Hallo zusammen, ich habe eine PV-Anlage mit Notstrom und einem manuellen Umschalter von Hager. Die Funktion konnten wir schon mehrfach nutzen, da wir wegen Versorgung über Freileitung häufiger Stromausfälle haben. Ich hätte diese Umschaltung gerne automatisch, weil wir z.B. ein sehr teures Medikament im Kühlschrank haben. Es gibt diese Umschalter, aber von bekannten Herstellern kosten diese zwischen 1000 und 2000 €. Jetzt gibt es solche Umschalter auch billigst aus China (20-50€), aber denen traue ich überhaupt nicht, auch weil sie z.B. komplett dumm sind und das Netz nicht wirklich überwachen, sondern bei Ausfall eines Außenleiters umschalten und sofort wieder zurückschalten, sofern der Motor Strom hat, ohne 60s Wartezeit und ohne auf alle Phasen und Spannungen zu schauen. Jetzt gibt es auch welche für 200-300€ mit Elektronik und sogar Modbus wie z.B. dieser hier: https://de.aliexpress.com/item/1005005500930117.html Weiß jemand ob diese Dinger was taugen? Oder kennt jemand eine Alternative bis 600€?
Stromausfall wegen Freileitung? Wir haben auch Freileitung, aber wirklich Stromausfall war, lass mich überlegen, zu Weihnachten, vor der Wende. Allerdings würde ich mich nicht auf Technik von einem billigen Versender verlassen, falls es wichtig ist.
Für den Inselbetrieb wird eine redundante Trennung vom Netz gefordert. Fronius hat da z.B. fertige Pläne im Netz. Der Material-Bedarf reduziert sich damit auf 2 Leistungsschütze für die Netztrennung und ein Steuerschütz. Die Logik ist schon im Wechselrichter enthalten. Installationsschütze 63A liegen so bei 100€/Stück. Das ganze hängt aber von folgenden Fragen ab: - Welcher Umrichter - Welches Land Jörg
Kannst du nicht auf einen "Netzersatzstromfähigen" Wechselrichter umrüsten? Unser Deye schaltet bei Netzausfall automatisch auf die Versorgung des gesamten Hauses aus den 24kWh Akkus um. Der liefert dann seine maximal möglichen 12kW auf allen Phasen so lange bis der Akku leer ist. Ich demonstriere das Interessenten gern mit dem Ausschalten der SLS ohne daß auch nur eine netzgeführte Digitaluhr im Haus die Umschaltung mitbekommt. Auch wir haben einen manuellen Umschalter aber der ist ausschließlich für die Umgehung des Deye gedacht falls dieser mal defekt sein sollte. Die Logik ist eine andere: der Normalbetrieb geht über den Deye (PV, AKku) aber Netzstrom schadet ja nicht.
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Michael schrieb: > Ich hätte diese Umschaltung gerne automatisch Welchen Sinn hat es, wenn beispielsweise gerade der Weihnachtsbraten zubereitet wird, wenn bei Netzausfall auf deinen gerade nur 2kW leistenden Inselwechselrichter umgeschaltet wird ? Der schafft das Nicht, das Netz bricht genau so zusammen wie ohne teuren automatischen Umschalter. Du musst vorher das Netz schon trennen, in wichtiges Netz mit geringer Leistung, und das könnte dann dauernd vom Wechselrichter versorgt werden, und Rest mit ggf. hoher Leistung, was aber ausfällt wenn das E-Werk ausfällt. Achso, und einen sehr sehr grossen und meistens vollen Akku brauchst du auch noch, sonst nutzt die beste Netzumschaltung nichts heute im Nebel.
Michael B. schrieb: > Welchen Sinn hat es, wenn beispielsweise gerade der Weihnachtsbraten > zubereitet wird, wenn bei Netzausfall auf deinen gerade nur 2kW > leistenden Inselwechselrichter umgeschaltet wird ? > > Der schafft das Nicht, das Netz bricht genau so zusammen wie ohne teuren > automatischen Umschalter. > > Du musst vorher das Netz schon trennen, in wichtiges Netz mit geringer > Leistung, und das könnte dann dauernd vom Wechselrichter versorgt > werden, und Rest mit ggf. hoher Leistung, was aber ausfällt wenn das > E-Werk ausfällt. > > Achso, und einen sehr sehr grossen und meistens vollen Akku brauchst du > auch noch, sonst nutzt die beste Netzumschaltung nichts heute im Nebel. Das leisten manche Wechselrichter mit Erweiterungsmodulen wie z.B. SMA. Aber dann ist tatsächlich nur auf einem dezidierten Ausgang des Zusatzmoduls auch eine NEA Spannung verfügbar. Da kann man dann den Kühlschrank/Kühlruhe anschließen. Wäre mir aber zu viel Umstand gewesen deshalb die große Lösung.
Jörg K. schrieb: > Für den Inselbetrieb wird eine redundante Trennung vom Netz gefordert. > > Fronius hat da z.B. fertige Pläne im Netz. Der Material-Bedarf reduziert > sich damit auf 2 Leistungsschütze für die Netztrennung und ein > Steuerschütz. Die Logik ist schon im Wechselrichter enthalten. > Installationsschütze 63A liegen so bei 100€/Stück. Fronius geht da einen anderen Weg, wie viele andere Hersteller. Über das SmartMeter wird festgestellt, ob Netz da ist oder nicht über Leistungsschütze, welche vom Wechselrichter verriegelt werden, für den Fall das das Netz wieder kommt, wird zum Netz hin getrennt und der Wechselrichter speist einfach ins Hausnetz ein. Bei vielen anderen Herstellern geht das Netz in den WR und kommt an einem speziellen Notstromausgang wieder raus. Mit dem Nachteil, das man sich eben überlegen muss, welcher Teil vom Haus Notstrom bekommen soll und dementsprechend die Verteilung aufwendig umbauen kann. Die WR dieser Hersteller sind eben nicht in der Lage, die komplette Versorgung durch den WR zu führen. Für den Fall das der WR mal kaputt geht, muss man alles, was Notstrom bekommt wieder umklemmen (lassen), wenn man keinen entsprechenden Bypassschalter hat. Bei der Froniuslösung ist ein def. WR kein Problem. Geht eins von den Leistungsschützen kaputt, dann ist es allerdings im ganzen Haus dunkel. Jörg K. schrieb: > Das ganze hängt aber von folgenden Fragen ab: > - Welcher Umrichter > - Welches Land Eben. Michael schrieb: > Weiß jemand ob diese Dinger was taugen? > Oder kennt jemand eine Alternative bis 600€? Der YouTuber Zerobrain hat mal einen einfachen automatischen Umschalter zerlegt. Ohne so ein Produkt von innen gesehen zu haben und ohne es getestet zu haben oder ohne das ein VDE-Zeichen drauf ist und man das Produkt in der VDE-Datenbank findet, würde ich diesem nicht trauen wollen. Wo kommt denn der Strom her, wenn das Netz ausfällt? für einen einzelnen Stromkreis kann man sich eine Umschaltung u.U. auch sehr einfach selbst bauen.
Bei meinen Eltern hab ich so n Chinaböller verbaut ... er funktioniert, schaltet 4-polig um, laut und deutlich, macht im Prinzip was er soll ... allerdings ist das Ding schon bisschen Nervös. Beim Rückschalten dürfte sich das Ding schon etwas mehr Zeit lassen. Die Schaltgeschwindigkeit ist so hoch, dass nicht mal ne Lampe flackert. WR hat 10kW Notstromleistung. PS: Notstromsternpunkt natürlich auch auf Potentialausgleichsschiene geführt von wegen RCD etc. PPS: Ja, ich kenn das Risiko, je ich weiß die Bestimmungen, ja mir egal.
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Die Stunde der Wahrheit kommt meist erst später, wenn die Akkus ganz leer sind. Denn zum möglichst schellen aufladen brauchen diese auch "etwas" Strom. Bei solchen Gelegenheiten ist schnell mal eine Sicherung überlastet od. in besonders ungünstigen Fällen eine Sternpunktverschiebung möglich? Durch Feler wirt man kluck.
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Mit einem "guten" Hybrid WR kannst du das frei konfigurieren. Wenn es dir sehr auf die Versorgungssicherheit ankommt kannst du die Akkus ja ständig geladen lassen, zu jedem beliebigen SOC. Dann steht dir diese Kapazität jederzeit zur Verfügung. Aber auch eine "Mischform" ist möglich, mit z.B. 60% SOC. Bis da herunter würde im "Normalfall" entladen und bis 100% aus PV geladen, für den Ersatzfall bleiben dann noch 60% Kapazität, usw. usw. Solche Gerätschaften wurden von den Chinesen für schwierige Versorgungsgebiete entwickelt und in sehr großen Stückzahlen produziert; gerade Afrika ist ja deren neuer Hinterhof. Daher kann auch kein westlicher Hersteller da mithalten.
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Ich habe für sowas den Deye 30kW Wechselrichter mit 33kWh Hochvoltakku. Der macht die Umschaltung selber in wenigen ms (merkt man gar nicht, nur die billigen LED-Lampen flackern einmal kurz) und kann mit seinen 30kW das ganze Haus versorgen inkl. E-Herd und Wärmepumpe. Ich habe dort auch nur 20kWp dran, aber kann bei Netzausfall trotzdem die 30kW abrufen. Wir hatten in den letzten zwei Jahren 5 Mal Stromausfall. Zwei mal nur eine Stunde, ein mal 3 Stunden und ein mal länger als 6 Stunden. Und das am Stadtrand ohne Freileitung. Die Infrastruktur wird älter. Einmal gab es einen Muffenschaden einer 10kV-Muffe (Wassereintritt) und beim längsten Ausfall wurde der Kabelverteiler umgefahren.
In diesem Fall ist es erforderlich Gedanken über die Auslöse-Charakteristiken von Sicherungsautomaten zu machen. Lösung: z.B. Sicherungsautomat 16 A Typ D Auslösestrom = 16 A mal 2,5 Auslösezeit= 2,5 Sekunden Zu empfehlen bei Kapazitiven Lasten. In der DIN VDE 0100-430 sind die Anforderungen für den „Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überstrom“ festgelegt. Literatur: https://library.e.abb.com/public/a273e99608575e0ec125761100343ab8/2CDC400002D0103.pdf
Klaus B. schrieb: > Lösung: z.B. Sicherungsautomat 16 A Typ D > Auslösestrom = 16 A mal 2,5 > Auslösezeit= 2,5 Sekunden Naja in 2,5 Sekunden ist noch kein großer Akku wieder voll. Da sollte man schon etwas mehr überlegen, wo man seinen Strom gleich braucht.
BTW: E3DC verwendet einen LS-Schalter mit Motorantrieb und Rückmeldung zur Netztrennung im Notstromfall, das ist ansich eine recht smarte Lösung, da der Antrieb praktisch nur zum Schalten Energiebraucht und sonst recht "failsafe" ist. https://www.photovoltaikforum.com/core/attachment/153075-schiebeschalter-richtige-position-jpg/
Klaus B. schrieb: > In diesem Fall ist es erforderlich Gedanken über die > Auslöse-Charakteristiken von Sicherungsautomaten zu machen. > > Lösung: z.B. Sicherungsautomat 16 A Typ D > Auslösestrom = 16 A mal 2,5 > Auslösezeit= 2,5 Sekunden > > Zu empfehlen bei Kapazitiven Lasten. > > In der DIN VDE 0100-430 sind die Anforderungen für den „Schutz von > Kabeln > und Leitungen bei Überstrom“ festgelegt. > > Literatur: > https://library.e.abb.com/public/a273e99608575e0ec125761100343ab8/2CDC400002D0103.pdf Ich vermute Klaus meint die bei 30kW ohne Netz nicht mehr erfüllten Abschaltbedingungen? Das kann wirklich ein Problem werden. Unser 12kW Deye ist da recht friedlich denn bei nur 4kW pro Phase hält das auch eine 1,5mm² länger aus als der Akku. Die "Grenze" von 12kW ist schon nicht verkehrt.
Thomas R. schrieb: > Ich vermute Klaus meint die bei 30kW ohne Netz nicht mehr erfüllten > Abschaltbedingungen? Das kann wirklich ein Problem werden. > > Unser 12kW Deye ist da recht friedlich denn bei nur > 4kW pro Phase hält das auch eine 1,5mm² länger aus als der Akku. Die > "Grenze" von 12kW ist schon nicht verkehrt. Der 30K kann bis zu 60A je Phase bei Schieflast und bis zu 10s das 1,5 fache davon. Vermutlich für ein paar ms sogar mehr. Jedenfalls kann der problemlos bei Kurzschluss einen B16 LS auslösen. Das habe ich ausprobiert. Selbst wenn der Kurzschlussauslöser nicht ansprechen würde, weil der Wechselrichter nicht genug Strom liefert, schaltet der Wechselrichter ab und geht auf Störung.
Hallo Michael, wie wäre es denn mit einer USV? Geht natürlich etwas an deiner Frage vorbei, da du ja scheinbar den Speicher deiner PV-Anlage nutzen und die Umschaltung automatisieren willst. Sollte es jedoch vornehmlich um die Versorgung eines bestimmten Verbrauchers gehen ist die USV vielleicht doch eine Überlegung wert. Ist super schnell und einfach integriert. Gibts in unterschiedlichsten Kapazitäten und für jedes Budget.
Rainbow D. schrieb: > > Der 30K kann bis zu 60A je Phase bei Schieflast und bis zu 10s das 1,5 > fache davon. Vermutlich für ein paar ms sogar mehr. > Jedenfalls kann der problemlos bei Kurzschluss einen B16 LS auslösen. > Das habe ich ausprobiert. > > Selbst wenn der Kurzschlussauslöser nicht ansprechen würde, weil der > Wechselrichter nicht genug Strom liefert, schaltet der Wechselrichter ab > und geht auf Störung. Ein 16A "B" LS muß erst beim 5-fachen Nennstrom auslösen. Ob ein 30kW WR diese >80A auch ÜBERALL in einem Hausnetz zuverlässig zur Verfügung stellen kann? Da sind ja noch die ganzen Leitungswiderstände etc. Das sollte mindestens mit einem Schleifenimpedanzmeßgerät gemessen werden bevor man so etwas auf einen Kunden losläßt.
Thomas R. schrieb: > Rainbow D. schrieb: >> >> Der 30K kann bis zu 60A je Phase bei Schieflast und bis zu 10s das 1,5 >> fache davon. Vermutlich für ein paar ms sogar mehr. >> Jedenfalls kann der problemlos bei Kurzschluss einen B16 LS auslösen. >> Das habe ich ausprobiert. >> >> Selbst wenn der Kurzschlussauslöser nicht ansprechen würde, weil der >> Wechselrichter nicht genug Strom liefert, schaltet der Wechselrichter ab >> und geht auf Störung. > > Ein 16A "B" LS muß erst beim 5-fachen Nennstrom auslösen. Ob ein 30kW WR > diese >80A auch ÜBERALL in einem Hausnetz zuverlässig zur Verfügung > stellen kann? Da sind ja noch die ganzen Leitungswiderstände etc. Das > sollte mindestens mit einem Schleifenimpedanzmeßgerät gemessen werden > bevor man so etwas auf einen Kunden losläßt. Die Schleifenimpedanz der Anlage hinter der Quelle (Wechselrichter) muss natürlich stimmen. Kann der Wechselrichter den geforderten Strom liefern, gibts kein Problem. Ebenso nicht, wenn der Wechselrichter den Strom zwar nicht liefert, aber selbst schnell genug abschaltet. Eine Schleifenimpedanzmessung über einen Wechselrichter (Halbleiter) ist nicht zuverlässig möglich. Wir haben das Problem immer wieder bei größeren USV-Anlagen. Da zeigen Messgeräte verschiedener Hersteller teilweise komplett unterschiedliche Ergebnisse an. Teilweise liegen die Ergebnisse unterhalb des Nennstroms der USV. Ich habe das bei mir ganz rudimentär getestet: einen B16 Leitungsschutz als Kurzschlussquelle an ein Schukokabel angeschlossen und an die am weitesten entfernte Steckdose auf dem Dachboden angeschlossen und den LS dann eingeschaltet. Der B16 in der UV hat problemlos ausgelöst. Meine Stromzange mit Inrush-Funktion hatte 178A angezeigt. Für mich reicht das. Die chinesischen Hybridwechselrichter werden viel in Regionen mit schlechtem Stromnetz (z.B. Afrika) eingesetzt und versorgen dort bei Netzausfall auch Klimaanlagen. Die Hersteller werben teilweise damit, dass selbst bei Maximallast noch die Anlaufströme der Kompressoren (die auch bei 60-80A liegen können) aufgebracht werden. Und das sind nicht moderne Klimas mit Inverter, sondern Geräte bei denen der Kompressor hart über ein Schütz eingeschaltet wird.
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@Rainbow: dann bist du einer der "guten" die das Problem verstehen! Leider gibt es hier davon zu wenige. Auch die fehlende Selektivität bei vielen Konstrukten in der Ersatzstromversorgung/PV/WR wird gern übersehen. Im Video ein 16A "B" hinter einem 50A "B" an einem gewöhnlichen Stromkreis (13A) in meinem Haus (Schleifenwiderstand ca. 0,25 Ohm)
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