Liebe Elektroniker, ich habe heute einen alten Hameg HM605 erhalten, der noch im "großen und ganzen" funktioniert. Teilweise sind die Potis schwergängig (u.a. auch die Bedienungswellen). Die Platinen sind voll verstaubt, teilweise klebrig mit Haaren verdreckt. Erstmal werde ich alles mit Druckluft vorsichtig ausblasen. 1. Mit was würdet ihr die Platinen abspülen/reinigen? 2. Mit was würdet Ihr die Potis reinigen/einsprühen. Grüße von der hesssichen Bergstraße
Ultraschallbad. Und wenn es groß genug ist, ganze Teil rein. Hinterher mit ordentlich VE-Wasser spülen und einige Stunden im Backofen (50°C) trocknen.
In den letzten Jahren verwende ich meist Teslanol T6 für meinen Hameg. Das löst verharztes Öl und reinigt die Kontakte, vor allem, wenn man nach dem Einsuppen den Regler/Schalter noch ein paarmal betätigt. Verschmutzungen auf der Platine o.ä. mit einer mittel- bis weichen Zahnbürste.
> Was haltet Ihr von Waschbenzin?
Wenig. Es ist ein Loesungsmittel. Sicherlich nicht so stark wie Aceton,
aber trotzdem. Nimm Leiterplattenreiniger oder wenn du zu kniepig bist
dann Isoprop.
Vanye
H. H. schrieb: > Waschbenzin Wird aber explizit als Kontaktspray verkauft und stinkt auch nicht nach Benzin. Wie gesagt, es reinigt z.B. den Hameg bestens.
Matthias S. schrieb: > H. H. schrieb: >> Waschbenzin > > Wird aber explizit als Kontaktspray verkauft und stinkt auch nicht nach > Benzin. Wie gesagt, es reinigt z.B. den Hameg bestens. Waschbenzin nicht mit Ottokraftstoff verwechseln!
Matthias S. schrieb: > Wird aber explizit als Kontaktspray verkauft und stinkt auch nicht nach > Benzin. Hat mit dem Sprit von der Tanke nichts zu tun, anderer Aromatengehalt. Alkylat-Benzin riecht auch nicht nach Tanke, ist aber dennoch Benzin. Testbenzin gibt's obedrein noch... Ziemlich komplexes Thema. Isopropanol geht aber auch ordentlich die Nase hoch wenn in größeren Mengen damit gepanscht wird. Ein Suppenteller voll davon im Hobbykeller stinkt schnell bis in die Küche hoch, würd ich nach draußen verlegen.
Andreas U. schrieb: > Die Platinen sind voll verstaubt, teilweise klebrig mit Haaren > verdreckt. Elektronik ist, bis auf ein paar Ausnahmen, waschfest. Trafos runterlöten, Relais angucken und dann ab ins Wasser mit Spülmittel. Danach mit Alkohol spülen und vorsichtig unter 60°C trocknen - war hier mehr als einmal erfolgreich. Vielleicht könnte man auch mit destillertem Wasser anstatt aus dem Hahn waschen. Kontakte sind kritisch, aber eine Cherry-MX-Tastatur mit einem Glas Cola drin hat das Vollbad gut überstanden. C. D. schrieb: >> Wird aber explizit als Kontaktspray verkauft und stinkt auch nicht nach >> Benzin. > Hat mit dem Sprit von der Tanke nichts zu tun, anderer Aromatengehalt. Trotzdem erkenne ich Waschbenzin am Geruch, wenn auch deutlich zahmer. > Isopropanol geht aber auch ordentlich die Nase hoch wenn in größeren > Mengen damit gepanscht wird. ... und kann auch gut "Bumm" machen, wenn man es übertreibt. Gut lüften schadet nicht!
Ich hatte letztens noch einen Artikel gelesen, ich glaube der wurde hier verlinkt, da haben die Freitags Waschtag gehabt. Volle Lotte gewaschen wurden die Oszilloskope. Und die Elektroniker bei der Bundeswehr hatten auch ganze Geräte, ich glaube es war VE-Wasser, in so ein Bad getan.
Frank O. schrieb: > Elektroniker bei > der Bundeswehr hatten auch ganze Geräte, ohje... dann ist der Dreck nicht weg sondern woanders im Gerät... um es mal so im Singsang bekannter prominenter Menschen zu sagen;-)
Natürlich keine geschlossenen Gehäuse. Deckel runter, aber nichts ausgebaut.
Also ich hab mit mal einige 10l Isopropanol Kanister bei Hoefer gekauft und nutze das (rein) im Waschbecken mit Pinsel zum Putzen. Man muss aufpassen dass man das nicht zu lange macht, haut ganz schön rein, also am besten draußen machen ;-)
H. H. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Trotzdem erkenne ich Waschbenzin am Geruch, > > Auch die Marke? Nuja, Wasch-, Test,- Feuerzeug- und Alkylatbenzine gehen grob schon deutliche in eine Richtung. Aceton schnuppert völlige ganders, ebenso Rostlöser, Caramba & Co. Echtes Terpentin wiederum anders als dessen Errsatz aus Erdöl. Zugegeben, ein wenig Erfahrung braucht's aber schon. Und: Nein, ich zieh mir nicht jeden Morgen eine Line aus Pattex rein...
hier noch ein Tipp, wie das Tektronix bewerkstelligte. Wurde mal in einem Tektronixjournal veröffentlicht (Ausgabe und Jahr nicht mehr bekannt). Hier gibts aber den Artikel zum nachlesen: https://www.radiomuseum.org/forum/tektronix_washing_your_instrument.html alternativ dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=i5gCprCd2eo Gruß fossi
Dieter J. schrieb: > Hier gibts aber den Artikel zum nachlesen: > https://www.radiomuseum.org/forum/tektronix_washing_your_instrument.html Ich hatte den Artikel zu dem Bild gelesen. Mit dem Hochdruckreiniger. Dann weißt du auch wenigstens, ob die Teile noch alle fest sind. So haben die das auch immer bei Opel mit der Staplerelektronik gemacht. Die hatten aber auch Trockenkammern.
Hewlett-Packard, die frühere Muttergesellschaft von Keysight, hat in ihrer Werkszeitschrift HP Journal die Geschirrspülmaschine zum reinigen von Leiterplatten empfohlen. Es gibt dafür spezielle Industriereiniger, aber dem Haushaltsreiniger Calgonite wurden vergleichbar gute Ergebnisse bescheinigt. Ansonsten: heisses Wasser, Electrolube SafeWash oder Geschirrspülmittel, Bürste. Mit klarem Wasser nachspülen (bei zu hohem Härtegrad DI-Wasser), mit Pressluft vor- und im Ofen bei 60°C nachtrocknen.
> aufpassen dass man das nicht zu lange macht, haut ganz schön rein, also > am besten draußen machen ;-) Beitrag "Geschuettelt und nicht geruehrt" Ich gebe zu das ist nur eine Loesung fuer kleine Platinen, aber hat sich bis jetzt bestens bewaehrt. Ich schwoer drauf! Aber wer weiss was die Welt da draussen noch an grossen Gurkenglaesern bereit haelt. :-D Vanye
Moin, TESLANOL: Auszug Sicherheitsdatenblatt: Ohne ausreichende Lüftung Bildung explosionsfähiger Gemische möglich. 2-Propanol (=Isopropanol) Kohlenwasserstoffe, C6-C7, Isoalkane, Cycloalkane, <5% n-Hexan
> 2-Propanol (=Isopropanol) > Kohlenwasserstoffe, C6-C7, Isoalkane, Cycloalkane, <5% n-Hexan HM...liesst sich ja so grob wie Kontakt LR. Mal vergleichen: https://www.amazon.de/TESLANOL-SP-Elektro-Feinreiniger-400-Spezial-Feinreiniger/dp/B003U9PQPC 13Euro https://www.amazon.de/Unbekannt-84013-AA-KONTAKT-Leiterplattenreiniger-400ml/dp/B003A6D06M 20Euro. Ich glaube das muss man mal testen! Vanye
Vanye R. schrieb: >> 2-Propanol (=Isopropanol) >> Kohlenwasserstoffe, C6-C7, Isoalkane, Cycloalkane, <5% n-Hexan > > HM...liesst sich ja so grob wie Kontakt LR. Mal vergleichen: > > https://www.amazon.de/TESLANOL-SP-Elektro-Feinreiniger-400-Spezial-Feinreiniger/dp/B003U9PQPC > 13Euro Was jetzt? Teslanol SP oder Teslanol T6? Das sind verschiedene Produkte. "Ich tanke Aral" beschreibt die Kraftstoffart auch nur unzureichend. "Kontakte pflegen mit Cramolin" ist ähnlich präzise. Die Firma stellt von Leiterplattenreiniger bis PU-Verguss so ziemlich alles her.
> Was jetzt? Teslanol SP oder Teslanol T6? Das sind verschiedene Produkte.
Das hast du recht. Kann man kaum auseinander halten. Aber bei T6 steht:
Teslanol® T6-OSZILLIN Kontakt- und Tunerspray 400ml
Unter "Kontakt" verstehe ich etwas das Oxydschichten anloesst und das
waere mir als allgemeines Reinigungsmittel zu scharf. So was will man
nur wenn man es wirklich braucht.
Vanye
Vanye R. schrieb: > Unter "Kontakt" verstehe ich etwas das Oxydschichten anloesst und das > waere mir als allgemeines Reinigungsmittel zu scharf. So was will man > nur wenn man es wirklich braucht. Da gebe ich Dir vollkommen recht, aber gerade > Teslanol® T6-OSZILLIN Kontakt- und Tunerspray 400ml wird seit >60 Jahren als Reinigungsmittel für Kontakte im Radio- und Fernsehbereich genutzt.
Naja, ich hab mir mal eine Dosen von deinem "feinen" Zeug bestellt. Ich mache ja nur feine Dinge. :) Ich werde berichten. Für 60Jahre alte Kontakte nehme ich dann Silvo Tarnish Guard. Damit wurde schon das Haus am Eaton Place geputzt. :-D Vanye
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