb, und auch mehr.
Die Reparaturen die ich sehe sind 90% mechanisch (abgerissen) oder 
chemisch (korrodiert), und der Rest ist Blitz, Altersschwäche hatte ich 
noch nie.

von Roman B. (roman_b625)


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Obelix X. schrieb:
> Kann der Schalter den OC nicht auch ohne Transistor schalten?

Kann schon, ich will den Stromfluss im Schalter (Seilzug macht Kontakt 
zu einem Metallstück, also kein richtiger Schalter) auf ein absolutes 
Minimum begrenzen um elektrochemische Effekte (Oxidation) weitestgehend 
zu vermeiden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Roman B. schrieb:
> ich will den Stromfluss ... auf ein absolutes Minimum begrenzen
Aber aufpassen: mit einer unnötig hochohmigen Schaltung fängst du dir 
ratzfatz auch EMV-Probleme ein.

> um elektrochemische Effekte (Oxidation) weitestgehend zu vermeiden.
Ist da auch Wasser im Spiel?

Denn es kann gut sein, dass ein Mindeststrom für eine zuverlässige 
Kontaktgabe nötig ist. Google mal nach den Stichworten "Frittspannung" 
und "Frittstrom", die betreffen jeden Schaltkontakt.

von Norbert (der_norbert)


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Obelix X. schrieb:
> Noch nicht einmal der Tot ist umsonst.

Das stimmt. Der kostet das Leben des von uns allen so innig geliebten 
›d‹.

: Bearbeitet durch User
von Roman B. (roman_b625)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn du zwar auch nicht ganz nachvollziehbaren Gründen da eine
> Potentialtrennung zwingend nötig ist, dann würde ich das so machen:

Der Grund für die nicht zulässige Verbindung zwischen Chassis und GND 
ist folgender:

Das ganze wird für einen Fensterladenantrieb (klassische 
Toggenburger/Appenzeller Zugladen) genutzt, für diese Anwendung gibt es 
aktuell keine Lösung am Markt. Wir wollen an Häusern im klassischen Stil 
ermöglichen, die Laden elektrisch zu betreiben, zumal die klassische 
Betriebsweise einen Lederriemen von aussen in den Innenraum benötigt und 
was Wärmedämmung betrifft nicht Zeitgemäss ist.
Die Masse ist die Masse der Versorgung, die sich alle Antriebe in der 
Fassade teilen, mit entsprechendem Spannungsabfall. Das Gehäuse ist in 
der Hölzernen Fassade verschraubt, wenn ich nun die Gehäuse aller 
Antriebe auf verschiedene Potentiale lege (da Spannungsabfall), dann 
habe ich Kriechströme, die mir die Schrauben im Holz korrodieren lassen, 
so dass ich im besten Fall die Schraube nie mehr los bekomme, im 
schlimmsten Fall ist die Schraube nach 10 Jahren gebrochen und der 15kg 
schwere Laden knallt runter.

Zudem kann die Holzkonstruktion der Fassade auf einem anderen Potential 
liegen als meine Schaltung, dann hätte ich da konstant Ausgleichsströme 
(zB. die Ausgleichsströme am Netzteil, wenn ein Kunde den Ausgang nicht 
erdet).

Eine Erdung der Gehäuse wäre optional machbar, aber auch da habe ich 
potentialunterschiede zwischen Chassis und GND.

Ein "shared Wandler" ist nicht machbar, da das zusätzliche Leitungen 
zwischen den Antrieben benötigt, da läuft mir der Elektriker Amok.


Fazit aus euren Rückmeldungen:
Mit meiner Schaltung bin ich nicht auf dem Holzweg und ich habe (bis 
jetzt) von keiner besseren Idee gehört, somit scheint es so, als ob ich 
bei dieser Lösung bleiben muss.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Roman B. schrieb:
> Das ganze wird für einen Fensterladenantrieb (klassische
> Toggenburger/Appenzeller Zugladen) genutzt
Leider sieht man da keine Details:
- https://heimwerk.ch/appenzeller-fenster-zuglaeden-und-fallaeden/

Da wäre jetzt eine Zeichnung nicht schlecht, damit man die 
Potentialverhältnisse mal nachvollziehen kann.

> wenn ich nun die Gehäuse aller Antriebe auf verschiedene Potentiale lege
> (da Spannungsabfall)
Aber hier kann ich mir nicht vorstellen, was da bei ordentlicher 
Verdrahtung nenneswerte Pegelunterschiede bringen sollte.

> wenn ein Kunde den Ausgang nicht erdet
Wenn es in der Montageanleitung steht, dass da eine Leitung von A nach B 
gezogen werden muss, dann muss da eine Leitung von a nach B gezogen 
werden.

> Mit meiner Schaltung bin ich nicht auf dem Holzweg
1. Du hast meinen Post mit der EMV und der Frittspannung nicht gelesen?
2. Wenn da tatsächlich Feuchtigkeit oder gar Wasser im Spiel sein kann, 
dann oxidiert dir das Zeug auch mit niedrigem Gleichstrom und kleiner 
Gleichspannung weg. Nur eben langsamer. In diesem Fall würde dann nur 
eine Wechselspannung zuverlässig helfen.
3. Wenn du es so machen willst, die du es machen willst, dann tu das. Du 
wirst dann die Erfahrungen aus Punkt 1 und 2 dann im Laufe der Zeit 
selber machen.

Wenn du dir Sorgen um dem zu hohen Strom und die aus Dauerbestromung 
auftretende Oxidation machst, dann könntest du diesen Strom für die 
"Seilfallüberwachung" ja nur dann einschalten, wenn sich der Motor dreht 
und der "Seilfall" tatsächlich überwacht werden muss:
1
                      ______
2
       --------------|      |------   ---3V
3
      |              | DCDC |      \ v
4
      |   GehäuseGND-|______|-.    ---
5
      |                       |     | 
6
      |                      ---    '---1k---< µC Ausgang low aktiv "Überwachung ein"
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      |
8
      |            .------------> µC Eingang mit int. Pullup
9
      V  OK      |/
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      -    =>    |
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      |          |>.
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    470R           |
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      |           ---
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     \
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    GehäuseGND

: Bearbeitet durch Moderator
von Jens M. (schuchkleisser)


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An Industrietoren gibt es oft Seilschalter, die beim Aufsetzen des Tores 
unten das minimal lose Seil erkennen.
Auch als Notaus an Förderbändern sind oft Seilschalter verbaut, die hier 
sogar "lose" und "zieht" erkennen.
Evtl. ist das eine Lösung? Ein Hebel mit einer Feder, der einen Schalter 
betätigt. Das Seil wird durch die Feder nie wirklich lose (wegen 
Aufwickelproblemen sinnvoll!), aber wenn der Rolladen aufsetzt/klemmt, 
betätigt das den Schalter und bingo.

Wie ist der obere Anschlag gelöst?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Doch noch was gefunden:
- 
https://ar.ch/fileadmin/user_upload/Departement_Bildung_Kultur/Amt_fuer_Kultur/Denkmalpflege/Dokumente/Recherche/Recherche_Zug-Falllaeden.pdf

Da könnte ich mir so wie beschrieben auch ein federgespanntes Seil 
vorstellen, das per Seilzug sogar beide Schalter "unten" und "oben" 
auslösen kann:
1
Seil
2
vom Motor ----------.     .----- zum Laden 
3
           Gehäuse#O \   /O#Gehäuse
4
 Gehäuse#=Blattfeder==\O/            O = Rollen 
5
                       |             # = mechanische Fixierung
6
                    Schalter "lose"
7
                       |
8
                    Schalter "stramm"

: Bearbeitet durch Moderator
von Jens M. (schuchkleisser)


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Da müsste die Feder aber das Gewicht tragen, oder?
Damit das Seil im Schwebezustand zwischen den Kontakten steht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens M. schrieb:
> Da müsste die Feder aber das Gewicht tragen, oder?
> Damit das Seil im Schwebezustand zwischen den Kontakten steht.
Im Prinzip ja. Wenn das Seil sowieso idealerweise "nie wirklich lose" 
werden soll, dann muss die Feder genauso immer vorgespannt sein. Und 
gegen Überdehnung bei Überlastung helfen mechanische Endanschläge.

Bei den Fall- oder Zugläden gibt es immer einen Zustand, in dem Zug auf 
das Seil kommt.

von Bauform B. (bauformb)


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Die Seilschalter könnten je einen kleinen Trafo sekundärseitig 
kurzschließen. Die Primärseite von allen diesen Trafos würde mit einer 
gemeinsamen Wechselspannung gespeist. Die Primärströme werden getrennt 
gemessen, z.B. mit Widerständen am kalten Ende. Oder mit 
AC-Optokopplern, die liefern zwar direkt ein Digitalsignal, sind aber 
irgendwie bäh. Mit Netztrafos von der Stange und 50Hz wäre es robust und 
halbwegs preiswert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Die Seilschalter könnten je einen kleinen Trafo sekundärseitig
> kurzschließen.
Im Normalfall haben kurzschlussfeste Trafos aber einen hohen Streufluss 
und damit einen recht hohen Leerlaufstrom. Nur wegen "Standbyverbrauch" 
uswusf...

von Roman B. (roman_b625)


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Lothar M. schrieb:
> Ist da auch Wasser im Spiel?

Ja, leider (oder zum Glück) ist das auf unserem Planeten Omnipräsent.
DAs ganze wird in der Aussenschicht einer hölzernen Fassade verbaut, was 
den Kontakt mit Wasser unausweichlich macht. Die Gehäuse sind mit 
feuchtem Holz verbunden.

Lothar M. schrieb:
> Denn es kann gut sein, dass ein Mindeststrom für eine zuverlässige
> Kontaktgabe nötig ist. Google mal nach den Stichworten "Frittspannung"
> und "Frittstrom", die betreffen jeden Schaltkontakt.

Vielen Dank für den Input, ich werde mir das genauer anschauen, ggf kann 
ich auch die Spannung am Schaltkontakt mit dem entsprechenden Wandler 
erhöhen :)

Jens M. schrieb:
> Vernünftige isolierte Tracos als Platinenmodul machen locker >10 Jahre
> Duerbetrieb, und auch mehr.

Naja, das war die Nummer 1 Ursache für den Ausfall der CAN 
Schnittstellen an den Geräten vom Lehrbetrieb, da war ein 5V - 5V 
Wandler drin, der nach 10-20 Jahren den Dienst Quittiert. Folglich bin 
ich den Wandlern gegenüber eher etwas kritisch eingestellt.
Mir kam aber beim Lesen deiner Antwort die Idee, dass ich den Wandler 
bei nicht benötigen einfach ausschalten kann, ich hab noch Pins am 
Controller frei, dann geht das relativ einfach. So ist der Wandler 99% 
der Zeit inaktiv und ich sollte 30 Jahre Lebensdauer erreichen können 
(ja, das ist die Anforderung, du willst deine Rolladen ja auch nicht 
alle 10 Jahre ersetzen, ist ja schliesslich nur ein Motor hust).

von Roman B. (roman_b625)


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Jens M. schrieb:
> An Industrietoren gibt es oft Seilschalter, die beim Aufsetzen des
> Tores
> unten das minimal lose Seil erkennen.
> Auch als Notaus an Förderbändern sind oft Seilschalter verbaut, die hier
> sogar "lose" und "zieht" erkennen.
> Evtl. ist das eine Lösung? Ein Hebel mit einer Feder, der einen Schalter
> betätigt. Das Seil wird durch die Feder nie wirklich lose (wegen
> Aufwickelproblemen sinnvoll!), aber wenn der Rolladen aufsetzt/klemmt,
> betätigt das den Schalter und bingo.
>
> Wie ist der obere Anschlag gelöst?

Grundsätzlich soll es eine Art Seilschalter werden, aber halt in einigen 
Dimensionen kleiner.

Dieser "mini Seilschalter" ist der untere Anschlag, der obere Anschlag 
ist ein Overload vom Motor, bzw ein Anstieg vom Motorstrom über den 
zulässigen wert, da wird einfach in den mechanischen Endanschlag 
gefahren.
-> damit das nicht jedesmal passiert, wird der Laden mit einer 
Initialisierungsfahrt angelernt, dann ist ein Encoder zuständig für die 
Wegmessung, so dass die Steuerung zu jedem Zeitpunkt die Position kennt.

Lothar M. schrieb:
> Da könnte ich mir so wie beschrieben auch ein federgespanntes Seil
> vorstellen, das per Seilzug sogar beide Schalter "unten" und "oben"
> auslösen kann:

muss ich mir anschauen, danke für den Input

Bauform B. schrieb:
> Mit Netztrafos von der Stange und 50Hz wäre es robust und
> halbwegs preiswert.

Ich habe aber kein Netz, da kleines Gehäuse und draussen (kalt/warm). 
Die Energieversorgung ist mit 48V (SELV) und in der Steuerung werden 
daraus stabile 24V für den E-Motor gemacht.

Lothar M. schrieb:
> Wenn du dir Sorgen um dem zu hohen Strom und die aus Dauerbestromung
> auftretende Oxidation machst, dann könntest du diesen Strom für die
> "Seilfallüberwachung" ja nur dann einschalten, wenn sich der Motor dreht
> und der "Seilfall" tatsächlich überwacht werden muss:

Diese Idee ist mir dank Jens bereits gekommen, das werd ich so umsetzen, 
dann habe ich weniger Schwierigkeiten mit der von dir erwähnten 
Frittspannung :)
Mir gings um das grundlegende Prinzip: DCDC und Optokoppler, die genaue 
Umsetzung ist ein anderes Thema. Für den Frittstrom könnte ich auch eine 
kleine Kapazität einsetzen, die da kurzgeschlossen wird, so habe ich für 
eine sehr kurze Zeit einen ordentlichen Strom und dann praktisch nix 
mehr. Ich weiss, dass ich da aber mit der Ansprechzeit aufpassen muss.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Roman B. schrieb:
> der nach 10-20 Jahren den Dienst Quittiert

Das dürfte eher an den Elkos liegen. Schön artig gute teure Markenware 
vom offiziellen Distri kaufen...

Und: willst du nix neues verkaufen? Kein Rollladenantrieb schafft 
offiziell 20 Jahre. Selbst die Schaltuhren sterben, weil die RTC eine 
fest verlötete Lithumzelle hat oder die Relais festpappen.
Die meisten tun es länger, ja, aber auch viele keine 5.
Auch da oft (bei den elektronischen) Elkos, Kondensatornetzteile oder 
klassisch der Motorelko, aber auch Motor/Kupplung/Bremse.
Und du willst das mechanisch-elektronische Dings draußen an/in die 
Fassade pappen und 30 Jahre vergessen?

Roman B. schrieb:
> das ist die Anforderung

Kommerzielles Produkt mit ewiger Lebensdauer?
Da werden die BWLer aber Kopfschmerzen haben...

von Rainer W. (rawi)


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Roman B. schrieb:
> Kann schon, ich will den Stromfluss im Schalter (Seilzug macht Kontakt
> zu einem Metallstück, also kein richtiger Schalter) auf ein absolutes
> Minimum begrenzen um elektrochemische Effekte (Oxidation) weitestgehend
> zu vermeiden.

Fast jeder andere Schalter legt Wert auf einen soliden Strom 
(Frittstrom), um die Kontakte sauber zu halten. Wenn du elektrochemische 
Effekte vermeiden willst, ist Gleichstromfreiheit das Mittel der Wahl.
Wenig Strom macht außerdem viel anfällig für Störungen.

Roman B. schrieb:
> Naja, das war die Nummer 1 Ursache für den Ausfall der CAN
> Schnittstellen an den Geräten vom Lehrbetrieb, da war ein 5V - 5V
> Wandler drin, der nach 10-20 Jahren den Dienst Quittiert.

Hoffentlich war das kein Lehrbetrieb für Elektroniker. Die sollten 
irgendwann über die Diagnose "Dienst quittiert" hinweg kommen, die 
Fehlerursache erkennen und nachhaltig Abhilfe schaffen.

Roman B. schrieb:
> Problemstellung_Schaltkontakt_Loesung1.png

Mal dort mal überall, wo Verbindungen sein sollen, Punkte hin. Mit mal 
Punkt und mal nicht Punkt ist das etwas mühselig zu lesen.

: Bearbeitet durch User
von Klaus F. (klaus27f)


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Ich lese hier immmer "Seilschalter",
aber mir ist unklar ob hier ein Seil zwingend einen elektrischen 
Schalter "primärseitig" bedienen muß. Womit zwecks Isolierung der DC/DC 
erforderlich wird.
Anderer Ansatz:
Das Seil bewegt einen Dauermagneten!
Abfrage damit mit Reedkontakt möglich.
Isolierung intrinsisch.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Es geht ja nicht nur um die Endlage, sondern wohl auch um eine "sitzt 
auf"-Erkennung.

von Martin V. (oldmax)


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Hi
Roman B. schrieb:
> Dieser "mini Seilschalter" ist der untere Anschlag, der obere Anschlag
> ist ein Overload vom Motor, bzw ein Anstieg vom Motorstrom über den
> zulässigen wert, da wird einfach in den mechanischen Endanschlag
> gefahren.
> -> damit das nicht jedesmal passiert, wird der Laden mit einer
> Initialisierungsfahrt angelernt, dann ist ein Encoder zuständig für die
> Wegmessung, so dass die Steuerung zu jedem Zeitpunkt die Position kennt.

Und das ist für die untere Position nicht möglich? Mir war nicht 
bewusst, das es Rollladenantriebe gibt, die nicht "oben" und "unten" 
begrenzen. Wenn es darum geht, den Zustand zu erfassen, es gibt nicht 
nur Optokoppler, es gibt auch Gabellichtschranken. Wenn es schon eine 
Bastellösung sein muss, warum nicht den Rollladen mit einer 
Gabellichtschranke abfragen. Die sind gar nicht so teuer, liefern auch 
ein Signal, das ein Controller erkennen kann und die entsprechende 
Mechanik dazu sollte sich auch relativ leicht umsetzen lassen. Und du 
bist völlig Kontaktfrei, d. h. du brauchst dich nicht um Korrosion 
kümmern. Und wenn du Bedenken wegen des Stromverbrauches hast, na, dann 
schalt halt die LED nur ein, wenn du den Zustand wissen willst. Es muss 
ja nicht permanent und in Echtzeit der Zustand erfasst werden und wenn 
doch, dann sollte dich der Stromverbrauch nicht kümmern. Grob 
überschlagen je LED 20mA *5V sind 0,1W....
Gruß oldmax

von Jens M. (schuchkleisser)


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"Gabellichtschranke" und "Draußen, Insekten, Spinnen, Mäuse" verträgt 
sich m.E. nicht.

Martin V. schrieb:
> Mir war nicht
> bewusst, das es Rollladenantriebe gibt, die nicht "oben" und "unten"
> begrenzen.

Kommerzielle Antriebe tun das.
Hier wird ein kommerzieller Antrieb gebaut.
Klemm/Aufsitzschutz und Überlasterkennung (gegen festfrieren z.B.) muss 
also genau in dieses Projekt.

von Rainer W. (rawi)


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Jens M. schrieb:
> "Gabellichtschranke" und "Draußen, Insekten, Spinnen, Mäuse" verträgt
> sich m.E. nicht.

Dann nimmt man einen Magnet und einen passenden Hall-Sensor

von Joachim B. (jar)


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Roman B. schrieb:
> Wir wollen an Häusern im klassischen Stil
> ermöglichen, die Laden elektrisch zu betreiben

und dann soll ein 3 € DC/DC ein Problem sein?

von Roman B. (roman_b625)


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Klaus F. schrieb:
> Anderer Ansatz:
> Das Seil bewegt einen Dauermagneten!
> Abfrage damit mit Reedkontakt möglich.
> Isolierung intrinsisch.

Das klingt spannend, danke für diesen Input.

von Roman B. (roman_b625)


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Joachim B. schrieb:
> und dann soll ein 3 € DC/DC ein Problem sein?

Der ist nicht per Se ein Problem, ich hab mir den Kopf zerbrochen, ob 
das irgendwie mit einer kapazitiven Kopplung einfach lösbar ist. 
Mittlerweile kam mir noch die Idee vom kapazitiven Touch-Schalter, da 
hab ich aber wider Probleme mit Schmutz, was dem wider entgegen steht.

Ich werde mir das anschauen mit ausschalten (bzw. nur bei Bedarf 
einschalten) vom DCDC Wandler und die Idee mit dem Magneten der vom Seil 
bewegt wird und per HALL erkannt wird.

von Roman B. (roman_b625)


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Jens M. schrieb:
> Da werden die BWLer aber Kopfschmerzen haben...

Das würd mich freuen, BWL ist auch das pure Gegenteil von 
Nachhaltigkeit. Ich möcht gerne noch einige Zeit auf diesem Planeten 
bleiben...

von Frederic S. (frederics)


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Es braucht nicht zwingend einen DCDC und Optokopler.

Man kann einen kleinen Trafo bzw. Übertrager (Leistung < 0,5W) einsetzen 
dessen Ausgang vom Schaltkontakt kurzgeschlossen wird.  Die 
Primärwicklung wird durch einen Transistor der mit einigen kHz ein und 
auschaltet getrieben. Der Strom wird durch einen Widerstand begrenzt und 
vom Mikrocontroller ausgewertet.

Das wird in Stückzahl sehr günstig und zuverlässig sein. Trafo und 
Hünerfutter hält quasi ewig.
Schreib mir gerne wenn Du Hilfe bei der Umsetzung brauchen kannst.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Frederic S. schrieb:
> Man kann einen kleinen Trafo bzw. Übertrager (Leistung < 0,5W) einsetzen
> dessen Ausgang vom Schaltkontakt kurzgeschlossen wird.
Wie Karl Valentin sagte: Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von 
allen.

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