Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tiefsetzsteller zum Handy laden (12V - 5V)


von Chris (chris1510)


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Hi zusammen,

mal angenommen:
Ich möchte mit einer Autobatterie mein Handy mit USB-C-PD (bis zu 240W) 
laden.
Reicht es da, einen Step-Down-Wandler (12V auf 5V) zu verwenden, oder 
benötigt man eine Ladeelektronik, die vor das Handy geschalten wird?
Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob moderne Handyladegeräte mit einer 
Konstantspannung von 5V arbeiten oder ob die durchaus bei höheren 
Leistungen auch mal weiter rauf gehen.

Wenn dem so sein sollte: Gibt es Geräte, die nicht unbedingt für den 
Zigarettenanzünder sind, die das können? Die 240W sind nur eine 
Wunschvorstellung, 30W würden wohl auch reichen ;)


Es gibt ja durchaus solche geräte 
(https://www.amazon.de/gp/product/B0CTD84F3P/ref=ewc_pr_img_3?smid=A2CNHQ7IDQ1RVG&psc=1). 
Aber arbeiten die stur mit einer Ausgangsspannung von 5V oder sind die 
intelligent?

: Verschoben durch Moderator
von Klaus R. (klausro)


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Ein handelsüblicher Adapter vom Zigarettenanzünder auf USB/USB-C reicht 
i.A. da (so gut wie alle) Handys den Ladecontroller integriert haben.

von Michael B. (laberkopp)


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Chris schrieb:
> mal angenommen:
> Ich möchte mit einer Autobatterie mein Handy mit USB-C-PD (bis zu 240W)
> laden.
> Reicht es da, einen Step-Down-Wandler (12V auf 5V) zu verwenden, oder
> benötigt man eine Ladeelektronik, die vor das Handy geschalten wird?

USB-C verwendet Power Delivery. Dazu kommuniziert das Handy mit dem 
Ladegerät, welche Spannung das liefern soll, 5, 9, 15 oder 20V, also 
über und unter der KFZ Spannung, die zwischen 10 und 15V liegt mit 
Störungen bis +150 oder -150V.

Ein billiger step down tut es also nicht, dessen Eingang überlebt nicht 
das KFZ Bordnetz und er wandelt nicht nach PD Anforderung auf die 
gewünschte Spannung.

Nur mit 5V ohne PD zieht manches Handy heute nur 100mA was nur 
abgeschaltet zum aufladen reicht, weil es weniger als sein 
Stromverbrauch ist.

Dein Glück: es ist ein Standard, viele Anbieter liefern dir fertige 
Ladeadapter, du musst nichts basteln.

https://de.hama.com/tipps-und-beratung/laptop-computer-wissen/laptop-laden/was-ist-power-delivery

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Mittlerweile gibt es 20+ Ladestandards, einen davon braucht Dein Handy 
zum vernünftigen Laden.  Bei Aliexpress gibt es z.B. den SW3518 in 
Modulform, der beherrscht den größten Teil aller Protokolle.


https://www.aliexpress.com/item/1005007479218613.html

von Chris (chris1510)


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Klaus R. schrieb:
> Ein handelsüblicher Adapter vom Zigarettenanzünder auf USB/USB-C
> reicht
> i.A. da (so gut wie alle) Handys den Ladecontroller integriert haben.

Ich möchte gerne hinter dem Armaturenbrett 12V abgreifen (mit Kabeln, 
nicht mit Zigarettenanzünder) und von dort 2x auf eine 
Einbau-USB-C-Buchse gehen. Dabei möchte ich schnellladen...die standard 
Zigarettenanzünder-Dinger fallen also leider raus ;)

Michael B. schrieb:
> Chris schrieb:
>> mal angenommen:
>> Ich möchte mit einer Autobatterie mein Handy mit USB-C-PD (bis zu 240W)
>> laden.
>> Reicht es da, einen Step-Down-Wandler (12V auf 5V) zu verwenden, oder
>> benötigt man eine Ladeelektronik, die vor das Handy geschalten wird?
>
> USB-C verwendet Power Delivery. Dazu kommuniziert das Handy mit dem
> Ladegerät, welche Spannung das liefern soll, 5, 9, 15 oder 20V, also
> über und unter der KFZ Spannung, die zwischen 10 und 15V liegt mit
> Störungen bis +150 oder -150V.
>
> Ein billiger step down tut es also nicht, dessen Eingang überlebt nicht
> das KFZ Bordnetz und er wandelt nicht nach PD Anforderung auf die
> gewünschte Spannung.
>
> Nur mit 5V ohne PD zieht manches Handy heute nur 100mA was nur
> abgeschaltet zum aufladen reicht, weil es weniger als sein
> Stromverbrauch ist.
>
> Dein Glück: es ist ein Standard, viele Anbieter liefern dir fertige
> Ladeadapter, du musst nichts basteln.
>
> 
https://de.hama.com/tipps-und-beratung/laptop-computer-wissen/laptop-laden/was-ist-power-delivery


Aha! Ich dachte mir schon sowas in die Richtung. USB-C ist ja meines 
Wissens nur bis 5A genormt, viele Handys laden aber mit deutlich mehr 
als 25W, weshalb ja eine variable Spannung Pflicht ist.

Okay, es gäbe jetzt die einfache Möglichkeit, einen 12V-Handyladeadapter 
zu kaufen und den einfach hinters Armaturenbett zu werfen...Elegant ist 
es sicherlich nicht aber wohl die einzige Lösung ohne viel Bastelei :-D

von Harald A. (embedded)


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Einbau-USB-C Buchse: Du benötigst eine Buchse, auf der auch CC1, CC2, D+ 
und D- rausgeführt sind.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Okay, es gäbe jetzt die einfache Möglichkeit, einen 12V-Handyladeadapter
> zu kaufen und den einfach hinters Armaturenbett zu werfen...Elegant ist
> es sicherlich nicht aber wohl die einzige Lösung ohne viel Bastelei :-D

Keine Sorge! Da diese Teile so billig zusammengehustet sind gibt
es noch viel Raum zum basteln wenn das Ladegeraet mit den Stoerungen
im Boardnetz klar kommen soll, selber nicht den RAdioempfang verhindern 
darf, und eine lange Lebensdauer aufweisen soll. :-D

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Chris schrieb:
> USB-C ist ja meines
> Wissens nur bis 5A genormt, viele Handys laden aber mit deutlich mehr
> als 25W, weshalb ja eine variable Spannung Pflicht ist

USB-C nutzt ohne spezielle Kabel maximal 3 A. Kabel, die 5 A übertragen 
können, sind elektronisch gekennzeichnet (da ist ein kleiner Chip drin).

Mobiltelephone sind nicht die besonders großen Verbraucher, die über USB 
PD versorgt werden können, das sind eher Geräte wie Notebooks.

USB-PD in der ursprünglichen Variante sieht einige fixe Spannungspegel 
vor, die nach einer Verhandlung zwischen Gerät und Netzteil aktiviert 
werden. Das sind 9 V, 12 V, 15 V und 20 V.

Eine neuere Variante des Standards hat die maximale Spannung auf 48 V 
erhöht und erlaubt auch adaptive Zwischenwerte, dieser Standard ist aber 
noch relativ selten.

Dein Auto stellt keine stabilen 12 V zur Verfügung. Ohne aufwendige 
Schutzbeschaltung solltest Du das Bordnetz auf keinen Fall verwenden, 
sonst ist die Chance, daß Du Dein Smartphone grillst, zu groß.

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