Forum: Offtopic ICs früher wirklich so schlecht bedruckt?


von Bri (bri)


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Kann das wirklich ein original IC von General Instrument von 1980 sein? 
Wurden die damals wirklich so schlecht bedruckt? Oder ist das ein Fake?

Das General Instrument Logo sieht im Katalog von 1977 so wie auf dem IC 
aus und wurde dann wohl später in "GI" geändert.

: Verschoben durch Moderator
von Jörg R. (solar77)


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Bri schrieb:
> Kann das wirklich ein original IC von General Instrument von 1980
> sein? Wurden die damals wirklich so schlecht bedruckt?

Bedruckt? Das sieht eher aus wie von Hand beschriftet.

von Michael B. (laberkopp)


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Bri schrieb:
> Kann das wirklich ein original IC von General Instrument von 1980 sein?

Ja.

von Holger R. (holgerr)


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Bri schrieb:
> Wurden die damals wirklich so schlecht bedruckt? Oder ist das ein Fake?

Ich denke heute werden Halbleiter schlechter bedruckt.
Hellschwarzer Druck auf dunkelschwarzen Körper.

HolgerR

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Holger R. schrieb:
> Ich denke heute werden Halbleiter schlechter bedruckt.
"Bedrucken" an sich ist seltener geworden.
Eher sowas wie Lasergravur und damit hat man eben meist Schwarz in 
Schwarz.

von H. H. (hhinz)


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Jörg R. schrieb:
> Bedruckt? Das sieht eher aus wie von Hand beschriftet.

Siebdruck, und die Vorlage wurde in der Tat von Hand erstellt.

von H. H. (hhinz)


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Arduino F. schrieb:
> Holger R. schrieb:
>> Ich denke heute werden Halbleiter schlechter bedruckt.
> "Bedrucken" an sich ist seltener geworden.
> Eher sowas wie Lasergravur und damit hat man eben meist Schwarz in
> Schwarz.

Dafür abriebfest.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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H. H. schrieb:
> Siebdruck
Glaube ich nicht.
Sieht eher wie Tampondruck aus.

von H. H. (hhinz)


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Arduino F. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Siebdruck
> Glaube ich nicht.
> Sieht eher wie Tampondruck aus.

Ist ja nur eine Variante des Siebdrucks.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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H. H. schrieb:
> Ist ja nur eine Variante des Siebdrucks.


Och nöö...
Tiefdruck!

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Arduino F. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Ist ja nur eine Variante des Siebdrucks.
>
> Och nöö...
> Tiefdruck!

In der Tat. Jetzt muss ich schauen, wie das Druckverfahren heißt, das 
ich bisher als Tampondruck angesehen hatte.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Jetzt weiß ich wieder, woher ich den Chip kenne, aus dem Elekterminal:
https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-198212/46636
Muss mal nachschauen ob meiner auch so aussieht.

Der ist schon längst durch ein Eprom ersetzt, das auch Kleinbuchstaben 
enthält. Aber irgendwo muss er noch vergraben sein.

Digikey bietet den noch an, von Rochester hergestellt, GI gehört heute 
zu Microchip. https://www.datasheetarchive.com/?q=ro-3-2513

Der Videogenerator daneben hat auch schon Museumswert:
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_sff96364.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Thomson_EF936x
Ich kenne "SFF" noch unter dem Namen Secosem:
http://www.i1epj.ham-radio-op.net/files/SFF96364-800dpi.pdf

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stk)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Digikey bietet den noch an, von Rochester hergestellt

Rochester bietet die noch auf dem Digikey Marktplatz an.
Das können alte eingelagerte ICs sein, aus alten eingelagerten Wafern 
neu produzierte ICs oder komplett neu hergestellete ICs.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Arduino F. schrieb:
> Tiefdruck!

Shenzhen ist wohl ein permanentes Tiefdruckgebiet? :)

: Bearbeitet durch User
von Christoph Z. (rayelec)


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Diese historischen Chips erkennt man oft an ihren firmenspezifischen 
Fonts und Druckfarben. Alte Hasen erkennen so wiederaufbereitete Chips 
vom lieben Chinesen schon 10km gegen den Wind. Den alten Look kann man 
nicht gut genug fälschen.

von Marcel V. (mavin)


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Michael B. schrieb:
> Ja

Da sind ja die damaligen Grabinschriften von Hand noch geradliniger in 
Stein gemeißelt worden, als der heutige IC-Aufdruck.

von (prx) A. K. (prx)


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Marcel V. schrieb:
> Da sind ja die damaligen Grabinschriften von Hand noch geradliniger in
> Stein gemeißelt worden, als der heutige IC-Aufdruck.

Hätte man für ICs die Preise von Grabsteinen verlangt, würden wir heute 
noch den Rechenschieber verwenden.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Jetzt weiß ich wieder, woher ich den Chip kenne, aus dem Elekterminal:
> https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-198212/46636
> Muss mal nachschauen ob meiner auch so aussieht.

Im Apple war er auch drin, bis zur Rev 4 PCB. Danach kam ein 2316, den 
man durch einen 2716 mit Kleinbuchstaben ersetzen konnte.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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(prx) A. K. schrieb:
> Hätte man für ICs die Preise von Grabsteinen verlangt, würden wir heute
> noch den Rechenschieber verwenden.

Stellt sich die Frage, weshalb Apple iPhones herstellt und nicht 
Grabsteine... sorry, mir ist heute so wie am Freitag.

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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seid doch froh, wenn das von den ICs wenigstens
nicht weg gewischt werden kann.

Wenn ich da so an diverse Röhren denke...

von Al. K. (alterknacker)


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(prx) A. K. schrieb:
> Rechenschieber
Ist das korrekt?

MfG
alterknacker

von (prx) A. K. (prx)


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Al. K. schrieb:
>> Rechenschieber
> Ist das korrekt?

Ich hatte noch gelernt, damit umzugehen.

von Al. K. (alterknacker)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich hatte noch gelernt, damit umzugehen.

Wie Jeder in der DDR vor 50/60 Jahren.
Der Rechenstab hatte sehr viele Funktionen,man
musste nur damit umgehen können.
Überschlagsrechnen musste man aber trotzdem beherrschen, was leider
in den letzten Jahrzehnten bei den Schülern nicht mehr gefordert wird.

MfG
alterknacker

von Bri (bri)


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Danke für die Infos.

Ich dachte auch, dass die wie von Hand beschriftet aussehen. Aber die 
Chinesen würden die wohl eher ordentlich bedrucken als jeden einzeln zu 
beschriften. :-)

Ich habe mir drei bestellt und werde die dann gleich testen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich fand General Instruments immer eine merkwürdige Firma. Geniale 
Bausteine (denkt an die ganzen Taschenrechner ICs oder die Videospiel 
Chips) aber bedruckt im Sandkasten des Sohnes des Firmengründers mit 
Kartoffelstempel :-P

von J. S. (jojos)


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Al. K. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Ich hatte noch gelernt, damit umzugehen.
>
> Wie Jeder in der DDR vor 50/60 Jahren.


Nur auf Rechtschreibung wurde da wohl kein Wert gelegt.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich war zu DDR Zeiten der letzte Durchgang, der mit Rechenschieber 
unterrichtet wurde. Die Jahrgänge nach uns durften dann Taschenrechner 
verwenden.
Wobei ich den Rechenschieber hasste. Der Ablesefehler war mir da zu 
groß. Da ich im schriftlichen Rechnen recht fix war, machte ich das so.

von Al. K. (alterknacker)


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J. S. schrieb:
> Nur auf Rechtschreibung wurde da wohl kein Wert gelegt.
Kleine Provokation eines Trolls....,anders geht es bei dir nicht mehr.

Eine Drei reicht immer, aber von 1-5.
DDR Zensuren.

Warst du nicht derjenige welcher die hirnrissige Idee hatte,  den DDR 
Begriff hier im Forum zu verbieten?

MfG
alterknacker

: Bearbeitet durch User
von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Ich fand General Instruments immer eine merkwürdige Firma. Geniale
> Bausteine (denkt an die ganzen Taschenrechner ICs oder die Videospiel
> Chips) aber bedruckt im Sandkasten des Sohnes des Firmengründers mit
> Kartoffelstempel :-P

Quelle?

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias S. schrieb:
> Ich fand General Instruments immer eine merkwürdige Firma

Heute heisst der Laden Microchip Technology Inc. und stellt den PIC und 
alles mögliche andere her.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Quelle?

Zu den genialen Bausteinen habe ich ein Datenbuch von 1977 von GI, indem 
die Legenden alle beschrieben werden. Vom CF-597 Taschenrechner IC bis 
zum AY-8500 Single Chip Videospiel.
Den Kartoffelstempel habe ich geraten.

Michael B. schrieb:
> Heute heisst der Laden Microchip Technology Inc

Und sie haben das Drucken/Lasern gelernt :-P

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Und sie haben das Drucken/Lasern gelernt :-P

Nö. Outsourced. Die Kartoffeln wurden zu teuer. :)

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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(prx) A. K. schrieb:
> Marcel V. schrieb:
>> Da sind ja die damaligen Grabinschriften von Hand noch geradliniger in
>> Stein gemeißelt worden, als der heutige IC-Aufdruck.
>
> Hätte man für ICs die Preise von Grabsteinen verlangt, würden wir heute
> noch den Rechenschieber verwenden.

Und ein Grabstein ist auch um ein zehntausendfaches Größer als ein IC...

Al. K. schrieb:
> Überschlagsrechnen musste man aber trotzdem beherrschen, was leider
> in den letzten Jahrzehnten bei den Schülern nicht mehr gefordert wird.

Braucht auch heute kein Mensch mehr im Kopf zu beherrschen, genauso 
wenig wie man heute noch wissen muss wie man eine Öl-Lampe richtig 
befüllt und anzündet.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rene K. schrieb:
>> Überschlagsrechnen musste man aber trotzdem beherrschen, was leider
>> in den letzten Jahrzehnten bei den Schülern nicht mehr gefordert wird.
>
> Braucht auch heute kein Mensch mehr im Kopf zu beherrschen,

Ich bedauere Dich.

von Al. K. (alterknacker)


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Manfred P. schrieb:
> Ich bedauere Dich.

Ich auch...

MfG
alterknacker

P.S.

Gewichte,Größen oder Entfernung schätzen, da hört es ganz auf.

: Bearbeitet durch User
von Bri (bri)


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Ich habe nun drei von den ICs bestellt und bekommen. Der Test mit einem 
Arduino war erfolgreich. Der Inhalt stimmt. Stromaufnahme stimmt auch. 
Schleifspuren gibt es keine. Es sind also mit großer Wahrscheinlichkeit 
originale ICs von GI.

Und die sehen wirklich aus wie von Hand bedruckt :-D
Jeder ein klein wenig anders und schief. Sowas hab ich vorher noch nicht 
gesehen.

von Marcel V. (mavin)


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Bri schrieb:
> Und die sehen wirklich aus wie von Hand bedruckt :-D
> Jeder ein klein wenig anders und schief.

Die zusätzlichen massiven Lohnkosten für das händische aufmalen der 
einzelnen Symbole und Buchstaben, von vielen fleißigen Händen, werden 
natürlich auf den Endkunden abgewälzt.

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Schlecht?
Dann schau dir mal einige der "modernen" Beschriftungen (ich sage extra 
nicht Druck) an.
Einige Hersteller bringen es fertig, dass die Beschriftung nur unter 
ganz bestimmte Lichteinfallswinkel, in der Praxis meist mit einer LED 
Taschenlampe realisiert, zum Entziffern sind.
Das sowas nicht generell mit den Lasern verbunden ist, zeigen aber 
Beispiele wo die gelaserte Beschriftung sehr gut zu lesen ist...

Des Weiteren produzieren sie teilweise eine Schrift, die, obwohl öfter 
gestochen scharf und vom Grundsatz klar zu erkennen, nur sehr schwer zu 
lesen ist - z.B. eine "8" (oder eben auch nicht?), die aus eine normalen 
und gespiegelten 3 zusammengesetzt zu scheinen ist, Zeichen die ähnlich 
-aber eben auch nur ähnlich den Unendlickkeitszeichen sind und keinerlei 
erkennbaren Sinn haben, und das sind noch die irgendwie "erkennbaren" 
Zeichen  usw.

Nein gerade die ganz alten Beschriftungen der "großen" DIL ICs sind 
hervorragend zu lesen und auch nach über 50 Jahren als eher vorbildlich 
zu bezeichnen.
Nun ja damals kosteten ICs generell auch mehr (bitte keine 2024 FPGA 
Birnen mit 741 Äpfel aus dem Jahr 1971 vergleichen) und der 
Kostenaufwand für die Beschriftung hatte somit weniger Anteil.

Insgesamt ist die "alte" Beschriftung für mich ein Augenschmaus und ein 
Vorbild an Leserlichkeit - man merkt, dass  "Amerikaner oder Europäer" 
welche aus der Praxis kamen die Schrift ausgewählt und geschrieben (die 
Verlage, die Belichtungsgrundlage, das Design aus dem Computer,...) V 
hatten.

Heute gibt es auch noch solch positiven Beispiele (einige - bestimmt 
aber nicht alle DIL ATMegas zu Beispiel) - aber insgesamt hat die 
Leserlichkeit (auch unter den Mikroskop - es liegt als nicht an SMD) 
eher abgenommen.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Das Ursprungsibld hat aber auch ganz schöne Artefakte, die das Ganze 
nochmal surrealer machen.

Bri schrieb:

> Und die sehen wirklich aus wie von Hand bedruckt :-D
> Jeder ein klein wenig anders und schief. Sowas hab ich vorher noch nicht
> gesehen.

Taiwan war ein Niedriglohnland. Auch nur der Transport einer 
Stempelmaschine dorthin wäre wahrscheinlich teurer gewesen als 300 
kleine taiwanesische Hände, die drei Jahre lang ICs stempeln.

Meine Vermutung: Klassischer "Beamtenstempel", Gummi auf Holz geklebt. 
aber nicht mit preußischer Präzision und deutschem Ingenieurssinn 
gefertigt.  Sondern mit halbgeeignetem Material und noch weniger 
geeigneten Proportionen von Steghöhe vs. Stegbreite und -härte.

Montags waren die kleinen taiwanesischen Hände noch ausgeruht und 
kräftig, da wurde aus jedem Viereck ein tonnenverzerrtes Oval. Mittwochs 
wars recht gut, weil die Zielgenauigkeit noch stimmte und der 
Anpreßdruck auch. Am Freitag setzten dann Verdrehung und Kippmomente 
ähnlich dem Star-Wars-Vorspann ein, wenn vor lauter Erschöpfung die eine 
Kante deutlich tiefer wie die andere aufgesetzt wurde.

Frage am Rande: Wie wurden eigentlich Stempel um 1900 hergestellt? Von 
Hand gestichelt? 1990 sah ich mal ein Foto-Stempelset bei Conrad mit 
"lichtempfindlichem Gummi". Ideal um Poststempel, Dienstsiegel etc. 
aller Zeitepochen zu fälschen.

Bei Keramik gab es vor über hundert Jahren mal "Schwämmeldekor", da 
wurden chinesische Elefantenohrschwämme zu kleinen Stempeln geschnitzt, 
mit denen man dann Muster auftupfte.

: Bearbeitet durch User
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