Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Magnetfeld Topfmagnet


von Steven (muellermilch)


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Hallo zusammen,

in den 2 Bildern seht ihr das Magnetfeld eines Topfmagneten. Ist diese 
Darstellung soweit richtig und bleibt das Magnetfeld auch weiterhin so 
"komprimiert" bei weiterer Entfernung? Also egal wie weit entfernt, die 
Feldlinien landen immer in das Eisenstück zurück?

Desweiteren würde ich gerne wissen, da auf der Haftseite sowohl ein N 
und S Pol ist, ob auch eine Abstoßung am Eisenstück stattfindet, wenn 
ich einen entsprechenden Magneten ran halte. Also wenn das Eisenstück 
der den Topf darstellt, Nord ist, dann würde am Rand des Topfes mit 
einem Magneten der Nordseite eine Abstoßung stattfinden?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Steven schrieb:
> so "komprimiert" bei weiterer Entfernung

Topfmagnete haben ein sehr nahes dafür dort sehr starkes Magnetfeld.

In grösserer Entfernung ist ihr Magnetfeld sehr schwach verglichen mit 
gleichstarken Stabmagneten oder Scheibenmagneten, noch schwächer als ein 
Hufeisenmagnet.

2 Magnete zusammen verhalten sich wie die Addition beider Felder.

Anziehung erfolgt, wenn die Feldlinien dadurch viel widerstandsärmer 
werden können, dabei zählt Länge x Permeabilität, ein Weg durch Eisen 
bietet dem Magnetfeld also immer weit weniger Widerstand als ein Weg 
durch Luft.

Daher zieht ein Topfmagnet am besten eine Eisenplatte an, magnetischer 
Kurzschluss.

Noch besser geht ein andersrum gepolter gleichgrosser Topfmagnet, die 
Kraft addiert sich wird also doppelt so hoch.

Aber eine Fläche gleichmässiger Polarität (z.B. Scheibenmagnet Südpol) 
die teils auf dem inneren Kern (z.B. Nordpol) und teils auf dem Topf 
(dann Südpol) liegt ist doof.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Steven schrieb:
>ob auch eine Abstoßung am Eisenstück stattfindet,

Zwischen Magnet und Eisen gibt es nie eine Abstoßung,
immer nur Anziehung. Abstoßung gibt es nur zwischen
zwei Magnete, entweder zwischen N N Pole oder S S Pole.

>Also egal wie weit entfernt, die
>Feldlinien landen immer in das Eisenstück zurück?

Ja, die Feldlinien bilden immer einen magnetischen Kreis.
Die Feldlienien laufen natürlich nicht nur zum Rand
des Topfes, sondern auch hinten rum zur Rückseite.

von Steven (muellermilch)


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Danke!

Michael B. schrieb:
> Topfmagnete haben ein sehr nahes dafür dort sehr starkes Magnetfeld.
>
> In grösserer Entfernung ist ihr Magnetfeld sehr schwach verglichen mit
> gleichstarken Stabmagneten oder Scheibenmagneten, noch schwächer als ein
> Hufeisenmagnet.

Hmm, verstehe. Gilt das auch für eine Ummantelung z.B. mit Mu-Metall?
Also ein Topf ohne Boden. Ich würde gerne das Magnetfeld eines Magneten 
"komprimieren" quasis wie ein Strahl. Daher dachte ich an einen 
Topfmagneten, aber wenn dadurch die Kraft bei weiterer Entfernung mehr 
abnimmt als ein normaler Stabmagnet, ist das blöd.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Steven schrieb:
>Hmm, verstehe. Gilt das auch für eine Ummantelung z.B. mit Mu-Metall?

Du meinst totale Abschirmung? Dann können die Feldlinien ja
nicht nach außen. Die Feldlinien suchen sich immer den Weg
des geringsten magnetischen Widerstands, in diesen Fall
das Mu-Metall.

>Ich würde gerne das Magnetfeld eines Magneten
>"komprimieren" quasis wie ein Strahl.

Das geht nicht, die Feldlinien wollen immer in einen
Kreis laufen. Wenn du möchtest das die Feldlinien
möglichst weit im Raum laufen sollen must du einen
Stabmagnet nehmen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Steven schrieb:
> bleibt das Magnetfeld auch weiterhin so
> "komprimiert" bei weiterer Entfernung? Also egal wie weit entfernt, die
> Feldlinien landen immer in das Eisenstück zurück?

Alle Feldlinien, die "aus dem Magneten heraus" kommen, laufen auch 
wieder in ihn zurück. Jede Feldlinie ist geschlossen. Sagt die Physik.

Die Wirkung des Magnetfeldes ist aber nicht räumlich begrenzt. Im Vakuum 
reicht ein Magnetfeld unendlich weit. Es wird allerdings schwächer. In 
hinreichend großer Entfernung, wenn die Feldlinien näherungsweise einen 
Kreis bilden, mit den Quadrat der Entfernung.


Steven schrieb:
> Ich würde gerne das Magnetfeld eines Magneten
> "komprimieren" quasis wie ein Strahl.

Auf kurze Entfernungen kann man diamagnetische Stoffe verwenden, um 
Magnetfelder zu bündeln. Aber wenn dir sowas wie ein magnetischer 
Todesstrahl vorschwebt - vergiß es. Nicht in diesem Universum.

von Michael B. (laberkopp)


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Steven schrieb:
> Ich würde gerne das Magnetfeld eines Magneten "komprimieren" quasis wie
> ein Strahl.

Boh, wo warst du, als die anderen in Physik in der Schule aufgepasst 
haben.

Da du sicher nichts in dem Luftraum verändern willst, also z.B. 
Eisenstaub einbringen oder diamagnetische Rohre drumrum legen, bleibt 
nur, das den Magnetismus verursachende elektrische Feld durch den Raum 
zu schieben, dann bekommst du eine elektromagnetische Welle in der das 
Feld von alleine durch den Raum wandert  von deiner Quelle weg.

Du brauchst also an Stelle der magnetischen Spule als magnetische 
Antenne eine Antenne von der sich die elektromagnetische Welle ablösen 
kann, und dazu muss die Antenne zumindest so gross sein wie die Welle, 
und die Wellenlänge hängt von der Frequenz ab, du brauchst also 
Wechselstrom, für kleine Antennen hoher Frequenz.

Damit kannst du dann einen gerichteten elektromagetischen Strahl 
aussenden, siehe Radar, sogar beam forming betreiben. Im Endeffekt 
schiebt dabei das elektrische Feld das Magnetfeld vor sich her oder 
zieht es mit sich mit.

Aber nicht bei einem statischen Magnetfeld. Auch erhitzen bzw. unter 
Druck setzen der Luft im gewünschten Strahl bringt kaum was, selbst wenn 
das die magnetische Permeabilität etwas verändert. Am weitesten reicht 
ein Zylindermagnet breit wie hoch bzw. eine magmetisierte Kugel.

von H. H. (hhinz)


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Axel S. schrieb:
> Nicht in diesem Universum.

Hollywood ist in diesem Universum.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Hollywood ist in diesem Universum.

Berlin auch.

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