Forum: Platinen SMB Bauteil identifizieren und beidseitig löten


von Peter H. (rattenfaenger)


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Hallo
Diese Platine wird werksseitig als Lampenersatz fest eingelötet. Als 
Spannung stehen dort 24V Impulse an, getaktet über eine Lampenmatrix, 
welche eine 6V Lampen gedacht waren (Update von Lampen auf LED).
Ich kann für die Diode 1421 kein Datenblatt finden und die beiden 
Bauteile neben den drei Widerständen nicht identifizieren. Der 
Kondensator fehlt auf dieser Platine. Vieleicht kann mir Jemand einen 
hilfreichen Hinweis geben.
Wie kann ich auf dieser beidseitig bestückten Platine einzelne LED´s 
auslöten? Ich habe die Befürchtung, dass mir die Bauteile auf der 
Unterseite herausfallen wenn ich dort mit Heissluft arbeite.

: Verschoben durch Moderator
von Bastian K. (b0b45)


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Hey,

wenn du Angst hast, dass sich Bauteile von der Unterseite beim Heißluft 
löten lösen können, kannst du sie am einfachsten mit Kapton Klebeband 
fixieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter H. schrieb:
> Jemand einen hilfreichen Hinweis geben.
> Wie kann ich auf dieser beidseitig bestückten Platine einzelne LED´s
> auslöten?
Geht ganz einfach mit Lötpinzette oder falls grade keine da ist mit 2 
Lötkolben.

von Peter H. (rattenfaenger)


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Lothar M. schrieb:
> Geht ganz einfach mit Lötpinzette oder falls grade keine da ist mit 2
> Lötkolben.

Die LED´s mit vier Lötpunkten?
Ich möchte jewils alle vier tauschen (5 Platinen), damit die Unteschiede 
in der Leuchtstärke zwischen den Alten und den Neuen nicht auffällt.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die Bauteile neben den drei Widerständen sehen für mich aus wie weitere 
Widerstände.
Foto zu schlecht um das zu sehen, aber die haben doch alle Ringe, oder?
Minimelfdioden sehen normal etwas anders aus.

Beim Löten der LEDs mit Heißluft bleiben die Teile auf der Unterseite 
schon hängen, wenn du sie nicht berührst oder anpustest. Aber fixieren 
mit Kaptonkleber oder abkleben mit Latex-Lötmaske wäre zu empfehlen.
Aber weiße LEDs mit Heißluft ergibt ohne Erfahrung und gute Puste gern 
"krumme vergilbte nonLEDs". Das weiße Plastik ist teilweise sehr 
empfindlich.

Die 14/21-Diode ist ziemlich sicher eine "14", das "21" ist ein 
Datecode.
Ich würde das mal als 1A 40V deuten, und es mit einer SS14 oder SK14 
probieren. Aber das ist nur ein Gleichrichter, die dürfte relativ 
unkritisch sein, sprich "SM4007" geht vmtl. auch.

Interessehalber gefragt: wozu sind 4 bunte LEDs in Reihe so eng 
beieinander?

von Michael B. (laberkopp)


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Peter H. schrieb:
> Ich möchte jewils alle vier tauschen (5 Platinen), damit die Unteschiede
> in der Leuchtstärke zwischen den Alten und den Neuen nicht auffällt.

Löte deine neuen ein, vergleiche dann die Helligkeit und schalte einen 
(bedrahteten) Widerstand parallel zur LED.damit sie dunkler wird, bis 
sie so dunkel ist wie die alten, dann den gefundenen Widerstandswert 
fest einlöten.

Was rot gelb grün blau in Reihe soll, ist allerdings unklar, 
Kinderspielzeug ?

von H. H. (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Die 14/21-Diode ist ziemlich sicher eine "14", das "21" ist ein
> Datecode.
> Ich würde das mal als 1A 40V deuten, und es mit einer SS14 oder SK14
> probieren. Aber das ist nur ein Gleichrichter, die dürfte relativ
> unkritisch sein, sprich "SM4007" geht vmtl. auch.

Ist ziemlich sicher eine lahme 1A/400V Diode, eine 1N4004 in SMA.

von Joachim B. (jar)


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Peter H. schrieb:
> Die LED´s mit vier Lötpunkten?

SMD Entlötklinge
https://de.farnell.com/edsyn/rb641/entl-tklingen-zuschneidbares-stahlband/dp/844445
https://www.buerklin.com/de/p/edsyn/entloetlitzen/rb641/10L1505/

Tropfen Zinn auf die Lötspitze auf 2 Lötpunkte der LED, Entlötklinge 
runterschieben.
Nach Erkalten dito auf der anderen LED Seite

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Jens M. schrieb:
> Aber weiße LEDs mit Heißluft ergibt ohne Erfahrung und gute Puste gern
> "krumme vergilbte nonLEDs". Das weiße Plastik ist teilweise sehr
> empfindlich.

Einloeten wuerde ich diese deshalb mit einem Loetkolben.
Ausloeten mit Heissluft. Wenn man da nicht wackelt oder pustet bleiben 
die kleinen Teile unten dran (Kapillarkraefte).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter H. schrieb:
> Die LED´s mit vier Lötpunkten?
Ja, kein Problem.

Andreas B. schrieb:
> Ausloeten mit Heissluft
Wenn man vorher noch nicht mit Heißluft gearbeitet hat, sollte man aber 
an ein paar Opferplatinen üben. Denn sonst delaminiert man sich seine 
Leiterplatte.

von Peter H. (rattenfaenger)


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Danke für die hilfreichen Beiträge.
Joachim B. schrieb:
> SMD Entlötklinge

Das scheint mir eine gute Lösung zu sein. Weil ich öfter 
Reparaturversuche mache, werd das mal ausprobieren.

Jens M. schrieb:
> Die Bauteile neben den drei Widerständen sehen für mich aus wie weitere
> Widerstände.

Ich werd mal einen auslöten und in den Bauteiletester setzen.

Jens M. schrieb:
> Interessehalber gefragt: wozu sind 4 bunte LEDs in Reihe so eng
> beieinander?

Warscheinlich soll das einen Farbton ergeben der mit anderen einzelnen 
angesteuerten farbigen LED´s harmoniert. Aber wer weis schon, was sich 
ein Hersteller so alles denkt.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Joachim B. schrieb:
> SMD Entlötklinge
> .. entl-tklingen-zuschneidbares-stahlband

Das riecht doch nach Lehrenband, Fühlerlehre vom Meter, was hier als 
Spezialprodukt teuer verkauft wird.

Beispiel:
https://toolarena.eu/01-mm-Praezisions-Lehrenband-10-mm-breit-Rolle-5-m-14310

von Joachim B. (jar)


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Manfred P. schrieb:
> Das riecht doch nach Lehrenband, Fühlerlehre vom Meter, was hier als
> Spezialprodukt teuer verkauft wird.
>
> Beispiel:
> https://toolarena.eu/01-mm-Praezisions-Lehrenband-10-mm-breit-Rolle-5-m-14310

https://www.buerklin.com/de/p/edsyn/entloetlitzen/rb641/10L1505/
es ist halt schmaler zugeschnitten und damit eher einsetzbar.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Bei Edsyn steht nicht dabei wie viel auf der Rolle ist...

@ Manfred P
Wie gut kann man das Lehrenband schneiden? Eine 0,12mm Schablone für 
Pastenauftrag kann man nicht gut schneiden, die Kanten sind gratig und 
sauscharf.

von H. H. (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Wie gut kann man das Lehrenband schneiden? Eine 0,12mm Schablone für
> Pastenauftrag kann man nicht gut schneiden, die Kanten sind gratig und
> sauscharf.

In beiden Fällen ist 1.4310 üblich, ein korrosionsbeständiger 
Federstahl.

Mit einer guten Schere kann man den einwandfrei schneiden.

Für das auslöten von SMD hatte ich den früher in 50µm und 100µm als 
Plattenware (ca. Postkarte) da, aus der Lehrwerkstatt eines 
Metallbetriebs.

von Joachim B. (jar)


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Jens M. schrieb:
> Bei Edsyn steht nicht dabei wie viel auf der Rolle ist...

es nutzt sich ja praktisch nie ab, da es kein Zinn annimmt.
Haltbarkeit keine Ahnung eine Rolle hat über 20 Jahre in der 
Elektronikwerkstatt gereicht und wird auch für den Nachfolger reichen.
Ist ja nicht so als wenn man täglich SMD auslötet und wenn dürfte so 
eine Rolle auch kostenmäßig nicht im Budget stören.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Joachim B. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Das riecht doch nach Lehrenband, Fühlerlehre vom Meter, was hier als
>> Spezialprodukt teuer verkauft wird.
>>
> https://www.buerklin.com/de/p/edsyn/entloetlitzen/rb641/10L1505/
> es ist halt schmaler zugeschnitten und damit eher einsetzbar.

Klickst Du mal bei Bürklin auf "Technisches Datenblatt PDF" und lese 
dort
".. schneiden sie sich bitte die Entlötklinge mit einer Haushaltsschere 
.."

H. H. schrieb:
> Für das auslöten von SMD hatte ich den früher in 50µm und 100µm als
> Plattenware (ca. Postkarte) da, aus der Lehrwerkstatt eines
> Metallbetriebs.

Bei ANT in der Mechanikwerkstatt gab es diverse Größen als Meterware, 
die Werkstatt gibt es leider nicht mehr. In 0,03mm, 0,05mm und 0,08mm 
habe ich noch ein paar kurze Stücke, braucht man für das Ventilspiel der 
Suzuki-GS-Motorräder.

von Stefan K. (stk)


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Peter H. schrieb:
> Die LED´s mit vier Lötpunkten?
> Ich möchte jewils alle vier tauschen (5 Platinen), damit die Unteschiede
> in der Leuchtstärke zwischen den Alten und den Neuen nicht auffällt.

Die vier LEDs sind wahrscheinlich nicht die in deinem Schaltplan 
aufgelisteten im PLCC2 Gehäuse. Ich tippe eher auf PLCC4 mit 3 
Kathodenanschlüssen wie z.B. OSRAM Power TOPLED. Bei der Suche nach 
Ersatz achte besonders auf die roten, die gibt es gerne mal mit 
umgekehrter Polung und mit Anodenmarkierung.
Vier weisse LEDs wären heutzutage wahrscheinlich die bessere Lösung als 
vier farbige in Reihe.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Manfred P. schrieb:
> Klickst Du mal bei Bürklin auf "Technisches Datenblatt PDF" und lese
> dort
> ".. schneiden sie sich bitte die Entlötklinge mit einer Haushaltsschere
> .."

kenne ich da ich es Jahre nutze, aber ich mußte es nie schmaler 
zuschneiden und konnte es direkt mit der praktischen Rolle nutzen, aber 
jeder wie er mag.

von Axel R. (axlr)


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Mit „dickem Flux“ und verbleitem Zinn einfach reihum mitm kleinen Kolben 
die lötpunkte großzügig benetzen und rasch rechts links rechts links 
warm machen. Dann schwimmen die LEDs auf dem Flux runter. Nur eben nicht 
zerren oder drücken. Das zugefügte Lot dient so‘n bissl als 
Wärmespeicher. Das geht ganz gut. Hier ist ja auch kein Pad von unten zu 
befummeln. Dann mit entlötlitze das komplette Lötzinn abnehmen, bis 
alles glatt ist. Ein Pad verzinnen und die LED platzieren. Naja - und 
dann?
Die anderen drei Pads von der Seite verlöten. Dieses (honigartige) Flux 
aus der Spritze hab ich erwähnt? Das geht um Längen besser, als die 
Löttinktur, die mache noch aus DDR-Zeiten mit rübergerettet haben.
Also: so mach ich das immer, wenn man nix anderes hat.
Auch ich empfehle, das vorab an einer Opferplatine mal zu „üben“.
Den Lötkolben auch nicht auf 400Grad stellen, sondern auf 320. dann 
bleiben die LEDs auch heile.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Peter H. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Geht ganz einfach mit Lötpinzette oder falls grade keine da ist mit 2
>> Lötkolben.
>
> Die LED´s mit vier Lötpunkten?

Was meinst du, wozu Lötspitzen mit einer Breite von über 4 mm (z.B. die 
C210-K) und mehr sonst gut sind.
Wie groß ist denn bei deinen LEDs der Pin-Abstand?

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