Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik REMS 22V Akku Pinbelegung


von Lars (lars_al)


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Hallo zusammen,

ich habe eine defekte Rems 22V Akku-Presse auf der Werkbank. Hier waren 
ein MOSFET und eine Diode defekt, diese habe ich bereits ersetzt. Leider 
arbeitet die Maschine weiterhin nicht, ich habe allerdings auch (noch) 
nicht den passenden Akku, die sind echt teuer.

Wenn ich 22V auf die Haupt-Akkuanschlüsse anlege, leuchtet auf der 
Platine eine rote LED. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie mit den 
beiden anderen, offenen Akkuanschlüssen unzufrieden ist.

Die beiden Kontakte sind mit C und S beschriftet. Einer wird ja 
höchstwahrscheinlich ein Temperatursensor sein, doch der andere?

Hat jemand einen solchen Akku schonmal geöffnet oder kennt den Sinn der 
beiden Pins?

Vielen Dank schonmal für die Antworten :-)

: Verschoben durch Moderator
von Ralf X. (ralf0815)


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S steht wahrscheinlich für Sensor, was alles Mögliche bedeuten kann.
Oft ein einfacher, aber bestimmter Widerstand auf + oder -, ggf. Thermo 
oder sogar ein Dongel, wie bei neueren HP Notebooks am Mittenstift der 
Lade-NTs.
edit:
Der Ladeplus wird oft mit C oder D gekennzeichnet, nicht 
auszuschliessen, dass der S auch dazu eine unbekannte Verbindung hat.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (jens2001)


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Lars schrieb:
> Rems 22V Akku-Presse

Lars schrieb:
> nicht den passenden Akku, die sind echt teuer.

22V(21,6V) ist aussergewöhnlich aber wohl Absicht.

Meine ältere Presse von REMS mit 14,4V verwendet Akkus die Baugleich 
sind mit Akkus von DeWalt. Die Dewalt Akkus sind Preisgünstiger als die 
von REMS und auch als Nachbau zu bekommen.

22V(21,6V) von DeWalt kenne ich allerdings nicht, nur 18V,

von Stefan W. (stefan_w234)


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Lars schrieb:
> ich habe eine defekte Rems 22V Akku-Presse auf der Werkbank. Hier waren
> ein MOSFET und eine Diode defekt, diese habe ich bereits ersetzt. Leider
> arbeitet die Maschine weiterhin nicht, ich habe allerdings auch (noch)
> nicht den passenden Akku, die sind echt teuer.

Die REMS-Geräte haben AFAIK einen im Gerät befindlichen 
Tiefentladeschutz, den soweit ich weiß nur die Servicewerkstätten 
zurücksetzen können. Einge haben auch eine Funktion, die die Presse nach 
einer bestimmten Anzahl Pressvorgänge abschaltet und durch den Service 
zurück gesetzt werden muss.

von Ralf X. (ralf0815)


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Stefan W. schrieb:
> Die REMS-Geräte haben AFAIK einen im Gerät befindlichen
> Tiefentladeschutz, den soweit ich weiß nur die Servicewerkstätten
> zurücksetzen können.

Bei Akku-Werkzeugen mit Wechselakku ist die Sperre bei Unterspannung 
idR. im Gerät verbaut, eine dauerhafte Sperre aber im BSM im 
Wechselakku.
Ansonsten würde jeder Versuch, das Gerät mit einem tiefentladenen 
Wechselakkupack in Betrieb zu nehmen, sofort einen Werkstattbesuch 
erfordern, was ja kaum im Sinne des Erfinders ist.

von Stefan W. (stefan_w234)


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Ralf X. schrieb:
> Bei Akku-Werkzeugen mit Wechselakku ist die Sperre bei Unterspannung
> idR. im Gerät verbaut, eine dauerhafte Sperre aber im BSM im
> Wechselakku.
> Ansonsten würde jeder Versuch, das Gerät mit einem tiefentladenen
> Wechselakkupack in Betrieb zu nehmen, sofort einen Werkstattbesuch
> erfordern, was ja kaum im Sinne des Erfinders ist.

Ich kann dir nur sagen, dass ich durch meine berufliche Tätigkeit 
gewisse Einblicke betreffend die Geräte habe und dass es solche 
Technologien bei diesem Hersteller gibt. Da wir ein NDA haben kann ich 
dazu leider nicht mehr sagen. Außer vielleicht noch, dass tatsächlich 
alle 4 Leitungen beschaltet sind und benutzt werden.

von Ralf X. (ralf0815)


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Stefan W. schrieb:
> Ich kann dir nur sagen, dass ich durch meine berufliche Tätigkeit
> gewisse Einblicke betreffend die Geräte habe und dass es solche
> Technologien bei diesem Hersteller gibt. Da wir ein NDA haben kann ich
> dazu leider nicht mehr sagen. Außer vielleicht noch, dass tatsächlich
> alle 4 Leitungen beschaltet sind und benutzt werden.

Dann soll ich also glauben, dass ggf. ein Sanitärinstallateur mit seiner 
REMS-Presse und vollen Wechselakkus auf einer Baustelle erscheinen kann, 
im ersten Akku eine Zelle durchgeht und die REMS auf dauerhafte Sperrung 
geht, bis die Maschine in einer REMS-autorisierten Servicestation wieder 
freigeschaltet wird?
Also den Handwerker möchte ich mal sehen, der das Spielchen mehr als 
einmal mitmacht.

von Stefan W. (stefan_w234)


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Ralf X. schrieb:
> Dann soll ich also glauben,

Nein. Sollst du nicht. Wir haben Bekenntnisfreiheit, du darfst glauben 
was du magst.

Wenn du versuchst, mir weitere Informationen zu entlocken: vergiss es. 
Mein Job ist mir wichtiger als dass du mir glaubst.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Als ich mich vor über 10 J mit RFID befaßt habe, lernte ich als erstes, 
daß ein Hersteller von Gasnaglern (? Irgendein Gerät, daß mit einer 
Gaskartusche die nötige Energie für das Einschießen von Nägeln in 
irgendwas freisetzt, evtl. ein Nachfolger der Schußgeräte für 
Betonnägel) die Kartuschen mit RFID-Tags und das Gerät mit den nötigen 
Lesegeräten versieht. Damit auch ja niemand auf die Idee kommt, mit 
Feuerzeuggas vom Tabakladen um die Ecke zu einem Bruchteil des Peises 
weiterzunageln.

Von daher würde ich mich nicht wundern, wenn man in so einem 
Spezialgebiet wie Rems einen Großteil der Ingenieure für die Erfindung 
und Einbau von Obsoleszenz- und Wartungsproblemen in die Geräte 
beschäftigt.

Bei Bosch 16/18V weiß ichs zufällig, da ist an einem Kontakt ein 
Widerstand, der die Spannung des Akkus codiert.

Aber schon Dell hatte seine Laptop-Netzteile ja mit diesen Dallas-Chips 
verdongelt, da wird man heute bereits bei Kryptographie ankommen.

von Lars (lars_al)


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Danke für die zahlreichen Antworten! Ich bin leider nicht 
weitergekommen, daher habe ich mir einen originalen Rems Akku gekauft. 
Damit funktioniert die Maschine, sie muss also tatsächlich über die 
beiden anderen Pins mit dem Akku kommunizieren.

Mir hat es natürlich keine Ruhe gelassen, ich hab den Akku mal geöffnet. 
Ich hab schon einige Werkzeugakkus von innen gesehen, so schön wie 
dieser war bisher noch keiner. Hier spielen Volumen und Gewicht wohl 
eine untergeordnete Rolle.

Auf der Platine des Akkus sind ein BMS Chip BQ76925 von Texas 
Instruments und ein Microcontroller RA2E1 von Renesas verbaut. Leider 
kann ich durch die zweilagige Platine die Leiterbahnen schlecht 
weiterverfolgen, die Funktion der zwei mittleren Pins bleibt also 
erstmal ungeklärt. Die Spannung zwischen - und C beträgt etwa 3,2 V, 
zwischen - und S 0 V.


Eine Frage hätte ich noch, ich hab nach dem Zusammenbau der Maschine 
zwei kleine, durchsichtige Gummiteile übrig, weiß jemand, wo die 
hinkommen? In der Explosionszeichnung finde ich sie nicht.

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