Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Benötige Hilfe bei Reparatur: Schaltnetzteil von Korg T3 Keyboard


von Peter N. (peter_n324)


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Hallo,
Das Netzteil funktioniert wieder , nachdem ich den Mosfet , die 
Zenerdiode und 3 defekte Widerstände ausgetauscht habe.
Allerdings wird der Widerstand R7 sehr heiß (scheint aber wohl ein 
generelles Problem zu sein , weil bei 2 Fotos die ich im Netz gefunden 
habe,die Platine leicht verbrannt ist.siehe Foto). Habe schon einen 1 
Watt eingebaut.
Das Gerät wo die Netzteil Platine drin ist , hat 33 Jahre auf dem 
Buckel.
Es gibt leider keine Netzteilplatine mehr, und nur ein schlechtes 
Schaltbild.

Danke schon mal
Peter

von Stephan S. (uxdx)


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Bau doch einen neuen R7 ein und lasse Abstand zur Platine, ggf. auch R5 
auf Abstand zu R7,  R3 scheint aus sehr heiss zu werden und heizt dem 
Elko daneben ein, das verkürzt dessen Lebensdauer.

von Peter N. (peter_n324)


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Hallo,
Habe ich schon gemacht, den Elko habe ich auch getauscht .
Das Foto hat mir jemand aus dem Netz zugeschickt, damit ich die 
Widerstände sehe ,die verbaut sind.weil in dem Schaltplan kann man es 
schlecht erkennen.
Habe mich übrigens verschrieben , es ist der R5 der heiß wird, nach 2 
Minuten verbrennt man sich daran die Finger. Schalte dann lieber aus 
bevor noch mehr abraucht.
Danke
Peter

von Kurt A. (hobbyst)


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Versuche es mit einem neuen C14. Dieser ist in Reihe mit R5. Eventuell 
schlägt dieser durch.

von Peter N. (peter_n324)


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C14 habe ich auch schon getauscht, Bin mir nicht ganz sicher ob es eine 
12 Volt Zenerdiode ist ? Dioden und Transistor sind in Ordnung
Hier ein Ausschnitt vom plan

von Mark S. (voltwide)


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Sieht nach einem "blocking oscillator" aus. Schwer durchschaubar...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Einfacher Sperrschwinger, die Dinger sind immer mehr oder weniger 
kompliziert.

Die funktionieren dadurch, daß der Schalttransistor über einen 
Widerstand leicht geöffnet wird und Strom durch den Transformator 
fließen lässt, wodurch dieser mit einer Feedback-Wicklung weitere 
Gate-Spannung erzeugt. Durch dieses positive Feedback wird der 
Transistor schlagartig voll geöffnet. Erreicht der Trafokern die Grenze 
zur Sättigung, wird keine Spannung mehr in der Feedback-Wicklung 
induziert, der Transistor beginnt deswegen zu schließen und die 
Schaltung kippt in den Sperrzustand, in dem die negative Spannung aus 
der Feedback-Wicklung den Transistor gesperrt hält. Die im Kern 
magnetisch gespeicherte Energie erzeugt die Sekundärspannungen und 
nachdem sich das Magnetfeld im Kern abgebaut hat, beginnt der Zyklus von 
vorne.

Eigentlich ein einfaches Prinzip und man kann dessen Verhalten mit 
RC-Gliedern beeinflussen, etwa die Einschaltzeit des Transistors 
begrenzen. Wenn man mit einem Optokoppler einen Teil der Basisspannung 
(bzw. Stromes beim Bipolartransistor) wegzieht, verringert sich die 
Schwingfrequenz oder die Einschaltzeit weiter und man bekommt eine 
geregelte Ausgangsspannung. Kann man auch mit einer Steuerspannung auf 
der Primärseite (aus der Feedback-Wicklung) ohne Optokoppler machen, da 
gab es so viele Patente, die alle mehr oder weniger gut funktionieren.

Besser geht's mit sowas wie dem UC3842.

von Peter N. (peter_n324)


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Hallo,
Ja den Optokoppler habe ich auch schon getestet,
das müßte der PC1 sein.
Danke für die ausführliche Erklärung
Peter

von H. H. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> "blocking oscillator"

Ringing choke!

von Peter N. (peter_n324)


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Kann der Oscillator blockiert sein obwohl die Spannungen am Ausgang da 
sind?
Es wird ja nur R5 heiß nach 1-2 Minuten , so daß ich abstellen muß sonst 
raucht alles ab.
Danke
Peter

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Blöde Frage, welcher R5? Ich finde das Bild extrem schlecht lesbar, 
eigentlich müsste man Dir zuerst einen sauberen Schaltplan als 
Hausaufgabe geben, bevor man zu helfen probiert.

Falls es der R5 ist, der ich denke - der ist ja extra mit 0,5W 
angegeben, also ist zu erwarten, daß der etwas wärmer wird. Wenn Du 
schon 1W eingebaut hast und der wird immer noch deutlich zu heiß... weiß 
nicht, daß man sich daran die Finger verbrennt, kann normal sein - auch 
wenn das bei einem 1W Widerstand anstelle 0,5W schon sehr unschön ist.

Kannst Du mal die Schwingfrequenz von dem Ding messen? Kannst Du an der 
Sekundärseite machen, muss nicht auf der 230V Seite sein.

Die 12V Z-Diode begrenzt nur die Gate-Spannung des FET. Du könntest eine 
mit 15V versuchen, das sollte für den FET auch noch okay sein und 
reduziert vielleicht die Verluste. Nur ein Versuch, der Strom fließt 
auch über Q2 zur Masse, daher gut möglich, daß das nichts bringt.

> Kann der Oscillator blockiert sein
> obwohl die Spannungen am Ausgang da sind?
Nein. Wenn der ganze Kram nicht schwingt, gibt's keine Ausgangsspannung.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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H. H. schrieb:
> Ringing choke!

Nein, ringing choke ist quasi-resonant.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter N. schrieb:
> R5 der heiß wird, nach 2 Minuten verbrennt man sich daran die Finger.
Du schaltest das Ding aber hoffentlich aus, vor du da ranfasst...

Seis drum: kannst du "heiß" in Zahlen samt Einheit quantifizieren? Bei 
manchen sind 60°C an der Fingerkuppe schon "heiß".

von Peter N. (peter_n324)


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Zu dem Schaltplan, was besseres habe ich im Netz nicht gefunden, und die 
Widerstände R5 & R7 waren durchgebrannt (konnte sie nicht mehr messen) 
auf der Platine.
Ich werde das am Wochenende mal versuchen das umzusetzen.
Was für eine Schwingfrequenz ist Sekundär seitig zu erwarten ?
Danke für die Infos
Peter

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Was für eine Schwingfrequenz ist Sekundär seitig zu erwarten ?
Die Schwingfrequenz ist primär- und sekundärseitig identisch, daher 
reichts ja, auf der Sekundärseite zu messen anstatt sich mit 230V und 
Trenntrafo herumzuplagen.

Angesichts des Alters würde ich 30..50kHz erwarten, mehr würde mich 
stutzig machen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Zwei mögliche alternative Lösungen:

a) den heiss werdenden Widerstand durch einen mit deutlich größerer 
Leistung/Bauform ersetzen und eventuell ein Stück ausserhalb der Platine 
unterbringen

b) die Spannung/Spannungen des Netzteils ermitteln und ein 
neues/modernes Netzteil bauen oder beschaffen. Bei mehreren Spannungen 
würde ich nur die höchste "nativ" erzeugen und ausreichen, die 
niedrigeren jeweils duch einen einstellbaren DC-Regler daraus ableiten

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> ein neues/modernes Netzteil bauen oder beschaffen
Sind zwei Spannungen, aber eine symmetrische, also eigentlich drei. 
Dadurch wird der Netzteil-Neubau nicht ganz so leicht wie beschrieben.

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