Forum: PC Hard- und Software Raid 1 auf Server Dell Poweredge erweitern


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wir haben hier im Büro einen Dell Server Poweredge R320, u.a. um 
RDP-Arbeitsplätze bereitzustellen. Das Gerät hat 4 Einschübe für 
Sata-Platten. Davon sind je 2 zu einem RAID1 zusammengefasst. Das RAID 
wird von dem Onboard-Raid-Controller und der dazu ebenfalls im ROM 
vorhandenen Firmware "unterhalb" des BIOS organisiert. BIOS und Windows 
sehen nur ein einfaches Volume, nicht, dass es sich dabei um ein RAID 
handelt.

Nun ist das Startlaufwerk zu eng geworden und ich möchte es erweitern, 
indem ich größere SSDs verbaue.

Meine Vermutung: Rein theoretisch sollte es genügen, zunächst eine der 
beiden zu kleinen SSDs durch eine größere leere, frisch formatierte zu 
ersetzen und den Rest erledigt der Controller. Wenn der fertig ist, die 
andere ...

Oder hab ich da etwas falsch verstanden?
Danke für Tips.

von Rene K. (xdraconix)


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Frank E. schrieb:
> Sata-Platte

Sicher? Keine SAS-Platten?

Frank E. schrieb:
> Meine Vermutung: Rein theoretisch sollte es genügen, zunächst eine der
> beiden zu kleinen SSDs durch eine größere leere, frisch formatierte zu
> ersetzen und den Rest erledigt der Controller. Wenn der fertig ist, die
> andere ...

Nein, so funktioniert das nicht!

Du kannst in einem Raid 1 nicht eine "größere" Platte einsetzen. Tut dir 
selbst ein Gefallen, beließ dich über das Thema Raid erst einmal.

von Stephan S. (uxdx)


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Frank E. schrieb:
> Das RAID
> wird von dem Onboard-Raid-Controller und der dazu ebenfalls im ROM
> vorhandenen Firmware "unterhalb" des BIOS organisiert.

Also ein sog. Host-RAID, auch Fake-RAID genannt 
https://de.wikipedia.org/wiki/RAID#Host-RAID

Du könntest 2 Platten ausbauen und durch grössere ersetzen, dann das 
verbliebene Volume auf das Volume aus den neuen Platten kopieren. Am 
besten von einem Live-OS aus.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Rene K. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Sata-Platte
>
> Sicher? Keine SAS-Platten?
>
> Frank E. schrieb:
>> Meine Vermutung: Rein theoretisch sollte es genügen, zunächst eine der
>> beiden zu kleinen SSDs durch eine größere leere, frisch formatierte zu
>> ersetzen und den Rest erledigt der Controller. Wenn der fertig ist, die
>> andere ...
>
> Nein, so funktioniert das nicht!
>
> Du kannst in einem Raid 1 nicht eine "größere" Platte einsetzen. Tut dir
> selbst ein Gefallen, beließ dich über das Thema Raid erst einmal.

Ok, du meinst wegen der unterschiedlichen Größen?
Ansonsten muss das RAID ja auch den Ausfall und das Ersetzen einer der 
Platten tolerieren - dafür ist es schließlich da.
Bei einer enfache Platte könnte man danch die Partition vergößen und gut 
ist ... bei dem RAID werde ich da so nicht rankommen ...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Stephan S. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Das RAID
>> wird von dem Onboard-Raid-Controller und der dazu ebenfalls im ROM
>> vorhandenen Firmware "unterhalb" des BIOS organisiert.
>
> Also ein sog. Host-RAID, auch Fake-RAID genannt
> https://de.wikipedia.org/wiki/RAID#Host-RAID

Das glaube ich bei einem prof. Dell Server im Rackformat eher nicht. Die 
Hardware nennt sich PERC x.x.

Unserer ist zweifellos schon alt, billig war er ganz bestimmt nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn die benötigte Software nicht im ROM des Controllers ist, wirst du 
wohl eines der tonnenweise angebotenen Dienstprogramme für den Poweredge 
320 benötigen:
https://www.dell.com/support/home/de-de/product-support/product/poweredge-r320/drivers

Aber welches genau den RAID Controller verwaltet, kann ich dir nicht 
sagen.

Wenn der RAID Controller den Anschluss zweier weiterer Platten erlaubt, 
wäre das auch eine Idee.

von Chris S. (schris)


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Für jeden Raid Controller gibt es ein eigenes cli Programm.
Die welche mit S anfangen, also Software Raid , die H < 800 und eines 
für den Rest, die Mehrzahl der Controller.
Damit kann man eine Platte rausnehmen, die neue Platte reinbinden und 
einen rebuild Starten, teilweise auch im laufenden Betrieb, aber nicht 
alle Controller sind nicht SATA hotplugfahig.
Aber Achtung auf die 4k (Sektor?) Einheit.
Nur zwei Karten der neuesten 12e Generation können diese. Ansonsten ist 
es möglich die Festplatte in ein 512b kompatibles Format umzuwandeln. 
Ich benutze dafür FreeBSD. Eine 10T Festplatte braucht dafür 17 Stunden 
wenn hdparam optimiert wurde, ansonsten das doppelte. 3/4 der Perc 
Controller akzeptieren dann die Festplatten.

Was macht ihr eigentlich wenn virtual disc failed rauskommt und es ein 
offline rebuild braucht? Ohne Dienstprogramme no way und wenn man keine 
Ahnung hat, ...

von Mathias N. (Firma: Kobold Inc) (alfrede)


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Chris S. schrieb:

> Was macht ihr eigentlich wenn virtual disc failed rauskommt und es ein
> offline rebuild braucht? Ohne Dienstprogramme no way und wenn man keine
> Ahnung hat, ...

Ich suchte nach einer Metheode, die RAID-Konfig zu ändern, ohne erneut 
Bildschirm und Tastatur anzuschließen. Der Server ist in einem Schrank 
verbaut und der steht in einer nicht gut zugängigen Ecke.

Dass ich beim Start einfach nur im richtigen Moment CTRL-R drücken muss, 
um vor dem BIOS in die RAID-Config zu gelangen, weiss ich natürlich, hab 
es ja schließlich auch mal eingerichtet.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Mathias N. schrieb:
> Hier mal eine Anleitung von Dell selbst
> 
https://www.dell.com/support/kbdoc/de-de/000183636/poweredge-konfigurieren-von-raid-mithilfe-der-geraeteeinstellungen-lifecycle-controller
> 
https://techmikeny.com/blogs/techtalk/video-tutorial-how-to-configure-raid-for-dell-poweredge-servers
> Und hier noch eine mit Bildern
> Viel Erfolg

Danke.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe, werden in den Videos immer 
nur neue RAIDS angelegt. Ich bräuchte eher Hinweise dazu, wie man ein 
bestehendes RAID1 vergrößert, ohne alles neu zu installieren ...

von Motopick (motopick)


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Ganz konservativ zieht man ein Backup/Image vom vorhanden Volume,
und sichert auch die Konfiguration des Controllers.
(Was gerne vergessen wird.)

Man koennte auch ein Medium aus dem RAID1 nehmen, und darauf sichern.
Das ist natuerlich unsicherer...

Dann konfiguriert man den Controller mit den neuen Medien, und sichert
das Backup/Image zurueck. Man sollte nicht die volle Kapazitaet der
neuen Medien nutzen. Spaeterer Ersatz faellt mitunter etwas kleiner aus.

Das mag langwierig und aufwendig erscheinen, aber wenn man schon einen
Crash eines Systems, beim Versuch mit der (In-Band-)Konfiguration
eines RAID-Controllers gesehen hat, weiss man die zusaetzliche
Sicherheit zu schaetzen.

Edith:
Wenn die Anzahl der Mediabays es zulaesst, koennte man auch einfach
ein zweites RAID1 mit den neuen Medien anlegen, und das alte System
auf das neue RAID1 klonen. Da sich dabei Medienbezeichner aendern
koennen, sollte man entsprechendes Softwarewerkzeug parat haben.

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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Frank E. schrieb:
> Ich suchte nach einer Metheode, die RAID-Konfig zu ändern, ohne erneut
> Bildschirm und Tastatur anzuschließen.

Dafür gibt es bei Dell den iDRAC - genau dafür ist der gedacht.

Motopick schrieb:
> Man sollte nicht die volle Kapazitaet der
> neuen Medien nutzen. Spaeterer Ersatz faellt mitunter etwas kleiner aus.

"Späterer Ersatz" hat in einem Produktivsystemen immer in Form einer 
Hot-Spare in der Bay und einer Cold-Spare im Schrank zu liegen. Die 
gleichen HDDs, aus der gleichen Reihe.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Motopick schrieb:

> Wenn die Anzahl der Mediabays es zulaesst, koennte man auch einfach
> ein zweites RAID1 mit den neuen Medien anlegen, und das alte System
> auf das neue RAID1 klonen. Da sich dabei Medienbezeichner aendern
> koennen, sollte man entsprechendes Softwarewerkzeug parat haben.

Danke, genau so werde ich es wohl versuchen. Bay 3+4 sind zwar auch 
belegt, aber sie bilden ein eigenes Volume, was vorübergehend 
verzichtbar ist ...

von Motopick (motopick)


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Frank E. schrieb:
> Motopick schrieb:
>
>> Wenn die Anzahl der Mediabays es zulaesst, koennte man auch einfach
>> ein zweites RAID1 mit den neuen Medien anlegen, und das alte System
>> auf das neue RAID1 klonen. Da sich dabei Medienbezeichner aendern
>> koennen, sollte man entsprechendes Softwarewerkzeug parat haben.
>
> Danke, genau so werde ich es wohl versuchen. Bay 3+4 sind zwar auch
> belegt, aber sie bilden ein eigenes Volume, was vorübergehend
> verzichtbar ist ...

Wenn Mann an einem RAID-Adapter "herumsteckt", immer die Konfig
vorher sichern. RAID-Adapter/Firmware kann sich naemlich beliebig
dusslig anstellen. :)


> "Späterer Ersatz" hat in einem Produktivsystemen immer in Form einer
> Hot-Spare in der Bay und einer Cold-Spare im Schrank zu liegen. Die
> gleichen HDDs, aus der gleichen Reihe.

Das duemmlich verdutzte Gesicht werde ich immer in guter Erinnerung
behalten, als die per Garantie/Gewaehrleistung/Wartungsvertrag
angelieferte Platte einige Bloecke weniger hatte, als es die
RAID Konfiguration erfordert haette. Die Spezifikation hielt der
Ersatz naemlich ein.
Langfristig wird Dummheit immer bestraft.

von Rene K. (xdraconix)


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Motopick schrieb:
> Das duemmlich verdutzte Gesicht werde ich immer in guter Erinnerung
> behalten, als die per Garantie/Gewaehrleistung/Wartungsvertrag
> angelieferte Platte einige Bloecke weniger hatte, als es die
> RAID Konfiguration erfordert haette.

Richtig :-) Genau deswegen. Nachgelieferte Platten aus einer anderen 
Charge des gleichen Types können völlig unterschiedliche 
Sektorenanzahlen aufweisen.

Deswegen hat es sich bei uns eingebürgert: Brauchen wir 6 Platten für 
den Server, werden 8 gekauft. Eine als Hot-Spare mit in den Server und 
eine kommt verschweißt in den Schrank. Und wenn jetzt jemand kommt und 
sagt: "´Ja aber wenn es ein Serienfehler... bla bla blub" - Das ist in 
solch einem Fall völlig egal: Wenn das Raid eine Platte defekt meldet - 
wird das Array mit der Spare kurzfristig geschützt aber dann auf ein 
komplett neues Volume geklont - und die alten Platten werden 
ausgesondert. (entweder anderweitig (privat) genutzt, oder geschrettert, 
je nach Daten darauf).

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich habe es jetzt ohne Datenverlust und Hin/Her-Kopieren geschafft 
(Backup natürlich), will kurz erklären wie:

1. Server herunterfahren, SSD A von Raid 0 durch neue, größere ersetzen
2. Rechner einschalten, Windows startet nicht, bleibt im BIOS hängen
3. mit CTRL-R ins RAID-Setup. Dort steht, dass sich das virtuelle Volume 
0 im "degraded status" befindet
4. ich hätte jetzt mit "force boot" die Möglichkeit, trotzdem zu booten, 
mache ich aber nicht
5. die neue SSD wird als "ready", aber nicht "online" angezeigt
6. ich setze die neue SSD auf "global spare", der Rebuild-Prozess 
startet sofort und dauert ca. 90 minuten (alte SSD 512GB, neue SSD 2TB)
7. Neustart erfolgt automaisch, Windows wird gebootet, alles noch da, 
Volume C natürlich noch nicht größer
8. gehe zu 1. und SSD B ebenso tauschen
9. nach erneutem manuellen Gang ins RAID-BIOS noch die Größe des Volumes 
auf die Gesamtgröße der SSDs expanieren ... feddich.

: Bearbeitet durch User
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