Forum: HF, Funk und Felder Oszillator, aber welcher


von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Eine kleine Platine, habe den Schaltplan aufgezeichnet. Die Spule ~3mm ○ 
und 5mm lang, Rollenkern. Induktivität noch nicht gemessen. Was ist das 
für ein Oszillator? Funktionstest auf morgen verschoben.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Peter T. schrieb:
>Was ist das
>für ein Oszillator? Funktionstest auf morgen verschoben.

Das ist kein Oszillator, weil sie nicht oszilliert.
Das ist eine unsinnige Schaltung.

Bau den Seileroszillator auf, der ist eine
bewährte Schaltung und funktioniert prima.

http://dl4cs.de/funktechnik/txu/bjt-vfos/index.htm

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Schau mal unter Colpitsoszillatoren.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dieter D. schrieb:
> Schau mal unter Colpitsoszillatoren

Trotzdem erfordert ein Oszillator eine Spannungsverstärkerstufe, um zu 
schwingen und das klappt bei diesem Emitterfolger nicht. Der hat immer 
eine Spannungsverstärkung kleiner 1.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Günter L. schrieb:
> Das ist kein Oszillator, weil sie nicht oszilliert.
> Das ist eine unsinnige Schaltung.

Die Schaltung ist industriel in Serie gefertigt (ich könnte ein 
Beweisphoto posten), glaube nicht dass sie unsinnig ist. Habe extra 
Datenblatt vom Transistor gesucht.

von Al (almond)


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Peter T. schrieb:
> Die Schaltung ist industriel in Serie gefertigt (ich könnte ein
> Beweisphoto posten), glaube nicht dass sie unsinnig ist.

vielleicht falsch abgezeichneter Clapp-Oszillator?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Matthias S. schrieb:
> Trotzdem erfordert ein Oszillator eine Spannungsverstärkerstufe, um zu
> schwingen

Unsinn.

Der LC Filter führt bereits bei einer Güte ab 1 zu einer 
Spannungsüberhöhung, der Transistor darf ihn nur nicht zu sehr belasten 
damit es schwingt. Stromverstärkung teicht also aus.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> er LC Filter führt bereits bei einer Güte ab 1 zu einer
> Spannungsüberhöhung, der Transistor darf ihn nur nicht zu sehr belasten
> damit es schwingt. Stromverstärkung teicht also aus.

Das wäre ein Seiler-Oszillator, an den ich im ersten Augenblick auch 
gedacht habe. Dafür sitzt aber die Spule an falscher Stelle. Glaube 
daher auch an einen Fehler beim Aufnehmen der Schaltung.

von Wastl (hartundweichware)


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Ingo W. schrieb:
> Glaube
> daher auch an einen Fehler beim Aufnehmen der Schaltung.

Die Angaben in einem Eröffnungs-Beitrag können gar nicht knapp
und fehlerhaft genug sein (Dilettanten- und Salami-Methode) damit
ein Thread auch ordentlich in die Länge gezogen werden kann und
der Datenverkehr auf uc.net ordentlich in die Höhe.....

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Matthias S. schrieb:
> das klappt bei diesem Emitterfolger nicht.

Es gibt aber auch Emitterfolger-Oszillatoren, bei denen es doch klappt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> falsch abgezeichnet
Der Transistor hat nicht die übliche Reihenfolge EBC sondern ECB, 
vielleicht kommt der Fehler daher.
Was soll der Schalter bewirken, Oszillation ein/aus?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Enrico E. schrieb:
> Es gibt aber auch Emitterfolger-Oszillatoren, bei denen es doch klappt.

Klappt immer dann, wenn da eine Trafowirkung durch die Spule bei ist. 
Habe die Originalschaltung mal in LTSpice eingenagelt, aber da schwingt 
nix.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das Vorbild waere in der Anlage.

von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> Der hat immer
> eine Spannungsverstärkung kleiner 1.

sehen ja nur 2 Leute hier, ich frage mich warum nur so wenig das 
erkennen?

von Wastl (hartundweichware)


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Matthias S. schrieb:
> Oscillator_Question.asc

Respäggd. Schöner kann man das nicht zeichnen.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Hier mal ein Bild der Platine. Das Teil mit den 6 Kontakten ist ein 
abgebrochener Schiebeschalter.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dieter D. schrieb:
> Das Vorbild waere in der Anlage.

Wobei C1 ersetzt wird durch die parasitaere Kapazitaet Emitter-Basis zu 
der der kapazitive Teiler parallel zu C2 über einen Widerstand liegt, 
wenn der Schalter geschlossen wurde.

Bei offenem Schalter hat C1 nur noch eine Widerstand zusaetzlich in 
Reihe.

von Joachim B. (jar)


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Peter T. schrieb:
> Hier mal ein Bild der Platine.

diese Schiebeschalter sind oft ein Problem, Kontakte schon putzen 
polieren, aber.....

Peter T. schrieb:
> Das Teil mit den 6 Kontakten ist ein
> abgebrochener Schiebeschalter.

dann eben erneuern
https://www.digikey.de/de/products/detail/c&k/1201M2S3V3BE2/483729

sowas in der Art könnte passen, gibt es mit Lötösen öfter statt mit THT 
Pins.
Aber auch mit Lötösen kann man reparieren, anpassen/Lötösen öffnen & 
justieren oder Schaltdraht verwenden.

von Darius (dariusd)


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Hallo

So mancher Oszillator benötigt reale Bauteile (deren Unterscheide) und 
oder kleinste Störungen, um zum Schwingen angeregt zu werden.
Vom Prinzip ähnlich wie Regen, Hagel auch nur mit "Dreck" in der Luft 
als Startbedingung funktioniert.

Wenn LT Spice (und ähnliche Simulationssoftware) mit idealen Bauteilen 
und idealen Bedingungen (keine äußeren Einflüsse, überall nicht die 
kleinsten Temperaturunterschiede, kein 50Hz Brummen aus der 
Umgebung,...) arbeitet, dann kann es schon sein, dass so mancher 
simulierter Oszillator nie das Schwingen anfängt.

Bei manchen Oszillatoren (Varianten der "reinen" Schaltungen) hängt die 
Funktion tatsächlich von genauen aktiven Bauelement (meist Transistor) 
ab.
Trotz bei sehr ähnlichen Parametern bei den üblicherweise wichtigen 
Eigenschaften kann es sein, dass in der Praxis, mit den einen Transistor 
funktioniert und mit den anderen nahezu gleichen, aber nicht.
Siehe z.B. Schaltungen, die auch noch das letzte Joule an Ladung aus 
einer Zelle ziehen, um damit eine weiße LED zu betreiben.

Ja, das sind keine "schönen" Schaltungen, aber sie funktionieren, und 
wenn ein Hersteller der Schaltung tausende von passenden Transistoren 
noch herumliegen hat und er seine Schaltung (das Produkt, in der die 
Schaltung arbeitet - hier ein Oszillator als Teil davon) verkaufen kann, 
na dann wird die Schaltung halt genutzt.

Und dann gibt es die meist schon historischen Tricks in HF Schaltungen, 
wo nicht leicht ersichtliche Effekte genutzt wurden, um auf einstmals 
sehr teure Bauelement und Spezialanfertigungen, verzichten zu können.

von Wastl (hartundweichware)


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Darius schrieb:

> So mancher Oszillator ............

Amen.

von Darius (dariusd)


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Und da das Foto der aufgebauten Platine (endlich...) zu sehen ist, ist 
es klar, dass entweder das Produkt schon älter ist oder auf den letzten 
Cent hin optimiert wurde und auch (hoffentlich) nicht in einen 
sicherheitskritischen teuren "Endprodukt" gehört.

Da wird und wurde gerne mit den erwähnten "Tricks" und viel Fachwissen 
und technischen Talent gearbeitet (Und das steckt da wirklich hinter, 
aus dem Vollen schöpfen - spezielle, genau passende Bauelemente, 
Module,...- ist einfach, aber bewusst Effekte ausnutzen, etwas praktisch 
nutzen was irgendwann mal "nebenbei"  bei der Theorievermittlung erwähnt 
wurde ist echte "E-Technik" Kunst, die natürlich bei Verstehen, 
Reparatur und Nachbau der Schaltung zur Herausforderung wird)

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Darius schrieb:
> Und da das Foto der aufgebauten Platine .............

Amen.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Enrico E. (pussy_brauser)


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Neben dem Colpitts- und dem Hartleyoszillator haben wir fast alle 
Oszillatortypen schon durch. Es fehlen nur noch der Miller-, Meissner-, 
Butler-, Franklin-, Clapp-, Pierce- und der Peltzoszillator ;)

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Die Platine 0320-Z1A07-00 (NSIL NS822  BEAT CUT BOARD) stammt aus einem 
Philips CD Radio Cassette Recorder AZ1101.
Siehe Schaltplan Seite 15 von 36 links unten und das Layout auf Seite 20 
rechts oben.
Hat etwas mit dem Löschkopf des Casettenteils zu tun.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt dass du den Schaltplan 
gefunden hast. Wegen dem Japan-Transistor hätte ich niemals einen 
Europäischen Hersteller vermutet!!!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit dem Schiebeschalter (Nr.15 auf S.3/4) zur Frequenzumschaltung zur 
Unterdrückung von Interferenztönen bei der Aufnahme. Normalerweise kenne 
ich den als "MPX"(multiplex)-Schalter für UKW-Stereoaufnahmen, aber hier 
steht ausdrüclich "AM".
Die HF-Vormagnetisierung: Im Schaltplan sieht man, dass in 
Schalterstellung R (=Record) von SW501 der Oszillator auch auf beide 
Tonköpfe geführt ist.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Mit L = 560uH und C = 33n komme ich auf 37kHz. Aber die Frequenz mag 
auch noch von den anderen Komponenten wie dem Löschkopf abhängig sein.

von Wastl (hartundweichware)


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Peter T. schrieb:
> Wegen dem Japan-Transistor hätte ich niemals einen
> Europäischen Hersteller vermutet!!!

Wenn Philips (auch) in Ostasien produziert werden sie nicht
extra dafür europäisch produzierte Transistoren nach Ostasien
verschiffen.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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So, simulation neu gezeichnet mit aktuellen Bauteilnamen und Frequenz um 
die 60kHz.  Schwingt auch schön schnell an.  Beachte die Spannung am 
Löschkopf.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Wastl schrieb:
> Wenn Philips (auch) in Ostasien produziert werden sie nicht
> extra dafür europäisch produzierte Transistoren nach Ostasien
> verschiffen.

Kein europäischer Elektronikentwickler hätte damals so souverän und 
zielsicher auf so einen exotischen und in Europa unbekannten Transistor 
wie den 2SC2001 zugegriffen. Conclusio : Die Geräteentwicklung fand in 
Fernost statt. RUMS

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Torsten B. schrieb:
> So, simulation neu gezeichnet mit aktuellen Bauteilnamen und
> Frequenz um die 60kHz.  Schwingt auch schön schnell an.  Beachte die
> Spannung am Löschkopf.

Lieber Torsten, leider kann ich am Android Handy den Schaltplan nicht 
öffnen. Ein Screenshot wäre nett. (Oder gibt's ein LTSpice für Android?)

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Ich wollte das Bild noch nachträglich anhängen, aber Du hattest um 17:10 
geantwortet.
Kannst Du .emf sehen?  Wenn nicht, mache ich ein .png.
Nun dürft ihr raten, um welchen Oszillator es sich handelt.

: Bearbeitet durch User
von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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emf kennt das Handy nicht, lieber ein png machen 😃

Beitrag #7724663 wurde vom Autor gelöscht.
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Peter T. schrieb:
> emf kennt das Handy nicht, lieber ein png machen 😃

An die rechte Leitung, die ins Bild reinkommt, wird die 
Versorgungsspannung angeschlossen und an die linke Leitung, die aus dem 
Bild raus geht, kommt der Löschkopf dran.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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So, bitteschön

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Torsten B. schrieb:
> So, bitteschön

Perfekt 👍

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Torsten B. schrieb:
> So, bitteschön

Mein Handy jetzt wieder am Ladegerät. Woher kommt der Wert 1,3mH für den 
Löschkopf? Wie sieht denn der Schwingungseinsatz des Oszillators aus. 
Wie geht's in die Begrenzung oder wie stabilisiert sich die Amplitude?

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Im Service-Manual ist auf Seite 4 die Löschfrequenz (bias frequency) mit 
60 +-10 kHz angegeben, habe L1 geändert, bis die Frequenz stimmte.
Im Bild das Anschwingverhalten (Spannung am Löschkopf 220Vss).

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Torsten B. schrieb:
>siehe Schaltplan Seite 15 von 36 links unten und das Layout auf Seite 20
>rechts oben.
>Hat etwas mit dem Löschkopf des Casettenteils zu tun.

Jetzt ist alles klar, der Löschkopf bildet mit
C702 und C703 einen Schwingkreis. Damit ist der
Oszillator komplett. Die Spannung über C702
steuert den Transistor an. Ohne den Löschkopf
kann die Schaltung nicht schwingen. Oder du musst
statt Löschkopf eine andere Spule mit gleicher
Induktivität einsetzen. Das zuschalten von
C701 bewirkt eine verringerung der Schwingfrequenz.

von Heinrich K. (minrich)


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Der Löschkopf darf aber nicht als verlustfreie oder verlustarme 
Induktivität angesehen werden. Sein Kern hat einen am Magnetband 
anliegenden Luftspalt, aus dem die Feldlinien austreten und den Weg über 
die verteilten Magnetpartikel des Bandes nehmen. Der Löschkopf 
magnetisiert diese Partikel mehrmals um, beim Vorbeistreichen und 
Verlassen des tatsächlichen Ortes "Spalt" verbleiben die 
Elementarmagnete in zufällig verteilter Orientierung, das Band wurde 
gelöscht.
Diese Ummagnetisierungsarbeit kostet HF-Energie, hier gibt also der 
Oszillator Energie ab.
Die Spannung über dem Löschkopf ist daher deutlich niedriger als die 
erdachten rund 200 Vss.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Heinrich K. schrieb:
> Diese Ummagnetisierungsarbeit kostet HF-Energie, hier gibt also der
> Oszillator Energie ab.
> Die Spannung über dem Löschkopf ist daher deutlich niedriger als die
> erdachten rund 200 Vss.

Sehr schön überdacht, dass ist eine Meinung der ich mich anschließen 
könnte!!! 😃😃😃

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Stimmt. Versieht man L1 mit Rser von 100 Ohm, ist die Spannung noch 
48Vss.

Das Service-Manual ist vorbildlich, viele Details, von vielen IC-Pins 
ist die Spannung in den verschiedenen Betriebs-Modi angegeben.
Ersatzteilnummern etc. Das war die Hoch-zeit der Elektronik, ich schätze 
80er-90er-Jahre. Viele ICs von Rohm und Sony, verdächtig...

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Torsten B. schrieb:
> Die Platine 0320-Z1A07-00 (NSIL NS822  BEAT CUT BOARD)
> Hat etwas mit dem Löschkopf des Casettenteils zu tun.

Nicht ganz:

"Beat Cut ist die sogenannte Pfeiftonunterdrückung, die 
Mittelwellen-Aufnahmen auf Tapes klarer machen sollen. Leider werden die 
Aufnahmen durch diesen Filter ziemlich unansehnlich - deshalb: In den 
meisten Fällen ist das Beat-Cutting eher kontraproduktiv, weil einfach 
beim Pfeifen was weggeschnitten wird."
Im Orignal bei: https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?t=18663

https://swling.com/blog/2023/04/what-does-the-beat-cut-function-actually-do/

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Irgend W. schrieb:
>"Beat Cut ist die sogenannte Pfeiftonunterdrückung,

>Leider werden die Aufnahmen durch diesen Filter ziemlich

Es ist kein Filter.

Dieser Oszillator dient zum Löschen des Magnetbands.
Die Frequenz oder seine Oberwellen sind so hoch, daß
sie vom Radio empfangen werden können. Wenn nun
zufällig dicht daneben, vielleicht so 1kHz daneben
ein Rundfunksender empfangen wird, entsteht ein 1kHz
hoher Pfeifton. Wenn nun durch Zuschalten oder Wegschalten
von C701 die Frequenz des Oszillators geändert wird,
ist daß Pfeifen weg. Das ist der ganze Sinn dieses
Schalters.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Noch zur Frage wie denn dieser Oszillator nun heißt,
es ist im Prinzip ein Seileroszillator, wie am Anfang
ganz oben schon beschrieben. Wobei L701 nicht die
Schwingkreisspule ist, sie dient als Arbeitswiderstand
für den Transistor. Schwingkreisspule ist der Löschkopf.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die "MPX-Unterdrückung" betraf aber die Differenzfrequenz zwischen 
Löschoszillator und dem 19 kHz Stereo-Pilotton auf UKW oder seiner 
Harmonischen.

von Al (almond)


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Günter L. schrieb:
> Wobei L701 nicht die
> Schwingkreisspule ist, sie dient als Arbeitswiderstand
> für den Transistor. Schwingkreisspule ist der Löschkopf.

Darum war die Schaltung aus der Zeichnung des Eingangsposts auch nicht 
als Oszillator zu erkennen. Im Schaltbild fehlte ein essentieller 
Bestandteil. Die Spule, das frequenzbestimmende Element, das für eine 
gleichphasige Rückkopplung auf den Eingang verantwortlich ist und über 
die auch die Masseverbindung des Basisspannungsteilers führt, was den 
Arbeitspunkt des Transistors bestimmt und eine Verstärkung erst möglich 
macht.

Vom Grund-Prinzip her ist es ein Colpitts Oszillator in 
Kollektorschaltung.

https://www.elektroniktutor.de/signalkunde/colpitts.html

Die Seiler-Schaltung ist eine Variante aus der Gruppe der Colpitts 
Schaltung, zu der auch der Clapp Oszillator gehört.

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Zur Frage - welcher Oszillator ist das

siehe Bild:
Aus dem Colpitts (A) entwickelt sich der Clapp (B) und dann der Seiler 
(C). Der Vackar-Oszillator (D) ist eine weitere Abwandlung des Colpitts, 
bei dem die Basis von einer niedrigen Impedanz angesteuert wird, die mit 
einem Kondensatorabgriff über einen der üblichen 
„Colpitts-Kondensatoren“ erreicht wird. Diese Oszillatoren können sowohl 
mit FETs als auch mit bipolaren Transistoren aufgebaut werden.

Aus "Experimental Methods of RF-Design"

von Jens B. (dasjens)


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Enrico E. schrieb:
> Neben dem Colpitts- und dem Hartleyoszillator haben wir fast alle
> Oszillatortypen schon durch. Es fehlen nur noch der Miller-, Meissner-,
> Butler-, Franklin-, Clapp-, Pierce- und der Peltzoszillator ;)

Einen ganz wichtigen Oszillator hast Du vergessen:
 Den Verstärker.

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