Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug FreeCAD - CAM PostProcessor für Deckel FP3 mit Contour 3 bzw Dialog 4 Steuerung


von Marco J. (cooky)


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Moin,

Ich habe mir eine Deckel FP3A (3 unabhängige Achsen - 3 Moren/Treiber) 
gekauft, die eine Contour 3 Steuerung hat (soll vergleichbar mit Dialog 
4 Steuerung sein).
Nun möchte ich dazu aus FreeCAD mit der Path Workbeensch (CAM 
PostProcessor) den Maschinencode erstellen. Leider gibt es dort keinen 
PP für Deckel.

HAt da jemand eine IDee, oder hat schonmal für FreeCAD Path einen PP 
angepasst?

Gruß Marco

PS: Bitte keine Diskussion zur Maschine

von Peter N. (mikronix)


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Marco J. schrieb:
> Leider gibt es dort keinen PP für Deckel.

Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster legen und nur um eine 
Antwort zu geben,
aber wenn Maschinencode == Gcode ist, sollte linuxcnc der passende PP 
sein.

FreeCAD schreibt Gcode, es hängt doch nur von deinen 
Werkzeugeinstellungen ab mit welcher Drehzahl, Vorschub,
Tiefenzustellung der Gcode geschrieben wird.

Auch wenn du es nicht hören willst:
einen stabilen Eindruck macht die Maschine nicht, für Stahl max 40er 
Messerkopf zum Vorschruppen?

https://duckduckgo.com/?q=Deckel+FP3A+images+site%3A&df=&iax=images&ia=images

von Thomas H. (thomash2)


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So eine alte Maschine kauft man sich ja nicht unbedingt um jetzt voll 
in's CNC Geschäft einzusteigen.

Wie schnell ist überhaupt das serielle Link? 2400/9600baud?

Das ist für Adaptive Milling unzureichend, vielleicht ein bißchen 
Konturfräsen oder Pockets regulär fräsen aber allzu gesund ist das halt 
auch nicht mit dem was FreeCAD kann.

Rüste die Maschine besser auf LinuxCNC um.

von Uwe B. (uwebre)


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Peter N. schrieb:

> Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster legen und nur um eine
> Antwort zu geben,

Warum tust du es dann?

> Auch wenn du es nicht hören willst:
> einen stabilen Eindruck macht die Maschine nicht, für Stahl max 40er
> Messerkopf zum Vorschruppen?

Das ist eine feine und sehr stabile Maschine. Da lecken sich auch heute 
noch viele Profis die Finger nach.

Peter, was hast du so im Stall? Und warum soll so ein lächerlich kleiner 
40mm Messerkopf auf einer ausgewachsenen FP3 Probleme machen?



Thomas H. schrieb:

> Wie schnell ist überhaupt das serielle Link? 2400/9600baud?

Weitgehend uninteressant. Das Programm wird auf die Steuerung geladen 
und aus dem Speicher ausgeführt. Ja, der Speicher ist original recht 
begrenzt, die Steuerung kann aber während der Arbeit automatisch 
nachladen. Auch gibt es Speichererweiterungskarten zu kaufen (wenn ich 
schon verbaut)

> Das ist für Adaptive Milling unzureichend, vielleicht ein bißchen
> Konturfräsen oder Pockets regulär fräsen

Natürlich kann die Maschine das. Rein eine Sache des CAM-Prozessors 
(oder des Programmierers ;-)

> vielleicht ein bißchen Konturfräsen oder Pockets regulär fräsen
> aber allzu gesund ist das halt
> auch nicht mit dem was FreeCAD kann.

Bitte erklären was wie und warum nicht gesund ist.

> Rüste die Maschine besser auf LinuxCNC um.

Weil?

Marco, du bist im falschen Forum wie du sicher bereits gemerkt hast.
Die Auskenner sind bei Industryarena, Peters Cncecke, Zerspanungsbude. 
Besitzer u.A. solcher Maschinen wie die deinige, nicht nur Schwätzer.

Eventuell ist es geschickter auf Autodesk Fusion zu setzen, dabei ist 
ein hochprofessioneller CAM-Prozessor. (HSM-Works, mit Postprozessoer 
für deine Steuerung)
Bei der (kostenlosen, zum Anfixen) Hobbyversion ist der CAM-Prozessor 
auf drei Achsen eingeschränkt und Eilvorschübe werden nicht 
programmiert. Kann man natürlich händisch anpassen wenn es stört.

Das hängt natürlich vom der Nutzung deiner Maschine ab. An sich mag ich 
keine Abomodelle aber Freecad muß da noch schwer aufholen.

Grundsätzlich spricht die Contour 3 schlichten G-Code mit überschaubarem 
Befehlssatz.
Eine Anpassung eines einfachen Postprozessors sollte kein Problem sein.
Es macht auf jeden Fall Sinn zunächst zur Übung ein paar Programme 
händisch zu schreiben um ein Gefühl für den "Dialekt" zu bekommen.
Üblicherweise verwenden die CAM-Prozessoren nur wenige G-Code - Befehle.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thomash2)


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Adaptive/HSM teilt die Frässchritte in kleine Segmente ein, meine 
Mitsubishi konnte das mit 19.2kbaud nicht. Die Blöcke haben zwar 
nachgeladen die Maschine musste aber immer stoppen. Ich musste erst 
diverse Erweiterungen nachkaufen um's ordentlich funktionierend zu 
haben.

Für mich ist unsere 25 Jahre alte Mitsubishi Steuerung das absolute 
Minimum, alles was älter wäre würde ich eher gleich auf LinuxCNC 
umstellen.
Auf Youtube gibt's so einige Videos über Leute welche die Deckel auf 
LinuxCNC umgestellt haben.

Schon alleine wegen der Ersatzteile und die Elektronik ist einfach alt, 
wenn man sich Datenblätter von diversen Bauteilen anschaut die sind bei 
meiner Maschine für 10 Jahre spezifiziert. Was ich mit der Maschine 
mache ist also ständig Pionierarbeit.
Gleich am Anfang meiner Reparatur war eine Endstufe und ein Enkoder 
defekt (und 2 waren verdreckt, fein mit einer Staubschicht beschichtet).
Der Staub ist ein Hund, wenn der irgendwo reinkommt und dann auch noch 
Feuchtigkeit hinzukommt wird das Kupfer über die Zeit angegriffen 
(Elektrolyse), die Leiterplatten sind in der Mitsubishi nicht 
beschichtet.

Auch der Support von und bei Mitsubishi schwindet von Jahr zu Jahr 
bezüglich des alten Controllers, der Hersteller hat diese Maschinen 
sowieso schon aufgegeben da sie einfach neuere Geräte haben und die 
alten Mitarbeiter schon in Rente sind.

Ersatzteile in Europa und U.S. werden vergoldet, aus China bekommt man 
die zum Glück noch günstig; aber die liegen dort halt auch auf nem Regal 
rum und werden Tag für Tag älter.

Verwende selber FreeCAD seit 2020 für CAD/CAM. Habe CAM aber stark 
angepasst um meinen Bedürfnissen zu entsprechen.
LinuxCNC sollte auf alten Maschinen eigentlich schon fast 
selbstverständlich sein, da das zukunftssicher ist und man dadurch eine 
größere Auswahl an Ersatzteilen hat. Auch macht der schnellere und 
modernere Controller natürlich deutlich mehr Spaß.

Auch bezüglich Support ist man im LinuxCNC Forum besser beraten, die 
erfahrenen Deckel Operatoren sind schon langsam in Rente und haben 
besseres zu tun als sich in Foren rumzutreiben.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Adaptive/HSM teilt die Frässchritte in kleine Segmente ein, meine
> Mitsubishi konnte das mit 19.2kbaud nicht. Die Blöcke haben zwar
> nachgeladen die Maschine musste aber immer stoppen. Ich musste erst
> diverse Erweiterungen nachkaufen um's ordentlich funktionierend zu
> haben.

HSC ist zwar generell eine schöne Sache, allerdings auf einer solch 
alten Maschine doch eher utopisch. Alleine die Spindel schafft nicht 
ansatzweise die nötigen Drehzahlen, um die Werkzeugschonung zu erzielen. 
Von den nötigen Achsbeschleunigungen, Unwuchten usw. mal abgesehen.

> Für mich ist unsere 25 Jahre alte Mitsubishi Steuerung das absolute
> Minimum, alles was älter wäre würde ich eher gleich auf LinuxCNC
> umstellen.
> Auf Youtube gibt's so einige Videos über Leute welche die Deckel auf
> LinuxCNC umgestellt haben.

Ja, bei einer Fräse würde ich das auch machen. Hier läuft zwar noch eine 
Sinumerik 810T (Bj. 1989) - aber eben auf einem Drehautomaten. Da spielt 
der doch arg beschränkte Speicher (hier 12k) keine Rolle, einfach weil 
selbst komplexe Werkstücke nur wenige Zeilen benötigen (dank Zyklen) und 
die LinuxCNC-Unterstützung für das CNC-Drehen ist auch noch nicht so 
wirklich gut. Alles andere hier läuft auf LinuxCNC.

Marco, ich würde Dir auch zu einer Umrüstung auf LinuxCNC raten. Die 
Elektronik dafür ist tatsächlich nicht teuer, MESA-Karten gibt es 
mittlerweile auch wieder und wie Thomas schreibt, ist die Unterstützung 
in den Foren einfach gut.

Und Du kannst damit Deine Maschine eben "aufpimpen", wenn Du möchtest. 
Vollautomatische Einmessung von Werkstücken und Werkzeugen - dann kein 
Problem mehr. Koordinatensystemdrehung, weitere Werkzeugplätze usw.
Man unterliegt einfach keinen Herstellerbeschränkungen mehr.

Und der CAM-Prozessor von FreeCAD unterstützt LinuxCNC schon recht gut.

> Schon alleine wegen der Ersatzteile und die Elektronik ist einfach alt,
> wenn man sich Datenblätter von diversen Bauteilen anschaut die sind bei
> meiner Maschine für 10 Jahre spezifiziert. Was ich mit der Maschine
> mache ist also ständig Pionierarbeit.
> Gleich am Anfang meiner Reparatur war eine Endstufe und ein Enkoder
> defekt (und 2 waren verdreckt, fein mit einer Staubschicht beschichtet).
> Der Staub ist ein Hund, wenn der irgendwo reinkommt und dann auch noch
> Feuchtigkeit hinzukommt wird das Kupfer über die Zeit angegriffen
> (Elektrolyse), die Leiterplatten sind in der Mitsubishi nicht
> beschichtet.

Da ist Siemens sehr zu loben - aber auch hier steht eine komplette 
Ersatzsteuerung parat im Falle des Falles.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas H. (thomash2)


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Ich habe HSM auf meiner kleinen LinuxCNC Fräse genutzt, das eröffnet 
ganz andere Möglichkeiten selbst bei schwächeren Maschinen! Mit 2.2k RPM 
bringt das schon sehr viel.

Ich hätte auf meiner kleinen LinuxCNC Fräse Aluminium niemals effizient 
(schnell) fräsen können, die Maschine ist einfach nicht stabil genug. 
Mit HSM läuft das wirklich gut.
Habe mir dort SMD Feeder gefräst und all die kleinen Bauteile die ich 
dazu benötigt habe.
Auf der 5 Tonnen CNC ist das natürlich wieder was anderes.

Abgesehen vom Speicher der Mitsubishi Maschine von 2000 kann sie 
durchaus noch ganz gut mit LinuxCNC konkurrieren, Drip-Feeding vom 
internen Speicher geht 2-4M/Min und das mit HSM (also vielen kurzen 
Segmenten)

War übrigens auch im Practical-Machinists, Industry Arena Forum 
unterwegs aber so richtig weitergeholfen wurde da damals auch nicht mit 
der Mitsubishi Maschine, wenn man Details benötigt muss man sich selber 
durcharbeiten oder man hat Glück und erwischt gerade jemanden der sich 
damit auskennt.
Die PLCs und Verkabelung können sich von Maschine zu Maschine einfach 
sehr stark unterscheiden.
Am meisten hat der Hersteller mit einem defekten Backup weitergeholfen 
(was ich soweit selber nachgebessert habe), er meinte aber auch mehr als 
das Backup kann nicht geliefert werden da das früher alles outgesourced 
wurde.

Chris D. schrieb:
> Ja, bei einer Fräse würde ich das auch machen. Hier läuft zwar noch eine
> Sinumerik 810T (Bj. 1989) - aber eben auf einem Drehautomaten. Da spielt
> der doch arg beschränkte Speicher (hier 12k) keine Rolle, einfach weil
> selbst komplexe Werkstücke nur wenige Zeilen benötigen (dank Zyklen) und
> die LinuxCNC-Unterstützung für das CNC-Drehen ist auch noch nicht so
> wirklich gut. Alles andere hier läuft auf LinuxCNC.

Also das mit dem Drehen stimmt nicht, das klappt ganz gut. Ich habe sehr 
viel gedreht mit LinuxCNC und auch sehr viele Präzisionsteile. Verwende 
üblicherweise G7x, es gab natürlich ein paar Bugs in den letzten Jahren 
bei G7x aber die sind mittlerweile auch gefixt, vorher musste man sich 
halt Workarounds bedienen.

https://streamable.com/nk4ofo (weicher Stahl)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Ich habe HSM auf meiner kleinen LinuxCNC Fräse genutzt, das eröffnet
> ganz andere Möglichkeiten selbst bei schwächeren Maschinen! Mit 2.2k RPM
> bringt das schon sehr viel.

Dann meinst Du sicher Trochoidalfräsen. Das machen wir hier auch, hat 
mit HSM aber erstmal nichts zu tun. HSC heisst, dass der Materialabtrag 
so groß ist, dass bspw. eine Kühlung überflüssig wird, weil die Wärme 
komplett in den Spänen steckt. Und für die dazu nötigen 
Geschwindigkeiten benötigt man einen Vorschub, der entsprechende 
Spandicken ermöglicht und deutlich über dem liegt, was kleine Fräsen 
(leider auch unsere hier) zu leisten vermögen. 2,2k RPM ist kein HSC.

> Also das mit dem Drehen stimmt nicht, das klappt ganz gut. Ich habe sehr
> viel gedreht mit LinuxCNC und auch sehr viele Präzisionsteile.

Wir hier auch. Das hat aber mit der Präzision nichts zu tun.

> Verwende
> üblicherweise G7x, es gab natürlich ein paar Bugs in den letzten Jahren
> bei G7x aber die sind mittlerweile auch gefixt, vorher musste man sich
> halt Workarounds bedienen.

Bei manchen Hinterschneidungen gibt es weiterhin Probleme. Aber da sind 
wir dran :-) Konturkurzbeschreibungen gibt es aber leider immer noch 
nicht - ist ein echter Nachteil bei der manuellen Eingabe.

> https://streamable.com/nk4ofo (weicher Stahl)

Ich behaupte nicht, dass man mit LinuxCNC nicht drehen kann. Aber der 
Abstand beim Komfort und Bugfreiheit zur alten 810T ist selbst in 2.9 
noch da.

Das einzige, wo hier LinuxCNC einen Vorteil für UNS hätte, wären 
Splines. Aber die sind hier wirklich selten und da reichte bisher die 
Näherung.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas H. (thomash2)


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Ja genauer genommen geht HSM noch n stück weiter als nur trochoidal 
Milling (was a unter anderem halt auch verwendet wird).

Ich verwende hier 2.10; Je nachdem wann du 2.9 aktualisiert hast der 
letzte Bug wurde erst vor ein paar Monaten behoben (ca 1-2).
Habe G7x hier auch etwas angepasst z.B damit das dive in nicht mit nem 
Rapid gemacht wird; Auch die FreeCAD Skripte habe ich angepasst um die 
extra Befehle zu unterstützen. Wenn man damit längerfristig arbeitet 
zahlt es sich schon aus sich in den Code etwas einzulernen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Ja genauer genommen geht HSM noch n stück weiter als nur trochoidal
> Milling (was a unter anderem halt auch verwendet wird).
>
> Ich verwende hier 2.10; Je nachdem wann du 2.9 aktualisiert hast der
> letzte Bug wurde erst vor ein paar Monaten behoben (ca 1-2).
> Habe G7x hier auch etwas angepasst z.B damit das dive in nicht mit nem
> Rapid gemacht wird; Auch die FreeCAD Skripte habe ich angepasst um die
> extra Befehle zu unterstützen. Wenn man damit längerfristig arbeitet
> zahlt es sich schon aus sich in den Code etwas einzulernen.

Wie geschrieben: ich verwende hier jetzt noch die Sinumerik 810T, 
nachdem es letztes Jahr doch noch erhebliche Fehler im Lathe-Bereich der 
2.9 (ansonsten läuft hier überall LinuxCNC) gab. Da ich die 
Programmierung auf einem angeschlossenen RaspPi vornehme, ist die 
Programmeingabe auch komfortabel, ebenso natürlich die Sicherung.

Und mittlerweile hab ich mich wirklich an die Kurzkonturbeschreibung 
gewöhnt. Damit geht es wirklich flott und das würde ich schon vermissen.

Im Moment läuft die Steuerung noch, ich habe eine Ersatzsteuerung und 
soweit kann die alles, was wir benötigen. Da wechselt man nicht, wenn 
man damit (auch) seine Brötchen verdient.

Und man möchte auch nicht zum Betatester werden mit einer doch recht 
teuren
CNC-Maschine, auf die man angewiesen ist. Revolver ausrichten dauert 
sehr lange und eine neue Hauptspindel kostet fünfstellig ;-)

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> Rüste die Maschine besser auf LinuxCNC um.

Es ist dieser Pawlowsche Reflex der mich "auf die Palme bringt"

Man muß doch das ganze Szenario betrachten.

Erstmal sind diese Fräsen, Deckel FP2 oder FP3, Maho MH500, MH600, 
MH700, keine Maschinen für die Massenproduktion. Nie gewesen. Sie finden 
ihren Platz z.B. im Werkzeugbau oder im Sondermaschinenbau. 
Einzelstücke, Kleinstserien.
(Die bezahlbaren Maschinen aus der Massenproduktion sind verschlissen, 
ein Fall für den Wertstoffhändler. Da kommen die günstigen Ersatzteile 
für z.B. Siemens und Heidenhain - Steuerungen her )

Entsprechend sind die Maschinen oftmals ausgerüstet. Sie haben in der 
Regel keinen Werkzeugwechsler, lediglich 3 Achsen, keine Innenkühlung, 
magere Drehzahl der Spindel, oft keine Einhausung.
Es sind solide Arbeitspferde mit denen ein Profi im gegebenen Kontext 
sehr gut arbeiten kann. Auch heute noch.

Die Benefits die eine LinuxCNC-Steuerung bieten kann können diese 
Maschinen also kaum nutzen.
Moderne Strategien wie Adaptives Clearing finden im CAM-Prozessor der 
CAD/CAM-Software statt, die Maschinen können damit selbstverständlich 
umgehen.
Begrenzender Faktor kann der Arbeitsspeicher sein, die meisten 
Steuerungen können während des Betriebes nachladen, für einige 
Steuerungen gibt es Erweiterungen. Eventuelle kurze "Verschnaufpausen" 
während des Ladens sollten nicht wirklich eine Rolle spielen, wir 
stellen ja keine Zylinderköpfe für VW her, wir haben die Zeit.

Die teilweise etwas umständliche Programmierung älterer Steuerungen 
(gegenüber aktueller Technik) ist dank der Möglichkeiten moderner 
CAD/CAM Software kein wirkliches Thema mehr.
(Was schert es mich da daß meine 810T keine Splines kann...)

Wenn ich mir die laufenden Maschinen "meines" CNC-Fertigers angeschaut 
habe  kann ich nur traurig auf meine MH700C schauen, da würde LinuxCNC 
kaum etwas Reißen.
Entsprechend günstig arbeitet der Auftragsfertiger übrigens, die eigene 
Maschine macht aus monetärer Sicht nicht wirklich Sinn...

Ob man die Steuerung einer Werkzeugmaschine umrüstet hängt natürlich 
wesentlich vom Zustand (von Steuerung und E-Technik) ab.
Es ist ja nicht alleine die eigentliche CNC, es hat z.B. noch die 
Servoamps, und den FU für die Spindel. Gerätschaften die mir deutlich 
mehr Sorgenfalten auf die Stirn runzeln, speziell wenn Siemens 
draufsteht. (weil sehr aufwändig und keine Schaltunterlagen verfügbar) 
Es gibt wenig (bezahlbare) Alternativen, alleine das Erfordernis einer 
Parametrierung dieser Dinge macht schon beim Gedanken daran schwindelig.

Eine Herausforderung ist die einigermaßen "amtliche" Unterbringung von 
PC, Tastatur und Monitor. Kühlschmiermittelspritzerdicht, resistent 
gegen rotglühende Späne die der mit Volldampf rotierende Nesserkopf um 
sich wirft.
Es braucht spezielle Hardware zwischen dem PC und der Maschine. Um die 
Servoamps zu kontrollieren, Endschalter abzufragen, die (Sin/Cos-) 
Glasmaßstäbe.
Es scheint kaum andere Quellen zu geben als die Firma MESA. Sieht gut 
aus, ist preiswert, leppert sich aber auch gut zusammen, was die Euronen 
betrifft. Gibt es in 2 Jahren noch Ersatz für genau diese eine Karte?

Erwachsene CNC-Maschinen sind böshaft gefährlich. Für sieh selber, den 
Bediener und das neugierig zuschauende Kind. Sind alle 
Sicherheitsvorkehrungen und -Schaltungen bedacht, gar umgesetzt?

*Ist bei der ausführenden Person Kow-How und Verantwortungsbewußtsein am 
Start?*

Ich vermute daß viele dieser teilumgerüsteten Maschinen vor sich hin 
oxidieren, irgendwie laufend aber nicht wirklich fertiggestellt. War 
doch überraschend viel Arbeit... Und Doku von Umbau und Bedienung?!
Diese vormals edlen Maschinen haben nur noch Schrottwert.

Aus meiner Sicht ist es viel spannender sich in die Arbeit mit einer 
solchen Maschine einzuarbeiten, zu produzieren, als zwanghaft ein 
endloses Retrofit einer funktionierenden Maschine zu versuchen.

"Repariere nicht, was nicht kaputt ist!"

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thomash2)


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Uwe, hast du überhaupt schon mal mit LinuxCNC gearbeitet, selber eine 
Maschine konfiguriert?

Ich hab eine 64kg Fräse auf LinuxCNC umgerüstet und mit LinuxCNC & 
Trochoidal Milling konnte ich damit Dinge machen die mit Hand niemals 
machbar gewesen wären. Ich hab damit Stahl (weich / mittel) gefräst, 
Präzisions-Zahnräder gefräst (gear hobbing), habe großflächig Aluminium 
gefräst, automatisch Gewinde geschnitten usw.

Die Deckel ist deutlich besser als meine 64kg Fräse, also kann man damit 
auch deutlich mehr machen. Hab die Maschine übrigens über den Parallel 
Port betrieben, die Mesa liegt immer noch ungenutzt rum.
Werkzeuge kann man übrigens auch manuell wechseln, so habe ich das auch 
gemacht.
Vorab die Werkzeuge ausgemessen danach entsprechend gewechselt. M6 
subprogramm aufrufen den User zum Werkzeugwechsel auffordern, danach G43 
entsprechend setzen.

Die Mitsubishi aus dem Jahr 2000 ist wiederum deutlich besser als die 
Deckel, die Zukunft wird dort aber auch LinuxCNC sein, habe das 
Protokoll der Endstufen ja bereits reverse engineered, werde später 
dafür ein Ethernet Modul bauen.

Ich hab mir mit der 64Kg Fräse eine ganze Bestückungsmaschine mit Feeder 
gefräst, größere Zuschnitte kamen direkt von den Aluminium-Zulieferern.

LinuxCNC macht nur das was man ihm sagt, da ist FreeCAD schlimmer da 
nicht immer alle Toolpaths korrekt sind, darauf muss man hin und wieder 
achten.

Ich arbeite jetzt seit 4 Jahren mit den CNC Maschinen und hatte noch 
keinen Unfall, man muss schon unvorsichtig sein um damit einen Unfall zu 
bauen. Auto-Unfälle sind schlimmer.
Ja und eine Schutzbrille hat auch mir schon einige male geholfen, 
Sicherheits-Standards einhalten und dann geht das schon.

> "Repariere nicht, was nicht kaputt ist!"

Alles wird früher oder später kaputt, je früher man sich darauf 
einstellt desto besser. Gerade die alten Steuerungen sind einfach ein 
Krampf.
Gibt auch andere Steuerungen, z.B Masso, Mach4, grbl, etc.
Hab selber mit Grbl angefangen, LinuxCNC war mir aber lieber da ich die 
Software direkt anpassen konnte und die alten Rechner einfach vorhanden 
waren.
Wie lange wird's wohl eine 24 Jahre alte Speicherkarte noch machen, die 
man auch so im Handel nur noch für 200 EUR+ erhält. Nicht umsonst hat 
mir die Y Servo-Endstufe der Mitsubishi Maschine einen nicht 
reparierbaren Fehler quittiert, ja sicherlich Mitsubishi Chip 
austauschen... wenn man den irgendwo herbekommen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> Uwe, hast du überhaupt schon mal mit LinuxCNC gearbeitet, selber eine
> Maschine konfiguriert?

Ja, eine Scripta Gravierfräse und eine ISEL Portalfräse.

Solche einfachen Maschinen mit Schrittmotoren am Parallelport sind 
einfach zum Laufen zu bringen. Das ist kein Vergleich zur Steuerung 
einer  "erwachsenen" Maschine mit Servoamps, Glasmaßstäben etc.

> Ich hab eine 64kg Fräse auf LinuxCNC umgerüstet und mit LinuxCNC &
> Trochoidal Milling konnte ich damit Dinge machen die mit Hand niemals
> machbar gewesen wären.

Damit hat du bereits öfter geprahlt, langsam glaube ich es dir nicht 
mehr. Aber hast du auch verstanden daß das Trochoidal Milling von deinem 
CAM-Prozessor (in deinem Fall wohl Freecad) generiert wird? Daß es 
komplett wumpe ist was für eine Steuerung die Fräse letztlich treibt? 
Ich fürchte nicht.

> Ich hab damit Stahl (weich / mittel) gefräst,
> Präzisions-Zahnräder gefräst (gear hobbing), habe großflächig Aluminium
> gefräst, automatisch Gewinde geschnitten usw.

Ist ja schon gut. Das kann meine alte Maho Out Of The Box. Ohne LinuxCNC 
drangebastelt.

> Hab die Maschine übrigens über den Parallel
> Port betrieben, die Mesa liegt immer noch ungenutzt rum.

Ich hatte schon länger den Eindruck daß ein Blinder über Farben 
schreibt...

> Werkzeuge kann man übrigens auch manuell wechseln, so habe ich das auch
> gemacht.

Ach was?

> Ich arbeite jetzt seit 4 Jahren mit den CNC Maschinen und hatte noch
> keinen Unfall, man muss schon unvorsichtig sein um damit einen Unfall zu
> bauen. Auto-Unfälle sind schlimmer.

Das schlimmste was mit so einer 64kg Fräse passieren kann ist ja auch 
daß sie einem von der Werkbank auf die Füße fällt...

> Ja und eine Schutzbrille hat auch mir schon einige male geholfen,

Mhmm !

> Alles wird früher oder später kaputt, je früher man sich darauf
> einstellt desto besser. Gerade die alten Steuerungen sind einfach ein
> Krampf.

Grade die älteren Steuerungen lassen sich in der Regel reparieren. Es 
gibt auch Händler für geprüfte Ersatzteile mit viel professionellem Know 
How. (für Deckel z.B. Singer) Weil, es gibt viele dieser älteren 
Maschinen. Im regulären Betrieb. Ohne mit LinuxCNC.

Was machst du mit "deiner" umgerüsteten Mitsubishi wenn der Herr MESA in 
Rente gegangen ist und eine Karte mit FPGA drauf defekt ist? 
Parallelport?

> Gibt auch andere Steuerungen,

Ja.
Siemens, Heidenhain, Fanuc, Mazak, Haas, Hurco, Bosch, Mitsubishi...

Uwe

von Thomas H. (thomash2)


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Mit Dir zu diskutieren ist etwas merkwürdig, da Du dich anscheinend 
angegriffen fühlst, Deine Standpunkte mögen für dich schlüssig und 
passend sein meinen Anforderungen würden sie aber nicht entsprechend.

Wenn MESA das Geschäft einstellt kann man die Karten immer noch 
nachbauen, so schwierig sind die jetzt nicht. Außerdem wurde das HDL von 
den Mesa Karten auch schon auf andere FPGAs portiert. Die Sourcen sind 
eigentlich recht übersichtlich organisiert und ich hab das auch schon 
angepasst - muss man ja im Grunde auch.

Meine 64kg Maschine hatte ich kurz mal mit Glasmaßstäben am Laufen, eine 
Hexerei ist das jetzt nicht unbedingt; Es war ein tolles Projekt zum 
Einstieg in die Materie. Effizient wurde es dann halt mit der richtigen 
Maschine die sich angeboten hat.
Ist halt immer eine Frage was man für seine Projekte braucht, 
Glasmaßstäbe sind jetzt nicht unbedingt ein Muss.

Hatte die kleine Maschine mit der Mesa mal vollständig konfiguriert habe 
sie dann aber zu Entwicklungszwecken/lernen wie man eigene HDL 
Erweiterungen zum existierenden System hinzufügt wieder rausgenommen. 
Primär wollte ich die Mitsubishi Maschine damit ansteuern, als die 
Geschwindigkeit der Mitsubishi Maschine mit der Erweiterungskarte dann 
OK war hat das Projekt eine niedrigere Priorität bekommen (was nicht 
heißt dass es vom Tisch ist, Ziel ist aktuell eher für Mitte des 
nächsten Jahres gesetzt). Für die kleine CNC macht die Mesa eigentlich 
nur bei Wälzfräsen wirklich Sinn da sie die Daten schneller bearbeiten 
kann.
Bei der Mitsubishi Maschine hätte LinuxCNC den Vorteil dass ich z.B 
schnell mal eine billige Non-Mitsubishi A-Achse in die Maschine 
schrauben kann und das dann mit der Spindel synchronisieren kann.
Auch das billige USB Pendant kann deutlich mehr als das Pendant welches 
bei der Mitsubishi Maschine installiert ist.

Wenn da jemand sagt dass kommerzielle Systeme so deutlich besser sind 
als LinuxCNC dann widerspreche ich dem deutlich. Als ich die Mitsubishi 
Maschine repariert habe ist mir die Y Achse zuerst gegen die Waycover 
der Z Achse gekracht - und zwar im Rapid Modus obwohl sich die Maschine 
nur 1mm bewegen hätte sollen. Das aufgehängte Z-Waycover ist abgebrochen 
und hat zum Glück als Puffer agiert, das zweite mal ging's gegen die 
Y-Kugellager an der Front, diese wurden dadurch auch zerstört. Danach 
wurde der Encoder des Motors getauscht und das hat das Problem dann 
behoben. Also wenn's um Sicherheit geht, LinuxCNC hätte da schon lange 
ausgesetzt da der Following-Fehler zu groß gewesen wäre.

Gerade die flexible Programmierung von LinuxCNC ist ja auch ein großer 
Vorteil. Die alte Mitsubishi kann z.B keine while loops, ja man kann 
Funktionen mehrfach aufrufen mit einem entsprechenden zusätzlichen 
Parameter aber effizienter kann man G-Code mit LinuxCNC abarbeiten. Ich 
generiere jetzt nicht unbedingt alles mit FreeCAD.

Bezüglich trochoidal Milling von FreeCAD, es werden unzählige kleine 
Segmente exportiert, und das ist das Problem für langsame 
Schnittstellen. Falls Du es nicht gelesen hast - die Mitsubishi Maschine 
mit 19.2Kbit lud die Blöcke zwar nach musste aber immer kurz 
stehenbleiben. Man braucht für trochoidal Milling (vorzüglich von 
FreeCAD generiert) ein schnelleres Interface.

Das Mitsubishi Interface ist ja auch nur deshalb in Ordnung da ich über 
die Extension Karte schnell Daten reinladen kann und die Maschine die 
gut abarbeitet. Trochoidal ist da jetzt kein Problem mehr.
Ohne die Karte und nur mit RS232 und DNC/Drip Feeding ist die Maschine 
für mich nutzlos (und so war es auch für den Vorbesitzer, sie war ihm 
deutlich zu langsam, er hat mit der Hand schneller gefräst als er es mit 
der CNC konnte).

von Peter N. (mikronix)


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Langsam wirds Zeit dass sich der EP mal zurückmeldet!

Uwe B. schrieb:
> Ja, eine Scripta Gravierfräse und eine ISEL Portalfräse.

Da funktioniert bestimmt ein 160er Messerkopf mit 10mm Spantiefe beim 
Fräsen!

Danke für diesen Hinweis, so kann ich deine eingangs geschriebene 
Stänkerei zumindest verstehen!

von Uwe B. (uwebre)


Angehängte Dateien:

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Peter N. schrieb:
> Langsam wirds Zeit dass sich der EP mal zurückmeldet!

Der wird verstanden haben daß ihm hier nicht weitergeholfen wird.

> Uwe B. schrieb:
>> Ja, eine Scripta Gravierfräse und eine ISEL Portalfräse.

ich bitte um Entschuldigung wenn ich mich unklar ausgedrückt habe.
Es sind die beiden Maschinen die ich auf LinuxCNC umgebaut habe.
Ich besitze weitere Maschinen.

> Da funktioniert bestimmt ein 160er Messerkopf mit 10mm Spantiefe beim
> Fräsen!

Die passenden Werkzeuge besitze ich (ein kleiner Teil siehe Bild), auch 
die passende Maschine dazu. Mit Philips Steuerung. Ich kann sogar damit 
umgehen.

> Danke für diesen Hinweis,

Bitte, gerne

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> da Du dich anscheinend angegriffen fühlst,

Warum sollte ich?

> Deine Standpunkte mögen für dich schlüssig und
> passend sein meinen Anforderungen würden sie aber nicht entsprechend.

Ist ja auch in Ordnung.

> Wenn MESA das Geschäft einstellt kann man die Karten immer noch
> nachbauen, so schwierig sind die jetzt

Das kann natürlich jeder der seine Maschine umgebaut hat.

> Bezüglich trochoidal Milling von FreeCAD, es werden unzählige kleine
> Segmente exportiert, und das ist das Problem für langsame
> Schnittstellen.

Ja, das dauert dann etwas.
Tatsächlich baut auch HSM-Works ~ 1300 Zeilen für eine einfache Tasche 
mit Radien in den Ecken, konventionell werden es nur 75 Zeilen.
90k gegenüber 2k.
Ich vermute daß man das noch optimieren könnte.


> Wenn da jemand sagt dass kommerzielle Systeme so deutlich besser sind
> als LinuxCNC dann widerspreche ich dem deutlich.

> (und so war es auch für den Vorbesitzer, sie war ihm
> deutlich zu langsam, er hat mit der Hand schneller gefräst als er es mit
> der CNC konnte).

Genau das sind die Sprüche weswegen ich dir deine ganze Story nicht 
glaube.

Jetzt ist auch erstmal gut.

Uwe

von Maik .. (basteling)


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Leute, ihr habt beide Recht - aber es gibt da noch eine teils sehr 
großen und bunten Graubereich zwischen euren beiden Sichten.

Bei bestimmten Steuerungsdefekten aufhören ein totes Pferd zu reiten:

Ich kann immer wieder nur von der furchtbaren Sinumerik 3M an meiner 
mittlerweile verkauften Deckel FP2NC berichten. Da war mehr 
Kartenwechseln und ohne Schaltplan Reverseengeneering zu 
Reparaturzwecken in den 74xxx Gräbern angesagt als Fräsen. Und ich hätte 
zweieinhalb Ersatzsteuerungen. Das Dingen hätte ich seinerzeit sofort 
rausschmeißen sollen. Dummerweise hatte ich den ersten Fehler innerhalb 
von zwei Stunden repariert. Angefixt wie ein Spielsüchtiger habe ich bei 
dem nächsten  Fehlern dann viele viel Stunden hinterhergeworfen.

Im Gegensatz dazu sollen ja die Dialog Steuerungen schön und stabil 
sein.

Das wohl ungültige Argument mit der Propietarität der Mesa - karten.
Wenn der VHDL Code wirklich so offen liegt, wie von einem Vorposter 
erläutert, wir es im Bedarfsfall bestimmt auch Portierungen auf andere 
FPGA Boards oder gar Evalboards geben. Falls Mesa mal aus dem Markt 
geht.

Ich habe mir einfach vor 5 Jahren gleich die Mesakarte mehrfach gekauft 
und in dem Schaltschrank meiner dann umgerüsteten Deckel FP3L gelegt, um 
Ausfallreserve zu haben. Ist um ein vielfaches billiger als alte Siemens 
oder noch exotischere Komponenten zu beschaffen.
Dort war aber eine rein TTL basierte! Steuerung dran. (Deckel weinlich 
E1003) Da war nix mehr mit Weiternutzen.

Trotzdem habe ich den Einwand der schlechteren Verkäuflichkeit solcher 
Umbauten berücksichtig, und einen direkt steckbaren komplett neuen 
Schaltschrank gebaut.

Das wäre auch eine Überlegung für zukünftige Problemfälle: Den 
Steuerungsumbau halbwegs reversibel steckbar zu halten. Ein paar 
ordentliche Steckverbinder dazwischen...

Ich habe hier aber noch einen echten Sorgenfall. Meine 13 Tonnen schwere 
HSC Maschine. Dort ist optisch per Sercos vernetzt, scheinbar eine 
propietäre Servoverstärkervariante von Stromag. Und der Bedienrechner 
mit einem Fast Dongle geschützt..und per SCSI (!) mit dem 
Echtzeitrechner vernetzt.
Also - falls noch jemand ein paar Stromag Servoverstärker der ADC o.ä. 
Reihe hat - immer her damit, oder eine Sican Sercos Karte.. Im 
Schadensfall gibt's zwar vom Hersteller einen modernen Steuerrechner als 
Retrofit - toller Service. Wäre aber irgendwo fünfstellig teuer.

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thomash2)


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https://store.mesanet.com/index.php?route=product/product&path=83_85&product_id=374

> Download Support Software

Ist auch auf github x mal zu finden, auch portiert und in etlichen 
Varianten.

Es gibt sicherlich komplexe Maschinen und Motoren, man bedenke aber auch 
dass man immer die Möglichkeit hat die Motoren auch auszutauschen. Vor 
allem so 3 Achs Systeme finde ich jetzt nicht so schwierig zu handlen.

Ob ein Upgrade es wert ist muss man zuletzt natürlich selber 
entscheiden. Natürlich sollte dann halt auch Lernfähigkeit vorhanden 
sein.

Fazit ist halt einfach dass Trochoidal Milling von FreeCAD nichts für 
langsame Systeme ist.

Das ist auch ein schönes Retrofitting (Drehmaschine):
https://www.youtube.com/watch?v=GGVa0gTO7Wc

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> Fazit ist halt einfach dass Trochoidal Milling von FreeCAD nichts für
> langsame Systeme ist.

Eben. Das betrifft nicht nur die Steuerung (wobei langsam da nicht das 
Thema ist) sondern die Maschine als Ganzes.
Die älteren Maho oder Deckel arbeiten mit - aus heutiger Sicht - 
bescheidenen Spindeldrehzahlen. Nicht weil man es nicht besser konnte 
sondern weil sonst teuer. VHM-Fräswerkzeuge waren zur Zeit der Geburt 
dieser Maschinen noch nicht unbedingt üblich.
Entsprechend stellt sich die maximale Schnittgeschwindigkeit ein.
Das ist auch ein wesentlicher Punkt warum diese Maschinen heute ein 
Schattendasein führen. Für Dienstleister z.B. uninteressant, der Platz 
in der Werkstatt den die ältere Maschine beansprucht wäre zu wertvoll.

Extremes Beispiel: Meine Maho macht max 2000 U/Min. Ich bearbeite öfter 
Aludruckgussgehäuse. (Rolec) Weil ich u.A. Auschnitte für IFM-Displays 
und Hartings herstelle nutze ich dann einen 3mm Fräser, wegen der Ecken. 
Da ist der Vorschub dann unwesentlich schneller als der Zeiger der 
Wanduhr. Es muss allerdings niemand neben der Maschine stehen bleiben, 
alle x Minuten klingelt der Wecker im Handy zum Wechseln des 
Werkstückes.
Schnellere Strategien mit Fräserwechsel sind uninteressant weil, ohne 
Werkzeugwechsler, jemand bei der Maschine stehen müsste.

Die Maschinen "meines" Dienstleisters erledigen das innerhalb eines 
Wimpernschlages.

Klar ist daß die Maschine für diese Arbeit nicht geeignet ist. Aber sie 
ist da und sie erledigt auch artgerechte und lohnenswerte (bezahlte) 
Arbeit.
Welche Steuerung auch immer hier tut ist weitgehend wumpe.

Was das Trochoidal Fräsen auf älteren ("richtigen") Maschinen betrifft, 
es ist ein nice to have, nicht mehr. Die Maschinen sind für 
konventionelle Strategien ausgelegt, die haben damit keine Problem. Seit 
Jahrzehnten nicht. Eher wird die Trochoidal - Strategie länger laufen 
weil in der Regel längerer Fräsweg. Bei wegen der max. Spindeldrehzahl 
begrenzter Schnittgeschwindigkeit.

Daß Werkzeug und Maschine weniger belastet werden dürfte auf diesen 
stabilen Maschinen im Rauschen des Universums untergehen.

Daß eine umgebaute Chinanühle Trochoidal etwas mehr reißen kann mag 
ich glauben. (Wie oft schruppt  man damit tiefere Taschen in 
Stahlklötze?)
Das ist aber nicht das eigentliche Thema.

Es gibt natürlich Situationen in denen ein Upgrade der Steuerung auf 
einer älteren CNC-Maschine Sinn macht. Bei aufwändig zu reparierenden 
Defekten sicherlich, besonders aber profitiert die Möglichkeit 
aufwendigere 3D Fräsarbeiten zu erledigen, da sind die älteren 
Steuerungen mit dem Speicher, teilweise auch mit der Berechnung, auch 
schnell am Ende.
Man kann das mit LinuxCNC und MESA machen, gewerblich wird eher z.B. 
eine Siemens 840D eingebaut. Mehr oder weniger aus dem Karton.
Auch wegen der Möglichkeit der komfortablen Werkstattprogrammierung 
direkt an der Maschine und weil der einzustellende Zerspanungsmechaniker 
darauf gelernt hat...)

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


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Uwe B. schrieb:
> Eher wird die Trochoidal - Strategie länger laufen
> weil in der Regel längerer Fräsweg. Bei wegen der max. Spindeldrehzahl
> begrenzter Schnittgeschwindigkeit.

Eben mit Fusion simuliert:
Meine Testtasche (80x80x20 mit abgerundeten Ecken) würde auf meiner 
Maho, 12mm VHM-Fräser, nur ein Durchgang, Helixeintauchen wegen 
Übersicht abgeschaltet:

Mit adaptiver (trochoidal) Strategie ~ 6 Minuten benötigen.
Vorschublänge ist 1,69559 Meter
Bei Fusion (HSMWorks CAM Prozessor) ist dabei der Glättungsfilter 
aktiviert, der Code wird dadurch deutlich kleiner (~ 1/4)

Konventionell ist die Maschine in ~ 3 Minuten fertig.
Vorschublänge hier ist 0,847477 Meter

Adaptiv ist mehr Tiefenzustellung möglich, das relativiert ggf. den 
Unterschied was die Bearbeitungszeit betrifft.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thomash2)


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Uwe B. schrieb:
> esttasche (80x80x20 mit abgerundeten Ecken) würde auf meiner
> Maho, 12mm VHM-Fräser, nur ein Durchgang, Helixeintauchen wegen
> Übersicht abgeschaltet:
>
> Mit adaptiver (trochoidal) Strategie ~ 6 Minuten benötigen.
> Vorschublänge ist 1,69559 Meter
> Bei Fusion (HSMWorks CAM Prozessor) ist dabei der Glättungsfilter
> aktiviert, der Code wird dadurch deutlich kleiner (~ 1/4)
>
> Konventionell ist die Maschine in ~ 3 Minuten fertig.
> Vorschublänge hier ist 0,847477 Meter

Wie viel Code hat Fusion dafür generiert? (Falls möglich hier 
hochladen). Ich verwende Fusion nicht, würde mich auch interessieren.
Nimm 10x10cm und einen 5mm Fräser.

Bei Freecad waren's >200kbyte, auf der Mitsubishi Maschine funktionierte 
dies mit 19.2kbit nicht flüssig - ich hab's getestet, wie geschrieben es 
wurde blockweise nachgeladen und während dessen stoppte die Maschine. 
Habe mir das schon vorher so vorgestellt und genau so ist es mit FreeCAD 
gekommen.

Die Frage der Steuerung hat auch etwas mit Erfahrung zu tun, Dir 
gefallen andere Steuerungen - ist auch gut so. Ich habe gute Erfahrungen 
mit LinuxCNC gesammelt und Patche üblicherweise rein was ich zusätzlich 
benötige. Werkzeugwechsel & Co ist sowieso kein Problem damit.

Ich habe den PLC der Mitsubishi Maschine ebenfalls durchgearbeitet, die 
Firma welche das implementiert hat, wollte die PLC Implementierung auch 
schützen sodass der Hersteller dies nicht so einfach von einer Maschine 
auf die andere kopieren konnte. Die Logik ist dort zum Teil wüst 
zusammenkopiert und diverse Blöcke heben sich gegenseitig auf - und so 
wird dann eine Produktivmaschine ausgeliefert. Sobald die Bedingungen 
für den "Kopierschutz" nicht gegeben sind geht die Maschine in den Alarm 
Modus über sobald man einen Cycle Start ausführt (oder einfach ein 
Programm startet), oder der Toolchanger funktioniert nicht (lässt die 
Maschine einfach in einer Schleife hängen).
Auch der online PLC Editor ist per default ausgeschalten, und schaltet 
sich ständig aus mit dem original System. Die alte Maschine hat den 
Vorteil dass es eine Menge Dokumentation online gibt und man mit ein 
bißchen rumspielen überall rankommt.
Die Maschine hat nach 3-4 Jahren im Stillstand alle Einstellungen 
verloren (da de Batterie welche die Einstellungen im RAM behält nicht 
geladen wurde und das damals halt so üblich war...).

Anyway ein weiterer Grund warum unsere Maschine später zu LinuxCNC 
wechseln wird ist auch dass ich 5 Achsen haben möchte. Zur Zeit wird bei 
uns halt umgespannt wie's benötigt wird.

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas H. schrieb:
> Wie viel Code hat Fusion dafür generiert?

Hatte ich geschrieben 90k zu 2k
Mit Glättungsfilter (0,01mm) wurden es ca. 25k

>(Falls möglich hier
> hochladen). Ich verwende Fusion nicht, würde mich auch interessieren.

Du kannst das mit der kostenlosen Hobbyversion testen.
Einschränkung im CAM-Prozessor ist nur max 3 Achsen und kein 
Eilvorschub.

Uwe

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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200kbyte für eine simple Tasche ist absolut Wahnsinn.

Wenn man sich in der Dialog4/11 ein wenig Mühe gibt, sind das weniger 
als 50 Zeilen, mit Loops ausräumen und am Schluss einmal rum, mit 
Schlichtfräser

von Thomas H. (thomash2)


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Kannst Du mal eine 5mm Endmill konfigurieren und das bei einer Fläche 
von 100x100mm ausführen?
Ich hab alle meine Objekte in FreeCAD (ist halt quasi Gimp im CAD/CAM 
Bereich).

25-90k halte ich für sehr viel für die kleine Fläche, also wird's wohl 
ähnlich wie bei FreeCAD sein (je nach Einstellung).
Adaptive ist bei meinen Projekten deutlich mehr, Fräse ja auch die 
Konturen adaptiv weg.

Die Datei ist nur ein Beispiel (nichts reales), man nimmt ja keinen 5mm 
Fräser für sowas. Aber sobald man mehr Layer und größere Objekte fräst 
kommt man locker auf mehrere hundert K.
Das Program habe ich früher zum Testen der Maschine verwendet.
Die Mitsubishi hat genau bei der Testfile die Blöcke immer nachgeladen 
und ist jede Sekunde stehengeblieben. Und das waren auch nur 0.6m/Min, 
ausschlaggebend ist die Anzahl der Daten bei RS232. Jetzt über Ethernet 
und dem "Highspeed Server" geht's natürlich.

Ich habe auch schöne Rundungen in meinen Objekten, also nichts mit 
rechteckigen Pockets.

: Bearbeitet durch User
von Sascha S. (dec)


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Uwe B. schrieb:

> Ja, das dauert dann etwas.
> Tatsächlich baut auch HSM-Works ~ 1300 Zeilen für eine einfache Tasche
> mit Radien in den Ecken, konventionell werden es nur 75 Zeilen.
> 90k gegenüber 2k.
> Ich vermute daß man das noch optimieren könnte.
> Uwe

Da stimmt doch was nicht.
Ich verwende HSM Works mit ner MH600E und Philips 432. Die kann nur 9999 
Sätze in einem Programmdirekt verarbeiten. Demnach dürfte ich ja 
keinerlei sinnvollen Teile bearbeiten können.
Selten musste ich mal ein Programm splitten, das eher wenn ich auch 
einen Teil des Werkstücks abzeile. Kann sein, dass bei dir alle Bögen in 
G1 Abschnitte statt G2/G3 ausgeworfen werden?

Grüße

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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So ähnlich, 100% noch Fehler drin, aber dafür simuliert man erstmal und 
fräst Probestück in Holzklotz.

G17 T1
G41 (Werkzeuggradiuskorrektur, im Handbuch checken)
G1 X-39.5 Y-39.5 F500 S6300 M2
G1 Z-2

N100 (Tasche 2mm tief mit 2mm Stepover)
G90 G1 X39.5
G91 G1 Y-0.1
G90 G1 X-39.5
G91 G1 Y2.1
L38 N100

G91 Z-2 (2mm tiefer stellen)
L9 N100 (2x8+2 =>20mm tief)

G90 G1 X-40 Y-40 F200
G1 X40
G1 Y40
G1 X-40
G1 Y-40
G1 X40
Z100
M5

von Thomas H. (thomash2)


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Mein oben genanntes Beispiel hatte bei mir 9801 Zeilen 
(Adaptiv/Trochoidal, 5mm Fräser 20% stepover 100x100mm)

von Uwe B. (uwebre)


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Sascha S. schrieb:

> Da stimmt doch was nicht.
> Ich verwende HSM Works mit ner MH600E und Philips 432. Die kann nur 9999
> Sätze in einem Programmdirekt verarbeiten. Demnach dürfte ich ja
> keinerlei sinnvollen Teile bearbeiten können.

Du verwendest Adaptive Clearing? (Was ja, wie ich verzweifelt zu 
erklären versuche, nicht allzu viel Sinn auf diesen Maschinen macht)

> Kann sein, dass bei dir alle Bögen in
> G1 Abschnitte statt G2/G3 ausgeworfen werden?

Wenn ich die Tasche mit der Funktion Adaptive Clearing ausfräse, ja. Wie 
soll die Maschine auch sonst eine Spirale fahren.

Ich nutze die Funktion nicht, macht - wie schon geschrieben - auf meiner 
Maschine keinen Sinn.

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


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🍅🍅 🍅. schrieb:
> So ähnlich, 100% noch Fehler drin, aber dafür simuliert man erstmal und
> fräst Probestück in Holzklotz.
>
> G17 T1
> G41 (Werkzeuggradiuskorrektur, im Handbuch checken)
> G1 X-39.5 Y-39.5 F500 S6300 M2
> G1 Z-2
[....]

Thema verfehlt, setzen, Sechs.

Es geht um adaptives clearing, trochoidales Räumen der Tasche.

Uwe

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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>Es geht um adaptives clearing, trochoidales Räumen der Tasche.

Ist aber völlig falsches Vorgehen, bei einer alten Deckel/Maho/Mikron, 
selbst mit neuer Steuerung.

von Uwe B. (uwebre)


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🍅🍅 🍅. schrieb:
>>Es geht um adaptives clearing, trochoidales Räumen der Tasche.
>
> Ist aber völlig falsches Vorgehen, bei einer alten Deckel/Maho/Mikron,
> selbst mit neuer Steuerung.

Das versuche ich dem Kollegen hier seit Tagen beizubringen aber er hört 
nicht ...

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Sascha S. (dec)


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Uwe B. schrieb:
> Sascha S. schrieb:
>
>> Da stimmt doch was nicht.
>> Ich verwende HSM Works mit ner MH600E und Philips 432. Die kann nur 9999
>> Sätze in einem Programmdirekt verarbeiten. Demnach dürfte ich ja
>> keinerlei sinnvollen Teile bearbeiten können.
>
> Du verwendest Adaptive Clearing? (Was ja, wie ich verzweifelt zu
> erklären versuche, nicht allzu viel Sinn auf diesen Maschinen macht)
>
>> Kann sein, dass bei dir alle Bögen in
>> G1 Abschnitte statt G2/G3 ausgeworfen werden?
>
> Wenn ich die Tasche mit der Funktion Adaptive Clearing ausfräse, ja. Wie
> soll die Maschine auch sonst eine Spirale fahren.
>
> Ich nutze die Funktion nicht, macht - wie schon geschrieben - auf meiner
> Maschine keinen Sinn.
>
> Uwe

Beim adaptive Clearing kann die Anzahl an Sätze drastisch reduziert 
werden, wenn die Bahngenauigkeit reduziert wird. Gleichzeitig muss man 
eventuell den Zuschlag von der Endgeometrie erhöhen.
Ich verwende das adaptive clearing hin und wieder, dabei sind mir nie so 
große Brocken nach Anpassung der Parameter aufgefallen. Ohne kommen da 
natürlich durchaus viele Sätze zusammen. Aber ich muss mit meinen max. 
9999 Sätze auch haushalten. Nachladebetrieb habe ich nie in Betrieb 
genommen, sollte ja aber kein Problem sein…
Man kann sich auch ein pseudo-adaptive programmieren, indem man den 
„Vorschubradius“ leicht größer wählt als den „Rückzugradius“. Da kann 
man sich mit einem einfachen Skript ein dem adaptive Clearing ähnlichen 
Weg nur mit G2/G3 erstellen.
Aber wie schon von mehreren Leuten genannt, kann man das bei solchen 
Fräsmaschinen den geringen Vorschub einfach durch einen größeren Fräser 
kompensieren. Sind ja schließlich Werkzeugfräsmaschinen und keine 
Käsefräsen. Ein guter VHM Fräser lebt dann noch immer ewig. Ob man das 
adaptive wirklich benötigt, darf jeder selbst entscheiden.

Grüße

: Bearbeitet durch User
von 🍅🍅 🍅. (tomate)


Angehängte Dateien:

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Ca. 100 Zeilen Dialog11, 0% CAD, 0%CAM, 100%Handarbeit.

Nur leider 1 Pin zu kurz, Version 2.0 um 2.54mm länger alles, dann unten 
3x 6.2mm Löcher bohren, 6.5mm Reibahl und 3x alte T12 Lötspitze 
reinklopfen, fertig ist DIP20 Löt/Entlötkolben für Grossfertigung ;-)

: Bearbeitet durch User
von Axel (apeick)


Angehängte Dateien:

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Hallo Marco,
ich betreue, programmiere und repariere nun schon seit einigen
Jahren die 10 bis 15 Deckel FP Maschinen im befreundeten Betrieb.
Zum Datei Transfer kann ich Dir folgendes empfehlen:
Adapter: USB zu seriell Adapter (9-pol male Ausgang)
Kabel: Standard serielles Kabel 9-pol(female) auf 25-pol(male)
Die Bedienkonsole der D4 Maschinen hat ja unten eine 25-pol
femal D-sub Buchse.
Einstellungen der RS232 Schnittstelle:
Baud: 2400
Parity: EVEN
Datenbit: 7
Stopbit: 1
Diese Einstellungen müssen Maschine und Transferprogramm haben.
Wichtig für die Übertragung des Programmes zur Maschine ist,
dass man sich streng an das Protokoll hält. Das ist eigentlich
das, was hauptsächlich den Unterschied der Post Prozessoren
ausmacht. Der Anfang der Datei (header) und der Abschluss
am Ende. Im Anhang sende ich eine Musterdatei, zu der Du
mich jederzeit auch befragen kannst. Speziell die Zeile im
Programmkopf mit den Klammern erkläre ich gerne näher.
Vielleicht brauchst Du meine Ratschläge schon gar nicht
mehr, aber vieleicht kann es auch anderen weiter helfen.
Grüsse aus Ratingen
Axel

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