Forum: /dev/null Stromspeicher


von Falk B. (falk)


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https://battery-charts.rwth-aachen.de/

Die Masse an Speicherkapzität in Deutschland sind die privaten 
Heimspeicher. Bei ca. 1,4 Millionen und 13GWh Gesamtkapazität sind das 
im Mittel 9,2kWh.
Alles in allem im Moment ca. 15,2 GWh. An Pumpspeichern haben wir 39GWh 
und daran wird sich auch in Zukunft nur sehr wenig ändern, eher weniger 
werden (Niederwartha bei Dresden mit 0,56GWh ist seit ca. 6 Monaten 
dicht)

RWE baut jetzt 2 neue mit insgesamt 235MWh für schlaffe 140 Millionen 
Euro, macht 0,6 Euro/Wh bzw. 600k Euro/MWh.

https://www.rwe.com/der-konzern/laender-und-standorte/220-mw-batteriespeicher-in-nrw/

https://www.youtube.com/watch?v=GVfxkkiFK00

Achtung Polemik vom blauen Mann ;-)

Wenn wir mal versuchen, daß WIRKLICH groß zu bauen, um wenigsten KURZE 
Dunkelflauten zu puffern, kostet das etwa das.
Hinweis: Deutschland braucht im Mittel 1500GWh pro Tag.

1 GWh kostet 600 Millionen Euro, reicht für 45 SEKUNDEN (wenn denn die 
Wechselrichter das leisten könnten)

1h Reserve braucht 62,5GWh, kosten 37,5 Milliarden Euro

24h Reserve braucht 1500GWh, kosten 900 Milliarden Euro

7d Reserve braucht 10.500 GWh, kosten 6300 Milliarden

Logischerweise muss dieser Puffer im Land verteilt sein, damit man die 
volle Leistung rein und raus kriegt.

Die Habeck'sch Alternative lauten 50(!) Gaskraftwerke mit je ca. 500MW, 
in Summe 25GW Leistung. Die kosten geschätzt 40 Milliarden.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/kraftwerksstrategie-106.html

"Die Energiebranche kalkulierte mit rund 40 Milliarden Euro, die zum 
großen Teil über staatliche Förderung aufgebracht werden sollten."

Die Sparvariante soll nur 10GW aufbauen, macht auch noch ~30 Kraftwerke, 
die dann ca. 24 Milliarden kosten.

Nun sind auch 40 Milliarden durch den Staat bezahlbar, beim 
"Sondervermögen" der Bundeswehr ging es ja auch. Und wir haben 915 
Milliarden Euro Steuereinnahmen / Jahr.

Das Problem ist dann nur, daß diese Kraftwerke als Lückenbüßer nur sehr 
wenige Betriebsstunden im Jahr laufen werden und somit über ihren 
verkauften Strom sich nie und nimmer refinanzieren. Also praktisch zu 
100% als staatlicher Zuschuß enden. Der aber weder mit 25 noch 10 GW 
ausreicht, um eine echte Dunkelflaute zu puffern. Denn dazu braucht es 
nahezu 100% Netzleistung von mindesten 60GW, eher 80GW.

Tja, und nun?

Anmerkung. Wenn wir mal GAAAANZ optimistisch den Preis für so einen 
Speicher auf 10% senken (bessere Technologie, Massenrabatt), kosten 7 
Tage immer noch 630 Milliarden. Das ist rund die Summe für 10 Jahre 
Bundeswehrhaushalt. Also wenn wir 10 Jahre die Bundeswehr auf Null 
fahren und die Speicher bauen, bin ich dafür ;-)

: Gesperrt durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Ergänzung. Das Ding soll im Wesentlichen "nur" Regelenergie bereit 
stellen, d.h. die eigentliche Stromspeicherung ist nur "Nebensache", 
wichtig ist die Stabilisierung des Netzes!

Eine ähnliche Anlage ist seit 3 Jahren in Kuferzell geplant aber immer 
noch nicht fertig, nicht mal mit dem realen Bau angefangen. Logisch, es 
gab Bürgerintitiativen . . .

https://www.enbw.com/unternehmen/eco-journal/netzbooster-fuer-das-hoechstspannungsnetz.html

"Kürzlich (Februar 2023) wurden die Genehmigungs­unterlagen für den 
Netzbooster Kupferzell beim Regierungs­präsidium Stuttgart zur 
Vollständigkeits­prüfung eingereicht. Im weiteren Genehmigungs­verfahren 
wird die Öffentlichkeit beteiligt. Die Bauarbeiten sollen 2024 beginnen, 
2025 soll die Anlage dann in Betrieb genommen werden."

von Christian R. (supachris)


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Unter der Annahme, dass Deutschland eine Insel ohne Verbindung zum 
Europäischen Verbundnetz ist, oder dass in ganz Europa gleichzeitig 
überall Dunkelflaute ist, wird die Rechnung zutreffen.
Die Frage ist eher wieviel Speicher brauchen wir wirklich, denn wir sind 
Teil des Verbundnetzes und eine gesamteuropäische Dunkelflaute ist 
deutlich unwahrscheinlicher als eine deutschlandweite.
Aber ja, insgesamt ist das eine Herausforderung die zu meistern ist. Und 
für die auch endlich mal der polnische Wille da sein müsste.
Allerdings wechselt der halt spätestens alle 4 Jahre. Damit ist leider 
für niemanden was planbar.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Pumpspeicherwerk Niederwartha ist der beste Beweis dafür, daß das 
Problem mit der Speicherung von Strom für die fetten internationalen 
Stromkonzerne nicht so wichtig ist.

Das Werk ist eigentlich für 120MW gut, ist aber seit dem Elbe-Hochwasser 
im August 2002 nur noch mit 40MW gelaufen. Die restlichen Turbinen 
wurden gar nicht erst repariert.

Auch schön ist der an diesem Standort durchgeführte Netzausbau. Da gab 
es nämlich ein 220/110kV Umspannwerk, der 220kV-Teil wurde abgebaut 
anstatt das Werk für 380kV zu ertüchtigen und die früher für 220kV 
verwendete Leitung ist nun eine mit nur noch 110kV betriebene Krücke vom 
Umspannwerk Streumen (bei Riesa) aus, die da den Norden Dresdens unter 
Strom zu halten versucht. Aber Netzausbau ist ja sowas von wichtig ...

von Falk B. (falk)


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Christian R. schrieb:
> Unter der Annahme, dass Deutschland eine Insel ohne Verbindung zum
> Europäischen Verbundnetz ist, oder dass in ganz Europa gleichzeitig
> überall Dunkelflaute ist, wird die Rechnung zutreffen.

Ja. Aber wieso soll uns das Ausland den grünen Arsch retten? Zumal dazu 
auch die Leitungskapazitäten nötig wären, die auch 100% Netzleistung 
entsprechen. Die haben wir nicht, bestenfalls 20%.
Und was macht der "Rest" von Europa, wenn der auch 100% grünen Strom 
haben will? Jeder verläßt sich auf jeden? Da bekommt der Begriff 
"gesicherte Leistung" ane ganz andere Dimension, nicht wahr?
Aber ich höre schon die Lösung. Produktion nach Angebot. Na dann mal 
los, vor allem wenn das Angebot bei 10% Nennleistung dümpelt . . .

> Die Frage ist eher wieviel Speicher brauchen wir wirklich, denn wir sind
> Teil des Verbundnetzes und eine gesamteuropäische Dunkelflaute ist
> deutlich unwahrscheinlicher als eine deutschlandweite.

Da wäre ich vorsichtig.

> Aber ja, insgesamt ist das eine Herausforderung die zu meistern ist. Und
> für die auch endlich mal der polnische Wille da sein müsste.

Der reicht nicht. Es kostet VERDAMMT VIEL! Im Moment UNSAGBAR viel! Wir 
haben nicht mal einen Speicher mit 1GWh als Einzelblock, nur viel 
Krümelkram. Wie groß sind die größten Großspeicher in Deutschland? Ich 
wage die These, daß die nicht mal 500MWh ankratzen und am Ende auch 
"nur" zur Netzstabilisierung dienen, die machen deutlich mehr Geld damit 
als mit dem reinen Puffern von Strom. Klingt komisch, ist aber so.

> Allerdings wechselt der halt spätestens alle 4 Jahre. Damit ist leider
> für niemanden was planbar.

Wir können die Ampel doch noch weitere 4 Jahre machen lassen. Was soll 
schon schief gehen? ;-)

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Falk B. schrieb:
> wieso soll uns das Ausland den grünen Arsch retten?

Gegen Cash?
Rechnerisch werden wir 100% Klimaneutral.
190TWh im Jahr erzeugt, davon 80% verschleudert als wir zuviel hatten, 
und wieder teuer eingekauft als wir zuwenig hatten.
Höchste Strompreise in EU, Wirtschaft flieht ins billigere Ausland.
Stromverbrauch sinkt mangels Wirtschaft.
DE erreicht seine CO2 Ziele.

Wir pleite, Welt genauso kaputt wie vorher.
DE zeigt, wie man es nicht machen sollte, Welt baut wieder 
Atomkraftwerke.
Danke Deutschland.

Und?
DU wirst es nicht ändern.
ICH werde es nicht ändern.
Spar Deine Luft, geh mal wieder Grillen und genieß die letzten schönen 
Tage des Sommers.
Lass uns abwarten wie die nächsten Wahlen ausgehen.
Die unermütlichsten Wahlkampfhelfer für AFD und BSW heißen SPD, Grüne, 
FDP und m.E. auch CDU.
Besser könnte man es nicht machen.
Eigentlich reicht es schon NICHT die zu sein um die nächste Wahl zu 
gewinnen.
Warum hat 2020 Biden gewonnen?
Er war nicht Trump.
Ich würde mittlerweile die Teletubbis wählen, nur um die Ampel 
loszuwerden.

von Falk B. (falk)


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https://emstv.de/videobeitrag/riesiger-batteriespeicher-in-meppen-geplant/

Es ist ein 300MWh Akku in Meppen geplant, der 150M Euro kosten soll, 
aber frühestens 2028 in Betrieb gehen kann/soll, also in 3-4 Jahren. 
Hmmm. Etwas billiger als der im letzten, Beitrag mit ca. 0,5 Euro/Wh, 
aber auch nur halb so groß bezüglich der Kapazität.

Beitrag "Re: E-Speicher geplant"
Beitrag "Stromspeicher"

Und vermutlich auch kein Speicher, der mit der reinen Speicherung sein 
Geld verdient, sondern mit Netzstabilisierung (Regelenergie), dazu gibt 
es aber keine Angaben.

So eine Anlage ist seit über 4 Jahren in Kupferzell geplant, fertig ist 
die aber noch lange nicht. Das liegt sicher auch, wenn gleich nicht nur, 
an Bürgeninitiativen.

Beitrag "Re: Stromimport in DE"

Also mal im Ernst; was dauert bei so einer Anlage 3-4 Jahre, damit die 
steht? Rein technisch ist das ein befestigter Platz mit nem Zaun drum 
ein ein kleines Trafohäusschen, dort stehen die Batterieblöcke in 
Feuerschutzwänden und die Wechselrichter.

von Jörg R. (solar77)


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