Moinmoin, ich möchte eine Röhrenvorstufe mit zwei 6SN7 und ein paar Operationsverstärkern bauen. Ich brauche also 300V mit rund 10mA für die Anoden, 6,3V mit 1,2A für die Heizung und +-15V mit weniger 100mA für die Operationsverstärker. Da das Ganze nur ein reines Spaßprojekt zum Basteln werden soll, möchte ich keine 100e Euros in Trafos und noch teurere Netzteilschaltungen stecken. Gibt es auch empfehlenswerte Schaltnetzteile oder Netzteilmodule? In der Bucht findet man zwar diverse Angebote, aber ob die taugen ist doch zumindest fraglich. Beste Grüße Dominic
Ich würde in dem Falle den Netztrafo aus einem abgerockten Röhrenradio rupfen.
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Brüno schrieb: > Ich brauche also 300V Man muß Röhren nicht an den Grenzwerten betreiben. Im Datenblatt sind z.B. Arbeitspunkte für 90V und 250V angegeben. Und wenn man nicht die maximale Verstärkung braucht, reichen auch 24V. Die OPVs haben ja eh Verstärkung satt. Ich würde die ganze Arbeit die OPVs alleine machen lassen und die Röhren nur heizen für die Optik.
Peter D. schrieb: > Ich würde die ganze Arbeit die OPVs alleine machen lassen und die Röhren > nur heizen für die Optik. Warum nicht gleich ein 10"-Display einbauen und alles als Video abspielen? "Hier sehen wir, wie die Röhre langsam aufheizt. Noch vier Sekunden, dann werden wir den ersten Tom hören. Achten Sie auch auf das damals jedem vertraute Summen im Lautsprecher, verursacht durch die Wechselstromheizung der Röhre." Früher, in Tokio, da konstruierte man schon mal Taschenradios mit dem werbewirksamen Emblem "6 Transistor" auf der Frontplatte, wobei 2 der Transistoren zwar auf der Platine festgelötet aber mit keinem anderen Bauteil verbunden waren?
Brüno schrieb: > Gibt es auch empfehlenswerte Schaltnetzteile oder Netzteilmodule? https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/transformator-netztrafo-mit-diversen-spannungen-neu-/2899915846-168-4567 https://www.kleinanzeigen.de/s-netztrafo/k0
Rolf schrieb: > Achten Sie auch auf das > damals jedem vertraute Summen im Lautsprecher, verursacht durch die > Wechselstromheizung der Röhre." Das ist Quatsch mit Soße. Röhrenschaltungen brummen nur, wenn sie defekt sind oder im Aufbau gespart wurde (z.B. Widerstand statt Siebdrossel, fehlende Abschirmungen, falsche Masseführung). Nur sehr alte Röhren mit Wechselstromheizung waren direkt geheizt, z.B. die 300B. Da mußte dann mit einem Entbrummerpoti auf minimales Brummen abgeglichen werden.
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Brüno schrieb: > Moinmoin, > > ich möchte eine Röhrenvorstufe mit zwei 6SN7 und ein paar > Operationsverstärkern bauen. Ich brauche also 300V mit rund 10mA für die > Anoden, 6,3V mit 1,2A für die Heizung und +-15V mit weniger 100mA für > die Operationsverstärker. > > Da das Ganze nur ein reines Spaßprojekt zum Basteln werden soll, möchte > ich keine 100e Euros in Trafos und noch teurere Netzteilschaltungen > stecken. Gibt es auch empfehlenswerte Schaltnetzteile oder > Netzteilmodule? In der Bucht findet man zwar diverse Angebote, aber ob > die taugen ist doch zumindest fraglich. > > Beste Grüße > > Dominic Die OPV's laufen vermutlich auch mit +-12,6V. Besorg Dir also einen Trafo 230V--> 2x12V. Die Schaltung kannst Du dann so aufbauen wie im angehangenen Bild. Als Spannungsregler nimmst Du einen LM7812 (+) (Datenblatt habe ich mal mit angehangen) und einen LM7912 (-). Die 2 Röhrenheizungen schaltest Du in Reihe und hängst sie direkt an eine der 12V-Wicklungen. Die Röhren werden dann zwar leicht unterheizt, was aber an dieser Stelle nicht relevat ist. Wenn Du mit Gleichspannung heizen möchtest, dann schaltest Du die in Reihe geschalteten Heizfäden an die +12V. Wenn Du den GND-Anschluß des LM7812 über eine Diode (Anode an GND von LM7812, Kathode an GND) hoch legst, bekommst Du am Ausgang 12,6V und würdest mit der korrekten Spannung heizen. Sinnvoller Weise würde man die negative Spannung auch über eine Diode hochlegen, damit die Spannungen symmetrisch sind. Im negativen Zweig gehört allerdings die Kathode an den LM7912. Die Anodenspannung erzeugst Du mit einem zweiten Trafo. Dazu braucht Du einen Trafo der für 230V-->12V oder für 230V-->24V ausgelegt ist. Der Trafo wird umgekehrt betrieben, d.h. für einen 230V/12V Trafo kommt die 12V Wicklung an eine der 12V Wicklungen des Netzteiltrafos. Du transformierst also die 12V wieder nach 230V. An die 230V Wicklung des 2. Trafos kommt nun noch eine einfache Gleichrichtung (Einweg mit Ladeelko, Siebwiderstand und Siebelko) ist an dieser Stelle völlig ausreichend. Es reicht hierfür auch ein kleiner Trafo aus (ca. 2,5VA - 3VA). Falls Du einen 230V/24V Trafo nimmst wird dieser parallel zu Graetzbrücke des Netzteiles geschalten. Du kannst ihn auch aus einer der 12V Wicklungen speisen, dann hättest die halbe Anodenspannung.
~ 300Volt erhälst du nach einem Brückengleichrichter aus 230Volt AC. Als Spaß/Bastelobjekt sollte es auch kein Problem sein mit zwei Trafos hintereinander zu arbeiten? Also ein 230/12Volt der einen 12/230Volt speist. Um die gewünschte DC zu erhalten kann man mit den Spannungsverhältnissen experimentieren. Solche kleinen Trafos kosten wenig/Bastelkiste.
Rolf schrieb: > > Früher, in Tokio, da konstruierte man schon mal Taschenradios mit dem > werbewirksamen Emblem "6 Transistor" auf der Frontplatte, wobei 2 der > Transistoren zwar auf der Platine festgelötet aber mit keinem anderen > Bauteil verbunden waren? Glaub ich nicht, 6-Transistor AM-Super-Empfänger waren - nach den 2-Transitor-Reflexempfängern - eine ganze Zeit Standard.
Peter D. schrieb: > Da mußte dann mit einem Entbrummerpoti auf minimales Brummen > abgeglichen werden. Das hat hat man auch bei indirekt geheizten Röhren gemacht (zumindest im NF-Verstärkerbau). Oftmals wurden da getrennte Heizwicklungen für die Endstufe und die Vorstufen vorgesehen, wobei für letztere eine Symmetriepoti zum Einsatz kam (z.B. Kölleda-Kraftverstärker). Manchmal wurde auch mit 2 Festwiederständen die Heizspannung symmetriert.
Hans schrieb: > Besorg Dir also einen Trafo 230V--> 2x12V. Die Schaltung kannst Du dann > so aufbauen wie im angehangenen Bild. Als Spannungsregler nimmst Du > einen LM7812 (+) Damit 7812 aus einem Trafo versorgt werden können, auch bei den normgerechten Schwankungen der Netzspannung, braucht es eine 15V Wicklung. https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9 Die Angstdioden D1 und D4 sind vollkommen überflüssig, die Elkos sollen ja nur bis 100mA ausreichen aber am Ausgang braucht es keine 470u
Michael B. schrieb: > Damit 7812 aus einem Trafo versorgt werden können, auch bei den > normgerechten Schwankungen der Netzspannung, braucht es eine 15V > Wicklung. Nein die brauch es ganz bestimmt nicht. Lt. Dabla von ST (s.Anhang) reichen 14,5V - 15,5V aus. Aus einer 12V Wicklung bekomme ich rechnerisch eine Gleichspannung von 16,9V (12x1,41). Das reicht locker. Bei niedrigen Spannungen ist das Regelverhalten etwas schlechter, aber für die Anwendung des TO bei weitem ausreichend. In der Anwendung des TO fließt so ein geringer Strom, das da nicht großartig geregelt werden muß. Selbst wenn in dem Ganzen eine leichte Unsymmetrie ist, spielt in dieser Anwendung vermutlich keine Rolle. Michael B. schrieb: > Die Angstdioden D1 und D4 sind vollkommen überflüssig, die Elkos sollen > ja nur bis 100mA ausreichen aber am Ausgang braucht es keine 470u Schaden tun die Dioden aber auch nicht und das Ganze wird durch diese Dioden nicht unerschwinglich teuer. Ja die 470µ am Ausgang braucht es vermutlich nicht, 100-220µ sind da wohl ausreichend. Die gezeigte Schaltung ist ein eine Netzteilbausatz der von Tubeland (https://www.tubeland.de/product_info.php?products_id=107) zum selber zusammenlöten angeboten wird. Das Bausatz kostet dort mit allem drum und dran 22€, da muß man schon überlegen ob da nicht den Bausatz so kauft. Billiger bekommt man das jedenfalls nicht wenn man die Einzelteile kauft. Ja und die nehmen dort einen Trafo mit 2x15V und sind damit auf der sicheren Seite was die Regler betrifft. Allerdings wird dann bei Volllast auch mehr Leistung in Wärme umgesetzt. Ich habe den Trafo mit 12V wegen der Röhrenheizung gewählt und vermutlich wird auch dieser völlig ausreichend sein. Mit dem Orginaltrafo dürfte das Heizen der Röhren nicht mehr funktionieren, da er dafür etwas zu wenig Leistung hat. Man kann dem ganzen natürlich auch eine extra Heiztrafo spendieren, dann sind es am Ende halt nicht 2 Trafos, wie von mir vorgeschlagen, sondern 3.
Mark S. schrieb: > Glaub ich nicht, 6-Transistor AM-Super-Empfänger waren - nach den > 2-Transitor-Reflexempfängern - eine ganze Zeit Standard. Und gerade die Verbreitung der besseren Geräte war ja ein gutes Motiv, auf ein Ramsch-Produkt zum Täuschen die "6" raufzuschreiben. Man kann auch mit 4 Transistoren einen Reflex-Empfänger bauen. Mit nur 2 ist es für ein Taschenradio schon ein Problem, die nötige Lautsprecherleistung zu schaffen: Endstufe im A-Betrieb frisst Strom. Und: Es geht ja hier ums Prinzip der Täuschung. Es wurden Transistoren beworben, die gar keine Funktion hatten. Ob es nun um 4 oder 5 oder 8 ging ...
Nachtrag: Michael B. schrieb: > Damit 7812 aus einem Trafo versorgt werden können, auch bei den > normgerechten Schwankungen der Netzspannung, braucht es eine 15V > Wicklung. Ja für normgerecht hast Du sicherlich recht. Ich habe trotzdem noch mal nach gerechnet. Bei einer Spannungsschwankung von 10% würden sich für den Range der 12V 10,8V und 13,2V ergeben. Lt. Dabla von TI für den LM7812 braucht dieser minimal 14,6V um stabil zu regeln. Die würde ich theoretisch noch mit 10,35V erreichen, es ist also noch genug Luft da - für die vorgesehene Anwendung alle mal. Ich zeichne schon über mehrere Jahr die Netzspannung bei mir im Hause auf und da sind Unterspannungen sehr selten (ich konnte bisher keine feststellen). Meistens liegt die Spannung 4 - 6V drüber. Da das ein Bastelprojekt ist und daher den Richtlinien der Industrie unterliegen muß, kann man mit dem nicht ganz der Norm entsprechenden Dimensionierung durchaus leben. Ich habe selbst einige Projekte wo die Regler auch nicht ganz im Normbereich betrieben werden. Die Geräte funktionieren trotzdem wie gewünscht.
Peter D. schrieb: > Das ist Quatsch mit Soße. Röhrenschaltungen brummen nur, wenn sie defekt > sind oder im Aufbau gespart wurde (z.B. Widerstand statt Siebdrossel, > fehlende Abschirmungen, falsche Masseführung). Ein gewisses Brummen wurde toleriert, so war das eben. Also konstruierte man entsprechend. So etwas wie "HiFi" war ja vor 1960 in der Bevölkerung völlig unbekannt. Viele hatten damals noch Radios, die älter als 20 Jahre waren. > Nur sehr alte Röhren mit Wechselstromheizung waren direkt geheizt, z.B. > die 300B. Da mußte dann mit einem Entbrummerpoti auf minimales Brummen > abgeglichen werden. Auch bei indirekt geheizten Röhren trug das Wechselstromheizen zum Brummen bei (übrigens auch schon durch Einstreuung von den 6,3-V-Verteilleitungen) und wurde später bei "besseren" Geräten per Entbrummer-Poti gedämpft.
Hans schrieb: > Nein die brauch es ganz bestimmt nicht. Genau so, wie DU ganz bestimmt nicht das lesen musst, was dir als Link präsentiert wurde, denn DU lernst sowieso nichts mehr zu deinem falschen Weltbild dazu. DU hast weder -10% Netzunterspannung noch Diodenspannungsabfall noch Ripple des Kondensators betrachtet, glaubst aber dass DU Bescheid weisst.
Rolf schrieb: > Ein gewisses Brummen wurde toleriert, Also, mein Röhrenverstärker brummt nicht. Da sind 2 x 470 µF/450V Elkos in der Anodenspannungsversorgung, jede Röhre bekommt für Heizung eine extra verdrillte Zuleitung mit ausreichendem Leiterquerschnitt von der jeweiligen Trafo-Wicklung. Der Hammond-Trafo, extra für die Röhrenheizung hatte 2 x 3,15 V, und die Wicklungen kamen "mittelangezapft" an GND. Später war das nicht nötig. Nur zwei Widerständw 100 Ohm, 1 Watt symmetrisch gegen GND. Und Vorstufen und Endstufenröhrenheizung hatten separate Netztrafo-Wicklungen. Bei den Gegentakt-Endstufen kompensieren sich im AÜ schon die Anodengleichströme in der Primärwicklung und mit denen auch deren Brumm-Überlagerung. Allerdings sind die Verhältnisse bei den in den meisten Röhrenradios anzutreffenden Eintakt-Endstufen mit ihrer Anzapfung am AÜ zwecks "Entbrummung" und dem 1 k Widerstand dahinter für die Anodenspannung der anderen Röhren doch mit geringem Restbrumm versehen. Den Restbrumm bekommt man bei Transistorendstufen mit nur einer Versorgungsspannung auch kaum 100&-ig unterdrückt. Das sehe ich an dem TDA2003-Verstärkerchen. Sogar 10000 µF im Netzteil reichen zur Brummunterdrückung nicht aus. Etwas summt es da immer und wenn es auch nur -80 dB unter Bezug sind. Was aber bei Röhrengeräten superempfindlich ist, ist das Steuergitter. Daher auch Koppelkondensatoren mit Kennzeichnung des Außenbelages oder einen gegroundeten Abschirmschlauch drübergezogen. Und das Metall-Chassis ist ja eh nötig. Das schirmt schon ab. ciao gustav
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Peter D. schrieb: > Ich würde die ganze Arbeit die OPVs alleine machen lassen und die Röhren > nur heizen für die Optik. Genau. Und durch das warme rote Leuchten bekommt man dann auch einen "warmen" Klang!
Harald W. schrieb: > Und durch das warme rote Leuchten > bekommt man dann auch einen "warmen" Klang! Du wirst lachen, aber vom subjektiven Gefühl her betrachtet, funktioniert das wirklich!
Marcel V. schrieb: > Du wirst lachen, aber vom subjektiven Gefühl her betrachtet, > funktioniert das wirklich! Die Herstellerfirmen von homöopathischen "Arzneimitteln" verdienen jedenfalls mit diesem Gefühl recht gut.
Harald W. schrieb: > Die Herstellerfirmen von homöopathischen "Arzneimitteln" verdienen > jedenfalls mit diesem Gefühl recht gut. Die anderen Hersteller von Süßwaren sind neidisch.
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