Forum: Haus & Smart Home Sicherheit bei Garagentor-Handsendern von Hörmann (Rolling Code vs. BiSecure)


von Michael (michaelp75)


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Guten Abend.

Ich war heute im Baumarkt und habe mir Garagentore mit Antrieben von 
Hörmann angesehen. Ein Modell hatte den Handsender "RSC 2" mit einem 
nicht näher beschriebenen Rolling Code und ein anderes Modell den 
Handsender "RSC 4" mit "BiSecure", was von Hörmann wie folgt beworben 
wird:
"Dieser neue Standard ist bidirektional und mit 128 Bit verschlüsselt, 
was einen Fremdzugriff durch Dritte nahezu unmöglich macht. So 
verhindert die Verschlüsselung, dass Unbefugte die Codes auslesen und 
auf eigene Geräte kopieren könnten. Somit ist der BiSecur-Funkstandard 
deutlich sicherer, als der vormals von EcoStar genutzte 
433-MHz-Rolling-Code-Standard."

Laut meiner Recherche wurde wohl 2008 ein Rolling Code von Microchip mit 
der Bezeichnung "Keeloq" erfolgreich geknackt, aber womöglich ging es 
damals eher um Funkfernbedienungen bei Autos und es wurde dann 
anscheinend durch Keeloq Ultimate ersetzt.

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2024 und ich frage mich, wie sicher 
die heute im Handel erhältlichen Rolling Code Verfahren sind?
Hat jemand Informationen über das Rolling Code Verfahren der Handsender 
mit der Bezeichnung "RSC 2" bzw. über dessen Sicherheit?
Und was ist über BiSecure, dass es ja auch schon länger zu geben 
scheint, abgesehen von den Werbeversprechen bekannt?

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael schrieb:
> Werbeversprechen

Da steht ein Ferrari für 525.000 € oder ein Ford-T1 in der Garage?

Das Fenster hat dreifach Sicherheitsverglasung mit 
vierfach-Pilzverriegelung?

Die hintere Türe ist gepanzert und mit sieben Querstreben verriegelt?

Nichts davon, es steht nur ein schissiger Golf drin?

Also Denkapparat einschalten, Risikoabschätzung und zu dem Ergebnis 
kommen, dass der Code egal ist. Weitaus wichtiger ist, ob man nach 
x-Jahren noch Ersatz für einen defekten Handsender bekommen kann, wenn 
Hörmann keinen Bock mehr auf Service hat.

von Lu (oszi45)


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Egal ob 433 od. 800 MHz, wenn man die Fernbedienungen nur nebeneinander 
legen muss und einen Knopf drücken braucht, um sie zu kopieren. Dürfte 
ein Dieb leichtes Spiel haben. Eine zusätzliche Induktionsschleife vor 
dem Tor fände ich da schon etwas sicherer (abgesehen von mechanischen 
Mitteln).

von Dieter S. (ds1)


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Wenn man nur ein wenig mit einer Suchmaschine suchen würde dann hätte 
man u.a. diesen Treffer:

https://mirror.selfnet.de/CCC/congress/2017/slides-pdf/34c3-9029-uncovering_vulnerabilities_in_hoermann_bisecur.pdf

Den Vortrag dazu gibt es als Video.

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Manfred P. schrieb:
> Risikoabschätzung

Naja, wenn so ein System trivial zu knacken ist, und man sich so den 
Aufwand, Lärm, Auffälligkeit spart ein Fenster/Tür aufzubrechen und 
nichtmal Fingerabdrücke hinterlässt, ist es durchaus attraktiv dies 
auszunutzen, auch wenn nur ein Golf dahinter steht. Ein schnell und 
sicher geklauter Golf ist vielleicht besser als ein kompliziert und 
riskant geklauter BMW. Das ist Risikoabschätzung durch den Dieb!

Mit unsicheren Codes (vermutlich nichtmal Rolling Codes) fällt gerade 
Shimano unangenehm auf:

https://www.theverge.com/2024/8/14/24220390/bike-hack-wireless-gear-shifters

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