Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenradio öliger Tastensatz waschen, nur wie?


von Jan K. (keksstein)


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Hallo zusammen,

auf meinem Tisch steht ein steinaltes Röhrenradio, ein Grundig 5010. Das 
Gerät hat überall im Tastensatz eine Ölige Schicht, es stand jahrelang 
wohl in einem Keller und mufft so streng das man es nicht mehr unbedingt 
im Wohnraum haben möchte. Es lief grundsätzlich, im Tastensatz gibt es 
aber diverse Kontaktprobleme weshalb ich ihn ausgebaut habe.

Jetzt zu meinem Problem:

Auf dem Tastensatz ist eine ölige Schmiere, durch die offenen Spulen 
kann man es vergessen mit Wattestäbchen an dem Gerät zu arbeiten, man 
würde schnell irgendeinen feinen Draht abreisen. Es kann auch sein das 
das Gerät einem Raucher gehörte, es riecht aber nicht nach Nikotin.

Meine erste Idee: Ultraschallbad, das habe ich schon bei einem SABA 
Freiburg 6-3D erfolgreich gemacht, das Problem ist das die Spulen des 
Grundig offen sind, bei SABA sind die in Kunststoff gegossen. Ich bin 
mir nicht sicher ob das Überlebt.

Alternativ könnte man das ganze mit Kontakt WL Fluten oder mit 
Kunststoffreiniger arbeiten. Beides ist aber weit weniger Gründlich und 
eigentlich nur eine Notfalllösung.

Ich bin zum glück nicht der einzige der altes Zeug repariert, vielleicht 
hat ja jemand eine gute Idee?

Gruß Jan

von Werner H. (werner45)


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Mit (Wasch-)Benzin unter Sichtkontrolle waschen, das verdunstet wieder. 
Löst nur Teer etwas an.

von H. H. (hhinz)


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Werner H. schrieb:
> (Wasch-)Benzin

Unbedingt Waschbenzin (Putzmittelregal im Supermarkt/Drogeriemarkt).

Keinen Otto-Kraftstoff!


Manche Bremsenreiniger in der Sprühdose sind auch geeignet, z.B. Carfit 
Bremsenreiniger von Norma.

: Bearbeitet durch User
von Jan K. (keksstein)


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Bremsenreiniger habe ich schon bei so Geräten versucht, das funktioniert 
fast nicht, hat mich auch überrascht. Das beste das ich bisher gefunden 
hatte ist Kunststoffreiniger oder Bref Küchenreiniger, kein Witz. Aber 
das sprühe ich nur dort wo keine empfindlichen Bauteile sitzen, also 
nicht in Induktivitäten.

Reinigungsbenzin, das versuche ich, vielen Dank für den Tipp!

Gruß,
Jan

von H. H. (hhinz)


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Jan K. schrieb:
> Bremsenreiniger habe ich schon bei so Geräten versucht, das funktioniert
> fast nicht, hat mich auch überrascht.

Es gibt nicht den Bremsenreiniger. Da mischt jeder Hersteller was 
anderes zusammen, teils mit Lösemitteln, die man nicht an altem Radio 
haben will.

Der von Norma ist einfach Waschbenzin in der Sprühdose.

von Jan K. (keksstein)


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>>Der von Norma ist einfach Waschbenzin in der Sprühdose.

Ich komme grad erst drauf, ich habe damals einige Dosen Bremsenreiniger 
der Firma "Caramba" gekauft, der ist Acetonfrei und greift somit keinen 
Kunststoff an. Laut Datenblatt ist das "Waschbenzinähnlich". Allerdings 
ist die Wirkung deutlich schlechter als beim Bref, dafür verdunstet das 
Rückstandsfrei.

von H. H. (hhinz)


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Jan K. schrieb:
> Ich komme grad erst drauf, ich habe damals einige Dosen Bremsenreiniger
> der Firma "Caramba" gekauft, der ist Acetonfrei und greift somit keinen
> Kunststoff an. Laut Datenblatt ist das "Waschbenzinähnlich".

Nicht nur ähnlich, es ist Waschbenzin.

von Thomas R. (thomasr)


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Ich erinnere eine Warnung zum Waschen der Tastensätze. In manchen Fällen 
soll das Waschbenzin die Verschmutzungen zwar gut lösen aber 
gleichzeitig tiefer im Pertinax zusammen mit dem Dreck leitfähige Bahnen 
bilden die bei hohen Spannungen zu seltsamen Effekten führen. Dann führt 
nur weiteres/erneutes Waschen zum Erfolg.

von H. H. (hhinz)


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Jan K. schrieb:
> Bref

"Bref Power gegen Fett & Eingebranntes"?

Das Zeug ist ziemlich alkalisch, würde ich dafür eher nicht verwenden.

von Jan K. (keksstein)


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Ich organisiere mir morgen mal 1-2 Dosen Caramba und versuche es 
vorsichtig.
Das ist glaube ich am schonendsten, wenn das nicht hilft kann man 
immernoch schauen.

>Ich erinnere eine Warnung zum Waschen der Tastensätze. In manchen Fällen
>soll das Waschbenzin die Verschmutzungen zwar gut lösen aber
>gleichzeitig tiefer im Pertinax zusammen mit dem Dreck leitfähige Bahnen
>bilden die bei hohen Spannungen zu seltsamen Effekten führen.

Ich schaue das ich gründlich bin und den Dreck nicht tiefer in die 
Kontakte sprühe. (-:
Besser als Wasser wird es auf jeden Fall sein.

Gruß,
Jan

von Jan K. (keksstein)


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H. H. schrieb:

> "Bref Power gegen Fett & Eingebranntes"?
>
> Das Zeug ist ziemlich alkalisch, würde ich dafür eher nicht verwenden.

Genau das. Für unempfindliche Teile ist das Zeug echt super, bei offenen 
Spulen... Traue ich der Sache nicht.

von Ronny H. (rhb)


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Jan K. schrieb:
> Besser als Wasser wird es auf jeden Fall sein.
>

so halb im Ernst:
https://www.elektormagazine.de/news/frueher-galtsamstag-ist-waschtag-auch-fuer-oszilloskope

von H. H. (hhinz)


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Jan K. schrieb:
> 1-2 Dosen Caramba

Aber nicht das Kriechöl!

von Jan K. (keksstein)


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>so halb im Ernst:

Klasse, da muss ich mir garkeine Sorgen machen. :-D
Unter den Radiobastlern gibt es einige die Chassis komplett in der 
Spülmaschine waschen. Soll scheinbar sehr gut funktionieren, gefällt mir 
aber nicht und meine Frau würde mich vermutlich aus dem haus werfen.

>Aber nicht das Kriechöl!

Klar, Bremsenreiniger.

von Wolf17 (wolf17)


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Jan K. schrieb:
> ein Grundig 5010
Das gab es ab 1952.
Bitte zuerst an unauffälliger Stelle prüfen, ob das Wasch/Lösungsmittel 
die Tasten angreift!
Das Bild sieht so aus, als ob man nur den Teil mit den Tasten 
untertauchen könnte. Trotzdem wird es nicht ohne Handarbeit mit 
Klopapier und Stoffresten für die Schlitze abgehen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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??? Keine organischen Lösungsmittel!
Eher Backofenspray. Aber auch damit vorsichtig umgehen, das Zeugs ist 
stark alkalisch.

von H. H. (hhinz)


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Rainer Z. schrieb:
> ??? Keine organischen Lösungsmittel!

So pauschal ist das natürlich falsch.

von Maria S. (doc-brown)


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Wir haben in der Industrie Isopropanol 99,9% verwendet, um in Elektronik 
z.B. die Flussmittel zu entfernen oder Optiken damit zu reinigen. Es 
verdunstet rückstandslos und hinterlässt auch auf den Gläsern keinerlei 
Spuren.

von Frank O. (frank_o)


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Ronny H. schrieb:
> so halb im Ernst:
> 
https://www.elektormagazine.de/news/frueher-galtsamstag-ist-waschtag-auch-fuer-oszilloskope

Waffeleisen kommt auch ganz ins Spülbecken. Einwirken lassen, mit Bürste 
reinigen, klar spülen und trocknen lassen.
Bis zum nächsten Einsatz ist auch alle Restfeuchtigkeit weg.

von H. H. (hhinz)


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Maria S. schrieb:
> Isopropanol 99,9%

Wäre für das Chassis auch geeignet, gibts aber nicht im Supermarkt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Jan K. schrieb:
> ein steinaltes Röhrenradio, ein Grundig 5010.

Wolf17 schrieb:
>> ein Grundig 5010
> Das gab es ab 1952.

Also gar nicht so arg alt. Etablierte Nachkriegsproduktion. Hoffentlich 
wird der durch die Reinigung nicht endgültig zerstört.

Uiuiui ist das ein riesen Luxusgerät:

https://www.antikradio-restored.de/radios-i/151/grundig-5010

"Gebaut 1953,  3 Lautsprecher, 10 Röhren. 706 x 414 x 305 mm.

 Die Powermaschine mit 2x EL12 Endröhren. Sehr laut mir sehr viel Bass. 
Ein sehr seltenes Radio mit sehr schöner Holzmaserung. "

Auf der Seite stehen heutige € Preise dran...

mfg

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von Uli S. (uli12us)


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Spülmaschine wär auch meine Empfehlung, das funzt ganz gut. 
Problematisch wären dabei solche Spulen mit ner kleinen Blechhaube 
drüber.
Da wird man die Feuchtigkeit nie wieder richtig rausbringen.
Aber bei dem Radio siehts so aus, als wär alles offen.
Vielleicht, wenns nicht komplett trocken rauskommt auf nen Dörrautomat 
setzen. Oder auf niedrigster Stufe in den Backofen.

von Jan K. (keksstein)


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>Also gar nicht so arg alt. Etablierte Nachkriegsproduktion. Hoffentlich
>wird der durch die Reinigung nicht endgültig zerstört.

Solange die Spulen nicht beim Reinigen zerfallen sehe ich als gegeben an 
das das Gerät bald wieder läuft.

Auch wenn das Gerät unter Grundig Fans als absolutes Highlight zählt 
(wegen Gegentaktendstufe mit 2x EL12, das gab es in keinem anderen 
Radio) ist der Preis dort schon recht hoch. Ein nicht restauriertes wie 
meins (bzw. hat jemand schonmal recht unpassende moderne Kondensatoren 
eingebaut, die habe ich rausgeschmissen, siehe meinen Tisch auf dem 
ersten Bild) ist gute 1000€ weniger Wert.

>Spülmaschine wär auch meine Empfehlung, das funzt ganz gut.
>Problematisch wären dabei solche Spulen mit ner kleinen Blechhaube
>drüber.
>Da wird man die Feuchtigkeit nie wieder richtig rausbringen.
>Aber bei dem Radio siehts so aus, als wär alles offen.

Ich vermute mal das die offen gewickelten Spulen, ja nach Kleber, danach 
zerfallen. Ich weiß das einige das so machen, in den härtesten Fällen wo 
man keine Chance hatte mit Zewa und Wattestäbchen habe ich trotzdem 
Kunststoffreiniger und ein halbes Jahr auf der Heizung gewählt. Das wird 
ähnlich sauber. Und die Scheidung rückt nicht näher ;-)

von Hans (ths23)


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Man könnte es auch mit Äther versuchen. Äther löst sehr gut Fette und 
Öle und verdunstet rückstandsfrei. Allerdings sollte man die Arbeiten in 
gut belüfteten Räumen oder, besser, im Freien durchführen. Offene 
Flammen und sonstige Zündquellen sollte man fernhalten, da die Dämpfe 
sehr leicht entzündlich sind. So wie bei den meisten Lösungsmitteln 
sollte man die Dämpfe natürlich auch nicht direkt einatmen.
Wenn man vorsichtig damit umgeht, ist es ein sehr guter Reiniger.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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hach da kam doch gerade Meister Jambo
https://www.youtube.com/watch?v=La40oX3ZYWA

Tastensatz putzen, bloß mit irgenwas fluten ist selten gut!
Ich habe lieber zerlegt und die Kontakte geschrubt mit Q-Tip & Alk.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Hans schrieb:
> Man könnte es auch mit Äther versuchen.

Schnapsidee.

von Hans (ths23)


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H. H. schrieb:
> Schnapsidee.
Nix Schnapsidee - bei mir in der Firma wurde das sehr oft verwendet und 
es hat sehr gut funktioniert.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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> Man könnte es auch mit Äther versuchen.

Hans schrieb:
> Nix Schnapsidee - bei mir in der Firma wurde das sehr oft verwendet und
> es hat sehr gut funktioniert.

Meinst du den Äther? Die phantastische Substanz, die angeblich Licht 
und Radiowellen getragen hat?
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84ther_(Physik)

von Peter D. (peda)


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Christian S. schrieb:
> Sehr laut mir sehr viel Bass.

Ich hatte als Schüler mal einen Ultra-Exquisit 57W für 20,-M gekauft, 
der hatte sowohl guten Bass als auch Höhen (Elektrostat) aus einer EL84 
gezaubert. Das Klangregister war perfekt abgestimmt.
https://www.radiomuseum.org/r/gerufon_ultra_exquisit_57w.html

Der Gerufon hatte als Besonderheit einen komplett eigenen 
UKW-Empfangsteil, die Eingangsempfindlichkeit war auch recht hoch.
Leider hatte er beim Einschalten eine thermische Drift. Könnte die ECC85 
oder die induktive Abstimmung gewesen sein. Da ich ihn als Weckradio 
benutzte, war das ganz praktisch. Der Ton setzte leise ein und wurde 
langsam lauter.

Vor einigen Jahren hab ich mir den TX-8050 und 2 Ascent90 gekauft, da 
hat mich der sonore Klang an den Gerufon erinnert.
Von der Lautstärke her natürlich nicht zu vergleichen, die Ascent90 
können schnell mal die Nachbarn ärgern.

von Peter D. (peda)


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Jan K. schrieb:
> Das
> Gerät hat überall im Tastensatz eine Ölige Schicht

Der schwarze Glibber auf den Spulen sind sehr nach Raucherhaushalt oder 
Küche mit Holzherd aus.

von Christoph Z. (rayelec)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
>> Man könnte es auch mit Äther versuchen.
>
> Hans schrieb:
>> Nix Schnapsidee - bei mir in der Firma wurde das sehr oft verwendet und
>> es hat sehr gut funktioniert.
>
> Meinst du den Äther? Die phantastische Substanz, die angeblich Licht und 
Radiowellen getragen hat?

Er meint wohl Chloroform…

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Peter D. schrieb:

> Ich hatte als Schüler mal einen Ultra-Exquisit 57W für 20,-M gekauft,

Zum Glück ist mir so einer noch nicht in die Finger gekommen, der würde 
mir auch gefallen. Und Platz nimmt der ganz viel weg.

mfg

von Joachim B. (jar)


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Christian S. schrieb:
> Und Platz nimmt der ganz viel weg.

nix gegen eine Queen of Saba
https://radiogeschichte.de/saba-freiburg-serie?view=article&id=1631:koenigin-von-saba-125-stereo

erinnert sich einer an eine Musiktruhe mit Ultraschalfernbedienung aus 
den '60er?
waren 2 US Kanäle die mit kleinen Hämmerchen auf Metall angestoßen 
wurden.
Ich dachte an Saba kann aber auch Nordmende gewesen sein.

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von Darius (dariusd)


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Hallo

Jan K. schrieb:
> Es lief grundsätzlich, im Tastensatz gibt es
> aber diverse Kontaktprobleme weshalb ich ihn ausgebaut habe.

Das "laufen lassen" und deine Erkenntnis aber offentlich nicht ohne 
vorhergehende Prüfung (nein Röhrenradios müssen nicht brummen, als nur 
ein Beispiel was so manche Frickler als normal annehmen) der üblichen 
Verdächtigen Papierkondensatoren, Elkos und mit sanften hochfahren?
Röhrenradios sollte man nicht nach teilweise jahrzehntelanger 
Spannungsfreier Lagerung "hart" im Betrieb nehmen.
Aber es ist dein Eigentum da hat dir keiner was zu sagen (mir mit meinen 
Sachen und meinen Vorgehen, egal wo, auch nicht!), aber Empfehlen darf 
erlaubt sein ;-)

Zu deiner eigentlichen Frage gibt es nicht die eine und generell 
richtigeAntwort.

Was es aber gibt sind sehr gute weitere "Bastler" (im guten Sinn - also 
nicht Frickler und Halb wissende) :

Ganz hervorragend genau Passend zu deinen Radio deiner Frage und ein 
realistisches (sein Labor und seine Gerätschaften) Beispiel:

https://www.youtube.com/@electronicsoldandnew

Hardcore, auch mal ein wenig größer (mechanisch und auch von den 
Spannungen und Leistungen) bei den Gerätschaften allerdings auf 
Nordamerika bezogen und mit beneidenswerten (wobei die Details der 
Kosten und der Anteil"Verwaltungsarbeiten" im Geheimen liegen, auch wird 
das alles sicherlich manchmal in Richtung selbständige Erwerbsarbeit und 
"Zwang" gehen - nicht jedermanns Sache wenn im  Hobby auch nur manchmal 
Zwang und Pflicht liegen sollte ) Labor, Lager und Wissen

https://www.youtube.com/@MrCarlsonsLab

Die Patreonhinweise kann man ja bei beiden  (generell egal bei welchen 
Kanal und Thema )ignorieren und die AddOns uBlock Origin und 
Sponsorblock sind sowieso "Pflicht" als Youtubenutzer.

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von Hans (ths23)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Meinst du den Äther? Die phantastische Substanz, die angeblich Licht
> und Radiowellen getragen hat?
Ganz bestimmt nicht, aber Du kannst ja mal versuchen ob's funktioniert.
Nein ich meine Dimethylether (C₄H₁₀O) und mit Chloroform (CHCl₃) hat das 
nix zu tun. Die Substanzen sind chemisch komplett anders aufgebaut.

von Jan K. (keksstein)


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Danke nochmal für Eure Ideen!

Der Tastensatz hat jetzt 1 1/2 Dosen Bremsenreiniger abbekommen, 
natürlich so das die Kunststofftasten nichts abbekommen haben. Es sieht 
vielleicht auf dem Bild nicht danach aus, der Unterschied ist aber 
heftig. Wie man sieht baue ich den Tastensatz gerade wieder ein, die 
Kontaktzungen kann man ausbauen und getrennt reinigen was ich auch noch 
vorhabe.

>Der schwarze Glibber auf den Spulen sind sehr nach Raucherhaushalt oder
>Küche mit Holzherd aus.

Es könnte Ruß sein, seltsam ist aber das das Gerät ansonsten frei davon 
ist. Das golden lackierte Chassis ist nicht super sauber, fühlt sich 
aber nicht ölig an. Ich schaue ob ich das besser hinbekomme mit Bref 
getränkten Wattestäbchen und Wasser, das greift den alten Lack nicht an. 
Nur Wasser reicht auch hier nicht.

>Das "laufen lassen" und deine Erkenntnis aber offentlich nicht ohne
>vorhergehende Prüfung (nein Röhrenradios müssen nicht brummen, als nur
>ein Beispiel was so manche Frickler als normal annehmen) der üblichen
>Verdächtigen Papierkondensatoren, Elkos und mit sanften hochfahren?
>Röhrenradios sollte man nicht nach teilweise jahrzehntelanger
>Spannungsfreier Lagerung "hart" im Betrieb nehmen.

Der Vorbesitzer hatte vor langer Zeit einige Kondensatoren getauscht, 
unter anderem auch die Koppelkondensatoren der Endstufe und die 
Kondensatoren am Hochtonübertrager. (Das Gerät hat tatsächlich 2 
Übertrager) Als ich es abholte hatte er es nochmal Probelaufen lassen, 
deshalb konnte ich es problemlos ausprobieren. (Habe es trotzdem am 
Stelltrafo in Betrieb genommen)

Gruß,
Jan

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Jan K. schrieb:
> (Habe es trotzdem am
> Stelltrafo in Betrieb genommen)

Wer mit Stelltrafo unter dem Arm oder auf dem Rollwagen zum 
Verkaufstermin erscheint, kann nur ein wahrer Kenner sein.

mfg

von Stefan M. (derwisch)


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H. H. schrieb:
> "Bref Power gegen Fett & Eingebranntes"?
>
> Das Zeug ist ziemlich alkalisch, würde ich dafür eher nicht verwenden.

Ich verwende Backofenreiniger (Schaum-Spray).
Geht aber nicht bei offenen Spulen und anderen Bauteilen, die kein 
Wasser vertragen.
Das Zeug muss nämlich zügig mit warmem Wasser abgespült werden.

Das ist auch stark alkalisch. Macht aber nichts, wenn man weiß wie man 
damit umgehen muss.

Große Drehkondensatoren aus "Dampfradios" z.B. sehen danach aus wie neu 
gekauft.

1. Teil mit warmem Wasser vorspülen
2. Dick mit Backofenreiniger einsprühen.
3. Mit einem langhaarigen Pinsel bis in alle Ecken reinigen.
4. Sofort sehr warm und lange mit Wasser spülen.
5. Trockenschütteln und mit Föhn durchtrocknen (oder Druckluft, wenn man 
hat).
6. Mit Teslanol Oszillin T6 einsprühen.

Fertig.

Geht auch mit Drehknöpfen und sonstigen Gehäuseteilen, wenn sie Wasser 
vertragen.
Besonders Nikotinbeläge von Rauchergeräten sind so perfekt entfernbar.

von Peter D. (peda)


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Stefan M. schrieb:
> Große Drehkondensatoren aus "Dampfradios" z.B. sehen danach aus wie neu
> gekauft.

Übliche Luftdrekos haben Kugellager, die muß man danach wieder neu 
fetten (nicht ölen!), sonst hält er nicht mehr lange. Trockene 
Kugellager werden schwergängig und es entsteht Abrieb.

von Maik .. (basteling)


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Aber Backofenreiniger frisst bei unbeabsichtigtem Verbleib von Stunden 
ernstzunehmend Aluminium ab. Ist ja auch - soweit ich mich erinnere - 
Natronlauge drin. Hab ich beim Reinigen einer 80 Jahre alten Ölwanne 
feststellen dürfen, da war aber soviel Wandstärke dass ich ein Paar 
Zehntel mm entbehren könnte. Die geplanten Dichtflächen hab ich davon 
aber freigehalten..

Ist es möglich, dass der Besitzer Deines  5010 nur den Tastensatz 
regelmäßig mit irgendeinem Öl behandelt hat. Das Eröffnungsbild sieht ja 
grauenhaft aus. Wie das übelstmögliche Beispiel eines klassischen 
Küchenradios aus einem Raucherhaushalt ;) Aber wenn der Rest schön ist.. 
muss man als echter Sammler durch sowas durch ;)

von Stefan M. (derwisch)


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Peter D. schrieb:
> Übliche Luftdrekos haben Kugellager, die muß man danach wieder neu
> fetten (nicht ölen!), sonst hält er nicht mehr lange. Trockene
> Kugellager werden schwergängig und es entsteht Abrieb.

Stimmt, das sollte man nicht vergessen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Stefan M. schrieb:
> Ich verwende Backofenreiniger (Schaum-Spray).
> Geht aber nicht bei offenen Spulen und anderen Bauteilen, die kein
> Wasser vertragen.

Hatte oben auch Backofenreiniger vorgeschlagen, ohne allerdings das Bild 
genau angesehen zu haben und habe es so missverstanden, dass mit 
Tastensatz alleine die Tasten selber gemeint waren.

Bezüglich der Spulen muss ich das revidieren, die würde ich nicht mit 
Backofenspray behandeln. Der TO hat es mit Isopropanol prima 
hinbekommen, muss ich sagen.

Ansonsten - auch auf Platinen mit unempfindlichen Bereichen - mache ich 
mit Backofenspray beste Erfahrungen.

von Peter D. (peda)


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Jan K. schrieb:
> Es kann auch sein das
> das Gerät einem Raucher gehörte, es riecht aber nicht nach Nikotin.

In der DDR liefen viele alte Röhrentrümmer 24/7 in der Werkhallen. Die 
Leute haben sie auf Arbeit entsorgt, als sie sich was modernes kauften. 
Da haben sich dann die Produktionsrückstände in den Geräten 
niedergeschlagen.
Ich hatte mal in einem Reifenwerk zu tun. Da klebten die Schuhe bei 
jedem Schritt an der Gummischicht auf dem Fußboden.

von H. H. (hhinz)


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Rainer Z. schrieb:
> Der TO hat es mit Isopropanol prima
> hinbekommen, muss ich sagen.

Jan K. schrieb:
> Der Tastensatz hat jetzt 1 1/2 Dosen Bremsenreiniger abbekommen,

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