Forum: PC Hard- und Software Fritzbox 7950 WiFi 2,4GHz schlechter Empfang


von Steven T. (kampfwaffel)


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Nach dem mir die Verbindung zu meinen WiFi Steckdosen zum Großteil 
flöten ging, hatte ich nach einiger Recherche (unter anderem in diesem 
Artikel Beitrag "Fritzbox 7590 fiept") herausgefunden, 
dass es scheinbar ein Problem mit einigen 7590 Boxen gibt.
Bei mir ist es ein 2018er Modell (K)

Also hab ich den Spannungsregler kontrolliert und konnte auch 
feststellen, dass die 3,3V beim Boot zeitweise auf 4,5V sprangen.
Chips schrieb in dem Beitrag, dass man die Stromaufnahme der Frontends 
kontrollieren sollte. Ich kam auf gerade mal um die 5mA auf den 3,3V und 
ging somit davon aus, dass es nur der Schaltregler ist.
Ausgetauscht -> alles tutti. ABER... das 2,4GHz WiFi hat immer noch 
katastrophal schlechten Empfang. Somit ging ich davon aus, es hat die 
Frontends doch erwischt.

Nun habe ich eine gebrauchte 7590 (ebenfalls K) geschossen, deren 
Schaltregler in Ordnung ist und sehr saubere 3,3V in jeder Lebenslage 
rausgibt. Die Enttäuschung jedoch -> Der WiFi Empfang auf 2,4GHz Seite 
ist immer noch unter aller Kanone, kein Unterschied zur reparierten 
7590.

Nun habe ich mir eine 7590 AX V2 geliehen, bei der sind auf einmal alle 
Steckdosen mit hervorragendem Empfang da, ähnlich dem Empfang den ich 
vor Wochen noch mit meiner ursprünglichen Box hatte.

Ich bin jetzt ein wenig überfragt woran das noch liegen kann. Die 7590 
ansich sollte dem gewachsen sein, da ich bis vor 4-5 Wochen überhaupt 
keine Probleme mit den ganzen Smart-Kram hatte, alles hatte ausreichend 
Empfang und war immer erreichbar - und nun haben zwei unterschiedliche 
Boxen den selben schlechten Empfang.

Ich wäre somit sehr dankbar für Tipps wo ich am besten anfangen könnte 
nach Problemen zu suchen. Die Boxen habe ich alle identisch durch 
Übernahme der Konfiguration konfiguriert, die Einstellungen für WiFi und 
Co unterscheiden sich somit nicht, die Sendeleistung ist überall auf 
100%.

Die Position der Box macht auch keinen Unterschied, den Kanal habe ich 
auch schon mehrfach gewechselt. Verschiedene Netzteile ausprobiert, 
ebenfalls keine Besserung.
Die Stecker der Antennen kontrolliert und auch ob ich vielleicht die 
Antennen falsch gesteckt habe, sieht auch alles i.O. aus.
Die gebrauchte 7590 die ich gekauft habe wurde auch definitiv nicht 
repariert, keinerlei Spuren von getauschten Bauteilen.

von Peter K. (chips)


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Steven T. schrieb:
> Ich kam auf gerade mal um die 5mA auf den 3,3V und
> ging somit davon aus, dass es nur der Schaltregler ist.

soweit ich inzwischen rausgefunden habe, ist das kein sicherer Indikator 
für funktionierende Frontends;
es scheint mir so, dass zuerst die RX-Kanäle bei denen sterben;
Symptome: Ruhestrom ok, WLAN-Feldstärke mit Fritz-WLAN-App ok, die 
Fritzbox sieht aber andere Netzwerke gar nicht oder zu schwach;
erst wenn auch die TX-Seite stirbt, geht der Ruhestrom hoch und die 
Sende-Feldstärke ist schwach

von Lu (oszi45)


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Falls es wirklich am HF-Teil liegt, sehe ich weniger Hoffnung es wieder 
sauber hinzubiegen. Wahrscheinlich hätte ich eine Fritz-Repeater 2400 
zusätzlich an einem günstigen Ort angeschlossen.

von Steven T. (kampfwaffel)


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Peter K. schrieb:
> Symptome: Ruhestrom ok, WLAN-Feldstärke mit Fritz-WLAN-App ok, die
> Fritzbox sieht aber andere Netzwerke gar nicht oder zu schwach;
> erst wenn auch die TX-Seite stirbt, geht der Ruhestrom hoch und die
> Sende-Feldstärke ist schwach

Tatsächlich ist es genau das. Die Fritzbox zeigt mir nur noch den Punkt 
an, Empfangsstärke ist katastrophal - die Geräte finden die Box aber mit 
bestem Empfang, jedoch ist keinerlei Kommunikation drin, selbst anmelden 
klappt nicht.

Nun ist für mich aber unklar, warum die nicht defekte Fritzbox ebenfalls 
dieses Verhalten zeigt. Wie erwähnt wurde da definitiv nichts 
ausgetauscht, der Spannungsregler gibt eine richtig saubere Spannung 
raus, mit dem Scope hab ich selbst bei 100mV/Div kein relevanten 
Ripple/Rauschen sehen können und dennoch ist das Verhalten 1:1 
identisch.
Es deckt sich aber auf jeden Fall mit dem was ich von anderen gehört 
habe. Erst kein 2,4GHz WiFi mehr, dann FritzBox defekt.
Könnte es auch sein, dass gar nicht die Ursache, sondern das Symptom 
ist? Sterbende Frontends -> Schaltregler stirbt an Überlast. Und durch 
die zu hohe Spannung vermutet man, die ICs sterben vom Schaltregler.
Mir erscheint das ohnehin komisch, der Schaltregler erscheint mir für 
den Strom den ich da gemessen habe mehr als überdimensioniert.

Lu schrieb:
> Falls es wirklich am HF-Teil liegt, sehe ich weniger Hoffnung es wieder
> sauber hinzubiegen. Wahrscheinlich hätte ich eine Fritz-Repeater 2400
> zusätzlich an einem günstigen Ort angeschlossen.

Ich hab bereits neue Frontends bei Alibaba bestellt, tauschen ist also 
kein Problem. Ich will nur keine funktionierenden ICs austauschen und 
dann feststellen, dass es trotzdem nicht geht.

Daher erstmal die Überlegung was es sonst sein könnte. Aber Peter gibt 
mir hier wenig Hoffnung, dass eine der beiden überhaupt noch 
funktionierende Frontends hat.

Gast-WiFi und normales haben doch getrennte Frontends... Wie 
wahrscheinlich ist es denn, dass beide gleichzeitig sterben, wenn es 
nicht der Schaltregler war?...

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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Steven T. schrieb:
> Könnte es auch sein, dass gar nicht die Ursache, sondern das Symptom
> ist? Sterbende Frontends -> Schaltregler stirbt an Überlast. Und durch
> die zu hohe Spannung vermutet man, die ICs sterben vom Schaltregler.

nee, der Regler kann auch tote Frontends mit z.B. 1A noch locker 
versorgen, das ist keine Überlast; auch Kurzschluss am Ausgang steckt 
der locker weg;

Steven T. schrieb:
> Gast-WiFi und normales haben doch getrennte Frontends...

kann ich zwar nicht belegen, glaub ich aber nicht

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Art des WLAN ist rein logisch, technisch laufen "normales" und 
Gast-WLAN über die gleichen Frontends. Die haben nur verschieden 
ausgerichtete Antennen, um den Empfang zu verbessern. Technisch getrennt 
ist nur zwischen 2,4GHz und 5Ghz, beide Frequenzbereiche haben jeweils 
zwei WLAN-Frontends.

Edit: @Steven
Halte uns bitte auf dem Laufenden. Mich interessiert, wie Deine 
Reparatur endet. Ich habe auch noch eine alte Fritte 7590 aus 2017 mit 
defektem 2,4GHz WLAN. Die habe ich nur noch nicht aufgemacht weil mir 
zwischenzeitlich eine neue bzw. wesentlich neueres Baujahr (2021) in die 
Finger gefallen ist, aber evtl. versuche ich doch noch, die zu 
reparieren.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7735795 wurde vom Autor gelöscht.
von Steven T. (kampfwaffel)


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Peter K. schrieb:
> nee, der Regler kann auch tote Frontends mit z.B. 1A noch locker
> versorgen, das ist keine Überlast; auch Kurzschluss am Ausgang steckt
> der locker weg;

Ich glaube du hast mich missverstanden. Die Aussage in den meisten
Beiträgen, besonders von dir, ist dass die Schaltregler sterben und dann
die Frontends durch die Überspannung.
Nun habe ich hier eine defekte 7590 bei der der Schaltregler 100% in
Ordnung ist und keinerlei Überspannung verursacht - weder beim Update,
noch bei abgeschaltetem WiFi noch sonst irgendwie, maximal 3,31V.
Frontend scheint dennoch tot zu sein, das heißt für mich erstmal, dass
ich es Infrage stellen muss ob die Reihenfolge Schaltregler stirbt ->
Frontend stirbt ist oder Frontend stirbt -> Schaltregler geht kaputt
ist.

Ben B. schrieb:
> Technisch getrennt
> ist nur zwischen 2,4GHz und 5Ghz, beide Frequenzbereiche haben jeweils
> zwei WLAN-Frontends.

Ich hab mal ein Bild angehangen.

Meine Vermutung war, dass Gäste-WLAN und Haupt-WLAN getrennte Frontends
besitzt, da 2x2,4GHz drauf sind. Ich habe von WLAN auch nicht wirklich
Ahnung, von daher stochere ich hier nur so ein bisschen im Dunkeln mit
meinen begrenzten Recherche-Möglichkeiten.
Aber scheinbar ist es so, dass Gäste-WLAN und Haupt-WLAN ein und den
selben SoC haben, der einfach nur zwei Frontends hat, die je zwei
Antennen bedienen.
Dann frage ich mich aber dennoch, wie wahrscheinlich es ist, dass beide
Frontends sterben ohne, dass der Schaltregler defekt ist - oder hier
doch irgendwas anderes reinspielt.

Ben B. schrieb:
> Halte uns bitte auf dem Laufenden. Mich interessiert, wie Deine
> Reparatur endet.

Kann ich gern machen.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Steven T. schrieb:
> Meine Vermutung war, dass Gäste-WLAN und Haupt-WLAN getrennte Frontends
> besitzt, da 2x2,4GHz drauf sind.

Nein, das sind 2 Chains, Stichwort MIMO.

Steven T. schrieb:
> Aber scheinbar ist es so, dass Gäste-WLAN und Haupt-WLAN ein und den
> selben SoC haben, der einfach nur zwei Frontends hat, die je zwei
> Antennen bedienen.

Genau. Mit professionellen WLAN-APs kannst Du auch deutlich mehr SSIDs 
konfigurieren, die dann als getrennte Netze behandelt werden.

von Peter K. (chips)


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Steven T. schrieb:
> bei der der Schaltregler 100% in
> Ordnung ist und keinerlei Überspannung verursacht

da wäre ich mir nicht so sicher - der kann am Beginn des Verfalls schon 
anfangen mit Fehlverhalten, evt. unter Temperatur oder sporadisch oder 
bei Lastwechseln;
die paar hundert, die ich in den Fingern hatte, zeigten immer auf den 
MP1477 als Ursache; und wie defekte Frontends den Regler zum Spinnen 
bringen sollen, kann ich mir nicht vorstellen;
ich hab fast immer Sägezahn auf der RF-3,3V gesehen, mal wenig und mal 
heftig bis über 5V
-> kontrollier doch mal die RF-3,3V auf Ripple unter Temperatur.

zu den Frontends: die beiden für 2,4GHz sind mMn für die Streams - ich 
denke, die machen 2 Streams mit 160MHz Bandbreite oder 4 mit 80MHz;
man sieht es auch daran, dass je 2x RX und TX in ein Frontend gehen;
bei 5GHz sind es immer 4 Streams - 4 getrennte Frontends

von Steven T. (kampfwaffel)


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Das mit der Temperatur ist ein sehr guter Hinweis, ich kann den ja mal 
von außen mit Heißluft auf ~100°C bringen und schauen wie er sich 
verhält. Beim Testen kam die Box direkt aus dem Versand.

von Peter K. (chips)


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Temperatur hat mMn schon einen Einfluß, sonst würden die MP1477 in den 
FB7530 und Repeatern 1200 auch ausfallen - in der 7590 laufen die bei 
höheren Temperaturen;

btw - gegen die Theorie "Frontends killen die MP1477" spricht auch, dass 
auch die beiden anderen MP1477 für die 1,1V Core-VCC der WLAN-SOCs 
alleine sterben, nur nicht so häufig

von Steven T. (kampfwaffel)



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Peter K. schrieb:
> btw - gegen die Theorie "Frontends killen die MP1477" spricht auch, dass
> auch die beiden anderen MP1477 für die 1,1V Core-VCC der WLAN-SOCs
> alleine sterben, nur nicht so häufig

Das ist eigentlich das Totschlagargument.

Ich habe den Bereich um den Schaltregler jetzt mal auf so bis zu 85°C 
gebracht und dann die Box neugestartet.

Ich würde sagen der Regler ist betroffen. Im kalten Zustand sind es 
100mV/Div, im warmen ging ich dann schon auf 500mV/Div hoch. Spannung 
kurzzeitig 4,48V.

Dann werde ich mal, wenn die QFE1922 eintreffen beide austauschen inkl. 
der Schaltregler und sehen was sich zeigt.

Möchtest du noch irgendwelche Infos für deine Statistik haben? 
Datecodes, Seriennummern etc?

Edit: hab noch mal nach dem Abkühlen auf 500mV/Div gemessen. Sieht schon 
anders aus.

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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dann ist die Sache ja klar;

Steven T. schrieb:
> Möchtest du noch irgendwelche Infos für deine Statistik haben?
> Datecodes, Seriennummern etc?

nee, mache keine Statistik - nachher merkt man, dass genau die Daten 
wichtig sind, die man vergessen hat

von Alexander (alecxs)


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Interessant, ich wusste gar nicht dass es die gibt.

https://onlineshop.exchange-mobile-center.com/en/fritz-box-7950-ax.html

von Steven T. (kampfwaffel)


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Das ist quasi einfach die normale 7590 mit WiFi 6.

Die gibt es mittlerweile sogar schon in Version 2, aktuell ist 
allerdings nun die 7690, deren größte Veränderung WiFi 7 und ZigBee 
sind.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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WLAN-Antenne resp. deren Anschluss durch das Herumwühlen in den 
Fritzbox-Eingeweiden beschädigt ?!

von Steven T. (kampfwaffel)


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Die Lösung wurde bereits gefunden.

Der MP1477 für die 3,3V ist defekt, was sich aber nur bei warmen Zustand 
zeigt. Die dann teilweise viel zu hohe Spannung hat die WiFi-Frontends 
zerstört.
Chips wies daraufhin, dass zuerst RX stirbt, dann TX, weshalb alle 
Geräte die Fritzbox sehen, aber keiner eine Antwort von ihr bekommt.

Zuerst dachte ich der Fehler sei bei dieser nicht vorhanden, da die 
Spannung sehr sauber ist, wie man aber in einem der letzteren Beiträge 
von mir sehen kann, sind die 3,3V teilweise auf 4,8V gesprungen bei 
warmen Zustand.

Ich warte nun auf die Ersatz-Frontends und werde diese dann bei beiden 
Boxen tauschen und sehen ob sie dann wieder funktionieren.

: Bearbeitet durch User
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