Liebes Forum, ich weiß, das Thema kommt in vielen Beiträgen immer wieder hoch, trotzdem erhoffe ich mir Feedback von erfahreneren Experten, als ich es bin. Ich habe die Aufgabe 4 vorhandene PT100 Sensoren auszuwerten. Der Temperaturbereich soll -20 bis +75°C abdecken, Genauigkeit 0.5°C, Auflösung 0.1°C. Die Messstellen sind ca. 20-25m entfernt. (Dafür habe ich die 3-Leiter Variante vorausgesetzt). Ich habe nun auf Basis von Forumsbeiträgen & Schaltungstechnik Literatur diese Schaltung dimensioniert und simuliert. Nun erhoffe ich mir Feedback ob das auch in der Praxis funktionieren kann. Ich habe mich auch mit der ratiometrischen Messung befasst, endet aber wohl in einem verhältnismäßig teuren Sigma-Delta 24Bit ADC und ich möchte vorher verstehen, welche Nachteile mein Lösungsansatz (adaptierte Sensorverstärkerschaltung) hat. Folgende Eckparameter möchte ich noch erwähnen: 1. die 3V3 Referenz würde ich mit einem MCP1501-33 erzeugen. Diese soll die PT100 Sensoren versorgen und zugleich auch die ext. Referenzspannung des ADCs sein. 2. Beim ADC hätte ich an einen 12bit ADC (MCP3208) gedacht und würde an einem der Eingänge die 3V3 Referenz über einen Spannungsteiler (z.b. 100/1000) mit messen, um die Schwankungen herausrechnen zu können. 3. Messwerte Abfragen über SPI an einen ATtiny wo ich auch die Leitungswiderstände kompensieren würde, indem ich die entsprechende Leitungslänge mittels Parameter mitgebe. 4. Mir ist bewusst dass durch den PT100 ~ ca. 2,7mA fließen, allerdings nicht, welchen Impact (außer höhere Verlustleistung am Messwiderstand) das schlussendlich hat. Wird der Messfehler signifikant höher? Praxiswerte würden mir hier sehr helfen. 5. Der valide Messbereich liegt zwischen 92 und 130 Ohm, was dem Temperaturbereich entspricht, und in einer Ausgangsspannungsbereich des OPVs von 75mV - 2,819V resultiert - demnach lande ich bei ~2,9mV/0,1Grad. Bei einer 12bit ADC Auflösung sollte ich rechnerisch 805µV Intervalle erhalten, somit auch ok, richtig oder falsch? 6. Sollte ich bei dieser Leitungslänge Filterbeschaltungen andenken? Evtl. auch ESD/Transienten Schutz, wenn die Sensoren im Dachbereich/Außenbereich eingesetzt werden? Gibt es da Erfahrungswerte aus der Praxis? 7. Alle Widerstände würde ich mit 0.1% Toleranz vorsehen. 8. Wo müsste ich hier sinnvollerweise Abgleichstellen vorsehen? Hier fehlt mir einfach die praktische Erfahrung. Freundliche Grüße, Michael
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> Die Messstellen sind ca. 20-25m entfernt. Es gibt Anwendungen da braucht man sowieso potentialfreiheit, bei anderen geht es vielleicht auch ohne, aber alleine obiges waere fuer mich schon ein Grund jeden Sensor potentialfrei auszufuehren. > 6. Sollte ich bei dieser Leitungslänge Filterbeschaltungen andenken? > Evtl. auch ESD/Transienten Schutz, wenn die Sensoren im > Dachbereich/Außenbereich eingesetzt werden? Gibt es da Erfahrungswerte > aus der Praxis? Selbstverstaendlich solltest du dir da ernsthaft gedanken machen wenn du 25m lange Antennen an deine Elektronik anschliesst die jede Stoerung auffangen oder abstrahlen und alles an ESD in deinen Controller leiten! Vanye
Michael S. schrieb: > die 3V3 Referenz würde ich mit einem MCP1501-33 erzeugen. Diese soll die > PT100 Sensoren versorgen und zugleich auch die ext. Referenzspannung des > ADCs sein. Damit wird es ratiometrisch. Michael S. schrieb: > Beim ADC hätte ich an einen 12bit ADC (MCP3208) gedacht -20 bis +75 in 0.1 GradC Schritten erfordert nur 10 bit. Michael S. schrieb: > Messwerte Abfragen über SPI an einen ATtiny wo ich auch die > Leitungswiderstände kompensieren würde, indem ich die entsprechende > Leitungslänge mittels Parameter mitgebe. Häh, ich dachte, du nutzt 3-Leiter. Dabei sollte der Leistungswiderstand automatisch irrelevant sein. Michael S. schrieb: > Mir ist bewusst dass durch den PT100 ~ ca. 2,7mA fließen, allerdings > nicht, welchen Impact (außer höhere Verlustleistung am Messwiderstand) > das schlussendlich hat. Wird der Messfehler signifikant höher? Pt100 sollte 0.1V abbekommen, bei dir sind es 0.27V. Wenn es nicht die kleinsten freifliegend in Luft sind, sondern mit einem Gegenstand thermisch verbundene, sollte der Messstrom nicht zu Fehler über 0.5 GradC führen. Deine Schaltung benötigt aber genaue und temperaturstabile Widerstände und davon 28 Stück a 0.1%. Michael S. schrieb: > Sollte ich bei dieser Leitungslänge Filterbeschaltungen andenken? Man kann auch in Software filtern. Ich würde
1 | +5V +5V |
2 | | | |
3 | 4k7 +-------+ |
4 | | | | |
5 | | +-|CH1+ | |
6 | |/ | | |
7 | Pt100 | | |
8 | |\ | | |
9 | | +-|CH1- | |
10 | | | | |
11 | | +-|CH2+ | |
12 | |/ | | |
13 | Pt100 | | |
14 | |\ | | |
15 | | +-|CH2- | |
16 | | |MCP3424| |
17 | | +-|CH3+ | |
18 | |/ | | |
19 | Pt100 | | |
20 | |\ | | |
21 | | +-|CH3- | |
22 | | | | |
23 | +---|CH4+ | |
24 | | | | |
25 | 100R | | |
26 | | | | |
27 | +---|CH4- | |
28 | | +-------+ |
29 | | | |
30 | GND GND |
aus https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32 nutzen mit passendem ADC (10 Kanäle mit 12 bit oder 5 Differenzkanäle) für Sensoren, die Leute nutzen inzwischen gern einen uC mit eingebautem ADC weil das billiger ist.
Michael B. schrieb: > Häh, ich dachte, du nutzt 3-Leiter. Dabei sollte der Leistungswiderstand > automatisch irrelevant sein. Ja der Fehler wird irrelevant, aber der Offset der Ausgangsspannung verschiebt sich mit steigendem Widerstand nach oben. Daher messe ich bei 10m Leitungslänge eine andere Spannung als bei 25m. Auch wenn die PT100 Temperatur gleich ist. Oder liege ich falsch? Diese Offsetkorrektur würde ich dann eben in SW vornehmen. - Sonst bräuchte ich überall 25m Leitung, auch wenn eine Messstelle auch mal nur 10m weit weg wäre... Michael B. schrieb: > https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32 Überlege ich mir mal durch, danke.
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