Forum: HF, Funk und Felder Suche geeignetes 433 MHz Funkmodul


von Heinz (tachyonator)


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Guten Tag,

bei ebay erwarb ich dieses Funkmodul (Artikelnummer:274451909323),
welches jedoch leider hinsichtlich der Frequenz der Sendeimpulse am 
Data-Eingang völlig überfordert ist.
Das Funkmodul soll ein PPM-Signal über kurze Distanz (50-100m genügen) 
übermitteln. Die 8 Kanalimpulse weißen eine Dauer von 1 µs auf und der 
Synchronisierimpuls, welcher ungefähr aller 125 µs gesendet wird, ist 4 
µs lang.
Ich suche nun ein Modul, welches diesen Anforderungen gerecht wird. Das 
Modul selbst soll keinerlei Modulation vornehmen, es wird lediglich über 
den Steureingang impulsmoduliert.
Leider sind die Datenblätter solcher Module nicht sehr umfangreich und 
es wird höchstens die maximale Frequenz am Data-Eingang angegeben; zu 
einer Mindest-Impulslänge habe ich keine Angaben finden können.
Hat jemand Erfahrung mit solchen Modulen und könnte mir ein geeignetes 
empfehlen oder sind die Anforderungen für preisgünstige Module zu hoch?

Für Empfehlungen und Vorschläge bin ich sehr dankbar.

: Verschoben durch Moderator
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Die 8 Kanalimpulse weißen eine Dauer von 1 µs auf und der
> Synchronisierimpuls, welcher ungefähr aller 125 µs gesendet wird, ist 4
> µs lang.

Das heißt der Empfänger ist gegeben und kann nicht modifiziert werden?

Heinz schrieb:
> Das Modul selbst soll keinerlei Modulation vornehmen, es wird lediglich
> über den Steureingang impulsmoduliert

Das ist als OOK-Modulation bekannt.

Heinz schrieb:
> Die 8 Kanalimpulse weißen eine Dauer von 1 µs auf

Das ist schon verdammt schnell für 433 MHz. In welcher Auflösung soll 
die Länge dieser Pulse eingestellt werden können? Mich würde 
interessieren was für ein Empfänger das schafft.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> 50-100m genügen

Das ist für die auf 434 als SRD zugelassenen 10 mW Strahlungsleistung 
schon eine sehr optimistische Anforderung.

Da braucht es zumindest eine gute Empfangsantenne und ausreichend freie 
Sicht (erste Fresnelzone).

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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PS: Wenn man theoretisch von 8bit pro Kanal ausgeht und einen Datensatz 
alle 125us, kommt man auf 512kbps.

Aus dem Stehgreif sind mir nur Module für 868 MHz oder 2.4 GHz bekannt 
die so eine Datenrate erzielen können, und dann auch eher mit 4FSK statt 
OOK, und ggf. OFDM.

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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1µs Impulse würde einer Modulationsfrequenz von wenigstens 500kHz 
entsprechen (wenn's nur ein Sinus ist, aber du möchtest ja Impulse). Was 
einer Bandbreite von 1MHz oder mehr entspricht. Das wirst du im 
433MHz-SRD-Band nicht hinbekommen. Deine gewählte Übertragungstechnik 
ist für das Problem nicht geeignet!

von Heinz (tachyonator)


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> Das heißt der Empfänger ist gegeben und kann nicht modifiziert werden?

Doch, das wäre möglich, wenn es kein geeignete Modul preisgünstig zu 
kaufen gibt. Aber fast alle Schaltungen vom Multiplexer und 
Demultiplexer müssten geändert werden.

> Das ist als OOK-Modulation bekannt.

Aha, kannte es nur als PPM

> Das ist schon verdammt schnell für 433 MHz. In welcher Auflösung soll die Länge 
dieser Pulse eingestellt werden können? Mich würde interessieren was für ein 
Empfänger das schafft.

Die Länge der Impulse wird durch eine LC Kombination bestimmt und die 
Schwingung auf einen Clipper gegeben, welcher nur den ersten, negativen 
Impuls verstärkt und an den Ausgangsverstärker und schließlich dem 
Sendemodul zuführt. Als Empfänger soll das zum Sender passende 433 MHz 
Modul verwendet werden, welches die OOK-modulierte HF wieder in ein PPM 
Signal umwandelt und dem Demultiplexer zuführt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die gezeigten Module sind ja so ziemlich das Billigste vom Billigen. Ein 
SAW-Resonator als Sender, ein Pendelaudion mit LM358 als Empfänger.

10 m kann man damit sicherlich noch überbrücken, aber selbst die nur bei 
geringerer Datenrate.

Vermutlich braucht es noch ein paar Salamischeiben, bis man das 
Systemkonzept so überdenken kann, dass etwas Machbares heraus kommt.

von Wastl (hartundweichware)


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Helmut -. schrieb:
> Deine gewählte Übertragungstechnik
> ist für das Problem nicht geeignet!

Rischdisch! Da wird man wohl auf 2.4 GHz gehen müssen, da
darf man ja prinzipiell senden.

Da kommt bei mir gleich die Frage auf was denn eigentlich
erreicht werden soll. Dann stellt sich bei mir auch immer
die Gretchefrage was denn passieren soll wenn die Übertragung
fehlerbehaftet ist. Für eine Absicherung der Verbindung ist
gleich vieeel mehr Aufwand erforderlich.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Aber fast alle Schaltungen vom Multiplexer und Demultiplexer müssten
> geändert werden.

Man könnte relativ problemlos das PPM-Signal mit einem Mikrocontroller 
dekodieren, in digitale Datenpakete verpacken, diese mit einem 
leistungsfähigen Funkmodul per 4FSK auf 868 MHz oder 2.4 GHz übertragen 
und beim Empfänger wieder in PPM zurück wandeln. Das Funkmodul wird aber 
nicht super billig werden, z.B. nRF24LE1

: Bearbeitet durch User
von Heinz (tachyonator)


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Niklas G. schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Aber fast alle Schaltungen vom Multiplexer und Demultiplexer müssten
>> geändert werden.
>
> Man könnte relativ problemlos das PPM-Signal mit einem Mikrocontroller
> dekodieren, in digitale Datenpakete verpacken, diese mit einem
> leistungsfähigen Funkmodul per 4FSK auf 868 MHz oder 2.4 GHz übertragen
> und beim Empfänger wieder in PPM zurück wandeln. Das Funkmodul wird aber
> nicht super billig werden, z.B. nRF24LE1

So kompliziert soll es nicht werden. Es geht nur darum, Sprache, Musik 
oder Steuerbefehle für eine Fernsteuerung einige Meter Kabellos zu 
übertragen. Seitens der HF Übertragung möchte ich keinen so großen 
Aufwand treiben, da ich mich zum einen nicht mit HF auskenne und mit der 
Schaltungsentwicklung des PPM Multiplexers schon gut ausgelastet bin.

Das Modul darf von mir aus natürlich auch gerne auf 868 MHz oder 2,4 GHz 
senden/empfangen, es sollte aber preislich 20€ nicht überschreiten.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Fernsteuerung

Also manuell bedient? Und dafür brauchst du so eine hohe Datenrate? 
Kannst du die Pulse nicht einfach 1000× langsamer machen?

von Wastl (hartundweichware)


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Heinz schrieb:
> Die 8 Kanalimpulse weißen eine Dauer von 1 µs auf und der
> Synchronisierimpuls, welcher ungefähr aller 125 µs gesendet wird, ist 4
> µs lang.

Heinz schrieb:
> So kompliziert soll es nicht werden. Es geht nur darum, Sprache, Musik
> oder Steuerbefehle für eine Fernsteuerung einige Meter Kabellos zu
> übertragen.

Wie sollen diese beiden Salamischeiben zusammenpassen?

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Schaltungsentwicklung des PPM Multiplexer

Tja, mit einem Mikrocontroller würde das alles komplett wegfallen, da 
könntest du einfach direkt Pins beliebig steuern, ganz ohne PPM.

von Wastl (hartundweichware)


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Heinz schrieb:
> Schaltungsentwicklung des PPM Multiplexers

Was soll das bitte sein?

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Wastl schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Schaltungsentwicklung des PPM Multiplexers
>
> Was soll das bitte sein?

Klingt als würde es so funktionieren wie eine alte 
Modellbau-Fernbedienung mit PPM-Signal für die Servos, aber um den 
Faktor 1000 schneller...

von Heinz (tachyonator)


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Wastl schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Schaltungsentwicklung des PPM Multiplexers
>
> Was soll das bitte sein?

Mittels Time-division multiplexing sollen 8 Positionsmodulierte Impulse 
innerhalb von 125 µs  versendet werden.

von Wastl (hartundweichware)


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Heinz schrieb:
> Mittels Time-division multiplexing sollen 8 Positionsmodulierte Impulse
> innerhalb von 125 µs  versendet werden.

Und wie soll das mit Sprache und Musik Übertragung zusammengehen?

von Heinz (tachyonator)


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Wastl schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Mittels Time-division multiplexing sollen 8 Positionsmodulierte Impulse
>> innerhalb von 125 µs  versendet werden.
>
> Und wie soll das mit Sprache und Musik Übertragung zusammengehen?

Eine positive Amplitude am Eingang des Positionsmodulators verzögert das 
Erscheinen des Impulses um max. 6 µs und eine negative Amplitude 
verfrüht den Impuls um max. 6 µs.

von Wastl (hartundweichware)


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Heinz schrieb:
>> Und wie soll das mit Sprache und Musik Übertragung zusammengehen?
>
> Eine positive Amplitude am Eingang des Positionsmodulators verzögert das
> Erscheinen des Impulses um max. 6 µs und eine negative Amplitude
> verfrüht den Impuls um max. 6 µs.

Ach so. Ja dann ist ja alles klar.

von Wastl (hartundweichware)


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Ab jetzt gilt für mich hier der Troll-Modus.

Freitag ist zwar schon längst vorbei, aber hier im Forum ist ja
jeden Tag Freitag.

von Heinz (tachyonator)


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Wastl schrieb:
> Ab jetzt gilt für mich hier der Troll-Modus.
>
> Freitag ist zwar schon längst vorbei, aber hier im Forum ist ja
> jeden Tag Freitag.

Das ist einfache Transistortechnik. Wenn Sie mögen, kann ich morgen den 
Schaltplan des Positionsmodulators hier anhängen.
Eigentlich möchte ich nur eine Kaufempfehlung zu einem Funkmodul; um 
mehr habe ich gar nicht gebeten.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Heinz schrieb:
> Eigentlich möchte ich nur eine Kaufempfehlung zu einem Funkmodul; um
> mehr habe ich gar nicht gebeten.

Hast du doch bekommen:
gibts nicht.

von Helmut -. (dc3yc)


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Heinz schrieb:
> Eigentlich möchte ich nur eine Kaufempfehlung zu einem Funkmodul; um
> mehr habe ich gar nicht gebeten.

Hatte ich dir schon geschrieben: das, was du vorhast, geht physikalisch 
auf 433MHz nicht!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut -. schrieb:
> Hatte ich dir schon geschrieben: das, was du vorhast, geht physikalisch
> auf 433MHz nicht!

Selbst auf 2,4 GHz denke ich nicht, dass man mit einer simplen OOK was 
halbwegs Sinnvolles in der Richtung zusammen bekommt. Es gäbe natürlich 
genügend Funktechnologien dort, die 1 Mbit/s und mehr transportieren 
können (ohne dass man gleich Kollosse wie WiFi rauskramen muss), aber 
man muss dann schon ein wenig Gehirnschmalz in die Aufbereitung der 
Daten stecken. Außerdem wird man sich entscheiden müssen, ob einem 
Echtzeit (Streaming) oder Übertragungssicherheit (Ack / Retransmit) 
wichtiger ist. Schließlich ist man bei Funk nie der Einzige, der 
gerade auf der Frequenz was sendet.

von Heinz (tachyonator)


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Helmut -. schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Eigentlich möchte ich nur eine Kaufempfehlung zu einem Funkmodul; um
>> mehr habe ich gar nicht gebeten.
>
> Hatte ich dir schon geschrieben: das, was du vorhast, geht physikalisch
> auf 433MHz nicht!

Ja, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Vielleicht finde ich etwas 
passendes mit 2,4 GHz oder ich muß die Schaltung umbauen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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SBUS ist ein Fernsteuerbus und arbeitet mit 100kBaud. Damit werden etwa 
alle 300µs bis zu 18 Words (12 Bit) übertragen. Die Datenanordnung ist 
bei SBUS etwas krude, aber das muss den TE ja nicht stören, weil er 
nicht dran gebunden ist.
M.W. ist das die einzige Möglichkeit, im bezahlbaren Rahemn zu bleiben 
und fertige Komponenten zu verwenden. Aber 20 Mäuse reichen da trotzdem 
nicht und es ist immer noch zu langsam.
Ob man die alten 2,4Ghz Videoübertragungsstrecken dafür nutzen kann, 
müsste man ausprobieren.

: Bearbeitet durch User
von Heinz (tachyonator)


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Matthias S. schrieb:
> Ob man die alten 2,4Ghz Videoübertragungsstrecken dafür nutzen kann,
> müsste man ausprobieren.

Das klingt interessant. Hätten Sie vielleicht einen Link mit weiteren 
Informationen oder eine Bezugsquelle?

von Axel R. (axlr)


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Beitrag "Re: Suche geeignetes 433 MHz Funkmodul"

vielleicht kann man ja bitte etwas mehr sehen, als diesen kleinen 
Auschnitt.

Matthias S. schrieb:
> SBUS ist ein Fernsteuerbus und arbeitet mit 100kBaud. Damit werden etwa
> alle 300µs bis zu 18 Words (12 Bit) übertragen.

Woher soll der Rest der Welt das wissen?
Kann der TO das mal bestätigen?
Evtl. auch endlich mal sagen, FORUM es nun geht und die beteiligten 
Komponenten angeben? Dann hat man auch ne Chance, mal kurz online nach 
ner passenden Lösung zu suchen. Aber nee: lieber ganz geheim mit 
mikrosekundenimpulsen schwadronieren.
Nenn doch bitte dein Gerät, welches Du wireless machen möchtest und was 
da auf der anderen Seite drannhängt, bitte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Axel R. schrieb:
> Woher soll der Rest der Welt das wissen?

Informationen zum SBUS gibt es in Foren zur RC Fernsteuerung. Und eine 
Internet Suchmaschine wird zum Begriff auch einiges finden.

Zur Klarstellung: Der TE möchte keinen SBUS betreiben, sondern fragt 
nach Übertragungskomponenten, die seine Datenrate vertragen. Da ist mir 
eben SBUS eingefallen, wobei die Rate vermutlich immer noch nicht ganz 
reicht.

Heinz schrieb:
> Hätten Sie vielleicht einen Link mit weiteren
> Informationen oder eine Bezugsquelle?

Z.B. sowas hier:
https://www.ebay.de/itm/145377075798

Das Prinzip ist immer FM analog über 2,4GHz mit etwa Videobandbreite 
(3-4Mhz).
Es scheint Preisabsprachen zu geben, die kosten alle das gleiche.

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Heinz schrieb:
> Das ist einfache Transistortechnik. Wenn Sie mögen, kann ich morgen den
> Schaltplan des Positionsmodulators hier anhängen.

Ja, Herr ChatGPT, ich mögen gerne. "morgen" ist schon heute.

Heinz schrieb:
> Ja, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Vielleicht finde ich etwas
> passendes mit 2,4 GHz oder ich muß die Schaltung umbauen.

Merken sie nicht wie ihnen das Ganze hier entgleitet?

Heinz schrieb:
> Hätten Sie vielleicht einen Link mit weiteren
> Informationen oder eine Bezugsquelle?

Merken sie nicht wie sie plötzlich ganz anders reden?

von Heinz (tachyonator)


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Wastl schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Das ist einfache Transistortechnik. Wenn Sie mögen, kann ich morgen den
>> Schaltplan des Positionsmodulators hier anhängen.
>
> Ja, Herr ChatGPT, ich mögen gerne. "morgen" ist schon heute.

Da haben Sie ganz recht, und anbei der Schaltplan dessen, was Sie nicht 
zu verstehen vorgeben. Das ist Technik von vor 70 Jahren, aufgebaut mit 
Transistoren.

> Heinz schrieb:
>> Ja, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Vielleicht finde ich etwas
>> passendes mit 2,4 GHz oder ich muß die Schaltung umbauen.
>
> Merken sie nicht wie ihnen das Ganze hier entgleitet?

Ich bin in der Wahl des Funkmodules durchaus flexibel. 433 MHz erwähnte 
ich lediglich, weil ich damit meinen ersten Versuch durchführte.

> Heinz schrieb:
>> Hätten Sie vielleicht einen Link mit weiteren
>> Informationen oder eine Bezugsquelle?
>
> Merken sie nicht wie sie plötzlich ganz anders reden?

Off-topic...

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> anbei der Schaltplan dessen

Durchaus beeindruckend, aber...

Heinz schrieb:
> Technik von vor 70 Jahren

Muss das denn so sein? Mittlerweile gibt es sogar Funk-Mikrocontroller, 
da hast du exakt ein IC. Alle deine Eingangssignale kommen an Pins dran, 
und die Antenne kommt an einen weiteren Pin. In Software verpackst du 
die Signale in Pakete welche per FSK abgeschickt werden. Spart massig 
Platinenfläche, Bauteile und im Endeffekt vielleicht sogar Geld.

Eine Möglichkeit (von vielen) wäre z.B. der STM32WL33. Der kann 600 
kbit/s auf 800 MHz erreichen via 4FSK. Den gibt's auch als vollständiges 
Modul:

https://ebyteiot.com/de/products/915mhz-wireless-module-stm32wl33-smd-module-rf-transceiver-soc-cdebyte-e04-900m20s-low-power-consumption-small-size-3-5km-20dbm

Für 5$ brauchst du kaum noch externe Bauteile und hast alles in einem, 
ohne 70 Jahre alte Technik und ohne den Umweg über PPM. Andere 
Möglichkeiten wären TI CC1352P, oder Silabs EFR32FGxx. Oder natürlich 
einen ESP32 direkt mit WiFi nehmen, ist auf jeden Fall am Einfachsten zu 
programmieren.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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Heinz schrieb:

> Da haben Sie ganz recht, und anbei der Schaltplan dessen, was Sie nicht
> zu verstehen vorgeben. Das ist Technik von vor 70 Jahren, aufgebaut mit
> Transistoren.

Dann wird ja einige Seiten weiter, in der Literatur "von vor 70 Jahren",
sicher auch eine adaequate Uebertragungstechnik zu finden sein.
Das die vor 70 Jahren, bei "mitfernsteuernden" Hobbypiloten besonders
beliebt war, kann ich mir bei dem Bandbreitebedarf nicht vorstellen.
Stichwort: "Parallelbetrieb von Fernsteueranlagen" war auch damals
schon ein Thema.

Wirf den ganzen alten Kram auf den geistigen Muellhaufen.
Da gehoert er naemlich hin.

von Heinz (tachyonator)


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Niklas G. schrieb:

> Muss das denn so sein? Mittlerweile gibt es sogar Funk-Mikrocontroller,
> da hast du exakt ein IC.

Ich bastle gerne mit Elektronik, entwerfe meine Schaltungen und löte 
dann.
Von µC habe ich keine Ahnung und vom Programmieren schon gleich gar 
nicht.
Ich mache es eben so, wie es mir am meisten Spaß macht, und darum geht 
es doch im Hobby, oder?

von Axel R. (axlr)


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wie sieht denn der Decoder dazu aus? (Rein aus Interesse an dieser 
"alten Technik von vor 70 Jahren)

von Heinz (tachyonator)


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Motopick schrieb:

> Dann wird ja einige Seiten weiter, in der Literatur "von vor 70 Jahren",
> sicher auch eine adaequate Uebertragungstechnik zu finden sein.

Ja ist sie auch. Damals hat man dafür Magnetrone oder Klystrone 
verwendet. Dafür ist Pulspositionsmodulation ausgezeichnet geeignet, 
weil der Sender nur für einen kurzen Moment aufgetastet wird, ähnlich 
wie beim Radar, und extrem überlastbar ist.
Aber wie ich oben bereits schrieb, habe ich von HF keine Ahnung und 
lasse diese Eisen lieber im Feuer.

Ich denke, damit auch die Zustimmung der Forenmitglieder zu haben, wenn 
ich behaupte, daß man mit Magnetronen nicht rumbasteln sollte, wenn man 
nicht weiß, was man tut.

von Heinz (tachyonator)


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Axel R. schrieb:
> wie sieht denn der Decoder dazu aus? (Rein aus Interesse an dieser
> "alten Technik von vor 70 Jahren)

So weit bin ich noch nicht ganz, aber die Gate-Generatoren habe ich 
schon getestet.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Ja ist sie auch. Damals hat man dafür Magnetrone oder Klystrone
> verwendet.

Und das funktioniert auch mit dieser Geschwindigkeit? Wo hat man denn in 
den 50ern Daten mit >500 kbps übertragen?

von Heinz (tachyonator)


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Niklas G. schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Ja ist sie auch. Damals hat man dafür Magnetrone oder Klystrone
>> verwendet.
>
> Und das funktioniert auch mit dieser Geschwindigkeit? Wo hat man denn in
> den 50ern Daten mit >500 kbps übertragen?

Die Abtastrate liegt bei 8KHz (Impulsfolgefrequenz 125µs). Wurde in 
Mikrowellen-Funkstationen eingesetzt, welche 8 Kanäle übertragen 
konnten. Die Eingangs-NF wurde auf 3 KHz begrenzt.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> welche 8 Kanäle übertragen
> konnten. Die Eingangs-NF wurde auf 3 KHz begrenzt

Mit was für einer Auflösung wurden die Momentanzustände dieser Kanäle 
abgetastet? In Bit oder Prozent?

von Motopick (motopick)


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Niklas G. schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Ja ist sie auch. Damals hat man dafür Magnetrone oder Klystrone
>> verwendet.
>
> Und das funktioniert auch mit dieser Geschwindigkeit? Wo hat man denn in
> den 50ern Daten mit >500 kbps übertragen?

Ja, ist halt "Mikrowellentechnik".
Viel Spass damit im Jahr 2024.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Motopick schrieb:
> Ja, ist halt "Mikrowellentechnik".

433 MHz ist ja auch keine Mikrowelle?

von Motopick (motopick)


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Niklas G. schrieb:
> Motopick schrieb:
>> Ja, ist halt "Mikrowellentechnik".
>
> 433 MHz ist ja auch keine Mikrowelle?

Brilliant beobachtet!
Von einigen(!) GHz mehr, darf man bei Mikrowelle schon sprechen.

Vielleicht ist fuer den Heinz bei 24 GHz noch was frei. :)

von Heinz (tachyonator)


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Niklas G. schrieb:
> Heinz schrieb:
>> welche 8 Kanäle übertragen
>> konnten. Die Eingangs-NF wurde auf 3 KHz begrenzt
>
> Mit was für einer Auflösung wurden die Momentanzustände dieser Kanäle
> abgetastet? In Bit oder Prozent?

Das lässt sich gut in dem Schaltplan erkennen, den ich bereits dem etwas 
verklemmten Zeitgenossen Wastl sendete. Jeder Kanal ist ein Monoflop, 
und die Zeit, bis das Monoflop nach dem Auslösen durch den Oszillator 
benötigt, um zurück in den stabilen Zustand zu kippen wird durch die 
Ladedauer eines C bestimmt. Die Spannung, mit welcher dieser C 
aufgeladen wird, ist aber nicht konstant, sondern kann in einem kleinen 
Umfang durch die NF moduliert werden. Das Zurückkippen des Monoflop 
erzeugt dann den Kanalimpuls, welche 1 µs lang sein sollte.

Ja ich weiß, diese Methode erzeugt eine Verzerrung, es gibt auch 
Methoden, bei welcher eine Treppenspannung erzeugt wird und auf jeder 
"Stufe" ein Sägezahn ausgelöst wird. Dann wird die NF mit dem Sägezahn 
in einem Komparator verglichen und sobald die Sägezahnspannung größer 
ist, entsteht der Impuls. Aber diese Systeme sind komplizierter.

von Axel R. (axlr)


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Kann man erstmal so bauen, klar. Kommt den T2 mit der negativen 
Basisspannung klar? das Poti am T1 würde ich mit ner konstantstromquelle 
realisieren und auch sonst eher mit differenzverstärkerstufen arbeiten, 
schon den reproduzierbaren Zeiten wegen und eines "geraden" Sägezahns 
geschudet. Ein simples (einstellbares) RC-Glied tuts natürlich erstmal.
Desweiteren täte ich dafür sorgen, dass die Transistoren auch 
tatsächlich schnell schalten. Hier fehlen Basis-Emitter-Widerstände und 
das ganze Gedöns, um tatsächlich auch schnelle Schaltflanken zu 
generieren. Sind ja keine Fets.
Na viel Spaß weiterhin. den Impulsausgang würde ich einfach auf einen 
weiteren Transitor geben und im Kollektor die 3 Oberwellen aussieben und 
damit weiterspielen. Da fehlt ja auch quasi die komlette 
BasisbandAufbereitung, um das ganze zB. einem IQ-Modulator zuführen zu 
können. Einfach die 1µs - impulse irgendwo draufgeben, wird so nicht 
funktionieren, fürchte ich.
Ist bei mir (2004) nun auch schon wieder 20Jahre her, mich (ua) damit 
beschäftigt zu haben.

von Heinz (tachyonator)


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Axel R. schrieb:
> Kann man erstmal so bauen, klar. Kommt den T2 mit der negativen
> Basisspannung klar?

Gerade so))

>das Poti am T1 würde ich mit ner konstantstromquelle
> realisieren und auch sonst eher mit differenzverstärkerstufen arbeiten,
> schon den reproduzierbaren Zeiten wegen und eines "geraden" Sägezahns
> geschudet.

Stimmt, das wäre besser.

> Desweiteren täte ich dafür sorgen, dass die Transistoren auch
> tatsächlich schnell schalten. Hier fehlen Basis-Emitter-Widerstände und
> das ganze Gedöns, um tatsächlich auch schnelle Schaltflanken zu
> generieren. Sind ja keine Fets.

Können Sie mir gerne Einzeichnen, wenn Sie Zeit und Lust dazu haben.)) 
Ich würde es gerne ausprobieren, wenn ich an diesem Teil der Schaltung 
bin.

>Da fehlt ja auch quasi die komlette
> BasisbandAufbereitung, um das ganze zB. einem IQ-Modulator zuführen zu
> können. Einfach die 1µs - impulse irgendwo draufgeben, wird so nicht
> funktionieren, fürchte ich.

Davor ist noch eine ganze Menge! Nach dem HF Empfänger kommt ein 
Eingangsverstärker; eine Synchronimpulsabtrennstufe; ein Alarm, falls 
der Synchronimpuls ausbleibt, ein Impulsgenerator, welcher an der 
fallenden Flanke der Impulse neue Impulse erzeugt und ein 
Rechteckgenerator.
Aber im Moment warte ich noch auf eine Kerko Bestellung, um den Clipper 
und  den Ausgangsverstärker vorm Sender fertigzustellen. Und natürlich 
fehlt noch ein geeigneter Sender.

von Motopick (motopick)


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Heinz schrieb:
> Motopick schrieb:
>
>> Dann wird ja einige Seiten weiter, in der Literatur "von vor 70 Jahren",
>> sicher auch eine adaequate Uebertragungstechnik zu finden sein.
>
> Ja ist sie auch. Damals hat man dafür Magnetrone oder Klystrone
> verwendet.
...
> Aber wie ich oben bereits schrieb, habe ich von HF keine Ahnung und
> lasse diese Eisen lieber im Feuer.
>
> Ich denke, damit auch die Zustimmung der Forenmitglieder zu haben, wenn
> ich behaupte, daß man mit Magnetronen nicht rumbasteln sollte, wenn man
> nicht weiß, was man tut.

Ja.

Mikrowellen im kleinen Massstab, erzeugt man heute mit GaAs-FETs.
Besorg dir mal ein HB100-Dopplerradarmodul, mach es auf und schau
dir den Aufbau an. Betreiben darfst du es in D ohnehin nicht.
Der finanzielle Verlust haelt sich mit einigen Euro in Grenzen.

Z.B.: https://www.ebay.com/sch/hb100+radar

Wenn du dann den scheinbar sparsamen Aufbau genuegend gewuerdigt hast,
kannst du ja einmal "versuchen" so etwas selbst aufzubauen.
So einen 10 GHz Oszillator kann man natuerlich ohne Probleme mit
einigen (zehn/hundert) MHz modulieren.

Mit den sonst ueblichen Transceivermodulen wird dir das aber nicht
gelingen.

von Heinz (tachyonator)


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Motopick schrieb:
> Mikrowellen im kleinen Massstab, erzeugt man heute mit GaAs-FETs.
> Besorg dir mal ein HB100-Dopplerradarmodul, mach es auf und schau
> dir den Aufbau an. Betreiben darfst du es in D ohnehin nicht.
> Der finanzielle Verlust haelt sich mit einigen Euro in Grenzen.
>
> Z.B.: https://www.ebay.com/sch/hb100+radar
>

Danke für den Link, werde ich mir mal besorgen.

von Motopick (motopick)


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Damit du deinen bisherigen Aufbau nicht wegwerfen musst: Vergroessere
einfach alle zeitbestimmenden Kondensatoren um den Faktor 1000.
So wird dann aus 1 µs eine ms und es passt vorzueglich mit einem
Zyklus von 125 ms auch durch die billigen 433 MHz Module.
Geheimtip: Bei einer Pulsmodulation darf im Idle/Pause der Sendepegel
nicht Null sein. Es muss immer etwas beim Empfaenger ankommen.
Sonst funktioniert so ein billiger Empfaenger wie das Pendelaudion 
nicht.

Darauf Sprache oder Musik modulieren zu wollen, ist natuerliche eine
Schnapsidee...

Einen richtigen Mikrowellensender mit dem GaAs-FET wirst du naemlich
nur "probieren" zum laufen zu bekommen. Dabei wird es wohl bleiben.
Vom tauglichen Empfaenger gar nicht zu reden.

Viel Erfolg!

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