Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PROXXON FKS/E Tischkreissäge reparieren


von Johannes T. (johannes_t)


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Hallo zusammen,

meine PROXXON FKS/E Tischkreissäge ist neulich abgeraucht und ich möchte 
sie gerne wieder reparieren. Auf der Reglerplatine ist der Triac kaputt 
gegangen und den großen Brückengleichrichter im Ausgang zum Motor musste 
ich auch ersetzen.
Der Motor ist ein 230V Gleichstrommotor, eine der beiden Kohlen war 
ziemlich runter und im Motorgehäuse hatte sich innen auch sehr viel 
Kohlestaub angesammelt. Ich hab' erstmal neue Kohlen bestellt - der 
Motor sollte also nächste Woche wieder drehen.

Aber bei der Reparatur der Regelung komme ich nicht weiter. Ich habe 
schon etwas Recherche betrieben aber im Netz nur wenig hilfreiches 
gefunden. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen ...

Ich habe jetzt mal den Schaltplan rekonstruiert (Datei 1 - ich hoffe er 
stimmt soweit), bin aber mit den folgenden Fragen nicht weitergekommen:

- Auf dem Gehäuse des Triacs TR1 ist aufgrund der Beschädigung leider 
nichts mehr zu erkennen (Datei 2, rechts). Aber vielleicht hat ja jemand 
hier im Forum das gleiche Gerät und weiß, was da verbaut ist?
Vielleicht kann mir aber auch anhand der Schaltung jemand Tipps geben, 
mit welchen Typen ich da experimentieren sollte? Als Leistungsangabe 
kann ich nur die 200W vom Typenschild der Säge angeben.

- Zwei weitere Halbleiter konnte ich ebenfalls nicht identifizieren - 
Was könnte SBS1 für ein Bauteil sein ? Der Aufdruck ist "08D43" (Datei 
2, links)

- Ähnlich schwierig ist es mit Thyristor SCR1 - Aufdruck "P4M45" (Datei 
2, Mitte). Dieser hat ein auffälliges Pinout (Datei 3). In keinem 
Datenblatt von Thyristoren in TO-92-Gehäuse habe ich so ein Pinout 
gefunden - evtl. hilft das ja bei der Identifikation?

Der On/Off Schalter besteht aus einem Schließer und einem Öffner, wobei 
der Öffner wohl dafür sorgt, dass der Motor überhaupt anlaufen kann.

Meine Erfahrung mit Triac-Schaltungen beschränkt sich bisher auf einen 
Phasenanschnittdimmer aus der "elektor" vor ein oder zwei Jahrzehnten. 
Ich vermute, dass hier ein ähnliches Prinzip vorliegt - nur halt mit 
nachgeschaltetem Gleichrichter für den DC-Motor ?

Mit P1 wird die Drehzahl eingestellt. Seine Verschaltung - über die 
beiden Optokoppler und irgendwie parallel mit R5 - verstehe ich nicht.

Multimeter, Oszi und ein regelbarer Trenntrafo stehen mir zur Verfügung. 
Damit und mit eurer Hilfe müsste ich doch weiterkommen.

Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.

von H. H. (hhinz)


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BS08D von Powerex

03P4M von Renesas/NEC

Triac muss ich mal drüber nachdenken. Er wird von ST sein.


Ich drück dir die Daumen, dass der Motor nicht durchgebrannt ist.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Als Triac wird es ein Standardtyp (Ig 50mA) mit wenigstens 8A tun.

von Christoph Z. (rayelec)


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Auf das isolierte Gehäuse achten! Falls nicht erhältlich, den Kühlkörper 
gegen den TRIAC isolieren. Wie Hinz schon sagte, da wird fast jeder 600V 
oder 800V-Typ mit 4-10A Belastbarkeit funktionieren.

von Johannes T. (johannes_t)


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Danke euch beiden erstmal für die schnellen Antworten!

Hab' den Schaltplan nochmal durchgesehen und bemerkt, dass P1 auf der 
einen Seite in der Luft hing. So wird ein Schuh draus!
Jetzt sollte es stimmen.

@ Hinz: Ja, frage mich auch, ob's der Motor noch lange macht, aber den 
gibt's wenigstens noch als Ersatzteil ...

von Dieter W. (dds5)


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Der Motor ist wahrscheinlich defekt.
Vor einigen Monaten hatte jemand im Repaircafe eine FKS ohne E dabei.

Da hatte sich so viel leitfähiger Abrieb auf dem Pertinax der 
Bürstenhalterplatte angesammelt, dass es zu einer irreparablen Brandspur 
zum Gehäuse gekommen war.
Ein neuer Motor kostete knapp über 100€.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dieter W. schrieb:

> Vor einigen Monaten hatte jemand im Repaircafe eine FKS ohne E dabei.
> Da hatte sich so viel leitfähiger Abrieb auf dem Pertinax der
> Bürstenhalterplatte angesammelt, dass es zu einer irreparablen Brandspur
> zum Gehäuse gekommen war. Ein neuer Motor kostete knapp über 100€.

Da muß ich direkt mal in meine gucken. Daß da so viel Kohleabrieb 
entsteht und sich auch noch absetzt ist ärgerlich. Ich hatte bislang 
eher Sorge vor Sägestaub. Da sammelt sich nämlich trotz Absaugung 
einiges im Gehäuse. Und wenn es von Platinenmaterial ist, können auch 
leitfähige Späne dabei sein.

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