Hallo zusammen, soweit ich weiß haben Schutzklasse 2 Geräte ja keinen Schutzleiter (im Gegensatz zu Schutzklasse 1). 1.) Verstehe ich das richtig, dass die Geräte so konstruiert sind, dass sie einen möglichen Kontakt zum umliegenden Gehäuse bzw ein generellen Kurzschluss verhindern oder zumindest erschweren und es genau deshalb keinen Schutzleiter brauchen? Also zum Beispiel durch vergossene Leitungen etc. ... also die Devise, man erschwert es so sehr, dass man die Schutzleitung weglassen kann? 2.) Ich habe irgendwo gelesen, die Hersteller bevorzugen solche Schutzklassen mittlerweile, damit der Endanwender (was ja in vielen Privathaushalten keine Elektrofachkraft sein dürfte) eine verwechslungssichere Installation vornehmen kann (keine Verwirrung mit 3 Kabeln). Stimmt das? 3.) Ist bei manchen Geräteklassen eine Schutzklasse 2 da nicht deutlich im Nachteil, was die Betriebssicherheit angeht? Ich denke da gerade an Lampen mit Metallgehäusen aller Art, die installiert werden müssen. Mal angenommen, man hat eine Schutzklasse 2 Lampe ohne geerdetem Gehäuse und bohrt mit der Befestigungsschraube eine Zu-Leitung (außerhalb des Schutzklasse 2 Geräts) an ... schon hat man doch Saft auf dem Gehäuse, ohne dass eine Schutzschaltung auslöst oder? Hätte man das Problem bei einer Schutzklasse 1 Leuchte mit geerdetem Gehäuse eben nicht, weil dann sofort der FI fliegt? Grüße
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Schutzklasse hat mit Kurzschluss nichts zu tun. Es geht hier um die Personensicherheit. Die Schutzklasse 2 sieht eine doppelte Isolierung vor. Hier die Details: https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik) Wenn Du ein unter Netzspannung stehendes Gehäuse anbohrst, bist Du für den Darwin Award angemeldet. Bei mangelhafter Hausinstallation hast Du gute Changen auf einen Master Reset und Wiedergeburt.
Mobile schrieb: > Wenn Du ein unter Netzspannung stehendes Gehäuse anbohrst, bist Du für > den Darwin Award angemeldet. Ich glaube ich habe das etwas mißverständlich geschrieben ... natürlich meine ich nicht die Leitung innerhalb des Schutzklasse 2 Geräte-Gehäuses sondern die Zuleitung, die sich ja bei Leuchten z.b. unter Gipskarton etc. befinden könnten.
Die "Schutzschaltung" heißt RCD (oder alt "FI") und löst dann aus wenn du das unter Spannung stehende Gehäuse berührst (und dabei über deinen Körper einen Strom zur Erde fließen läßt). Weil RCDs seit längerem vorgeschrieben sind dürfte es deshalb in den wenigsten Fällen zu einem tödlichen Schlag kommen (nicht eingerechnet die Folgen des Herabfallens von der Leiter ;-)
Hugo K. schrieb: > also die Devise, man erschwert es so sehr, dass man die Schutzleitung > weglassen kann Im Prinzip ja, msn nennt es doppelte Isolation: es müssen 2 Fehler auftreten damit die Isolationsbarriere durchbrochen wird. Hugo K. schrieb: > Stimmt das? Eher nicht. Plastikgehäuse sind billiger. Hugo K. schrieb: > Ist bei manchen Geräteklassen eine Schutzklasse 2 da nicht deutlich im > Nachteil, was die Betriebssicherheit angeht Nein, SK 1 hat ein Problem mit gebrochenem oder falsch verdrahtetem Schutzleiter. Interessant wird es, wenn ein SK 2 Gerät Funkstörungen produziert und von geerdetem Metallgehäuse profitieren würde, wie ein PC, dann braucht man SK 1.
Hugo K. schrieb: > Ich glaube ich habe das etwas mißverständlich geschrieben ... natürlich > meine ich nicht die Leitung innerhalb des Schutzklasse 2 Geräte-Gehäuses > sondern die Zuleitung, die sich ja bei Leuchten z.b. unter Gipskarton > etc. befinden könnten. Und wie soll dadurch Spannung auf das Gehäuse kommen? Das einzige, wo Du dann Spannung drauf haben kannst, ist die arme Schraube ...
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Jens G. schrieb: > Hugo K. schrieb: >> Ich glaube ich habe das etwas mißverständlich geschrieben ... natürlich >> meine ich nicht die Leitung innerhalb des Schutzklasse 2 Geräte-Gehäuses >> sondern die Zuleitung, die sich ja bei Leuchten z.b. unter Gipskarton >> etc. befinden könnten. > > Und wie soll dadurch Spannung auf das Gehäuse kommen? Das einzige, wo Du > dann Spannung drauf haben kannst, ist die arme Schraube ... Aber die Schraube ist ja mit dem Gehäuse verbunden ... die hält das ganze ding ja an der Wand ...
Hugo K. schrieb: > Aber die Schraube ist ja mit dem Gehäuse verbunden ... die hält das > ganze ding ja an der Wand ... das ist aber kein spezifisches Problem einer SK II Lampe. Das betrifft auch ein Regal oder sonst was.
R. L. schrieb: > Hugo K. schrieb: >> Aber die Schraube ist ja mit dem Gehäuse verbunden ... die hält das >> ganze ding ja an der Wand ... > das ist aber kein spezifisches Problem einer SK II Lampe. Das betrifft > auch ein Regal oder sonst was. Aber in diesem Fall wäre eine (funktionierende!) zusätzliche Schutzleitung am Gehäuse doch ein Vorteil, oder?
Hugo K. schrieb: > R. L. schrieb: >> Hugo K. schrieb: >>> Aber die Schraube ist ja mit dem Gehäuse verbunden ... die hält das >>> ganze ding ja an der Wand ... >> das ist aber kein spezifisches Problem einer SK II Lampe. Das betrifft >> auch ein Regal oder sonst was. > > Aber in diesem Fall wäre eine (funktionierende!) zusätzliche > Schutzleitung am Gehäuse doch ein Vorteil, oder? Nur, wenn Du das Regal am Lampengehäuse festnagelst ...
Jens G. schrieb: > Hugo K. schrieb: >> R. L. schrieb: >>> Hugo K. schrieb: >>>> Aber die Schraube ist ja mit dem Gehäuse verbunden ... die hält das >>>> ganze ding ja an der Wand ... >>> das ist aber kein spezifisches Problem einer SK II Lampe. Das betrifft >>> auch ein Regal oder sonst was. >> >> Aber in diesem Fall wäre eine (funktionierende!) zusätzliche >> Schutzleitung am Gehäuse doch ein Vorteil, oder? > > Nur, wenn Du das Regal am Lampengehäuse festnagelst ... Wot? Wo kommt dieses ominöse Regal eigentlich her? Ich erklärs nochmal um davon wegzukommen: Eine Wandlampe, Schutzklasse 2, mit Metallgehäuse, soll z.b. an eine (Gipskarton)Wand montiert werden. Die Befestigung der Lampe bzw. dessen Montageblech erfolgt mit metallischen Schrauben und Dübeln an der Wand. Weil Menschen nich unfehlbar sind, schraubt der Monteur aus Versehen einmal eine Leitung an und bekommt das nicht mit: Ergo -> Gehäuse steht beim Einschalten unter Spannung, da es ja jetzt mit dem Kabel verbunden ist. Theorie: Wäre die Lampe eine SK1 statt SK2, würde beim ersten Zuschalten der Elektrik direkt die Schutzschaltung ausgelöst werden. Bei SK 2 liegt einfach Spannung auf dem Rahmen bis da jemand anfässt und dann hofft dass der (hoffentlich gut gewartete) FI Schalter das Leben rettet ... Ergo in DIESEM Fall: SK1 "sicherer" als SK2 (??????)
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Hugo K. schrieb: > soweit ich weiß haben Schutzklasse 2 Geräte ja keinen Schutzleiter du weißt nicht genug! Auch Schutzklasse 2 Geräte können einen Schutzleiter PE besitzen.
Hugo K. schrieb: > Ich glaube ich habe das etwas mißverständlich geschrieben ... natürlich > meine ich nicht die Leitung innerhalb des Schutzklasse 2 Geräte-Gehäuses > sondern die Zuleitung, die sich ja bei Leuchten z.b. unter Gipskarton > etc. befinden könnten. Wenn Du da reinnagelst oder bohrst hast Du Pech gehabt... Dann gibt es einen Knall, vielleicht ein paar Funken... Und solltest Du eine eventuell vorhandene Erdleitung treffen mit gleichzeitiger Phase, dann fliegt auch ein FI...
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Hugo K. schrieb: > Eine Wandlampe, Schutzklasse 2, mit Metallgehäuse, soll z.b. an eine > (Gipskarton)Wand montiert werden. Die Befestigung der Lampe bzw. dessen > Montageblech erfolgt mit metallischen Schrauben und Dübeln an der Wand. > > Weil Menschen nich unfehlbar sind, schraubt der Monteur aus Versehen > einmal eine Leitung an und bekommt das nicht mit: Ergo -> Gehäuse steht > beim Einschalten unter Spannung, da es ja jetzt mit dem Kabel verbunden > ist. > > Theorie: Wäre die Lampe eine SK1 statt SK2, würde beim ersten Zuschalten > der Elektrik direkt die Schutzschaltung ausgelöst werden. Bei SK 2 liegt > einfach Spannung auf dem Rahmen bis da jemand anfässt und dann hofft > dass der (hoffentlich gut gewartete) FI Schalter das Leben rettet ... > > Ergo in DIESEM Fall: SK1 "sicherer" als SK2 (??????) Das beschriebene Problem existiert. Hat aber nichts mit der Lampe zu tun. Auch wenn du ein Dekoteil, Metallregal, irgendwas aus Metall an die Wand schraubst/nagelst, dabei zufällig die Phase triffst und keinen Kurzschluss/Erdschluss auslöst steht das Metallteil unter Spannung. Wenn dann müsste es eine Vorschrift geben, dass alles leitfähige, das mit der Wand verschraubt wird mit PE verbunden werden muss. Und das müsste dann auch für nen einzelnen Nagel/Schraube gelten. Bei Lampen ist zwar regelmäßig ein Stromkabel in der Nähe. Allerdings darf die Lampe ja eigentlich auch nur eine Fachkraft anschließen und die nutzt eher mal einen Leitungsfinder bzw. kann die Lage der Zuleitung besser beurteilen.
Joachim B. schrieb: > du weißt nicht genug! > Auch Schutzklasse 2 Geräte können einen Schutzleiter PE besitzen. Ach was. Nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410) darf an Geräten der Schutzklasse II ein Schutzleiter nicht angeschlossen werden. Hugo K. schrieb: > die Zuleitung, die sich ja bei Leuchten z.b. unter Gipskarton > etc. befinden könnten. Klar, dann muss der Gipskarton mit einem Schutzleiter versehen werden :-((
Rainer D. schrieb: > Ach was. Nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410) darf an Geräten der > Schutzklasse II ein Schutzleiter nicht angeschlossen werden. Er darf nur nicht an berührbare Gehäuseteile angeschlossen werden, muss wie ein aktiver Leiter isoliert sein. Häufigster Fall ist die Verwendung zur Funktionserdung.
Rainer D. schrieb: > Ach was. Nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410) darf an Geräten der > Schutzklasse II ein Schutzleiter nicht angeschlossen werden. Falsch, DIN VDE sind Vereine und haben keine Gesetzeskraft! soviel zum thema DÜRFEN! H. H. schrieb: > Er darf nur nicht an berührbare Gehäuseteile angeschlossen werden, muss > wie ein aktiver Leiter isoliert sein. Häufigster Fall ist die Verwendung > zur Funktionserdung. hier hat der Kollege nun mal Recht.
Sind eigentlich echte "Regeln" festgeschrieben wie ein SK 2 Gerät aufgebaut sein muss? Also nehmen wir mal meinen Verstärker. Er hat eine Kaltgeräte Netzbuchse bei der der Schutzleiter nicht bestückt ist und kommt auch mit einem entsprechenden Netzkabel, welches einen geformten Schukostecker ohne PE hat (man könnte aber jedes normale Kaltgerätekabel verwenden). Das Gehäuse ist aus Metall und es ist mit dem zentralen Massepunkt verbunden, dieser ist jedoch "floating", also eben nicht mit PE verbunden. Im inneren gibt es ein Schaltnetzteil für das Digitalboard und einen dicken Trafo für die Endstufen. Von der Netzbuchse gehen zwei Adern zu einem isolierten Stecker welcher mit der Netzteilplatine verbunden ist. Von dort geht dann über ein Relais und weiteren Stecker/Buchse die Spannung zur Primärwicklung des Trafos. Wenn ich mir nun vorstelle, dass sich z.B. einer der Crimpkontakte aus dem Stecker löst und das Gehäuse berührt, so hätten wir schon den Fehlerfall. Oder eine der Adern löst sich von der Kaltgerätebuche an der Rückseite. Aber offenbar wurde dagegen keine Maßnahme getroffen, und das ist so zulässig? Oder können das auch "subtile" Maßnahmen sein, wie z.B. sicherung des Kabels mit Kabelbindern, so dass ein Berühren des Gehäuses vermieden wird?
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Markus M. schrieb: > Oder können das auch "subtile" Maßnahmen sein, wie z.B. > sicherung des Kabels mit Kabelbindern, so dass ein Berühren des Gehäuses > vermieden wird? Ja.
Markus M. schrieb: > Wenn ich mir nun vorstelle, dass sich z.B. einer der Crimpkontakte aus > dem Stecker löst und das Gehäuse berührt, so hätten wir schon den > Fehlerfall. Darf nicht möglich sein. Entweder die Kabel kurz genug festbinden, oder eine Isolierfolie dort ins Gehäuse kleben. Markus M. schrieb: > Oder können das auch "subtile" Maßnahmen sein, wie z.B. sicherung des > Kabels mit Kabelbindern, so dass ein Berühren des Gehäuses vermieden > wird? Oder beide Litzen in einen gemeinsamen Schumpfschlauch-Mantel, dann müssen 2 Crimpkobtakte abgehen -> Dkppelfehler.
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Stephan schrieb: > Das beschriebene Problem existiert. Hat aber nichts mit der Lampe zu > tun. Ich glaube ich weiß worauf du hinaus möchtest. Die Leuchte an sich hat ja an irgendeinen Punkt einen "Zugang" zumeist in Form von Anschlussklemmen. Was dahinter passiert is quasi "safe" in Sinne der SK2 ... alles was davor passiert ist im Sinne der Sicherheit dem Installateur überlassen, so auch die beschädigungsfreie Installation ... In meinem Kopf war bisher das komplette Produkt "Leuchte", was die Installation, Rahmen etc. einschließt und nicht eben nur die Elektronik im inneren (ab Klemme) Aber ja ... wenn jemand einen SK 2 Fön in die Badewanne wirft, wirds trotzdem gefährlich ... Dass der Schutzleiter in meinem zugegebenermaßen etwas konstruiertem Fall etwas frühzeitig verhindern würde, ist quasi nur Zufall ...
Hugo K. schrieb: > > Aber ja ... wenn jemand einen SK 2 Fön in die Badewanne wirft, wirds > trotzdem gefährlich ... > > Dass der Schutzleiter in meinem zugegebenermaßen etwas konstruiertem > Fall etwas frühzeitig verhindern würde, ist quasi nur Zufall ... Dieses Beispiel wird in Deutschland seit gefühlten 100 Jahren diskutiert. In den USA müssen Haartrockner seit Jahrzehnten einen eigenen RCD im Stecker haben. Da sind die Folgen erheblich gemildert. Und ein Anschluß des Haartrockners MIT PE innen auf eine kleine Platte würde auch in D zur Auslösung des RCD führen. Wird aber nicht gemacht....
H. H. schrieb: > Markus M. schrieb: >> Oder können das auch "subtile" Maßnahmen sein, wie z.B. >> sicherung des Kabels mit Kabelbindern, so dass ein Berühren des Gehäuses >> vermieden wird? > > Ja. 10 Meter Abstand zum Betreiber, wenn ich obiges lese...
Thomas R. schrieb: > In den USA müssen Haartrockner seit Jahrzehnten einen eigenen RCD im > Stecker haben. In Deutschland die Steckdose im Bad. Nützt nichts gegen den Haarfön von Oma.
Michael B. schrieb: > Nützt nichts gegen den Haarfön von Oma. Dadurch einen tödlichen Stromschlag zu bekommen ist für mich unwahrscheinlicher als in D vom Blitz erschlagen zu werden.
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