Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTspice - Spannung und teil-invertierte Spannung erzeugen


von Sarah E. (meneymaus)


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Hallo zusammen,

man kann bei LTspice ja einstellen, dass eine Rechteckspannung zum 
Beispiel 3 ms 10 V abgibt und 7 ms soll sie 0 V abgeben. Die 
Periodendauer wäre dann 10 ms.

Nun möchte ich folgendes.
- U1 gibt 3 ms 10 V ab und dann 7 ms gibt sie 0 V ab.
- U2 gibt 3 ms 0 V ab und dann 7 ms gibt sie 10 V ab.

Immer wenn U1 eine Spannung abgibt, ist somit U2 null und immer wenn U1 
null ist, hat U2 den Wert, den vorher U1 hatte. Ist sozusagen 
teil-invertiert, es soll ja keine negative Spannung dabei rauskommen.

Wie kann man das am einfachsten mit LTspice lösen? Bisher nutze ich 
immer zwei Spannungsquellen die ich dann händisch nachstelle, aber ich 
habe mich gefragt ob das nicht auch einfacher geht.

Gruß Sarah

von H. H. (hhinz)


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U2 = 10 - U1

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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H. H. schrieb:
> U2 = 10 - U1

Das ist aber genauso Mist, die Konstante in der Formel müsste ja 
ebenfalls "händisch" nachgeführt werden und damit wäre das primäre Ziel 
des TO nicht erreichen, dass nur an einer Stelle was geändert werden 
muss.

Was man bräuchte, wäre also eine Formel, in der statt der Konstanten 10 
der eine Eckwert aus den Parametern der Rechteckspannungsquelle steht. 
Aber wie drückt man das aus?

Ein ähnliches Problem (Zugriff auf Parameter eines Bauteils) hatte ich 
auch schon mal, bin aber damals(tm) meiner Erinnerung nach zu keiner 
Lösung gelangt.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Grüß Euch, Sarah, Hinz und Observer.

Entweder mit Parametern  oder einer "behavioral voltage"  B, bei der man 
V=10-V(vo1) angeben kann (Groß- Kleinschreibung egal).
Beide im Anhang. Bei V2 habe ich alle Parameter bis auf Vinit und Von 
gleich gelassen, letztere sind vertauscht.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Ob S. schrieb:
> Was man bräuchte, wäre also eine Formel, in der statt der Konstanten 10
> der eine Eckwert aus den Parametern der Rechteckspannungsquelle steht.
> Aber wie drückt man das aus?

Als Parameter eben.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Torsten B. schrieb:

>  oder einer "behavioral voltage"  B, bei der man
> V=10-V(vo1) angeben kann (Groß- Kleinschreibung egal).

Naja, das ist ja auch bloß wieder die "Hinz-Lösung" mit der Konstanten. 
Aus Sicht des TO ändert das garnix. Er muß nach wie vor an zwei Stellen 
was ändern, die Änderung wird nur noch umständlicher.

> Entweder mit Parametern

Das ist schon eher interessant. Allerdings hast du hier ausgerechnet die 
beiden Parameter, um die es effektiv geht, gerade nicht behandelt. Gibt 
es dafür einen Grund?

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Das geht übrigens auch mit Widerständen:
Man kann ein Poti aus 2 Widerständen zusammensetzen, bei denen der Wert 
des zweiten (Gesamtwiderstand - der Wert des ersten) ist.
bei R1: {re1}
bei R2: r=10k-{re1}
Entweder man gibt es direkt am Widerstand mit r=10k-{re1} an,
oder man schreibt es in die Parameter-zeile  re2=10k-{re1} und man kann 
den R2-Wert mit {re2} oder r={re2} angeben.
siehe Anhang

von Marcel V. (mavin)


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Sarah E. schrieb:
> ...aber ich habe mich gefragt, ob das nicht auch einfacher geht.

Kann man das Problem nicht auch schaltungstechnisch lösen? Zum Beispiel 
mit einem Inverter. Der macht genau das:

Sarah E. schrieb:
> Immer wenn U1 eine Spannung abgibt, ist somit U2 null und immer wenn U1
> null ist, hat U2 den Wert, den vorher U1 hatte.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Jetzt war ich zu langsam mit dem Verbessern des Posts:
> Er muß nach wie vor an zwei Stellen was ändern,
> die Änderung wird nur noch umständlicher.
Nein, eine Stelle genügt, bei v(vo) wird die gerade aktuelle Spannung 
verwendet. Probier's aus.

> Allerdings hast du hier ausgerechnet die beiden Parameter,
> um die es effektiv geht, gerade nicht behandelt.
Ah, jetzt sehe ich, was Du meinst.
Du brauchst nur  to  ändern. Die Invertierung geschieht durch das 
Tauschen der beiden Spannungen Vinit und Von.

Oder welche Parameter meinst Du genau?

> oder man schreibt in die Parameter-zeile  re2=10k-{re1} und man
> kann den R2-Wert mit {re2} oder r={re2} angeben.
Das ist etwas sonderbar, nur bei den Widerständen möglich:
Wenn man das gewünschte direkt am R angibt, muss man, wenn es sich um 
eine Formel handelt, "r=" davorschreiben.
Wenn es nur ein Wert (direkt oder als Parameter {re2}) ist, kann man das 
"r=" weglassen.
mit r=... kann man auch eine Temperaturabhängigkeit einbauen und einen 
Temperatursweep durchführen.
Habe noch eine Datei mit temperaturabhängigem R angefügt.
r=5k+temp*temp   und  .dc temp -50 50 5
Temp wird in °C angegeben, default ist 27°C (300°K).
Will man eine Kelvin-Temperatur, muss man "kelvin" (=-273) subtrahieren.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Sarah E. schrieb:
> Wie kann man das am einfachsten mit LTspice lösen? Bisher nutze ich
> immer zwei Spannungsquellen die ich dann händisch nachstelle, aber ich
> habe mich gefragt ob das nicht auch einfacher geht.

Weiterhin zwei Spannungsquellen, aber parametrisiert. Also statt fester 
Werte in den jeweiligen Spice-Direktives der Quellen Parameter in "{ }" 
angeben. Die Parameter mit Formeln in .PARAM definieren.

Wie die gegenseitige Abhängigkeit, ausgedrückt durch Formeln, aussehen 
soll musst du wissen.

Lokale LTSpice .PARAM Hilfedatei dazu

<Benutzer-Home>/AppData/Local/Programs/ADI/LTspice/LTspiceHelp/param--us 
er-definedparameters.htm

Die Steigerung wäre dann .STEP um Variationen automatisch 
durchzuprobieren.

: Bearbeitet durch User
von Sarah E. (meneymaus)


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Danke für die Rückmeldungen. Ja, mit zwei Spannungsquellen und 
paramaterisiert bekommt man es hin. Aber insgesamt alles ein größerer 
Baustein, der die Schaltung unübersichtlich macht. Ein Inverterbaustein 
nutze ich bisher, aber dieser invertiert eben nur positiv negativ und 
setzt die Funktion nicht gleich 0.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Sarah E. schrieb:
> Danke für die Rückmeldungen. Ja, mit zwei Spannungsquellen und
> paramaterisiert bekommt man es hin.

Damit hast du also deine Lösung bezüglich des Bedienkomforts.

> Aber insgesamt alles ein größerer
> Baustein, der die Schaltung unübersichtlich macht.

Hä? Was ist daran "unübersichtlich"? Für verbesserte 
"Übersichtlichtkeit" kannst du doch die Spannungsquellen auch noch 
passend benennen und die ganzen Parameter der beiden Spannungsquellen in 
der Darstellung ausblenden. Noch mehr Übersichtlichkeit ist wohl kaum 
möglich.

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