Mal eine Frage an die älteren Hasen. Es kommt häufig vor, dass ein Diskettenlaufwerk irgendwann schlecht bis gar nicht mehr liest. Oder es liest nur die Disketten, die mit diesem Laufwerk formatiert und beschrieben wurden, die dann wiederum un anderen Laufwerken nicht mehr lesbar sind. Woran liegt das? Ist da vielleicht etwas im Lese-/Schreibkopf aufgamnetisiert? Oder liegt der Fehler eher auf der Platine? Weiß da jemand mehr?
Mal Kopf vorsichtig mit Isopropanol gereinigt? In leichten Fällen ist es nur etwas Staub, in schwereren Fällen ist die Spindel verharzt oder in schlimmen Fällen stimmt die Justage nicht. Dann brauchst Du eine gute Diskette und kannst am Leseverstärker mit dem Oszi die Signale vergleichen und in 3% der Fälle die Spur einstellen.
Ja, gereinigt habe ich schon, hätte ich erwähnen sollen. Wenn die Spindel verharzt ist, müsste man das sicherlich merken, weil sie sich schwer drehen lässt, oder? Muss mal schauen, ob sich der Leseverstärker überhaupt so leicht einstellen lässt. Ich meine da sind selten Potis drauf. Das hieße dann Widerstände tauschen.
Leserverstärker geht höchst selten kaputt. Dort kannst Du das Signal für den Oszi abgreifen, wenn Du die Spurlage justieren musst. Das ist aber nichts für Anfänger. Dafür gibt es extra Einstelldisketten, die Du sicher nicht hast. Zu 90% wird es eine mechanische Ursache sein. Deswegen Spindel x mal hin und her fahren lassen und nachsehen, ob die Führung des Kopfschlittens sauber und leichgängig ist.
Zunächst mal besorg Dir ein vernünftiges Laufwerk, das aus der Zeit stammt als man noch Diskettenlaufwerke benutzt hat. Spätestens ab der Jahrtausendwende wurden zwar noch Diskettenlaufwerke verbaut, aber die eigneten sich bestenfalls noch um 1-2x ein BIOS-Update einzuspielen. Ein richtiges Diskettenlaufwerk ist stabil aufgebaut. Z.B. von Alps, Epson, Panasonic, Teac. Letztere hatten einen Zinkdruckgussrahmen. Die Mitsumis aus der Spätphase bestanden aus gefaltetem Blech, das man in der Hand verbiegen konnte. Sowas ist schon nach einmal Postversand oder Umzug Schrott. Das gleiche gilt für Disketten. So ab 1997, als man Disketten fertig formatiert kaufen konnte, wurde nur noch Schrott verkauft und die sind heute alle hin. Richtig alte Disketten laufen immer noch wie am ersten Tag. Mit 720ern sieht es besser aus, denn die gab es in der Spätphase nicht mehr. Was da noch existiert (Amiga oder Macintosh), das läuft meist noch. Wenn ein Laufwerk grundsätzlich funktioniert, aber nur seine eigenen Disketten liest, dann ist es dejustiert. Das einzige, was man da selber einstellen kann, ist die Position der Spur 0. Dafür gibt es eine Lichtschranke, die verschiebbar montiert ist. Die kann man vorsichtig verschieben und abwechselnd von Spur 79 auf Spur 0 fahren und da Leseversuche machen. Aufpassen, bei manchen Modellen sitzt die Lichtschranke auf der Leiterplatte. Wenn man die abschraubt zum Putzen, dann ist die Referenz weg. Wenn der Azumut verstellt ist oder die Justierung der Köpfe gegeneinader, dann war es das. Passiert oft bei gefaltetem Blech, die überleben manchmal schon den Ausbau aus dem Highscreen-Tower nicht. Wer heute noch Geld für ein 3,5-Floppy ausgeben will, der kauft am ehesten ein Teac FD-235HF. Aufpassen, da gibt es verschiedene Versionen. Die alten haben ca 20 Jumper um alle möglichen Konfigurationen der Steuerleitungen einstellen zu können. Für Amiga, CNC, CP/M-Rechner und PCs. Die neuen kennen nur noch DriveSelect und sind sonst fest auf die heute übliche PC-Konfiguration eingestellt. Amiga-Freunde schwören auf Alps oder Epson, oder halt die alten Teacs, weil die einige Steuerleitungen anders belegen müssen.
Terence S. schrieb: > Woran liegt das? Der Referenzschalter des für die Kopfbewegung zuständigen Motors hat sich verstellt, so daß die Spurlage nicht mehr der Spezifikation entspricht. Zu Zeiten der 8-Zoll-Floppies hatte jeder Betreiber eine Referenzdisk vorrätig oder kannte zumindest jemanden, der so eine hatte. Mit den sinkenden Preisen für Laufwerke im PC-Zeitalter wurde wegwerfen und ersetzen wirtschaftlicher. Wenn man aber weiß, wie es geht und die nötigen Meßmittel hat, ist es stinkeinfach. Gruß Klaus (der soundsovielte)
Ich habe zusammen mit einem Kumpel vor vielleicht zwei Wochen diese steinzeitliche Speichertechnologie reaktiviert, um bei einem Mainboard ein zerflashtes Bios wiederherstellen zu können (die Standard-Flash-Tausch-Methode mit einem kompatiblen Board). Als PC-Bastler hat man ja immer ein paar alte Laufwerke und ein paar alte Disketten rumzuliegen. Ergebnis war, daß 3 von 4 alten Laufwerken gar nicht mehr funktionieren und gleich ihren verdienten Weg zurück in den Hochofen antreten dürfen. Bei den Disketten sieht's ähnlich schlecht aus, das Formatieren dauert eine gefühlte Ewigkeit und man darf mit 20..30kb in fehlerhaften Sektoren rechnen. Ja und dann versuch doch mal, mit Win10 eine brauchbare DOS-Bootdiskette zu erstellen. Die reinste Katastrophe, war nur möglich weil man auch noch eine Festplatte mit einer alten Win98SE-Installation rumliegen hat. Die hat übrigens noch einwandfrei funktioniert und hat sich nur über die unbekannte Hardware aus der Zukunft aufgeregt. Das Mainboard damit zu retten (ein Asus Dual-P3 mit ServerWorks Chipsatz), hat aber tatsächlich funktioniert.
Soul E. schrieb: > Wenn ein Laufwerk grundsätzlich funktioniert, aber nur seine eigenen > Disketten liest, dann ist es dejustiert. Im Anhang ein Tool zur Justage des Track 0 - Sensors. Das läuft unter echtem MS-DOS und braucht einen echten NEC 765-Controller am ISA-Bus.
Hallo Lu, Lu schrieb: > Leserverstärker geht höchst selten kaputt. Dort kannst Du das Signal für > den Oszi abgreifen, wenn Du die Spurlage justieren musst. Das ist aber > nichts für Anfänger. Dafür gibt es extra Einstelldisketten, die Du > sicher nicht hast. Die Benutzung von Einstelldisketten setzt doch voraus, dass die Diskette mit Normseinstellungen geschrieben wurde, oder? Wenn ich alte Kassetten digitalisieren will, müsste ich doch den Kopf so einstellen (wenn ich Dummy das denn könnte), dass die Höhen maximiert werden, oder? Das ist dann aber vermutlich eher nicht die Normposition des Kopfes...
Peter M. schrieb: > Die Benutzung von Einstelldisketten setzt doch voraus, dass die Diskette > mit Normseinstellungen geschrieben wurde, oder? Richtig. Zum Justieren der Spur 0 nimmt man eine bekannt gute Diskette. Z.B. eine MS-DOS Installationsdiskette von 1992. Zum Einstellen des Leseverstärkers gab es Justierdisketten mit 1T, 2T und ähnlichen Signalen drauf. Die sind heute kaum noch zu bekommen. Mit einer bekannt guten Diskette ein gleichmäßiges Signal einstellen tut es auch. Wie beim CD-Player, die Justage-CD hat niemand, da nimmt man auch eine normale. > Wenn ich alte Kassetten digitalisieren will, müsste ich doch den Kopf so > einstellen (wenn ich Dummy das denn könnte), dass die Höhen maximiert > werden, oder? Exakt. Bei den meisten Minifloppies lässt sich aber der Azimuth nicht verstellen, die Köpfe sind verklebt. Ggf kann man die beiden Köpfe noch gegeneinander verschieben, wenn die Spurlage nur einseitig daneben ist. Bei doppelseitigen Laufwerken sind die Köpfe der beiden Seiten um 1/2 Spur versetzt, damit der Magnetisierungsstrom nicht auf die andere Seite durchbläst. Die Disketten-Umdreher der '80er Jahre wussten das nicht, funktioniert hat es trotzdem. Bei 8"-Laufwerken konnte man deutlich mehr einstellen. Musste man auch, die Dinger haben regelmäßige Wartung gebraucht.
Ben B. schrieb: > Ich habe zusammen mit einem Kumpel vor vielleicht zwei Wochen diese > steinzeitliche Speichertechnologie reaktiviert, um bei einem Mainboard > ein zerflashtes Bios wiederherstellen zu können Was hier eine Alternative sein kann, ist ein geeigneter Diskettenemulator. Das ist ein Gerät, das SD-Karten oder USB-Sticks liest, und auf der Host-Seite das übliche Shugart-Interface zur Verfügung stellt. So etwas wird schon seit langem in ältere elektronische Musikinstrumente eingebaut, weil die verschleißorientierten Disketten ihrer Bestimmung folgen ... Man muss nur bei der Wahl des Diskettenemulators einen finden, der das übliche 1.44-MB-HD-Laufwerk nachbildet, das in PCs üblich war. Entsprechende Hardware kann man zu den verschiedensten Preisen bekommen: https://hxc2001.com/floppy_drive_emulator/ https://www.amazon.de/dp/B07TZQ56CT Und man findet natürlich auch Projekte zum Thema: https://github.com/keirf/flashfloppy https://github.com/SukkoPera/OpenFlops https://github.com/acemielektron/fddEMU
Harald K. schrieb: > Was hier eine Alternative sein kann, ist ein geeigneter > Diskettenemulator. Ein umstrittenes Thema :-). Ein Kollege hat seine Konstruktionen jahrelang von seinem PC auf eine alte W95-Kiste kopiert. Die hatte ein 5,25"-Laufwerk mit 720k. Mit der Diskette ist er dann in den Keller zur CP/M-basierten Sinumerik, die die Fräse steuerte. Ich habe ihm mal einen Gotek mitgebracht, aber er wollte das Ganze lieber original haben. Zum Benutzen würde ich heutzutage Emulatoren einsetzen. USB-Stick rein und läuft. Bei nicht-PCs (Amiga, Keyboard, Stickmaschine, CNC, Oszilloskop) muss man sich halt einmal die Steuerleitungen zurechtfummeln, falls diese nicht dem PC-Standard entsprechen. Wer historische Hardware erhält, der wird das Original vorziehen. Zum Glück haben die richtig alten Maschinen auch richtig gute Laufwerke, die man durchaus auch warten und reparieren kann. Und da steckt man auch richtig alte Disketten rein, nicht den Schrott aus den späten '90ern mit 90% Ausfallrate.
Soul E. schrieb: > Ich habe ihm mal einen > Gotek mitgebracht, aber er wollte das Ganze lieber original haben. Aber ein Argument, das über "Gefühl" hinausgeht, hatte er nicht, oder? Soul E. schrieb: > Und da steckt man auch richtig alte Disketten rein Wenn man denn welche hat und die nicht auch allmählich verschlissen sind.
Soul E. schrieb: > oder halt die alten Teacs ja die alten 3.5" waren toll, ich hatte sie im AtariST mit automatischer Umschaltung zwischen DD und HD an einem GAL mit Frequenzverdopplung vom 8 MHz Takt am WD 1772-2!
Ich kann noch NEC in die Runde werfen, die haben auch anständige Laufwerke gebaut. Mein allererstes 3.5"-Laufwerk war ein FD1035. Volle Bauhöhe (1.6"), brauchte noch 12 V Versorgungsspannung und hatte einen Kopflademagneten. Und verwendete UNC-4-40-Gewinde für die Befestigung, nix da mit metrischen Schrauben. Das kostete 1986, wenn ich mich recht erinnere, 280 DM. Inflationsbereinigt sind das jetzt etwa 300 Euro.
Harald K. schrieb: > Ich kann noch NEC in die Runde werfen, die haben auch anständige > Laufwerke gebaut. Mein allererstes 3.5"-Laufwerk war ein FD1035. Volle > Bauhöhe (1.6"), brauchte noch 12 V Versorgungsspannung und hatte einen > Kopflademagneten. Und verwendete UNC-4-40-Gewinde für die Befestigung, > nix da mit metrischen Schrauben. Ah, das der großen Auswurftaste in der Mitte :-) Mit ähnlichen Dimensionen gab es die Sony OA-D34V-Serie. Wahlweise mit motorischem Diskettenauswurf, das wurde im Mac 128 und in der Lisa verbaut. Wenn man da regelmäßig Ölwechsel macht und die Köpfe reinigt, halten die mindestens 40 Jahre. IIRC waren das die erste 3,5"-Serien überhaupt. Sony hat den Kram damals mitentwickelt.
Selbst wenn die Laufwerke 100% OK sind, werden zahlreiche Disketten, auch Markendisketten heute fehlerhaft sein. Vor vielen Jahren habe eine große Kiste Disketten geschenkt bekommen und einige mit VGACOPY getestet. Das Ergebnis war enttäuschend. Fast alle hatte defekte Spuren, die auch nach format nicht besser wurden. Man konnte 98% wegwerfen. Ergänzend wäre noch zum Thema "Spur 0 einstellen" zu sagen, dass die letzten Spuren auf Grund ihres geringeren Umfangs immer zickiger waren als die vorderen.
Danke erst einmal für die zahlreichen Antworten. Ich nehme mit, wenn es nicht einfach nur verschmutzt ist, ist das Laufwerk meistens nicht defekt, sondern nur verstellt. Aber es ist nicht ganz einfach, es wieder einzustellen. Solche massiven Laufwerke mit Gussgehäuse besitze ich noch ein paar, nur die Hälfte davon funktioniert nicht mehr. Jetzt weiß ich schon mal, dem Schmelzofen muss ich sie nicht. Die Einstellerei mag nicht ganz einfach sein, aber wenn man einmal weiß sie es geht, wird das schon ganz gut klappen. Originale Installationsdisketten von MS-DOS besitze ich auch noch, sogar die 720-kB-Disketten. Auch hier gut zu wissen, dass diese alten Disketten nach der langen Zeit besser sind als die neueren, selbst beschriebenen Disketten. Noch eine Frage zu diesen Spezial-Disketten zum Einstellen. Wie ich das verstanden habe, enthalten die ein spezielles Muster, das es erleichtert, das Laufwerk mit Hilfe einer Messung zu justieren. Ist es nicht möglich, die Daten auf eine beliebige Diskette zu schreiben? Ohne "Norm-Laufwerk" ist die Referenz natürlich nicht so exakt, aber geschrieben mit einem guten Laufwerk sollte das doch besser sein, als irgendeine Diskette mit irgendwelchen Daten. Ganz nach dem Prinzip, ein mit einem guten Referenzlineal selbst gebautes Lineal ist besser als irgendein ausgewählter Gegenstand als Referenz.
Terence S. schrieb: > Woran liegt das? Ist da vielleicht etwas im Lese-/Schreibkopf > aufgamnetisiert? Oder liegt der Fehler eher auf der Platine? Weiß da > jemand mehr? Was auf jeden Fall klar ist, dass die aktuell verfügbaren Disketten furchtbar grottig sind. Das ist echt ein Problem, weil man hier und da nochmal eine Diskette gebrauchen kann. Eventuell ist man besser beraten, auf alte Disketten zurückzugreifen.
Wie gesagt, die alten Disketten, die ich noch zu liegen habe, sind auch nicht wirklich gut. Die sind locker 20 Jahre alt, wenn man sie formatiert, hat man danach 20..30kb in fehlerhaften Sektoren.
Ben B. schrieb: > Wie gesagt, die alten Disketten, die ich noch zu liegen habe, sind auch > nicht wirklich gut. Die sind locker 20 Jahre alt, wenn man sie > formatiert, hat man danach 20..30kb in fehlerhaften Sektoren. Wie mehrfach geschrieben, diese "neuen" Disketten kannst Du alle entsorgen. Bei 3,5" war zwischen 1983 und ca 1995 die Qualität in Ordnung. Was jünger ist, fiel früher oder später aus.
Terence S. schrieb: > Woran liegt das? Ist da vielleicht etwas im Lese-/Schreibkopf > aufgamnetisiert? Bei vielen Laufwerken fallen mittttlerweile die Magnetköpfe aus. Die Spulen der Köpfe sind normalerweise mit irgendeinem Epoxidharz vergossen. Allerdings, nach vielen Jahren, dringt mehr und mehr Feuchtigkeit aufgrund von Rissen in die Spule, es entstehen Kurzschlüsse und der Kopf ist hin. Kommt sehr oft bei Laufwerken aus den 80ern vor. Viele Commodore und Atari Floppies sind z. B. betroffen. Dieser Fehler lässt sich allerdings relativ leicht feststellen - mit einem Multimeter kann man einfach den Widerstand der Spulen messen und so Kurzschlüsse ausschließen. U.U. ist das Reinigen mit Alkoholen kontraproduktiv. Die Vergußmasse ist nicht immer Alkoholresistent (z. B. PMMA)- manchmal entstehen dadurch zusätzlich Mikrorisse, die das Eindringen der Feuchtigkeit noch verschärfen.
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Soul E. schrieb: > Bei 3,5" war zwischen 1983 und ca 1995 die Qualität in Ordnung. Was > jünger ist, fiel früher oder später aus. Das Ende zuverlässiger 3.5"-HD-Disketten kam früher; ich kann mich an die frühen 90er erinnern, wo auch bei "Markenware" durchaus ein Drittel der Disketten unmittelbar nach Entnahme aus der frisch geöffneten Packung in die Tonne kam (und das lag nicht am verwendeten Laufwerk, Kabel, FDC oder Betriebssystem, das war einfach teilmagnetisierbarer Dreck). Egal, ob da "Boeder", "Maxell", "Verbatim" oder auch "Sony" auf den Disketten draufstand, das war grässlich. Schlimmer mit noch etwas höherer Ausfallrate waren die billigen Noname-Diskette, die man z.B. bei "Escom" oder "Vobis" bekam. Mit 5.25"-Disketten gab es das Geschieße nicht, auch mit 3.5"-DD-Disketten (720k, zu erkennen an nur einem Loch im Gehäuse) gabs diesen Ärger nicht. Nur passte auf letztere ja noch weniger drauf ...
Ich hatte meine Disketten in einer Metall-Kiste zusammen mit Silica-Gel gelagert. Als CD Brenner bezahlbar wurden, wollte ich alle Disketten sicherheitshalber auf CD brennen. Bei jeder vierten klappte das nicht, da sie nicht mehr vollständig lesbar waren. Seit dem archiviere ich auf Festplatten, bzw. heute eine SSD und eine HDD.
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Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > Seit dem archiviere ich auf Festplatten, bzw. heute eine SSD und eine > HDD. Ich hoffe, du steckst die Festplatten auch einmal im Jahr an. Hab gehört, dass die modernen Festplatten den Speicherinhalt regelmäßig erneuern müssen, damit er nicht verloren geht, weil die Speichereinheiten so winzig geworden sind. Ausprobiert habe ich es jedoch nie.
Terence S. schrieb: > Noch eine Frage zu diesen Spezial-Disketten zum Einstellen. Wie ich das > verstanden habe, enthalten die ein spezielles Muster, das es > erleichtert, das Laufwerk mit Hilfe einer Messung zu justieren. So eine hatte ich mal in der Firma, schweineteuer. Da wird z.B. der Track 0 in jedem Sector etwas verschoben geschrieben und anhand der Fehlerfrei gelesen Sektoren wurde dann die die Justierung angezeigt. Die restlichen Parameter ähnlich.
Lu schrieb: > Mal Kopf vorsichtig mit Isopropanol gereinigt? Und dann gab es auch diese "Demagnetisierer" für Kassettenrecorder. Ob es wirklich was bringt? Damals habe ich mir das zumindest eingebildet.
Frank O. schrieb: > Und dann gab es auch diese "Demagnetisierer" für Kassettenrecorder. > Ob es wirklich was bringt? Damals habe ich mir das zumindest > eingebildet. Deshalb eingangs die Frage, ob sich da etwas aufmagnetisiert. Wobei mir neu wäre, dass Ferrit sich aufmagnetisieren würde.
Harald K. schrieb: > Was hier eine Alternative sein kann, ist ein geeigneter > Diskettenemulator. Was es alles gibt. Kannte ich gar nicht.
Frank O. schrieb: > Was es alles gibt. Kannte ich gar nicht. Ja, nennen sich u.a. öfter Usb-Floppy Emulatoren, können durchaus für Unterhaltung sorgen: E-mu Emu Emax II with Gotek USB floppy emulator drive (FlashFloppy HxC compatible) https://www.youtube.com/watch?v=PppWn2i82Hs
Terence S. schrieb: > Ich hoffe, du steckst die Festplatten auch einmal im Jahr an. Hab > gehört, dass die modernen Festplatten den Speicherinhalt regelmäßig > erneuern müssen, damit er nicht verloren geht, weil die > Speichereinheiten so winzig geworden sind. Da hast Du Dich ein bisschen verhört, das ist eine Eigenschaft von Flash-Speicher, wie er in SSDs verwendet wird. Festplatten (diese mechanischen Dinger mit Motor und so) haben das Problem nicht.
Terence S. schrieb: > Wobei mir > neu wäre, dass Ferrit sich aufmagnetisieren würde. Aber drum rum bestimmt. Vielleicht war es auch nur Geldmacherei? War damals so ein Teil: https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/203863002_-demag-entmagnetisierungs-drossel-analogis.html?gclid=Cj0KCQjwvpy5BhDTARIsAHSilymbaGHVxv13Ma3xGgyagzw8yK4MLj8V6b9FMjjNLMZ7KiFGCQEbQhwaAg-qEALw_wcB&utm_campaign=SEM-DE-WEB-CVR-SHOPPING-21754805180&utm_medium=cpc&utm_source=google Damals hatte ich aber gar keine Ahnung von Elektronik.
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Joachim B. schrieb: > auch mal eine Reinigungsdiskette versucht? > https://www.ebay.de/itm/275083985859 Bevor man das tut, hilft ein Blick ins Diskettenlaufwerk. Reinigungsdisketten sind zwar nicht so hilflos wie Reinigungs-CDs (ja, sowas gabs auch!), aber wirklich brauchbar Ablagerungen an den Köpfen beseitigen machen diese Dinger nicht. Bei vielen Laufwerken kann man (nach Entfernen des Deckels) die Köpfe und deren Oberflächen sehen. Ist keine Diskette eingelegt, ist der obere Kopf eh' angehoben, ein Q-Tip o.ä. mit Isopropylakohol wirkt hier besser und gründlicher als so eine Diskette. Wenn man die gebraucht kauft, ist da auch der Dreck der vorherigen Benutzer mit drauf ....
Harald K. schrieb: > Da hast Du Dich ein bisschen verhört, das ist eine Eigenschaft von > Flash-Speicher, wie er in SSDs verwendet wird. Festplatten (diese > mechanischen Dinger mit Motor und so) haben das Problem nicht. Dass das bei Flash-Speicher auftritt, weiß ich. Das sollte explizit auch bei Magnetfestplatten sein. Zugegeben, bei Magnetfestplatten ergibt das weniger Sinn als bei Flash-Speichern, wo Ladungsträger gefangen werden, die mit der Zeit wegdiffundieren. Joachim B. schrieb: > auch mal eine Reinigungsdiskette versucht? > https://www.ebay.de/itm/275083985859 Nicht mal drüber nachgedacht, weil ich von Reinigungs-"Datenträgern" noch nie was gehalten habe. Die sind besser als nichts, wenn man gar keine Ahnung hat, aber ich bin in der Lage selbstständig Linsen, Leseköpfe und sonstiges zu reinigen. Ich glaube nicht, dass so eine Diskette das besser könnte.
Terence S. schrieb: > Das sollte explizit auch bei Magnetfestplatten sein. Halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Irgendwer hat da was missverstanden, aber das hält ja heutzutage niemanden mehr davon ab, es irgendwo ins Internet zu posten. Und seitdem Inhalte von KI zusammenhalluziniert werden, ist das noch schlimmer geworden. Realistisch würde das bedeuten, daß Festplatten einiges an Eigenaktivität entwickeln würden, denn sie müssten sich selbst nach jedem Einschaltvorgang mal komplett lesen (denn sie können nicht wissen, wie lange dieser Einschaltvorgang her ist; Festplatten enthalten keine RTC). Das aber würde man mitbekommen, denn das dauert auch bei den heutigen Geschwindigkeiten von Festplatten ziemlich lange. Bei angenommenen 250 MByte/sec, die eine heutige Festplatte durchaus erreichen kann, würde schon eine 1-TB-Festplatte über eine Stunde dafür brauchen, wenn sie in der Zwischenzeit nichts anderes tut.
Wir schreiben das Jahr 2024. ZWEI TAUSEND VIER UND ZWANZIG. Disketten. Ich werd nich wieder! Zieh das Zeug auf einen Stick und Feierarbend!
Ich hab mein altes USB-Laufwerk (Sony Vaio) angestöpselt. Es wurde von Windows 11 problemlos erkannt. Eine Diskette habe ich auch noch gefunden, die wurde einwandfrei gelesen. Das Kopieren (1,25MB, Ordner von 1992) hat ~4min gedauert. Auf dem Schieber steht "Dysan 100": https://www.ebay.com/itm/325401543715 Ich hatte mal alle Disketten entsorgt, müssen mindestens 1000 gewesen sein. Aber 5 haben sich noch angefunden.
Benedikt L. schrieb: > Zieh das Zeug auf einen Stick und Feierarbend! Rechner, die nicht von USB booten können, freuen sich über solche fundierten Ratschläge.
Zum Glück gibt es online auch noch viele DOS-Bootdisketten, falls man einen Emulator wie Bochs nutzt. (http://www.drivesnapshot.de/de/makebootdisk.htm ) (https://www.win-10-forum.de/threads/ms-dos-startdiskette-erstellen.9492/) (https://www.tech-ecke.de/index_quereinstieg.htm?/dos/dos_system.htm) (https://bochs.sourceforge.io)
Rbx schrieb: > Zum Glück gibt es online auch noch viele DOS-Bootdisketten, falls man > einen Emulator wie Bochs nutzt. Bislang ging es in diesem Thread um das genaue Gegenteil, also nicht darum, einen DOS-PC zu emulieren, sondern einem echten (alten) PC zu verhelfen, von einer Diskette (oder einer emulierten Diskette) zu booten. Solche PCs können in alten Maschinensteuerungen verbaut sein, oder in Messgeräten, und dann ist ein Mainboardtausch nicht unbedingt eine Problemlösung. Ein PC, der nur UEFI-Firmware ohne CSM enthält, kann beispielsweise gar kein DOS mehr booten ...
Hallo, aber ehrlich gesagt, wenn da 20 bis 30 kB fehlen, so ist das bei 1,44 MB Disketten doch nicht das Problem ! Das sind doch grad mal im Schnitt 1,5% Fehler ! Da brauchst doch die Diskette nicht schrotten ?? Mit so einer Fehlerrate kann man doch leben. Oder ??
Oft sind nicht die Laufwerke defekt, sondern die Schalter des Schreibschutzes und der SD/HD Erkennung oxidiert. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn ich bei einer Diskette die beiden Öffnungen dafür verschlossen habe und danach die Diskette ca. 20mal schnell rein und wieder ausgeworfen habe, dabei reinigen sich die Kontakte und es geht wieder
Walter schrieb: > wenn da 20 bis 30 kB fehlen, so ist das bei 1,44 MB > Disketten doch nicht das Problem ! Das sind doch grad mal im Schnitt > 1,5% Fehler ! Es ist nicht so, dass die Diskette 20 kB weniger Daten fassen kann, sondern dass die Daten defekt sind. Und erkläre mal dem Rechner, dass es kein Problem ist, wenn von der exe-Datei mit 100 kB Größe nun 20 kB fehlen.
Hallo, ich hab das anders interpretiert. Ich bin ja von defekten kBytes beim Formatieren ausgegangen und defekte kBytes in einer vorhandenen abgespeich.(exe) Datei ist ja was anderes. Das sind ja 2 Paar Schuhe !!
Walter schrieb: > Hallo, > ich hab das anders interpretiert. Ich bin ja von defekten kBytes beim > Formatieren ausgegangen und defekte kBytes in einer vorhandenen > abgespeich.(exe) Datei ist ja was anderes. Das sind ja 2 Paar Schuhe !! Wenn mehrere kB durch defekte Sektoren fehlen, dann ist davon auszugehen, dass ein noch größerer Teil an Sektoren in so einem schlechten Zustand sind, dass die baldigst dazugehören. Ich würde da keine Daten drauf ablegen und erwarten, dass die in einem Jahr noch lesbar sind. Wenn ich die Daten jedes Mal neu schreiben muss, bevor ich die Diskette nutzen kann, kann ich auch gleich die billigsten Disketten verwenden. Letztendlich ging es um die Behauptung, ältere Disketten seien besser als die neueren aus den 90ern oder gar 2000ern. Das mag 2010 noch gegolten haben, 2024 aber offenbar nicht mehr.
Hallo, kann sein oder auch nicht. Aber als Beispiel: Fand etwa vor rd 15 Jahren auf einem Schrottplatz ca. an die 400 Stk. 3,5" Disketten - wie neu - einer mir bekannten Fa. (ging glaub ich `92 od `93 in Konkurs) . Beschriftet mit "Buchhaltung, Lohnverrechng, Duplikat etc.`90,`91" etc. Das wäre jetzt wohl aus Datenschutzgründen verboten ! Ich nahm da die ganzen (im 10er Pack) mit - Kilopreis (alle die augenscheinlich wie "NEU" waren). Und beim Formatieren waren von hundert vlt. 2 od 3 dabei, die sich nicht formatieren ließen. Obwohl die jetzt an die über 30 Jahre alt sind, hab ich noch immer welche in Verwendung !
coole Geschichte! Und jetzt hätten die 80er gerne, dass man ihre Leichen in Ruhe läßt....
Wie mehrfach geschrieben, mit Disketten aus den frühen '90ern hatte ich nie Probleme. Die laufen einwandfrei an Mac und Lisa sowie in diversen Messgeräten. Das Zeug ab Mitte der '90er machte vor 20 Jahren schon Ärger.
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