Forum: PC Hard- und Software Layout Software für Mittelständler mit Fokus auf Usability & Varianten


von Dirk (uli_dd)


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Hi, einfach mal als Frage in die Runde,

ich arbeite bei einem Mittelständler und wir möchten
einen Nachfolger unserer Layout-Software finden.

Wir arbeiten zur Zeit noch mit einer Eagle Version die zum
größten Teil unsere Ansprüche abdeckt und für die es viele
Bibliotheken und Skripte gibt.

Da es Eagle ja seit einiger Zeit schon in dieser Form
nicht mehr gibt, bzw nur noch als Bestandteil der CAd-Suite Fusion360,
suchen wir geeignete Nachfolger.
Wir arbeiten viel mit Bestückungsvarianten, deshalb
ist uns dieses Feature wichtig.
KiCad gefällt mir persönlich recht gut, leider gibt es da
auch in der Version 8 noch keine Bestückungsvarianten.

Nice to have wäre eine Skript Funktion wie die ulp's in Eagle.

Ansonsten suchen wir eher eine Medium Size Lösung,
 also keine mit Features überladenen Programme wie z.B. Altium

Was würdet ihr für Programme empfehlen?

Viele Grüße,
Dirk

ps
Wichtig sind uns:
 - Bezahlmodell, also keine Abo-Software
 - Hierarchiches Design sollte möglich sein
 - tool zur automatische Leitungslängen Anpassung

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Dirk schrieb:
> - Bezahlmodell, also keine Abo-Software

Gibt es da überhaupt noch was?

Ist vielleicht die Gelegenheit, mal für Altium ein Angebot einzuholen.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Dirk schrieb:
> KiCad gefällt mir persönlich recht gut, leider gibt es da
> auch in der Version 8 noch keine Bestückungsvarianten.

Naja, es scheint zumindest eine Lösung zu geben...

https://forum.kicad.info/t/introducing-kivar-pcb-assembly-variants-for-kicad/51467

Es hat ja quasi die Entscheidung gegeben, alles was sinnvoll als 
Action-Plugin machbar ist, auch als Plugin zu lösen. Könnte also gut 
sein, dass die Funktion nun nie in KiCad kommt, weil es das Plugin gibt. 
Wobei ich zugeben muss, dass ich das Plugin noch nicht verwendet habe.

Kicad 9 da mit dem "sheet level DNP"-feature noch mehr Möglichkeiten 
bringen.

73

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Sebastian R. schrieb:
> Dirk schrieb:
>> - Bezahlmodell, also keine Abo-Software
>
> Gibt es da überhaupt noch was?

Pulsonix kann man einfach so kaufen. Ist aber vielleicht schon über 
"medium-sized"?

- Varianten sind drin
- Leitungslängen sind mehr oder weniger automatisch angleichbar

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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DIP-Trace [1] sollte die Anforderungen erfüllen. Das scheint aber in 
Europa nicht besonders weit verbreitet zu sein.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

[1] https://diptrace.com/

von Helmut -. (dc3yc)


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Bei Target gibt es ein Bezahlmodell, bei dem man auch seine 
Leiterplattendimensionen wählen kann. 
https://www.ibfriedrich.com/de/index.html

von Hendrik B. (hendrik_ber)


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Hallo,

je nach Eurem Budget gibt es verschiedene Lösungen:

- Altium ist stark verbreitet und falls Ihr auf externe Layouter setzen 
wollt, werdet ihr hier wohl die größte Auswahl bieten. Das Problem bei 
Altium ist, dass sie sehr teuer sind und verstärkt auf Cloudlösungen 
setzen. Ihr habt zwar immer noch einen lokalen Client, nutzt aber in der 
Regel einen Cloud Lizenzserver und Speicher. Ihr könnt aber auch noch 
lokale Bibliotheken und Projektstrukturen nutzen. Der Workflow ist aber 
auf die Cloud ausgelegt. Ich bin mir nicht sicher, ob Altium überhaupt 
noch reine lokale Versionen anbietet; hört man unterschiedliche Aussagen 
zu.
M.M.n. macht es einiges kompliziert aber es gibt für alles eine Funktion 
und vieles ist auch besser geworden; insbesondere der Layerstackmanager 
und der Output Job-Manager haben es mir angetan.


- Pulsonix könnte interessant für Euch sein. Preislich deutlich unter 
Altium angesetzt. Von den Features her ist alles vorhanden, es ist halt 
nur nicht "polished". Dafür m.M.n. aber sehr intuitiv zu benutzen und 
vor allem alles lokal, bzw. im eigenen Netzwerk hostbar. Durch die 
Zukaufoptionen könnt ihr entscheiden, was ihr benötigt oder auch nicht. 
Funktionstechnisch konnte ich noch nichts vermissen.


Es gibt noch andere Alternativen wie z.B. OrCad oder Pads, da kann ich 
aber leider nicht viel zu sagen und Konsorten wie Zuken, Mentor etc. 
werden finanziell wohl nicht interessant sein.

Generell hast Du bei allen Kaufoptionen noch folgendes zu beachten. So 
ziemlich bei jedem Hersteller kauft man eine Lizenz und hat damit 1 Jahr 
Service inklusive. Nach einem Jahr fallen dann Servicekosten an. Diese 
sind deutlich geringer und man erkauft sich damit Support vom Hersteller 
und den Zugang zu entsprechenden Major Updates. Mann kann den 
Servicevertrag auch auslaufen lassen und verliert den Support und 
verwendet dann einfach die Version, die man zuletzt hatte weiter. Möchte 
man dann aber Updaten, fallen in der Regel alle versäumten Servicekosten 
an, um auf die aktuelle Version zu Wechseln (Hersteller- und 
Verhandlungsabhängig).

Viele Grüße

von Dirk (uli_dd)


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Na Danke ersteinmal an alle,

ich habe schon Erfahrungen mit Altium, finde
es aber etwas zu überzogen und zu teuer für die
Anforderungen in meiner neuen Firma.

Hier wurde bisher mit einem gut ausgebauten Eagle
Ökosystem gearbeitet. Viele Prozesse sind
über ulp's automatisiert.

Mir spricht zur Zeit am meisten KiCad oder Target3001! zu,
bei dem einen würden wir als gewerblicher Nutzer einen
gewissen Betrag an Kcad.org zahlen,
bei Target gibts eine Bezahl Version für ca. 2200 Euro ..

Es gibt auch noch "Proteus" von einer britischen Firma,
das bietet auch ungefähr das was wir  suchen ...

Grüße, Dirk

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Dirk schrieb:
> auch in der Version 8 noch keine Bestückungsvarianten.

Selber machen.

In den Bauteileigenschaften im Schematic ein Feld für 'Variante X, 
BestNr X' etc. pp. definieren.
BOM Script (Python) anpassen:
Abfrage: 'Welche Variante'
Bauteile ohne 'Variante X' Feld immer mit Wert / Bestellnummer etc. pp. 
'Standard' exportieren.
Ansonsten Wert und BestNr der jeweiligen Variante.
Schaltplan bleibt wie er ist, die BOM variiert.

Oder wenns ganz schick inkl. angepasstem Schaltplan sein soll:
Das kicad_sch File ist plain text.
Jedes Bauteil steht da drin, mit all seinen Einträgen.
Parser schreiben der das Standard Feld gegen die Variante ersetzt, 
sofern vorhanden.

Ja, kann man meckern das andere das von Haus aus können.
Andere kosten von Haus aus aber auch richtig eckiges Geld und bringen 
einen bunten Strauß anderer Probleme mit sich.

Ich mag z.B. das ausblenden oder durchkreuzen von inaktiven Bauteilen 
überhaupt nicht.
Ein Bauteil das einfach fehlt, kann ein Fehler sein.
Ein Bauteil das sagt: 'ich werde nicht bestückt' ist eine eindeutige 
Aussage.

Meine Platzhalterbauelemente die nicht bestückt werden sollen, erhalten 
den Wert 'dnp' = Do Not Place.
Mein BOM Script lässt das in der aktiven BOM weg und packt 'dnp' 
Bauteile in ein separates File, zur Kontrolle.
Das Script bereitet die Daten so auf, das es sich nahtlos in ein bereits 
existierendes System einfügt.
Ist sehr mächtig diese Python Schnittstelle zu Kicad.

von F. (radarange)


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Dirk schrieb:
> Hier wurde bisher mit einem gut ausgebauten Eagle
> Ökosystem gearbeitet. Viele Prozesse sind
> über ulp's automatisiert.

Was spricht dagegen, beim aktuellen Ökosystem zu bleiben?
Sind die automatisierten Prozesse dokumentiert? Könnte man die ULPs in 
anderen Systemen anhand einer softwareunabhängigen Beschreibung dessen, 
was passieren soll, nachbauen? (Wenn nein, unbedingt machen!)

> Mir spricht zur Zeit am meisten KiCad oder Target3001! zu,
> bei dem einen würden wir als gewerblicher Nutzer einen
> gewissen Betrag an Kcad.org zahlen,
> bei Target gibts eine Bezahl Version für ca. 2200 Euro ..

Auch kommerzielle Nutzer von KiCad zahlen nichts.
Ihr könntet natürlich überlegen, ob ihr nicht jemanden findet und 
bezahlt, der euch für die Sachen, die KiCad tatsächlich nicht kann, ein 
entsprechendes Skript oder Plugin schreibt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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F. schrieb:
> beim aktuellen Ökosystem zu bleiben

Das spricht für Kicad.
Gerade die Eagle ULPs hat es sich ja abgeschaut und setzt dabei auf 
Python.
Man kann sich also an alles anpassen was man mal mit Eagle eingeführt 
hat.

Wer Eagle ULPs hinbekommt, der wird an Python nicht scheitern.

von F. (radarange)


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Michael schrieb:
> F. schrieb:
>> beim aktuellen Ökosystem zu bleiben
>
> Das spricht für Kicad.
????
Das aktuelle Ökosystem nutzt irgendeine alte Eagle-Version. Das ist 
dezidiert kein KiCad.
Ich nutze KiCad schon seit der Zeit, als es gemeinhin als "unbenutzbar" 
verschrien war (hat auch damals schon nicht gestimmt) und kann mich 
daher uneingeschränkt für KiCad aussprechen, aber trotzdem: Bestehende 
Ökosysteme haben einen Grund, warum sie bereits bestehen und eine 
Änderung des Ökosystems ist immer mit Aufwand verbunden. Der muss sich 
lohnen. Es ist also tatsächlich wichtig, dass man weiß, warum man sich 
das überhaupt antut.
Hier geht's ja um eine Firma, die dadurch vermutlich erst einmal einen 
Produktivitätseinbruch erleiden wird. Dieser kostet Geld, dessen Verlust 
man durch Umstieg auf ein neues Ökosystem mittel- bis langfristig 
überkompensieren will. Ist das nicht der Fall, ist ein Umstieg nicht 
wirtschaftlich, dann sollte man es direkt lassen.

> Gerade die Eagle ULPs hat es sich ja abgeschaut und setzt dabei auf
> Python.
> Man kann sich also an alles anpassen was man mal mit Eagle eingeführt
> hat.
>
> Wer Eagle ULPs hinbekommt, der wird an Python nicht scheitern.

Diese Aussagen sind total wirr. ULPs zu schreiben und ULPs zu verwenden 
sind unterschiedliche Dinge. Wer weiß, ob die Leute noch da sind, die 
die ULPs geschrieben haben und ob die Kicad-Skripting mit Python können.
Ich bin mir sicher, dass sich Leute finden, die das hinkriegen, aber 
denen gibt man eine Spezifikation und ggf. die ULPs und bezahlt sie dann 
dafür, das für KiCad umzusetzen. Entweder innerhalb der Firma, oder eben 
externe Experten. Ganz einfach automatisch und ohne jeden Aufwand geht 
das dann aber doch nicht, wenn du dieser Illusion nachhängst, wirst du 
leider enttäuscht werden.

von Dirk (uli_dd)


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Also Danke schon mal an Michael und F. (radarange)
 für das Feedback!

Ich finde es optisch ganz nett wenn die Bauteile in der jeweiligen
Bestückungsvariante sofort erkennbar nicht bestückt wird.

Aber prinzipiell reicht natürlich die BOM Anpassung
und die Anpassung der Gerper Files ..
Zum Glück sind langjährige Mitarbeiter noch im Haus und
auch bei der Python Programmierung gibt es Resourcen.

Grüße

von Hendrik B. (hendrik_ber)


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Was mir noch eingefallen ist, wie wollt ihr mit Bestandsdesigns umgehen?
Viele unterschätzen den Aufbau einer neuen Bibliothek und den Transfer 
von einem Tool in ein neues Tool.
Ich habe das in einer Firma komplett durchexerziert und der Vorgang hat 
mit Abstand am meisten Aufwand und Zeit gekostet.

Den Importern würde ich im kommerziellen Bereich nicht über den Weg 
trauen. Wenn ich wählen müsste, ist der Importer von Pulsonix am 
stärksten und kann von der Firma sehr individuell angepasst werden, 
sodass wir hier die besten Importergebnisse hatten. Aber auch hier hätte 
ich nur mit erneutem Review halbwegs gut schlafen können; trotzdem 
beeindruckende Ergebnisse.
Alle anderen Importer hatten immer Schwächen. Aus anderen Gründen hat 
man sich dann doch für Altium entschieden; der Aufwand war entsprechend 
hoch.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, bleibt tatsächlich im selben Ökosystem.
Falls ihr auf der Grünen Wiese anfangt, dann habt ihr ja jetzt genügend 
Vorschläge.

Geht auf die Firmen zu, lasst euch Testlizenzen geben und testet die 
Tools einfach. Kleines Beispielprojekt aufsetzen und spielt es in jedem 
Tool durch. Sind alle Funktionen enthalten?
Passen die Workflows für Euch?
Gibt es Fallstricke?

Viele Grüße

von Dirk (uli_dd)


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Hi,
mein Plan wäre da bei neuen Projekten umzusteigen und bei
Bestandsprojekten erst einmal weiter Eagle zu nutzen,
das Eagle ist ja deshalb nicht weg.

Der Import von Eagle 7x nach KiCad klappt recht gut.

Ich würde als nächstes wahrscheinlich wirklich
wirklich mit Demos von Target3001! und anderen
Layout Programmen spielen und dann mal das Feedback
der Kollegen auswerten.

Grüße ...

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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F. schrieb:
> Das aktuelle Ökosystem nutzt irgendeine alte Eagle-Version. Das ist
> dezidiert kein KiCad.

Ja, wurde längst verstanden.
Unter Eagle hat man alles in den ULPs zusammengeklöppelt.
Unter Kicad geht das mit den Python Scripten.
Unter Target, Altium, Mentor, Pulsonix und Co. bekommst Du was das 
Programm rauswirft und musst damit irgendwie zurechtkommen.

F. schrieb:
> Diese Aussagen sind total wirr. ULPs zu schreiben und ULPs zu verwenden
> sind unterschiedliche Dinge. Wer weiß, ob die Leute noch da sind, die
> die ULPs geschrieben haben und ob die Kicad-Skripting mit Python können.

Wirr sind Deine Ausführungen.
WENN man es nicht mal hinbekommt die eigenen ULPs noch zu pflegen auf 
deren Basis da alles funzt, steht es schlecht um den Laden.
WENN man daran scheitert mit einer so simplen Scriptsprache wie Python 
die benötigten Outputs zu erzeugen, wie will man dann mit SW 
zurechtkommen die den Output nach eigenem Gutdünken erstellt, ohne zu 
fragen ob es so genehm ist?

F. schrieb:
> wenn du dieser Illusion nachhängst
Nun driftest Du aber völlig ab.
ICH weiß das es Aufwand ist, weil ICH den Aufwand betrieben habe, wie 
ich auch geschrieben habe.
Meine Softwareskills sind eher rudimentär.
Ich mache HW.
Wenn ich das mit Python hinbekomme, dann schafft das jeder der nicht 
vollkommen doof ist.

Hendrik B. schrieb:
> Importer
....
> nur mit erneutem Review

Importer sind eine Hilfe, aber immer grundsätzlich zu mißtrauen.
Importer heißt das man ein altes Design mit neuer Software anfasst, also 
eine neue Revision mit der großen Unbekannten ob alles fehlerfrei 
importiert wurde.
Und das bedeutet immer den kompletten Aufriss zu machen, den man bei der 
Initialen Revision gemacht hat.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Dirk schrieb:
> Anpassung der Gerper Files

Was willst Du da anpassen bei einer Bestückungsvariante?
Layout, Bestückungsdruck und Pastenmaske bleibt gleich.
Nur die Bestückung ändert sich.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Was willst Du da anpassen bei einer Bestückungsvariante?
> Layout, Bestückungsdruck und Pastenmaske bleibt gleich.
> Nur die Bestückung ändert sich.

Die Designrichtlinien einiger Organisationen besagen, dass für nicht 
bestückte Bauelemente auch keine Lotpaste aufgetragen werden darf. In 
solchen Fällen hat die gewählte Bestückungsvariante also doch 
erheblichen Einfluss auf die generierten Fertigungsdaten (Gerber et 
al.).

Ob solch eine Designrichtlinie überhaupt sinnvoll ist, steht auf einem 
ganz anderen Blatt, aber wenn z.B. irgendeine Zertifizierung so etwas 
erfordert, muss es eben auch vom EDA-System umgesetzt werden.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Dirk schrieb:
> Mir spricht zur Zeit am meisten KiCad oder Target3001! zu,

Kenne mich nicht aus, aber bringen diese beiden Programme überhaupt das 
geforderte "tool zur automatische Leitungslängen Anpassung" mit? Wenn 
ich mich recht erinnere, war Target eher für Projekte gedacht, bei denen 
man keinen Längenabgleich braucht.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Andreas S. schrieb:
> Die Designrichtlinien einiger Organisationen besagen, dass für nicht
> bestückte Bauelemente auch keine Lotpaste aufgetragen werden darf.
Aha.
Nie gehört.
Klingt schräg.
Hast Du da Beispiele aus der Praxis, möglichst mit Literaturverweisen?

Andreas S. schrieb:
> In
> solchen Fällen hat die gewählte Bestückungsvariante also doch
> erheblichen Einfluss auf die generierten Fertigungsdaten (Gerber et
> al.).
Der Footprint soll noch da sein, aber ohne Öffnungen in der Maske für 
die Pads?
Oder soll der Footprint auch weg sein und die Tracks enden im nirgendwo?
Was ist mit dem Bestückungsdruck?
Oder soll eine geschlossene Soldermask über die Pads?

Bestückungsvarianten macht man ja wegen der verringerten Lagerhaltung.
Wenn ich neue PCBs und Masken dafür brauche, wird die m.E. sinnlos.

Geschlossene Pastenmaske könnte man wahrscheinlich über die 'Custom 
Design Rules' bei Kicad hinbekommen.
Extrem mächtig aber schwierig zu bedienen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Karsten B. schrieb:
> Kenne mich nicht aus, aber bringen diese beiden Programme überhaupt das
> geforderte "tool zur automatische Leitungslängen Anpassung" mit?

https://docs.kicad.org/7.0/en/pcbnew/pcbnew_editing.html

"tune lengths"

von Frank K. (fchk)


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Hendrik B. schrieb:

> - Altium ist stark verbreitet und falls Ihr auf externe Layouter setzen
> wollt, werdet ihr hier wohl die größte Auswahl bieten. Das Problem bei
> Altium ist, dass sie sehr teuer sind und verstärkt auf Cloudlösungen
> setzen. Ihr habt zwar immer noch einen lokalen Client, nutzt aber in der
> Regel einen Cloud Lizenzserver und Speicher. Ihr könnt aber auch noch
> lokale Bibliotheken und Projektstrukturen nutzen. Der Workflow ist aber
> auf die Cloud ausgelegt. Ich bin mir nicht sicher, ob Altium überhaupt
> noch reine lokale Versionen anbietet; hört man unterschiedliche Aussagen
> zu.

Ja, lassen sie. Bei meinem Arbytegeber sind sämliche Entwicklungsrechner 
komplett vom Internet getrennt. Alles, was an Dateien rein und raus 
geht, läuft durch ein spezielles Sicherheitsgateway. Da wir sensible 
Kunden beliefern, ist das auch nicht diskutabel, und Altium akzeptiert 
das. Wir bekommen Offline-Installer und Offline-Lizenzdateien.

Und ja, es ist teuer, aber die Person, die davor sitzt, ist noch teurer, 
und damit rechnet sich das.

Vorher wurde da auch Eagle 7 eingesetzt, aber das langte dann irgendwann 
nicht mehr, speziell bei High-Speed Interfaces wie PCIe, USB 3.x und 
ähnlichem. Ein weiterer Punkt, der bei uns den Ausschlag gab, war die 
ECAD-MCAD Integration, d.h. die Integration mit Inventor und Solidworks. 
Die Leiterplatten müssen ja auch immer in irgendwelche Aufbauten rein, 
und da müssen die Positionen von Steckverbindern und Kühlflächen exakt 
stimmen. Keine Ahnung, ob Ihr das habt und braucht, aber bei uns ist das 
wichtig und spart viel Zeit.

Importieren von Eagle in Altium geht prinzipiell, aber um Nacharbeiten 
kommt man nicht drumrum. Da ist dann Neuzeichnen oft schneller.

Für uns war Altium die richtige Entscheidung gewesen.

fchk

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Die Designrichtlinien einiger Organisationen besagen, dass für nicht
>> bestückte Bauelemente auch keine Lotpaste aufgetragen werden darf.
> Aha.
> Nie gehört.
> Klingt schräg.
> Hast Du da Beispiele aus der Praxis, möglichst mit Literaturverweisen?

Nein, ich habe da nichts konkretes, sondern weiß das nur von früher(tm).

> Der Footprint soll noch da sein, aber ohne Öffnungen in der Maske für
> die Pads?

Die Maske enthält natürlich die Öffnungen, aber es wird keine Lotpaste 
aufgetragen.

> Oder soll der Footprint auch weg sein und die Tracks enden im nirgendwo?
> Was ist mit dem Bestückungsdruck?
> Oder soll eine geschlossene Soldermask über die Pads?

Keines von dem. Nur die Lotpaste wird nicht aufgetragen.

Dementsprechend wird entweder eine Pastenschablone ohne die 
entsprechenden Öffnungen erzeugt oder der Pastendispenser kackt eben 
keine Paste drauf.

> Bestückungsvarianten macht man ja wegen der verringerten Lagerhaltung.
> Wenn ich neue PCBs und Masken dafür brauche, wird die m.E. sinnlos.

Exakt. Du unterstellst hier wieder irgendwelche Behauptungen, die 
niemand getätigt hat. Oder nenne doch einfach die exakte Textstelle, an 
der ich explizit Änderungen an der Lötstoppmaske oder dem 
Bestückungsdruck behauptet haben soll.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Andreas S. schrieb:
> Michael schrieb:
>> Andreas S. schrieb:
>>> Die Designrichtlinien einiger Organisationen besagen, dass für nicht
>>> bestückte Bauelemente auch keine Lotpaste aufgetragen werden darf.
>>
>> Aha.
>> Nie gehört.
>> Klingt schräg.
>> Hast Du da Beispiele aus der Praxis, möglichst mit Literaturverweisen?
>
> Nein, ich habe da nichts konkretes, sondern weiß das nur von früher(tm).

Ich bilde mir ein Mal gehört zu haben, dass die überlegung war, dass man 
dadurch weniger Zinn kügelchen bekommen könnte... Mir wäre aber nicht 
bewusst das in letzter Zeit gesehen zu haben.

Außer natürlich bei jlcpcb. Die machen nur dort löcher in die Masken wo 
man Bauteile hat (nur beim pcba natürlich). wahrscheinlich wird so auch 
die Menge Paste an ihren Prozess angepasst...

73

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Harald K. schrieb:
> https://docs.kicad.org/7.0/en/pcbnew/pcbnew_editing.html
>
> "tune lengths"

Aber das ist doch keine automatische Lösung, oder?

von Marc X. (marc_x)


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Hans W. schrieb:
> Außer natürlich bei jlcpcb. Die machen nur dort löcher in die Masken wo
> man Bauteile hat (nur beim pcba natürlich). wahrscheinlich wird so auch
> die Menge Paste an ihren Prozess angepasst...
>
> 73

Bist du dir sicher das sie bei der Bestückdienstleistung überhaupt 
Masken verwenden? Ich würde drauf tippen, das sie bei den Kleinserien 
welche dort in der Regel produziert werden eher mit Dispenser arbeiten.

Ich mag nicht bestreiten, das es Anwendungen gibt wo auch mit 
verschiedenen Lotpastenschablonen gearbeitet werden, aber selbst wenn 
man sich Massenprodukte anschaut wird man häufig feststellen, das auch 
bei nicht bestückten Komponenten Lotpaste aufgetragen wird, ich sehe das 
täglich bei Musterbaugruppen unserer Kunden. Selbst in meinem Samsung 
Fernseher habe ich unter einem defekten TQFP (Gammakorrektur IC) unter 
dem Plastikgehäuse aufgetragene Lotpaste gefunden obwohl bei mir der Typ 
ohne exposed Pad verbaut war.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hans W. schrieb:
> Außer natürlich bei jlcpcb. Die machen nur dort löcher in die Masken wo
> man Bauteile hat (nur beim pcba natürlich).

Kennst Du deren Prozesse so genau? Das einzige, was man anhand der 
gelieferten Baugruppen erkennen kann, ist doch nur, dass sich an den 
bestückten Positionen Lot befindet. Bei deren Kleinserien (n*5 Stück) 
werden dafür sicherlich Pastendispenser zum Einsatz kommen, bei größeren 
Serien dann vermutlich Pastenschablonen.

Die Schablonen, die man bei JLCPCB oder anderen Herstellern mitbestellen 
kann, haben nichts mit deren eigenen Schablonen zu tun.

> wahrscheinlich wird so auch
> die Menge Paste an ihren Prozess angepasst...

Ja, gerade bei der Verwendung von Pastendispensers macht sich das direkt 
im Pastenverbrauch und damit deren Geldbeutel bemerkbar.

Bei meiner letzten Lieferung von JLCPCB, die ich vorgestern erhalten 
habe, befindet sich auch nur Lot auf den bestückten Positionen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Andreas S. schrieb:
> Du unterstellst hier wieder irgendwelche Behauptungen

Gemach, gemach...
Der TO sprach von veränderten Gerber Files, also veränderten PCBs bzw. 
Masken.
Mir ist nur schleierhaft was das weglassen der Paste auf unbestückten 
Bauteilen bringen soll und ich habe das auch noch nie gehört.
Ich kenne das einzig bei Bauteilen die nachbestückt werden müssen.
Da klebt der Bestücker dann ggf die Maske ab

Andreas S. schrieb:
> Bei meiner letzten Lieferung von JLCPCB, die ich vorgestern erhalten
> habe, befindet sich auch nur Lot auf den bestückten Positionen.

Da wird JLC wohl aufgrund der Minimengen die die häufig machen einen Jet 
Pastendrucker angeschafft haben.
Teuer, aber die Freiheitsgrade steigen und man braucht keine Schablonen 
mehr.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Hans W. schrieb:
> jlcpcb. Die machen nur dort löcher in die Masken wo
> man Bauteile hat

Kann ich nicht bestätigen.
Der normale Prozess ist ja das man gerber liefert und PCBs, ggf + 
Schablone, bekommt.
Und da bekommt man dann ganz genau das was man geschickt hat.
Anhand der Gerber Files kann man nicht erkennen ob ein Bauteil bestückt 
wird.
Der PCB Hersteller bekommt keine BOM und keinen Schaltplan.

Man helfe mir da auf die Sprünge, aber welchem CAD kann ich denn 
überhaupt sagen das ein nicht bestücktes Bauteil nur in der 
Pastenschablone fehlt?

Das müsste auf jeden Fall optional sein, denn ich währe äußerst 
ungehalten wenn ich dem Bestücker eine BOM Änderung schicke und der mir 
mal eben 750€ für zwei neue Schablonen berechnet, weil in Rev1 drei 
Bauteile nicht bestückt waren.

Mag sein das irgendein Theoretiker mal eine Empfehlung ausgesprochen hat 
unbestückte Bauteile nicht mit Lotpaste zu versehen.
Die gleichen wahrscheinlich die mir flammende Vorträge über die 
Nachteile von ENIG gehalten haben und im Luftfahrtbereich auf PCB 
Material bestanden das es längst nicht mehr zu kaufen gab.
Dafür hatten die kein Problem mit Bleifrei, als die Whisker Probleme 
noch längst nicht beherrscht wurden.

Also haben wir ENIG und Bleihaltig auf handelsüblichem FR4 gemacht und 
hatten keinerlei Probleme mit der Zertifizierung anhand der immer 
notwendigen Umwelt-Tests.
Letztlich muss man Zuverlässigkeit nachweisen.
Kaum vorstellbar das ein Kunde die Abnahme verweigert weil unbestückte 
Bauteile Lot auf den Pads haben.

Also welches CAD kann dann von Haus aus?

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Michael schrieb:
> Hans W. schrieb:
>> jlcpcb. Die machen nur dort löcher in die Masken wo
>> man Bauteile hat
>
> Kann ich nicht bestätigen.
> Der normale Prozess ist ja das man gerber liefert und PCBs, ggf +
> Schablone, bekommt.
> Und da bekommt man dann ganz genau das was man geschickt hat.

Ich schrieb PCBA!

Michael schrieb:
> Da wird JLC wohl aufgrund der Minimengen die die häufig machen einen Jet
> Pastendrucker angeschafft haben.

Ich weiß nicht... Die liefern im online Shop auch problemlos eine 
Losgrößen die nicht mini sind... Aber ja, kann natürlich auch ein 
dispenser oder jet printer sein.

Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass die offensichtlich sich selbst 
die Daten generieren. Ich nehme stark an, dass das auch mit deren System 
zusammenhängt. Das 3d Platzierungstool im Browser ist schon fein... 
Wahrscheinlich nutzen die diese Daten auch gleich für den paste-layer.

73

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Hans W. schrieb:
> dass die offensichtlich sich selbst
> die Daten generieren.

Aus was?
In den Gerber Daten steht einfach nicht drin was bestückt wird.
Egal ob JLC oder PCBA.

Erst wenn ich dem die BOM gebe und den auch bestücken lasse hat er die 
Daten.
Wenn die Pastenschablone nicht Teil des Auftrages ist, wird er nach der 
günstigsten Methode suchen meinen Auftrag zu beschicken, weil die über 
den Preis gerade die PCB Hersteller in der EU plattmachen, die nicht 
massiv auf modernste Anlagen und Großserie setzen.

Und das ist bei Kleinmengen der Pastendispenser / Jet Drucker, weil die 
Schablone mit Spannrahmen + Personaleinsatz deutlich teurer ist als die 
paar PCBs.
Und da werden eben nur die Bauteile angefahren die bestückt werden.
Ist reine Kostenoptimierung.
Weniger Zeit, weniger Paste.

Bestelle ich hingegen eine Schablone, bekomme ich was ich an Daten 
geliefert habe.
Daher erneut die Frage:
Welches CAD kann Variantenmanagement bei dem die Öffnungen in der 
Pastenmaske automatisch geschlossen werden?

Unser Bestücker passt die höchstens an um Fehler zu korrigieren und 
Lotmengen an seinen Prozess anzupassen.
Geschlossen wird da nix und jede Variante wird mit der gleichen 
Schablone gefertigt.

Und da ich in einem höchst reglementierten Markt zuhause bin (weswegen 
wir sehr detailliert vorgeben was gebaut wird und aus welchem Material 
in welchem Aufbau), wüsste ich eben gerne welcher Markt es erfordert 
Lotpaste wegzulassen.
Die Verbindlichkeit und die Argumentation würde mich interessieren und 
ob das irgendein CAD Hersteller für wesentlich genug gehalten hat das 
als Funktion einzuführen.
Reines Interesse.
Mag ja sein das das Sinn macht sich damit zu beschäftigen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael schrieb:
> Aus was?
> In den Gerber Daten steht einfach nicht drin was bestückt wird.
> Egal ob JLC oder PCBA.

Es geht um Platinen, die JLC auch für Dich bestückt. Das "a" in pcba 
steht hier für "assembly", das ist kein anderer Fertiger.

von Frank K. (fchk)


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Michael schrieb:
> Hans W. schrieb:
>> dass die offensichtlich sich selbst
>> die Daten generieren.
>
> Aus was?
> In den Gerber Daten steht einfach nicht drin was bestückt wird.
> Egal ob JLC oder PCBA.
>
> Erst wenn ich dem die BOM gebe und den auch bestücken lasse hat er die
> Daten.

Es gibt ein Leben nach dem Gerber. Altium kann auch ODB++ erzeugen. Da 
ist dann alles drin, auch z.B. die BOM. Das nutzt z.B. Aisler. Auch 
andere europäische Fertiger akzeptieren inzwischen ODB++. Bei den 
Chinesen weiß ich es nicht, da bestellt mein Arbytegeber aus Prinzip 
nicht.

Und Gerber ist inzwischen bei X3 angekommen. Ab Gerber X2 sind auch die 
Bohrdaten mit drin, und Metadaten. Da weiß dann der Fertiger, ob eine 
Bohrung mit Kupfer drumrum ein Via oder ein TH-Pad ist, und wenn es ein 
Pad ist, zu welchem Bauteil es gehört.

fchk

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Frank K. schrieb:
> Es gibt ein Leben nach dem Gerber.

Ja, schon klar.
Auch klar das JLC sich die Daten für den Dispenser selbst erzeug wenn 
man die bestücken lässt und selbstverständlich alle dazu notwendigen 
Daten liefert.

Ich reite nur darauf herum das hier lustig PCB Herstellung, 
Schablonenfertigung und Bestückung zusammengewürfelt wird.

Würde ich tatsächlich PCB + Bestückung + Schablone beauftragen, wäre 
eine Schablone bei der eigenmächtig unbestückte Bauteile fehlen ein 
Reklamationsgrund.

Das ganze kam zustande weil der TO als Teil des Variantenmanagements 
eine Veränderung der Gerber Daten ansprach und ich frage inwiefern eine 
Bestückungsvariante irgendwas mit Gerber zu tun hat.
Woraufhin behauptet wurde es gäbe da einen Zusammenhang mit der 
Pastenschablone.

Mich würde immer noch interessieren ob an der Behauptung es gäbe 
Reglements die regeln das unbestückte Footprints keine Paste bekommen 
dürfen, was dran ist.
Ansonsten hat eine Bestückungsvariante m.E. keinerlei Auswirkungen auf 
die Gerber Daten.

von Frank K. (fchk)


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Michael schrieb:

> Das ganze kam zustande weil der TO als Teil des Variantenmanagements
> eine Veränderung der Gerber Daten ansprach und ich frage inwiefern eine
> Bestückungsvariante irgendwas mit Gerber zu tun hat.

Bei Altium gibt es beim Variantenmanagement die Optionen "Allow 
variation of fabrication output" und "Allow variation for paste mask". 
Du darfst davon ausgehen, dass es Kunden gibt, die diese Optionen 
brauchen.

> Mich würde immer noch interessieren ob an der Behauptung es gäbe
> Reglements die regeln das unbestückte Footprints keine Paste bekommen
> dürfen, was dran ist.

Ja, es ist. Hab ich schon gesehen.

fchk

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Frank K. schrieb:
> Hab ich schon gesehen.
Ich hatte mal einen Ing der geradezu zwanghaft alles eckige runde 
machte.
War aber nur sein persönlicher Fetisch.

Aber gibt es Vorschriften die das fordern?
Über persönlichen Ausgestaltungen und gefühlten Notwendigkeiten hinaus?
Was wäre die Begründung dafür?
In welchem Marktsegment hast Du sowas gesehen?

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Michael schrieb:
> Ich reite nur darauf herum das hier lustig PCB Herstellung,
> Schablonenfertigung und Bestückung zusammengewürfelt wird.
> Würde ich tatsächlich PCB + Bestückung + Schablone beauftragen, wäre
> eine Schablone bei der eigenmächtig unbestückte Bauteile fehlen ein
> Reklamationsgrund.

Ließ oben nach! Du hast das zusammengewürfelt indem du wahrscheinlich 
das "a" in pcba überlesen hast.

Jlcpcb scheint als Abfallprodukt von easyeda und ihrem Preview Tool 
sowohl 3d Modelle als auch footprints den bestückbaren Bauteilen 
zuzuordnen. D.h sie können aus den bestückungsdaten ihre Pasten Daten 
generieren.

Das hat aber nichts mit dem normalen PCB/Schablonen Service zu tun! Das 
ist rein beim PCBA relevant.

Dort haben die aber auch 2 Linien. Economy und Standard. Nachdem 0201 
den Standard Service verlangt würde mich nicht wundern wenn die lägere 
Durchlaufzeiten und höheren rüstkosten dort von den Schablonen kommen 
würden und beim Eco einfach ein anderes dispense-verfahren läuft.

Wissen zu ich das aber nicht. Darum ging's ja eigentlich auch nicht...

Das Beispiel jlcpcb kam von mir nur deshalb, weil ich auch geschrieben 
habe, dass mir Pads ohne paste in jüngster Zeit nur dort untergekommen 
sind.

Ich hab auch geschrieben, dass lt. höhrensagen der Grund dafür die 
angeblich geringere Anzahl von zinn Kügelchen nach dem löten ist. Beleg 
hab ich dazu keinen.

Und umsetzbar wäre sowas mMn in KiCad recht einfach...do-not-place 
gibt's ja schon... Out-of-the-box können tut es das noch nicht.

Ist ja durchaus nicht allgemein gängige Praxis...

73

von Frank K. (fchk)


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Michael schrieb:

> Aber gibt es Vorschriften die das fordern?

Weiß ich aktuell nicht, müsste ich mal nachschauen, wenn ich Zeit habe. 
Ich habe das aber durchaus für möglich.

fchk

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Ich reite nur darauf herum das hier lustig PCB Herstellung,
> Schablonenfertigung und Bestückung zusammengewürfelt wird.

Der einzige Diskussionsteilnehmer in diesem Thread, der genau das tut, 
bist Du.

> Würde ich tatsächlich PCB + Bestückung + Schablone beauftragen, wäre
> eine Schablone bei der eigenmächtig unbestückte Bauteile fehlen ein
> Reklamationsgrund.

Üblicherweise beauftragt man PCB + Bestückung und überlässt dem 
Fertigungsdienstleister die Erstellung der Schablone. Dass diese ggf. 
auf der Rechnung als separater Posten auftaucht, steht auf einem anderen 
Blatt. Und man ausdrücklich beauftragt, dass auch die Pad unbestückter 
Bauelemente mit Paste bedruckt werden sollen und der 
Fertigungsdienstleister überhaupt eine Schablone verwendet, müssen 
natürlich auch die entsprechenden Löcher in der Form vorhanden sein, wie 
sie durch die Konstruktionsdaten (Gerber, ODB++, IPC-2581) vorgegeben 
sind.

> Ansonsten hat eine Bestückungsvariante m.E. keinerlei Auswirkungen auf
> die Gerber Daten.

Ebenfalls falsch. In Altium Designer kann man einstellen, dass auch 
der Bestückungsdruck entsprechend der Bestückungsvariante angepasst 
wird. Und dieses Feature wurde mit Sicherheit auch nur deswegen 
implementiert, weil irgendwelche Schlüsselkunden darauf bestanden. 
Womöglich stammt diese Anforderung noch aus alten, reinen THT-Zeiten, in 
denen ggf. auch ein Teil der Bauteile händisch bestückt wurde und der 
jeweilige Mitarbeiter dann den konkreten Bauteilewert auf der 
Leiterplatte lesen können sollte.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Aber gibt es Vorschriften die das fordern?
> Über persönlichen Ausgestaltungen und gefühlten Notwendigkeiten hinaus?

Basierend auf solchen ggf. willkürlichen Regeln kann man sich 
insbesondere in Großunternehmen seine eigene Burg bauen und ganze 
Abteilungen schaffen, die dann die Einhaltung der Regeln kontrollieren. 
So etwas gibt es auch im Softwarebereich, nämlich bezüglich der 
Einhaltung von Kodierrichtlinien, die teils so absurd überspezifiziert 
sind, dass der eigentliche Sinn, nämlich die Lesbarkeit zu erhöhen und 
die Fehleranfälligkeit zu verringern, ins Gegenteil pervertiert wird. 
Ich erinnere mich an einen konkreten Fall, in dem der zuständige 
Konzernbeamte durchsetzen wollte, dass seine(!) Kodierrichtlinien auch 
bei sämtlichen zugekauften Bibliotheken strikt eingehalten werden 
müssten. Das ging so weit, dass selbst die APIs von Standardbibliotheken 
angepasst werden sollten. Dieser Typ hatte damals keinerlei eigene 
Projekt- und Budgetverantwortlichkeiten, aber durfte diesbezüglich allen 
Projekten gegenüber Vorschriften erlassen. Das war ein völlig 
merkbefreiter Konzernbeamter, der aber ein ganz dicker Kumpel des 
Entwicklungsleiters war und von ihm protegiert wurde.

> Was wäre die Begründung dafür?

Schaffung von Verwaltungsstrukturen und Abteilungen ohne 
Rechenschaftspflicht und Projektverantwortung. Also typisch deutsche 
Großunternehmen.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Frank K. schrieb:

> Ja, es ist. Hab ich schon gesehen.

Ich will keinesfalls abstreiten, dass es gelegentlich auch völlig 
idiotische Kundenforderungen gibt. Bin solchen schließlich selbst schon 
des Öfteren begegnet.

Ändert allerdings nichts an dem Sachverhalt der kompletten Idiotie.

Und wenn Altium die Unterstützung für komplette Idiotie liefert, ist das 
einfach FALSCH. Da hat sich eine Software eindeutig in die falsche 
Richtung entwickelt. Naja, irgwendwelche völlig nutzlosen Features muss 
man wohl halt erfinden, um neue, teuere Versionen der immergleichen 
Software verticken zu können. Am besten welche, die NIEMAND wirklich 
braucht. Weil: dann fallen Bugs darin überhaupt nicht auf...

Die Typen sollten lieber mal die unzähligen unsäglichen bestehenden Bugs 
und Misdesigns in ihrer Software flicken. Die, die an Stellen sitzen, 
die man wirklich braucht...

von Thomas (kosmos)


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wir hatten auch schon eine Kleinserie (20 Stück) mit KiCAD gezeichnete 
Platinen, mit teilweise nicht bestückten Bauteilen, bei JLCPCB bestellt, 
die leeren Lötpads hatten keine Lötpaste drauf.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Weil es gefragt wurde: Pulsonix kann auch jeden Layer in individueller 
Variante ausgeben.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ob S. schrieb:
> Und wenn Altium die Unterstützung für komplette Idiotie liefert, ist das
> einfach FALSCH.

Warum sollte sich ein Hersteller von vornherein aus dem Rennen 
katapultieren, wenn das Produkt bestimmte Kundenanforderungen nicht 
unterstützt?

> Da hat sich eine Software eindeutig in die falsche
> Richtung entwickelt. Naja, irgwendwelche völlig nutzlosen Features muss
> man wohl halt erfinden, um neue, teuere Versionen der immergleichen
> Software verticken zu können.

Die Variantenunterstützung für Layoutdaten ist schon ewig in Altium 
Designer enthalten, vermutlich sogar schon zu Protel-Zeiten. Und wie ich 
schon erwähnte, gab es in grauer Vorzeit (manuelle Bestückung anhand des 
Bestückungsdrucks) sogar einen recht guten Grund für Varianten im 
Bestückungsdruck.

Interessanterweise wurde das in den neuesten Versionen (ab ca. V20) noch 
weiter ausgebaut, d.h. sogar mit unterschiedlichen Footprints für 
verschiedene Gehäusetypen. Die Auswirkungen auf die Pastendaten wurden 
ja schon von Frank K. 
(Beitrag "Re: Layout Software für Mittelständler mit Fokus auf Usability & Varianten") 
gezeigt.

Ein möglicher wichtiger Grund wäre heutzutage, ein Bauteil, das es 
sowohl mit als auch ohne Exposed Pad gibt, bestücken zu können, ohne 
dass die mittig befindliche Lötpaste dazu führen kann, dass der Baustein 
nicht mehr richtig aufliegt und es infolgedessen zu Lötproblemen kommt. 
Bei SOIC ist noch genug Platz vorhanden, aber bei QFN könnte die Paste 
herausquellen, wenn sie nicht die Oberfläche des EP benetzen kann. Und 
ja, solche Bauelemente gibt es zuhauf. Mittlerweile werden sehr viele 
kleine EEPROMs auch in QFN hergestellt, und je nach Hersteller bzw. 
Reihe mit oder ohne EP.

> Am besten welche, die NIEMAND wirklich
> braucht. Weil: dann fallen Bugs darin überhaupt nicht auf...

Solch ein Feature ist aber nicht hinreichend werbewirksam. Das wird 
sicherlich auf Kundennachfrage implementiert worden sein.

> Die Typen sollten lieber mal die unzähligen unsäglichen bestehenden Bugs
> und Misdesigns in ihrer Software flicken. Die, die an Stellen sitzen,
> die man wirklich braucht...

Diese Unternehmenspolitik führt zu einer Spaltung der Kundschaft: die 
einen kaufen immer wieder brav ihre Wartungsverlängerung, in der 
Hoffnung, dass Fehler behoben werden. Ein Teil der Kunden (z.B. ich) hat 
irgendwann genug davon und wechselt irgendwann das Programm.

Wäre Altium Designer hinreichend fehlerarm, wäre der aktuelle 
Funktionsumfang für die meisten Anwender mehr als ausreichend. Also 
würden sie schon vornherein keine Wartungsverlängerung kaufen, außer 
vielleicht für den Zugang zum Vault o.ä.. Die Erfahrung zeigt, dass 
gerade die Hersteller einwandfreier und langlebiger Produkte eher 
Probleme bekommen als die Schrottanbieter.

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