News FreeCAD 1.0 RC, Android 15 für Raspberry Pi, VS Code-Plugin für RP2350 uvam


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Freunde der Embeddedsoftware dürfen sich auf neue Werkzeuge freuen - für den Raspberry Pi Pico gibt es ein Visual Studio Code-Plugin, Emteria bietet Android 15 für den Raspberry Pi an. STMicroelectronics erweitert derweil das TPM-Portfolio, während Freunde der Drohnen verschiedenen Lesestoff vorfinden.

Emteria – Android 15 für Raspberry Pi 5 verfügbar

Emteria bietet – siehe beispielsweise https://www.youtube.com/watch?v=v5gJ4X-zUD4 – einen bequemen und für Privatanwender kostenlosen Weg zur Ausführung von Android am Raspberry Pi an. Android 15 ist dabei unter Anderem ob der Unterstützung von 16KB-Pages relevant, die zu einer erheblichen Performancesteigerung führt.

Bildquelle: https://emteria.com/blog/android-15-on-raspberry-pi?

Unter der als Bildquelle genannten URL kündigt Emteria nun an, dass Android 15 für den Raspberry Pi 5 verfügbar ist – Unterstützung für den Raspberry Pi IV und den Pi 400 ist in Arbeit.

Bildquelle: Emteria

Raspberry Pi Pico – Plug-In für Visual Studio erleichtert Entwicklungsarbeiten

Obwohl der Raspberry Pi Pico insbesondere im Bereich Python bzw. Maker Medienaufmerksamkeit bekommt, gilt, dass die Plattform mittlerweile auch im kommerziellen Bereich mehr als nur Achtungserfolge einfahren konnte. Zwecks einfacherer Entwicklung stellt die Raspberry Pi Foundation im Marketplace unter der URL https://marketplace.visualstudio.com/items?itemName=raspberry-pi.raspberry-pi-pico eine Erweiterung zur Verfügung, die den Komfort bei der C-Entwicklung für den RP2xxx zu heben sucht.

Bildquelle: Autor

Im GitHub-Coderepositorium verspricht die Raspberry Pi Foundation ausserdem, dass sich das Werkzeug selbsttätig um das Herunterladen benötigter Toolchain-Komponenten und um die Bereitstellung des Raspberry Pi Pico-SDKs kümmert. Interessant ist ausserdem die folgende Passage, die einen an Cube und Co erinnernden Codegenerator anreisst. Zu beachten ist, dass es sich dabei derzeit allerdings um ein Single Shot-System handelt – nachträgliche “Produktpflege” an einem einmal realisierten Projekt unter Nutzung der grafischen Oberfläche ist nicht möglich:

1
Project Generator: Easily create and configure new projects with support for advanced Pico features like I2C and PIO. The generator targets the Ninja build system and allows customization during project creation.

Da der Autor derzeit reist und keine schnelle Internetverbindung zur Verfügung hat, folgt eine detaillierte Vorstellung – bei ausreichendem Interesse – in einem Folgeartikel. Um Leserkommentare wird in diesem Fall explizit gebeten.

FreeCAD – Release Candidate von Version 1.0 verfügbar

Das als Alternative für AutoCAD und Co vorgesehene FreeCAD hat vor wenigen Tagen die Ankündigung eines Release Candidates einer Version 1.0 des Programms vermeldet. Primäre Motivation ist dabei die Erweiterung der Nutzerschaft:

1
The intention behind making release candidates is to give them into the hands of a different demographic  users who usually stay away from unstable software yet are happy enough to try very nearly complete software and report issues they come across.
2
--- via https://blog.freecad.org/2024/09/10/the-first-release-candidate-of-freecad-1-0-is-out/

Wer das Programm selbst ausprobieren möchte, findet unter der URL https://github.com/FreeCAD/FreeCAD-Bundle/releases/tag/1.0rc1 fertige Binaries für alle weit verbreiteten Zielsysteme.

Arduino Cloud ab Sofort mit “collaborative editing”

Eines der wichtigsten Argumente “pro” onlinebasierten Editoren ist die von ihren Herstellern propagierte Möglichkeit, die gemeinsame Bearbeitung von Inhalten zu erleichtern. In der Arduino Cloud ist ab sofort, wie in der Abbildung gezeigt, ein ähnliches Feature implementiert.

Bildquelle: https://blog.arduino.cc/2024/09/17/you-can-now-work-in-collaboration-in-arduino-cloud/

Zu beachten ist allerdings, dass diese Funktion nur in vergleichsweise großen Ausbaustufen der Arduino Cloud zur Verfügung steht. Spezifischerweise ist die Einrichtung eines Shared Space erforderlich, wozu die Italiener folgendes anmerken:

1
Dont have a Shared Space? 
2
Visit our plans now and upgrade to a Pro or School plan depending on your profile and needs. If youre a student or an educator, you can also sign-up for a free trial now and start collaborating within Arduino Cloud Editor. 

TinyUSB – Version 0.17.0 verfügbar

Im Hause AdaFruit gibt es ebenfalls ein Update zu vermelden – der von Limor Frieds Frauen (Hat Tip an einen anonymen Leser für den Scherz) gewartete USB-Stack steht unter der URL https://github.com/hathach/tinyusb/releases in einer neuen Version zum Download bereit. Sowohl auf Seiten der Controller als auch auf Seiten der unterstützten Peripheriegeräte gibt es diverse Neuerungen: wer in seinem Embeddedsystem auf USB setzt, sollte der Software eine Chance geben.

sad-tf – Serieller Debugger für klassische Arduinos

Moderne Arduinos bringen Debuggerunterstützung mit: bei klassischen Varianten ist Serial.print der beste Freund des auf Fehlerjagd weilenden Entwicklers. Mit dem auf GitLab unter https://gitlab.com/arduino91/sad-tf/ bereitstehenden sad-tf gibt es nun eine Bibliothek, die das serielle Terminal um debuggerartige Funktionen erweitert. Neben konditionalen Breakpoints erlaubt das System das Exponieren “einfacher” Breakpoints, die nach dem im Snippet gezeigten Schema auch Variablenwerte exponieren können:

1
    // testing loop 1
2
    for (int i = 1; i <= 5; i++) {
3
      j = 2 * i;
4
     
5
      breakPoint.BPi(2, "i - int", &i, "j - byte", &j);
6
           
7
      breakPoint.BPl(2, "k - long", &k, "globalVar", &globalVar);
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    }
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10
    Serial.println(":END");

So die Breakpoint-Methode aktiviert wird, stoppt sad-tf die Programmausführung und wartet auf Kommandos – interessant ist, dass das System auch die Anpassung der Variableninhalte erlaubt.

STMicroelectronics – TPMs sind FIPS-140-3-Zertifiziert

Neben einem neuen STM32 gibt es auch im Bereich der Kryptomodule Zuwachs. Im Rahmen einer Pressemeldung verkünden die Francoitaliener, fortan auch nach FIPS-140-3 zertifizierte TPMs im Programm zu haben:

1
 STMicroelectronics kündigte heute die FIPS 140-3-Zertifizierung der TPMs (Trusted Platform Modules) vom Typ STSAFE-TPM an, bei denen es sich damit um die ersten standardisierten Kryptografiemodule mit dieser Zertifizierung handelt. 
2
Die neu zertifiziertem TPMs ST33KTPM2X, ST33KTPM2XSPI, ST33KTPM2XI2C, ST33KTPM2I und ST33KTPM2A bieten kryptografischen Schutz zur Einhaltung der sicherheitstechnischen und regulatorischen Anforderungen für kritische Informationssysteme. . . . Der unter der Bezeichnung STSAFE-V100-TPM vermarktete ST33KTPM2A stützt sich auf eine AEC-Q100-qualifizierte Hardwareplattform, wie sie für die Integration in Kraftfahrzeuge erforderlich ist. 
3
. . .
4
FIPS 140-3, die neueste Version der Federal Information Processing Standards (FIPS) für Kryptografiemodule, ersetzt die bisherige Fassung FIPS 140-2. Sämtliche FIPS 140-2-Zertifikate laufen plangemäß im September 2026 aus, kommentiert Laurent Degauque, Marketing Director, Connected Security bei STMicroelectronics. . . .

Drohnen: Motor, Marke Eigenbau

Die für Drohnen benötigten Elektromotoren werden gerne zugekauft – wer dies aus irgendeinem Grund nicht kann, wird am unten eingebundenen Video seine Freude haben.

Bildquelle: https://www.youtube.com/watch?v=1isqsi9h7c4

Qt – Analyse des Lizenzvertrages

Wer Qt im Embeddedbereich verwendet, wird über kurz oder lang mit verschiedenen Arten von FUD aus dem Hause Qt Company konfrontiert. Der Embedded-Softwareexperte Burkhard Stubert bietet unter https://burkhardstubert.substack.com/p/do-not-sign-the-qt-license-agreement eine Analyse der Qt-Lizenz, und gibt auch praktische Verhandlungshinweise für die Arbeit mit der Qt Company.

Lesestoff – Werkzeuge fürs Design hauseigener Chips

ElectronicDesign startet eine Serie von Artikeln, die Methoden zum (kosteneffizienten) Design von Chips vorstellen. Unter https://www.electronicdesign.com/blogs/nonlinearities/article/55140130/electronic-design-how-to-design-a-chip-for-under-1000-part-1-book-recommendations findet sich der erste Teil, der vor Allem lesenswerte Bücher vorstellt.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Mike J. (linuxmint_user)


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FreeCAD habe ich mir auch gerade herunter geladen. Die Version 0.21 
hatte Probleme, so dass mein Design nach dem Export im Slicer nicht 
richtig angezeigt worden ist. Mit der Test-Version 0.22 habe ich viel 
weniger Probleme, aber das Ding war dann doch manchmal abgestürzt.

Ich probiere das selbe Design noch mal mit dem RC 1.0 und hoffe dass ich 
nicht wieder das selbe Problem habe.

von Rudi (rudils)


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Die Tage habe ich ein neues PiPico Projekt angefangen. Das nun mit 
diesen neuen Tool ging. Zunächst ging schnell und gut. Beim debuggen 
jedoch hat es  gehakt. Ist stelle fest, dass eine Lib fehlte, die ich 
vorher nicht brauchte. Ich habs dann gefunden:

Was ist libftdi1-2

    Diese Bibliothek könnte mit FTDIs FT232BM, FT245BM, FT2232C, 
FT2232D, FT245R kommunizieren. USB-Chips vom Typ FT232H und FT230X aus 
dem Userspace. Es verwendet libusb 1.0 mit den Chips kommunizieren.
Zu den Funktionalitäten gehört die Möglichkeit, die Chips standardmäßig 
zu verwenden Modus, im Bitbang-Modus und zum Lesen oder Schreiben des 
seriellen EEPROMs.

von Christoph M. (mchris)


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>Drohnen: Motor, Marke Eigenbau
> https://www.youtube.com/watch?v=1isqsi9h7c4

Im Video sieht es so aus, als wenn er zwar den Stator mit einzelnen 
Blechen baut, diese aber nicht voneinander isoliert sind. Das nützt also 
nichts, um die Wirbelströme zu verringern.

von Manfred F. (manfred_f)


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Hmm. Freecad habe ich schon jahrelang nicht mehr benutzt, weil die das 
Toplogical Naming Problem über gefühlt Jahrzehnte nicht fixen konnten 
oder wollten. Ist das nun mittlerweile gefixt? Dann könnte man es ja 
nochmal versuchen...

von Max (max_u)


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Manfred F. schrieb:
> Freecad habe ich schon jahrelang nicht mehr benutzt, weil die das
> Toplogical Naming Problem über gefühlt Jahrzehnte nicht fixen konnten

Das ist eines der großen Verbesserungen von 1.0! Toponaming ist massiv 
viel besser als vorher.

Es gibt jetzt auch einen integrierten Assembly WB, der IMO ausreichend 
gut funktioniert.

Und es gibt noch viele weitere Verbesserungen.

1.0 ist wirklich massiv viel besser als noch die Entwicklerversionen von 
vor einem Jahr. Dennoch werden sich vermutlich wenige Nutzer 
kommerzieller CAD Systeme zum Umstieg bewegen lassen.

Es gibt inzwischen übrigens eine Firma (Ondsel), die einen eigenen 
Freecad Fork herausgibt (mit Ondsel Cloud, yeah!) und viel davon auch 
upstreamt. Der Assembly WB z.b. ist von denen. Das gibt momentan einen 
guten Boost in der Entwicklung.

von Thomas W. (dbstw)


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Ich hatte mir zwei Picos (rp2040, einen mit WLAN-Modul, der andere ohne 
WLAN) gekauft. Und natuerlich habe ich das Raspberry Pi Pico – Plug-In 
für Visual Studio runtergeladen (August 2024, Version 1.93). Alles was 
ich jetzt schreibe, gildet nur fuer den rp2040 und rp2040 + WLAN!

Das Programmieren des Picos entweder via Laufwerk (sobald der Pico am 
USB-Anschluss bestromt wird, wird ein Massenspeicher angezeigt) oder mit 
der PicoProbe (ein Debugger oder ein zweiter Pico). Das funktioniert 
sehr gut (Flash beschreiben und Debugging funktioniert sehr gut). Die 
Fundation schlaegt einem natuerlich einen RaspberryPi als Debugger vor.

Das Build-System ist CMake und Ninja. Die Auswahl-Moeglichkeiten beim 
Projekt-Start sind eingeschraenkt (beim Anlegen des Projektes kann man 
z.B. SPI oder I2C-Unterstuetzung auswaehlen). Nach Auswahl werden alle 
notwendigen Include-Files eingebunden und erstellt eine grobe 
main-funktion bei der die HW initialisiert ist.

Und ja, es wird alles automatisch eingebunden (gute Internet-Verbindung 
notwendig). Und Code-Completion ist natuerlich auch da.

Das ist das Positive: Schlecht finde ich dass, wenn ich Umgebung [z.B. 
jetzt brauche ich noch SPI] aendern muss in die Untiefen von cmake 
eintauchen muss und intensives Manual-Studium benoetige. Liegt auch 
daran, dass ich mit cmake und Ninja bisher nix zutun hatte.

Man kann die RP2040 auch "per Hand" programmieren (Ohne die 
"Pico-Extension": Haekel Dir eine Makefile, Compiler und der Linker, der 
die UF2-Files erstellt, ist auch da). Da hilft auch VisualStudio (die 
Extension fuer C/C++-Programming), aber man muss schon recht viel lesen. 
Dann kann den rp2040 auch Bare-Metal programmieren.

Fazit: Diese Extension ist nicht so schlecht fuer die beruehmten ersten 
Schritte, es kommt natuerlich nicht an richtigen IDE (z.b. STM32-Cube) 
ran (ist vermutlich auch nicht die Zielgruppe).

Wer will, kann auch einen Arduino-Core auf dem rp2040 installieren, mit 
den ueblichen Bibliotheken.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Man kann die RP2040 auch "per Hand" programmieren (Ohne die
> "Pico-Extension": Haekel Dir eine Makefile, Compiler und der Linker, der
> die UF2-Files erstellt, ist auch da).

Das kann man machen, ich nutze natuerlich auch Makefiles und vor allem 
eigene Libaries weil ich den aufgeblasen Mist nicht mag den die im 
Original verwenden.

Man kann auch UF2 erzeugen und drauf kopieren. Das ist vermutlich fuer 
einmalige Installation von Leuten die noch nicht viel gemacht haben okay 
und bequem. Aber zum entwickeln ist es natuerlich ein Schmerz im Arsch. 
Niemand will da jedesmal ein UF2 draufkopieren. Ich nutze daher einfach 
einen aktuellen J-Link.
Damit ist das Dingen dann wie jeder andere Controller der letzten 
20Jahre nutzbar und nicht wie so ein veganes Hipsterzeug. :-D

Vanye

von Benedikt M. (bmuessig)


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FreeCAD hatte ich mal vor etwa zwei Jahren ausprobiert, bevor ich von 
SolidWorks zu Alibre gewechselt bin. Die Erfahrung war nicht gut und die 
UX wirklich unbrauchbar.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die Erfahrung war nicht gut und die UX wirklich unbrauchbar.

Die Erfahrung teile ich. Aber vielleicht wird ja alles besser.
Wenn es also mal jemand testen und berichten mag? .-)

Vanye

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