Forum: Haus & Smart Home Heizungssteuerung NTC Sensoren über Controller auf Festwert umschalten


von Tom (gerner)


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Hallo zusammen, ich hoffe ihr könnt mir helfen, da ich aktuell auf dem 
Schlauch stehe.
Einleitung:
Ich habe eine Buderus Logamatic 2107. Neuerdings wird der Heizpatrone 
das Wasser im Pufferspeicher mit überschüssiger Energie erhitzt. Wenn 
der Brauchwasserspeicher der Heizung unter 50 Grad fällt, schalten sich 
Brenner und Umwälzpumpe zeitgleich ein, da die Temperatur im Kessel 
unterhalb einer gewissen Schwelle ist. Über ein 3-Wegeventil zieht sich 
die Pumpe das heiße Wasser vom Puffer, um das Brauchwasser zu erwärmen.
Leider lässt sich der Brenner nicht sperren, also ist die Idee, wenn 
((Puffer > (Brauchwasser + 5°C)&& TBrauchwasser <52°C) Pumpe an aber 
Brenner aus. Dies ließe sich durch einen 1,2KOhm Widerstand am 
Kesselfühlereingang realisieren.

Problem:
Wie kann ich es schaltungstechnisch realisieren, dass ich bei gesetzter 
Bedingung von oben den NTC Widerstand am Fühlereingang wegschalte und 
einen Festwiderstand mit 1.2K dort ranschalte? Über Relais ist sicher 
die einfachste Lösung aber kann man das auch ohne Kenntnis der internen 
Schaltung der Heizungssteuerung mit Halbleitern realisieren?

Bei einem ersten Test mit 1,2K ist die Pumpe angelaufen, der Brenner 
jedoch aus geblieben. Das entspricht dem gewünschten Verhalten.

Besten Dank für eure Hilfe!

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tom schrieb:
> Über Relais ist sicher
> die einfachste Lösung aber kann man das auch ohne Kenntnis der internen
> Schaltung der Heizungssteuerung mit Halbleitern realisieren?

Besser nicht. Du kennst ja den internen Aufbau der Steuerung nicht und 
weisst nichts über die DC Verhältnisse am Fühler. Also ein 2xUM Relais 
benutzen, damit gibts keine Probleme.
Da hier null Leistung geschaltet wird, nimm am besten eines mit 
Reedkontakten oder zumindest eines mit Goldkontakten.
Viele normale Relais benötigen nämlich einen Mindeststrom um die 
Kontakte zu 'putzen'.

von Michael B. (laberkopp)


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Tom schrieb:
> Problem:
> Wie kann ich es schaltungstechnisch realisieren, dass ich bei gesetzter
> Bedingung von oben den NTC Widerstand am Fühlereingang wegschalte und
> einen Festwiderstand mit 1.2K dort ranschalte

Möglichst nicht, weil dann kurze Zeit gar nichts angeschlossen ist und 
das die Steuerung als Fühlerkabelbruch interpretieren kann und in 
Störung geht.

Schalte zum NTC nur einen Widerstand per Relaiskontakt hinzu, der den 
Wert in die richtige Richtung verändert (niederohmiger für heisser), 
egal ob da nun 0.8 ode 1 oder 1.2k draus werden (Gesamtwiderstand wird 
abhängig von der Temperatur bleiben, aber eben nicht mehr 30, 40, 50 
sondern 70, 8, 90 GradC entsprechen obwohl nur 30, 40, 50 sind).

Ja, statt (Reed) Relais kann man auch PhotoMOS oder Optokoppler nehmen, 
aber warum sollte man sich das Leben schwerer machen (Polarität 
beachten) als nötig.

von Marcel V. (mavin)


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Wenn man weiß welche Spannung am Fühler herrschen, dann hätte ich keine 
Schmerzen damit, einen CD4066 einzusetzen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Marcel V. schrieb:
> Wenn man weiß welche Spannung am Fühler herrschen, dann hätte ich keine
> Schmerzen damit, einen CD4066 einzusetzen.

Das kann nur einer empfehlen, der keine Ahnung hat.
Woher möchtest du denn den Massebezug holen? Woher die Speisung? Und 
weisst du nicht, das der 4066 nur Schliesser hat? Wenn überhaupt, müsste 
es ein CD4051/52/53 sein, aber die grundsätzlichen Probleme bleiben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> PhotoMOS oder Optokoppler nehmen, aber warum sollte man sich das Leben
> schwerer machen (Polarität beachten) als nötig.
PhotoMos SSR wie z.B. AQY irgendwas sind auf der Lastseite normalerweise 
ungepolt (und deshalb auch für AC Lasten geeignet):

- 
https://www.digikey.de/de/product-highlight/p/panasonic-electric-works/aqy-series-relays

von Marcel V. (mavin)


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Matthias S. schrieb:
> Woher möchtest du denn den Massebezug holen?

Der Massenezug ist beim CD4066 egal. Der geht sogar für Audio.

Matthias S. schrieb:
> Woher die Speisung?

Die Speisung hat der TO sowieso schon, wegen des noch vorhandenen 
Relais.

Matthias S. schrieb:
> Und weisst du nicht, das der 4066 nur Schliesser hat?

Gehirn einschalten! Aus vier Schließern lassen sich zwei 
Wechslelkontakte herstellen! Habe ich selbst schon so gemacht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Marcel V. schrieb:
> Gehirn einschalten!

Gilt besser umgekehrt.
Der CD4066 muß Signale schalten, die zwischen VCC und VEE liegen, sonst 
funktioniert er nicht. Aus der Heizung kommen aber nur 2 Kabel mit 
unbekannten Potenzialen raus. Da gibts keine Masse. Und weisst du, ob 
die Heizungssteuerung überhaupt netzgetrennt ist?

Ich weiss sehr wohl, das man einen Schalter im 4066 als Inverter 
schalten kann und dann einen Wechsler basteln kann, aber das erfordert 
immer noch einen Pullup. Und das Problem der galvanischen Trennung 
bleibt bestehen.

Also nein, ein 4066 ist keine Lösung, sondern schafft nur Probleme. 
PhotoMOS oder Relais vermeiden das elegant und sind anfangs vllt. ein 
klein bisschen teuerer aber dann eine Lösung, die keinen Ärger macht.

von Marcel V. (mavin)


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Matthias S. schrieb:
> Der CD4066 muß Signale schalten, die zwischen VCC und VEE liegen

Ich habe nochmal im DaBla nachgeschlagen, du hast natürlich Recht! Da 
hätte ich vorher besser mal mein eigenes Gehirn einschalten sollen.

😬

von Rainer W. (rawi)


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Tom schrieb:
> Dies ließe sich durch einen 1,2KOhm Widerstand am Kesselfühlereingang
> realisieren.

Jeder andere Widerstand, der klein genug ist, sollte es doch genauso 
tun.
Wie kommst du ausgerechnet auf 1.2kOhm?

Matthias S. schrieb:
> Woher möchtest du denn den Massebezug holen?

Gucken und messen.

> Woher die Speisung?
Notfalls per DC/DC-Wandler

> Und weisst du nicht, das der 4066 nur Schliesser hat?
Um den Brenner zum Verstummen zu bringen, braucht man keinen Umschalter.
Parallelschaltung eines ausreichend kleinen Widerstandes sollte reichen.

Das geht mit einem OptoMOS allerdings einfacher.

: Bearbeitet durch User
von Tom (gerner)


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Rainer W. schrieb:
> Tom schrieb:
>> Dies ließe sich durch einen 1,2KOhm Widerstand am Kesselfühlereingang
>> realisieren.
>
> Jeder andere Widerstand, der klein genug ist, sollte es doch genauso
> tun.
> Wie kommst du ausgerechnet auf 1.2kOhm?

Klar geht jeder andere auch aber bei 1,2K hab ich 82 Grad und ich laufe 
definitiv nicht in einen Übertemp Fehler... Daher 1,2K hatte ich bei der 
Hand und passt.
>
> Matthias S. schrieb:
>> Woher möchtest du denn den Massebezug holen?
>
> Gucken und messen.
>
>> Woher die Speisung?
> Notfalls per DC/DC-Wandler
>
>> Und weisst du nicht, das der 4066 nur Schliesser hat?
> Um den Brenner zum Verstummen zu bringen, braucht man keinen Umschalter.
> Parallelschaltung eines ausreichend kleinen Widerstandes sollte reichen.
>
> Das geht mit einem OptoMOS allerdings einfacher.

Grade mal Datenblätter durchgesehen... Beschaltet man die (z.B. LBA716) 
einfach nur wie ein Relais^^

von H. H. (Gast)


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Tom schrieb:
> Beschaltet man die (z.B. LBA716)
> einfach nur wie ein Relais^^

Ja, aber die LED braucht natürlich noch einen Vorwiderstand.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer W. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Woher möchtest du denn den Massebezug holen?
>
> Gucken und messen.

Da gibt es nichts zum Messen - gugge darf aber jeder. Es gibt bei den 
beiden Kabeln zum Fühler (und mehr hat der TE nicht) nicht unbedingt 
eine Masse.

Und es ist gar nicht so sicher, das das alles netzgetrennt ist.

Rainer W. schrieb:
>> Woher die Speisung?
> Notfalls per DC/DC-Wandler

Klar, warum einfach, wenns auch kompliziert geht? Also Freunde, nur um 
unbedingt einen CD4066 zu verwenden, der an sich billig ist, einen 
Riesenaufwand zu betreiben, geht doch mal klar an der Zielsetzung 
vorbei.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Lothar M. schrieb:
> PhotoMos SSR wie z.B. AQY irgendwas sind auf der Lastseite normalerweise
> ungepolt

Relaiskontakte sind generell ungepolt, PhotoMOS habe ich schon gepolt 
gesehen.

Warum macht sich jeder in die Hose und muß anstatt eines simplen Relais 
nach anderen Lösungen suchen?

Rainer W. schrieb:
>> Woher die Speisung?
> Notfalls per DC/DC-Wandler

Hast Du noch beklopptere Ideen?

> Um den Brenner zum Verstummen zu bringen, braucht man keinen Umschalter.
> Parallelschaltung eines ausreichend kleinen Widerstandes sollte reichen.

Schön vom Laberkopp abgemalt.

> Das geht mit einem OptoMOS allerdings einfacher.

Bla bla blupp. Ich hätte geeignete PhotoMOS im Vorrat, aber würde 
trotzdem ein Relais einsetzen.

Matthias S. schrieb:
>> Notfalls per DC/DC-Wandler
> Klar, warum einfach, wenns auch kompliziert geht?

Ist das nicht der typisch deutsche Anspruch - alles möglichst komplex zu 
entwickeln?

von Stephan (stephan_h623)


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Ich würde das immer per Relais / Reed-Relais machen.
Widerstand zum bestehenden NTC damit parallel schalten. Widerstandswert, 
so groß wie möglich, dass es im Normalfall noch stabil funktioniert.
Einen Sprung um 30 Grad verkraftet die Steuerung sicher besser als einen 
kurzzeitigen "Fühlerbruch".

Wenn 1.2k passen ists vermutlich ein 5k NTC. Bei 10k-NTC wären 1.2k 
schon > 80 Grad.
Bei 30 Grad hat ein 5k-NTC 4k, bei 60 Grad 1.2k. Da würden 1.8k parallel 
reichen.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Tom schrieb:
> Ich habe eine Buderus Logamatic 2107. Neuerdings wird der Heizpatrone
> das Wasser im Pufferspeicher mit überschüssiger Energie erhitzt. Wenn
> der Brauchwasserspeicher der Heizung unter 50 Grad fällt, schalten sich
> Brenner und Umwälzpumpe zeitgleich ein, da die Temperatur im Kessel
> unterhalb einer gewissen Schwelle ist. Über ein 3-Wegeventil zieht sich
> die Pumpe das heiße Wasser vom Puffer, um das Brauchwasser zu erwärmen.
Na und, weshalb sollte man das ändern?
Funktioniert bei mir genau so. Die Heizung heizt das WW auf 48 - 58 Grad 
auf. Die ST auf 50 - 60 Grad. Solange ST reicht bleibt die Heizung aus. 
Erst wenn ST nicht mehr reich kommt wieder die Heizung dazu.
Klar, es wird nur das zugeheizt was die ST nicht geschafft hat.

von Tom (gerner)


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Rainer D. schrieb:
> Tom schrieb:
>> Ich habe eine Buderus Logamatic 2107. Neuerdings wird der Heizpatrone
>> das Wasser im Pufferspeicher mit überschüssiger Energie erhitzt. Wenn
>> der Brauchwasserspeicher der Heizung unter 50 Grad fällt, schalten sich
>> Brenner und Umwälzpumpe zeitgleich ein, da die Temperatur im Kessel
>> unterhalb einer gewissen Schwelle ist. Über ein 3-Wegeventil zieht sich
>> die Pumpe das heiße Wasser vom Puffer, um das Brauchwasser zu erwärmen.
> Na und, weshalb sollte man das ändern?
> Funktioniert bei mir genau so. Die Heizung heizt das WW auf 48 - 58 Grad
> auf. Die ST auf 50 - 60 Grad. Solange ST reicht bleibt die Heizung aus.
> Erst wenn ST nicht mehr reich kommt wieder die Heizung dazu.
> Klar, es wird nur das zugeheizt was die ST nicht geschafft hat.

Hä????


Mit der Pumpe läuft der Brenner an.
Das wird mit meinem Widerstand vermieden.
Habe mich für ein Relais (evtl. Reed) entschieden.
Besten Dank an alle, die konstruktiv etwas beigetragen haben. 😃

von Manfred P. (pruckelfred)


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Tom schrieb:
> Mit der Pumpe läuft der Brenner an.
> Das wird mit meinem Widerstand vermieden.

Meine kann sich im Frühjahr / Herbst nicht entscheiden, den Heizkreis 
aus zu lassen. Da habe ich, ohne µC, einen Drehschalter in die Leitung 
vom Außenfühler eingeschleift.

In der Leitung vom Warmwasserfühler habe ich einen Schalter, mit dem ich 
ihn einfach auftrenne, wenn ich mal ein paar Tage außer Haus bin. Die 
Regelung (Klöckner Logon) erkennt dann Fühlerbruch und heizt nicht.

Ich hatte das nicht wissenschaftlich diskutiert, sondern einfach 
ausprbiert.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Tom schrieb:
> Hä????

Etwas schwer von Begriff, oder wie?

von Tom (gerner)


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Rainer D. schrieb:
> Tom schrieb:
>> Hä????
>
> Etwas schwer von Begriff, oder wie?
Ja, das bin ich in der Tat.
Du hast vollkommen Recht.

Zugleich möchte ich aber beim Anlaufen der Pumpe, wenn das Brauchwasser 
kalt ist Öl einsparen, daher die Idee mit dem Widerstand.
Ich will den Brenner nicht jedes Mal mit anlaufen lassen bis das heiße 
Wasser des Pufferspeichers den Kessel durchströmt.
Entschuldige, bitte, dass ich deine Ausführung nicht verstehe.

Gruß Tom

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