Forum: Haus & Smart Home Philips Küchenwage HR2389 zeigt nur ~ halbes Gewicht


von Peter (high_voltage_1)


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Hallo
könnte mir jemand weiterhelfen ?
Ich habe eine Philips Küchenwaage die seit kurzem nur mehr ungefähr das 
halbe Gewicht anzeigt. Nullen läßt sich die Waage problemlos und auch 
bei Belastung geht die Anzeige hoch, zeigt jedoch nicht das richtige 
Gewicht an.
Links ist der Schalter mit der Nullfunktion und rechts der 
Ein/Ausschalter.
Leider gibt es keine Beschreibungen dazu, ich denke sie müßte neu 
kalibriert werden aber wie ? Die Bauteile und der aufgeklebte DMS sehen 
in Ordnung aus.

von Günter Z. (gzoechi)


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Ich würde darauf tippen, dass die falsche Maßeinheit gewählt ist (Pfund) 
aber ich kann nicht sagen mit welcher Taste sich das umstellen lässt.

von H. H. (hhinz)


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Günter Z. schrieb:
> Ich würde darauf tippen, dass die falsche Maßeinheit gewählt ist (Pfund)

Dann würde sie ja etwa den doppelten Zahlenwert anzeigen.

von Michael B. (laberkopp)


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So sind ublicherweise die DMS verdrahtet

https://honey-pi.de/4x-half-bridge-waegezellen/

vielleicht ergibt sich bei deiner Auswertungsschaltung, die wohl 
Ansligschalter und Kondensatoren nutzt und deren Umladezeit stoppt, der 
halbe Wert wenn ein Eingang ab ist.

Hübsche Schaltung mit 3x12 Segment COP472 LCD Controller am COP8.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Leider gibt es keine Beschreibungen dazu,

https://www.opweb.de/pdf/philips--hr-2389--service--ID3173.pdf

von H. H. (hhinz)


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Bradward B. schrieb:
>> Leider gibt es keine Beschreibungen dazu,
>
> https://www.opweb.de/pdf/philips--hr-2389--service--ID3173.pdf

Keine Kalibrieranleitung.

von Rainer W. (rawi)


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Peter schrieb:
> Ich habe eine Philips Küchenwaage die seit kurzem nur mehr ungefähr das
> halbe Gewicht anzeigt.

Was heißt "ungefähr" in Zahlen?

> Nullen läßt sich die Waage problemlos und auch
> bei Belastung geht die Anzeige hoch, zeigt jedoch nicht das richtige
> Gewicht an.

Dann tut es vielleicht die eine Halbbrücke nicht mehr.

H. H. schrieb:
> Keine Kalibrieranleitung.

Wenn sich das plötzlich geändert hat, liegt das aber nicht an einer 
weggelaufenen Kalibrierung. Neu zu kalibrieren, wäre nur ein 
Würg-Around, ohne den eigentlichen Fehler zu beheben.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Keine Kalibrieranleitung.
>
> Wenn sich das plötzlich geändert hat, liegt das aber nicht an einer
> weggelaufenen Kalibrierung. Neu zu kalibrieren, wäre nur ein
> Würg-Around, ohne den eigentlichen Fehler zu beheben.

In der Anleitung werden zwei "Fehlerquellen" genannt:
* Verwendung der falschen Energiezellen
* Mikrowelle in der Nähe

Die sollte man schonmal ausschliessen.
Und da in der Anleitung keine Umschaltung auf lb erwähnt wird, kann man 
die Vermutung in 
Beitrag "Re: Philips Küchenwage HR2389 zeigt nur ~ halbes Gewicht" 
nahezu ausschließen.

von Josef G. (0123456789)


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Lösung einfach: Doppelt so viel kochen (und essen).
Geht jetzt sogar ohne das Rezept zu verändern.

von Peter (high_voltage_1)


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Günter Z. schrieb:
> Ich würde darauf tippen, dass die falsche Maßeinheit gewählt ist (Pfund)
> aber ich kann nicht sagen mit welcher Taste sich das umstellen lässt.

Danke für den Hinweis
Die Waage läßt sich nicht umstellen es werden nur Gramm angezeigt.

von Peter (high_voltage_1)


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Michael B. schrieb:

> vielleicht ergibt sich bei deiner Auswertungsschaltung, die wohl
> Ansligschalter und Kondensatoren nutzt und deren Umladezeit stoppt, der
> halbe Wert wenn ein Eingang ab ist.

Müßte man nicht bei den 2 DMS einen Durchgang messen können.
DMS 1 0,863 kOhm
DMS 2 1,00 kOhm

nicht ausgelötet gemessen.
Für eine echte Messung werd ich sie auslöten.

von Peter (high_voltage_1)


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Bradward B. schrieb:
>> Leider gibt es keine Beschreibungen dazu,
>
> https://www.opweb.de/pdf/philips--hr-2389--service--ID3173.pdf

Danke für den Link allerdings ist die Beschreibung dürftig und gibt nur 
eine Teileübersicht und sagt nichts über die Kalibrierung

von Peter (high_voltage_1)


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Josef G. schrieb:
> Lösung einfach: Doppelt so viel kochen (und essen).
> Geht jetzt sogar ohne das Rezept zu verändern.

Nach Weihnachten ist das eine  ganz schlechte Idee :-)))
ich möchte ja nicht noch weiter zunehmen

Aus der Weihnachtsbäckerei sind dadurch Betonkekse entstanden :-)

von Peter (high_voltage_1)


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Bradward B. schrieb:
>>> Keine Kalibrieranleitung.

> In der Anleitung werden zwei "Fehlerquellen" genannt:
> * Verwendung der falschen Energiezellen
> * Mikrowelle in der Nähe

können ausgeschlossen werden, Mikrowelle nicht vorhanden und 
Energieversorgung mit eigenen Labornetzteil überprüft

von Peter (high_voltage_1)


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Ich vermute das einer der Dehnmeßstreifen beschädigt ist und überlege ob 
ich nicht die ganze Wägezelle einfach ersetze.
Auf Amazon gibt es da was passendes

https://www.amazon.de/DIYmalls-W%C3%A4gezelle-Gewichtssensor-Verst%C3%A4rkermodul-Raspberry/dp/B0B9H3YMT2/ref=asc_df_B0B9H3YMT2?language=de_DE&mcid=26a2c9b0792439aaa016ac13f887cdc4&tag=detxtgostdde-21&linkCode=df0&hvadid=718134383402&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=6224606735530414394&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9197049&hvtargid=pla-1935383511991&gad_source=1&th=1

oder teuer von Bosch

https://www.bosche.eu/p/miniatur-waegezelle-h08a/100-300-50-07

weiß allerdings nicht ob ich dann auch das Breakout board verbauen soll 
oder einfach nur die 4 Kabel an das bestehende Board anlöten so wie im 
Original. Ein Problem sehe ich beim  Temperatureinfluss  Widerstand  
und der Kalibrierung. Ein Original Ersatzteil/Wägezelle gibt es laut 
Anleitung nicht von Philips.

von Peter (high_voltage_1)


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von Thomas R. (thomasr)


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Wofür sind denn die beiden unbestückten Tasterplätze? Sind die parallel 
zu den vorhandenen oder lösen die ggf. eine besondere Funktion aus?

von H. H. (hhinz)


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Thomas R. schrieb:
> Wofür sind denn die beiden unbestückten Tasterplätze? Sind die
> parallel
> zu den vorhandenen oder lösen die ggf. eine besondere Funktion aus?

Bestimmt nur für eine Gehäusevariante.



Peter schrieb:
> ich werd mal die ausprobieren
>
> https://www.ebay.de/itm/175773183411

Und wie kalibrierst du dann?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Danke für den Link allerdings ist die Beschreibung dürftig und gibt nur
> eine Teileübersicht und sagt nichts über die Kalibrierung

Was den Schluß erlauben würde, das eine (Neu-)Kalibrierung durch den 
Endkunden oder Service nicht vorgesehen ist. Oder auch nicht möglich 
ist.

Falls das Fehlerbild überhaupt durch "Kalibrierung" behebbar ist. Bei 
DMS ist meines Wissens die Klebung entscheidend. Wenn da die 
"Küchenchemie" den Klebstoff "angefressen" hat ...

Man könnte auch die Beschaltung des ADC prüfen, vielleicht ist die 
Referenz defekt. Aber bei Messmitteln ist IMHO Austausch des 
Gesamtgerätes ohnehin die einzig praktikable Möglichkeit.

: Bearbeitet durch User
von Peter (high_voltage_1)


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H. H. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Wofür sind denn die beiden unbestückten Tasterplätze? Sind die
>> parallel
>> zu den vorhandenen oder lösen die ggf. eine besondere Funktion aus?
>
> Bestimmt nur für eine Gehäusevariante.

ja würde auch mich auch interessieren, ich glaub aber auch für nur eine 
andere Gehäusevariante.

> Und wie kalibrierst du dann?

gar nicht weil nicht möglich. Der Widerstand liegt laut Datenblatt 
Output impedance: 1000±5% ohms was in etwa dem Original entspricht. Im 
schlimmsten Fall verliere ich 6,30 €. Ein Versuch

von H. H. (hhinz)


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Man könnte versuchen das EEPROM zu sichern und anschließend geleert 
wieder einzusetzen. Evtl geht die Waage dann automatisch in den 
Kalibriermodus, mit Anzeige welche Gewichte sie erwartet.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter schrieb:
> Ich vermute das einer der Dehnmeßstreifen beschädigt ist

Wie wäre es, das zu messen?

Es ist ja laut Service-Manual (im Gegensatz zu meiner Vermutung mit 4 
Halbbrücken) ein Wägebalken mit einer DMS Vollbrücke drin, die könnte 
man von der Platine ablöten, durchmessen ob ok und hat dann nach dem 
wiederanlöten wenigstens nichts kaputt gemacht.

von Bruno V. (bruno_v)


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Peter schrieb:
> Die Bauteile und der aufgeklebte DMS sehen
> in Ordnung aus.

Ist das 1 DMS? (Kenne die Mechanik in so Waagen nicht)

Normalerweise steht die doch auf 4 Füßen. Wenn ein oder zwei davon 
"verklemmt" sind (bei einem DMS) oder ein DMS kaputt ist (bei 2 oder 4 
DMS), dann kann man das recht einfach feststellen: mit z.B. Glas wasser 
in der Mitte nullen und dann das Glas nacheinander mittig auf die 4 Füße 
stellen. Muss überall ~0 anzeigen. Wenn >> 0 dann ist der Fuß OK. Wenn 
<<0, dann ist der Fuß "kaputt".

Wenn bei allen ~0, dann ist die Auswertung defekt oder die 
Batteriespannung falsch.

: Bearbeitet durch User
von Peter (high_voltage_1)


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Bruno V. schrieb:
> Peter schrieb:
>> Die Bauteile und der aufgeklebte DMS sehen
>> in Ordnung aus.
>
> Ist das 1 DMS? (Kenne die Mechanik in so Waagen nicht)
>
> Normalerweise steht die doch auf 4 Füßen. Wenn ein oder zwei davon
> "verklemmt" sind (bei einem DMS) oder ein DMS kaputt ist (bei 2 oder 4
> DMS), dann kann man das recht einfach feststellen: mit z.B. Glas wasser
> in der Mitte nullen und dann das Glas nacheinander mittig auf die 4 Füße
> stellen. Muss überall ~0 anzeigen. Wenn >> 0 dann ist der Fuß OK. Wenn
> <<0, dann ist der Fuß "kaputt".

sollten 2 DMS sein
Die Waage steht auf 4 Füßen :-) nur die Gewichtsbelastung erfolgt über 
eine Wägezelle = ein einzelner Biegebalken in der Mitte auf dem DMS 
aufgeklebt sind. Am Ende von dem Balken wird die runde Auflage in der 
Mitte angeschraubt auf der man das Gewicht draufstellt.

von Peter (high_voltage_1)


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Michael B. schrieb:
> Peter schrieb:
>> Ich vermute das einer der Dehnmeßstreifen beschädigt ist
>
> Wie wäre es, das zu messen?
>
> Es ist ja laut Service-Manual (im Gegensatz zu meiner Vermutung mit 4
> Halbbrücken) ein Wägebalken mit einer DMS Vollbrücke drin, die könnte
> man von der Platine ablöten, durchmessen ob ok und hat dann nach dem
> wiederanlöten wenigstens nichts kaputt gemacht.

ausgelötet
DMS 1            0,993 kOhm
DMS 2            1,002 kOhm

das deutet nicht umbedingt auf einen Fehlerhaften DMS hin. Wobei die 
Waage nicht gänzlich defekt ist. Sie läßt sich nullen und es wird auch 
ein Gewicht angezeigt das allerdings vom tatsächlichen Gewicht abweicht.
Die Abweichung tritt erst bei Belastung auf. Nur dann den DMS zu messen 
wird schwierig. So eine Art Widerstand Belastungskurve die nicht mehr 
ganz stimmt.

von Thomas W. (goaty)


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Evtl. die Elektronik defekt wenn du so unterschiedliche Widerstandswerte 
mißt ?
      Eingelötet Ausgelötet
DMS 1 0,863      0,993 kOhm
DMS 2 1,00       1,002 kOhm

Das wären beim DMS1 etwa 7kOhm parallel. (Evtl Dreck auf der Platine ?)

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Peter schrieb:
> ein einzelner Biegebalken in der Mitte auf dem DMS
> aufgeklebt sind.

Ah, danke!

Peter schrieb:
> ausgelötet
> DMS 1            0,993 kOhm
> DMS 2            1,002 kOhm

Was meinst Du eigentlich mit DMS 1 und 2? Ist das keine Vollbrücke?

Kannst Du ein Foto von den 2 DMS machen?

Wenn das eine Vollbrücke ist und die einfach verstimmt ist oder die 
Kalibrierung verloren ist, dann dürfte es schwer sein.

Die DMS bei Belastung kannst Du ausgelötet mit einem mittleren 
Multimeter (4-5 Stellen) gut messen. Wenn die Änderung Linear zum 
Gewicht ist, sollte der OK sein.

Eingelötet kannst Du die beiden Spannungen messen und hier posten.

: Bearbeitet durch User
von Peter (high_voltage_1)


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Bruno V. schrieb:

> Was meinst Du eigentlich mit DMS 1 und 2? Ist das keine Vollbrücke?
>
> Kannst Du ein Foto von den 2 DMS machen?

Im Anhang befindet sich der Aufbau. Es sind 2 DMS. Die DMS sind außerdem 
unter einer weißen Vergussmasse eingelassen. Eine direktes Nachmessen 
oder entfernen der Vergussmasse ohne Beschädigung der DMS ist nicht 
möglich.
Ich liebe diese Vergussmassen in der Elektronik, am besten gleich 
entsorgen.

> Die DMS bei Belastung kannst Du ausgelötet mit einem mittleren
> Multimeter (4-5 Stellen) gut messen. Wenn die Änderung Linear zum
> Gewicht ist, sollte der OK sein.

Danke für den Hinweis werd ich testen

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Philips sind ja bekanntermaßen große Geheimniskramer.
folgende Küchenwaagen habe ich gefunden:
HR2385_00
HR2385/A  96243  Made in Austria   9,0V / DC   5kg  d=1g
HR2388
HR2389
HR2391 2008kw26??  3kg  d=1g   Made in China
HR2393
HR2395 silver  5kg  d=1g  stainless steel

1405  Taster  Null Fkt
1408? Taster  Ein Aus
2407? C
2408  C
2410  C
2411  C
3412  R
3413  R
3414  R
3416  R
3417  R
3418  R 1,0M
3419  R 1,0M
3420  R 1,0M
3434  R
5406  Resonator
6504  Diode
6505  Diode
7404  {National Semi} JH236AC   COP472N-3
7408  ATMEL   93C4x (93C46?)  P12J oder PI2J
7410  {National Semi} XH230AB   COP982-CBN/N   4303 308 99741   180° 
gedreht
9402  Jumper
9404  Jumper
9405  Jumper
9406  Jumper
9407  Jumper

Etikett: 4303 308 30683   02424
Platine: 3502M 1   UR   PNE-1B1

Ich bin mir sicher, dass es einen "Trick" gibt, wie man die Waage 
"kalibriert" justiert.
Entweder  Tastenkombination beim Anlegen der Versorgung, oder einen 
Jumper.
Verschiedene Googelei nach "philips kitchen weigher calibration", 
"philips kitchen weigher adjustment", "philips kitchen weigher recal" 
brachte keinen einzigen sinnvollen Treffer.

Im philips_hr2385-a_sm.pdf steht sogar:
> Re-adjustment of electronic circuit is not possible.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Torsten B. schrieb:
> Im philips_hr2385-a_sm.pdf steht sogar:
>> Re-adjustment of electronic circuit is not possible.

Eben, geht nur einmal, und dazu muss das EEPROM leer sein.

von Christoph K. (christoph_k314)


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> Verschiedene Googelei nach "philips kitchen weigher calibration",
> "philips kitchen weigher adjustment", "philips kitchen weigher recal"
> brachte keinen einzigen sinnvollen Treffer.

Typischerweise ist das Wort für eine Wage im englischen Scale. Vllt 
hilft das beim Googeln.

von Bruno V. (bruno_v)


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Peter schrieb:
> Im Anhang befindet sich der Aufbau. Es sind 2 DMS.

Cool.

Das macht es ja zum idealen Experimentierfeld:

Nimm einen 1k Widerstand mit 1R Poti in Reihe.

Das 2 Mal und an die Kabel anschließen. Dann solltest Du die Waage 
perfekt checken können. Nullen und dann die Potis verdrehen:

 * unten sollten Änderungen proportional sein, oben entgegengesetzt
 * Werden beide Werte einfach nur gemittelt? (also fast keine Änderung 
wenn beide sich in die gleiche Richtung ändern)

Am Original kannst Du messen, ob ein DMS vielleicht nur zur 
Temperaturkompensation ist (sich also bei Belastung nicht ändert)

Wenn 1k + 1R nicht passt, dann fange mit 910R und 200R an um den 
nutzbaren Bereich auszuloten.

von Fabian N. (flyget)


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@ Peter

Es könnten bei diesem Aufbau des Messkörpers auch jeweils Doppel-DMS 
sein. Das wären dann 4 Messgitter, die jeweils Mittig über der dünnsten 
Stelle des Messkörpers platziert sind um die größte Dehnung zu bekommen. 
Verschaltet zur Vollbrücke.

Die Vergussmasse bekommt man gerne z.B. mit MEK weg. Aber vorsicht bei 
Anschlusskabeln, die mögen das auch nur bedingt.

Wieviele Adern gehen denn vom Messkörper zur Elektronik?

von Peter (high_voltage_1)


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H. H. schrieb:
> Man könnte versuchen das EEPROM zu sichern und anschließend geleert
> wieder einzusetzen. Evtl geht die Waage dann automatisch in den
> Kalibriermodus, mit Anzeige welche Gewichte sie erwartet.

da fehlt mir leider die Ausrüstung um EEPROM auszulesen

von Peter (high_voltage_1)


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Fabian N. schrieb:
> @ Peter
>
> Es könnten bei diesem Aufbau des Messkörpers auch jeweils Doppel-DMS
> sein. Das wären dann 4 Messgitter, die jeweils Mittig über der dünnsten
> Stelle des Messkörpers platziert sind um die größte Dehnung zu bekommen.
> Verschaltet zur Vollbrücke.
>
> Die Vergussmasse bekommt man gerne z.B. mit MEK weg. Aber vorsicht bei
> Anschlusskabeln, die mögen das auch nur bedingt.
>
> Wieviele Adern gehen denn vom Messkörper zur Elektronik?

4 Adern gehen vom Messkörper zur Elektronik
ich vermute es sind nur 2 DMS

von Peter (high_voltage_1)


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Frust :(
heute habe ich die neue Wägezelle eingesetzt
DMS 1 1,005 kOhm
DMS 2 1,003 kOhm
liegt also sehr nahe am Original

Die Elektronik kommt damit auch zurecht und zeigt mir einen linear 
steigenden Wert an. Die Abweichung beträgt in etwa 1/3 vom tatsächlichen 
Gewicht über den Messbereich.

Es liegt daher an der Elektronik und der fehlenden Kalibrierung.

Da ich mit EEPROMs nicht so vertraut bin kann mir jemand hier 
weiterhelfen wie ich den auslesen könnte und mit welchem Gerät

geht das mit so einem USB Stick ?
https://www.amazon.de/KeeYees-SOIC8-EEPROM-CH341A-Programmer/dp/B07SNTL5V6/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3C7QCUZ6K4SPA&dib=eyJ2IjoiMSJ9.09xRzeh4mJ3gGTYWJ0ZsNTQL_HmzCj4FsCEQOH9D145J14y_2ohpVMzNoZRF-tTmIUpMa_A-AxeoxbB4BVDSzBnxjGEzWbW7NQslz8H-8EviMC5p28QgY7rR2gmQUPOoZfx_MWQr0U1nSpoow11tMkCnnrbddMkBAxEYQb1NoZDpDiGehDFPNEcZeBd-c-55-R1nmQRrT4f7hyJvGOpUoCvFuAYPm_lJQYhmQmd8kx6ho9vjLQFG5RnzNvKL8e4NKKRbjd7mtFBKWaMRXUQPHezTz3PgDgyaq-z9J3siMrOzCGstonOpGXyFX2TyzCuQVC0eRAFu4lfOhUHINYNU8ai4uA4--Qt7jOfSCbscLTs.Kw2k__F4X9MLwcPukJRHs-epomTI5d_tDgryYlWjhso&dib_tag=se&keywords=eprom+auslesen&nsdOptOutParam=true&qid=1736616576&s=industrial&sprefix=eprom+auslesen%2Cindustrial%2C123&sr=1-1

Alternativ falls jemand weiß die Kalibrierung bei Philips geht dann wäre 
ich sehr dankbar

Danke euch

von H. H. (hhinz)


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Peter schrieb:
> geht das mit so einem USB Stick ?
> https://www.amazon.de/KeeYees-SOIC8-EEPROM-CH341A-Programmer/dp/B07SNTL5V6

Du brauchst schon einen, der dein 93C46 programmieren kann.

Der SP200S wäre so einer.

von Dieter S. (ds1)


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Wenn man herausfinden will wie die Kalibrierung funktioniert könnte man 
sich auch die Kommunikation mit dem EEPROM ansehen. Es ist eher 
unwahrscheinlich dass der komplette EEPROM eingelesen wird, dafür hat 
der COP8 zu wenig RAM.

Selbst wenn es keinen Kalibrationsmodus geben sollte hätte man dann noch 
die Chance die Kalibrierung durch Ändern der EEPROM Werte vorzunehmen.

von Fabian N. (flyget)


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4 Adern klingt nach Vollbrücke mit 4 aktiven Gittern, so wie ich 
vermutet habe. Evtl. Ist ein Brückenstrang defekt  bzw inaktiv, dann 
kommt nur noch das halbe Signal raus. Ich würde mal als nächstes alle 
Adern von der Elektronik ablöten und dann Widerstände zwischen allen 
Leitungen messen.

Edit:
Alternativ kann natürlich auch ein Signalzweig auf der Platine hin sein.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Fabian N. schrieb:
> 4 Adern klingt nach Vollbrücke mit 4 aktiven Gittern,

Wohl nur 2 Viertelstränge und je einer oben und unten. Der TO hat 2 
Paare, die je 1k Widerstand haben und untereinander isoliert sind. Siehe 
hier

Peter schrieb:
> Im Anhang befindet sich der Aufbau.


Leider gibt es noch keine Messung, wie sich Belastung auswirkt, also wie 
sich die beiden Werte bei z.B. 1 kg ändern.

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Danke für den Hinweis, mit dem ich folgendes Video fand:
"Philips weighing scale calibratoin #calibration #digitalweighingscale 
#rbweighingsolution @rbweighingsolution vor 2 Monaten"
https://www.youtube.com/shorts/4f8xxZAoT_4
von Thailänder?  Inder (Kalkutta)?
https://www.youtube.com/@rbweighingsolution/
https://www.youtube.com/channel/UCscVBgp7896ol3MhIGlLerA
viele Justierungen und einfache Reparaturen von allen möglichen 
Herstellern.

Er demonstriert das Justieren einer eher industriellen Philips-Waage mit 
einem 1000g-Gewicht, leider keine Typangabe.
Erkennt jemand die Type mit 4 Tasten?
Er drückt M+ und MODE gleichzeitig, dann TARE/Enter.
Hilft leider in unserem Fall nicht recht weiter.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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H. H. schrieb:
> Du brauchst schon einen, der dein 93C46 programmieren kann.

Wenn du einen antiken PC mit echter Parallelschnittstelle und einem 
laufenden Windows hast, hast du bereits alles beisammen.
Ich kann mich dunkel erinnern, das ich vor ca 20-25 Jahren da mal was 
gefunden und auch benutzt hatte. War ein kleines Programm und das 
Hex-File war eine txt-Datei. Bei den paar Bytes kann man das notfalls 
noch abtippen :-)

von Dieter S. (ds1)


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Ich habe mir bei zwei anderen Philips Waagen angesehen wie das mit der 
Kalibration funktioniert, siehe die Bilder im Anhang.


- HR2385/A - bis 5 Kg - Made in Austria - 9 Volt Batterie

Der OpAmp ist ein HA17324, zum Mikrocontroller von Motorola habe ich 
bisher nichts gefunden, auch nicht über den Maskset (wohl 1C37B). Die 
zwei Trimmer werden vermutlich für die Kalibration zuständig sein, ob 
der Mikrocontroller internen EEPROM hat ist unklar.

Das Innere des Dehnugsmessstreifen ist gut zu erkennen, die beiden 
schwarzen Leitungen sind auf der Platine verbunden.



- HR2391 - bis 3 Kg - Made in China - 6 Volt (4 x AAA Batterie)

Der OpAmp ist vermutlich ein µPC324 (C324G steht drauf), der 
Mikrocontroller ist unbekannt (3800A steht auf der Adapterplatine). Der 
EEPROM ist ein 93LC46 (Microwire, 128 Bytes).

Die mit O1 gekennzeichneten Kontakte links schalten von Gramm auf Unzen 
um. Mit dem "Test" Kontakt kann man in den Kalibrationsmodus umschalten 
(es wird "Cal" angezeigt), wie der genau funktioniert habe ich nicht 
untersucht.

Im normalen Betrieb werden beim Einschalten die folgenden Daten vom 
EEPROM gelesen (der EEPROM ist im 16-Bit Modus), beim Ausschalten werden 
ein paar davon auch geschrieben (eventuell für die Tara-Funktion):

1
Addr 0x10: 0x7981  ; vermutlich die Kalibration
2
Addr 0x11: 0xFF00
3
Addr 0x12: 0x0000  ; wird beim Ausschalten geschrieben, meistens 0x0000
4
Addr 0x13: 0x0001  ; wird beim Ausschalten geschrieben, meistens 0x0000
5
Addr 0x14: 0x0000  ; wird beim Ausschalten geschrieben, meistens 0x0000
6
Addr 0x15: 0x0001  ; wird beim Ausschalten geschrieben, meistens 0x0000
7
Addr 0x16: 0xAAAA  ; eventuell ein Flag


Die restlichen Werte im EEPROM sind nicht belegt (0xFFFF).

von Thomas R. (thomasr)


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Thomas R. schrieb:
> Wofür sind denn die beiden unbestückten Tasterplätze? Sind die parallel
> zu den vorhandenen oder lösen die ggf. eine besondere Funktion aus?

Sind diese beiden Taster denn nun parallel zu den beiden vorhandenen? 
Oder sind das vielleicht die im Video verwendeten zusätzlichen Tasten 
für eine Kalibration?

von Dieter S. (ds1)


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Ich konnte jetzt auch noch eine Philips HR2389 genauer anschauen.

HR2389 - bis 5 kg - Made in Hungary - 9 Volt Batterie - 
Herstellungsdatum 05/2001

Der OpAmp ist ein LM324N, ein Bild der bisher fehlenden Unterseite der 
Platine ist im Anhang. Dort sind ein paar der IC Pins gekennzeichnet. 
Die nicht bestückten Tasten sind lediglich an einer anderen Position, 
siehe die hellblauen Markierungen. Der Dehnungsmessstreifen ist eine 
Vollbrücke auf der unteren Seite der Wägezelle.

Im normalen Betrieb werden beim Einschalten die folgenden Daten vom 
EEPROM gelesen (der EEPROM ist im 16-Bit Modus), beim Ausschalten wird 
einer davon auch geschrieben:

1
Addr 0x00: 0x0204  ; 
2
Addr 0x02: 0x0001  ; wird beim Ausschalten geschrieben
3
Addr 0x10: 0x3E1C  ;

An folgenden Adressen im EEPROM stehen Werte ungleich 0xFFFF:

1
Addr 0x04: 0x5300
2
Addr 0x0A: 0x0000
3
Addr 0x0C: 0x0000
4
Addr 0x12: 0x1717

Die restlichen Werte im EEPROM sind nicht belegt (0xFFFF).

Der COP8 hat keinen ADC, zusammen mit dem 4-fach OpAmp und den Bauteilen 
drumherum wird die AD-Wandlung realisiert. Das ist ein sensibler Bereich 
auf der Platine, wenn dort etwas nicht stimmt (z.B. testweise mit dem 
Finger auf die Leiterbahnen tippen) gibt es zum Teil ziemliche 
Abweichungen des angezeigten Werts.

Der Kalibrationsmodus wird vermutlich durch gleichzeitiges Drücken der 
Tara-Taste und Verbinden des COP8 L3-Testpads (der große Lötpunkt neben 
dem L3 Pin) mit GND beim Einschalten aktiviert. Dann wird beim 
Einschalten nicht mehr kurz "----" angezeigt sondern es ist noch ein 
weiteres Segment der erste Stelle an. Danach wird ohne Belastung ein 
relativ großer Wert angezeigt. Dieses Verhalten ist ähnlich wie bei der 
HR2391 im Kalibrationsmodus, ich habe allerdings nicht weiter untersucht 
wie es dann weitergehen würde um die Kalibration durchzuführen.

: Bearbeitet durch User
von Peter (high_voltage_1)


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H. H. schrieb:
> Peter schrieb:
>> geht das mit so einem USB Stick ?
>> https://www.amazon.de/KeeYees-SOIC8-EEPROM-CH341A-Programmer/dp/B07SNTL5V6
>
> Du brauchst schon einen, der dein 93C46 programmieren kann.
>
> Der SP200S wäre so einer.


Hallo
ich hab jetzt einen SP200S Programmierer erhalten. Welche Software zum 
auslesen und programmieren würdet ihr mir empfehlen. Den Willar 
Programmer ?
Gruß Peter

von H. H. (hhinz)


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Peter schrieb:
> Willar
> Programmer ?

Ja.

von Dieter S. (ds1)


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Nochmal ein kurzer Test mit einer Philips HR2389 zur Bedeutung der Werte 
im EEPROM:

1
Addr 0x10: 0x3E1C  : 100 g Gewicht -> Anzeige 100 g
2
Addr 0x10: 0x1F0E  : 100 g Gewicht -> Anzeige 200 g
3
Addr 0x10: 0x7C38  : 100 g Gewicht -> Anzeige  50 g

von Dieter S. (ds1)


Angehängte Dateien:

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Noch mal zum Kalibrationsmodus der Philips HR2389: Die dafür 
erforderlichen Kontakte (L3-Testpad, GND) sind über Löcher im Boden der 
Waage erreichbar, siehe die roten Markierungen im angehängten Bild.

Der Kalibrationsmodus lässt sich daher ohne Öffnen des Gehäuses 
aktivieren, der Ablauf der Kalibration ist in etwa so:

- Beim Einschalten "Tara" gedrückt halten und die beiden Kontakte 
überbrücken.

- Es wird anstelle "----" ein weiteres senkrechtes Segment beim ersten 
"-" angezeigt, nun "Tara" loslassen und die Kontakte nicht mehr 
überbrücken.

- Nach ein paar Sekunden wird eine Zahl angezeigt (hier ca. 3250), die 
Waage ist noch unbelastet.

- Einmal kurz "Tara" drücken, es werden für einige Sekunden alle 
Segmente aktiviert, danach erfolgt die Anzeige einer Zahl mit einem "F" 
als erste Stelle.

- Jetzt die Waage mit 5000 Gramm belasten und ein paar Sekunden warten 
bis die Zahl sich nicht mehr ändert.

- Einmal kurz "Tara" drücken, es dauert einige Sekunden, dann wird 
"5000" angezeigt.

- Die Kalibration ist abgeschlossen, die Waage mit der "Ein/Aus" Taste 
ausschalten.

von Thomas R. (thomasr)


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Du bist ja echt hartnäckig! Gratulation und vielen Dank fürs Teilen!

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Auch von meiner Seite vielen Dank für die Detektiv-Leistung.
So macht Forenarbeit Spaß!  Leute wie Dich braucht das Land!

Magst Du bitte kurz schildern, wie der Verlauf des Erkenntnisgewinns 
war?

Soviel auch zum Wahrheitsgehalt von Anleitungen:
Im philips_hr2385-a_sm.pdf steht sogar:
> Re-adjustment of electronic circuit is not possible.
Naja, das kann man ja so und so auslegen.

von Dieter S. (ds1)


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Torsten B. schrieb:
>
> Magst Du bitte kurz schildern, wie der Verlauf des Erkenntnisgewinns
> war?

Ich habe mir ein paar andere Philips Waagen angesehen, siehe hier:

Beitrag "Re: Philips Küchenwage HR2389 zeigt nur ~ halbes Gewicht"

Bei der im Vergleich zur HR2389 vermutlich älteren HR2385/A erfolgt die 
Kalibration analog über zwei Trimmer.

Und bei der im Vergleich zur HR2389 vermutlich neueren HR2391 war anhand 
des "Test" Testpads relativ schnell klar dass man damit den 
Kaibrationsmodus aktivieren kann.

Bei der HR2389 war es ein wenig Experimentieren mit dem großen Testpad, 
siehe hier:

Beitrag "Re: Philips Küchenwage HR2389 zeigt nur ~ halbes Gewicht"

Leider ist mir erst beim Zusammenbauen aufgefallen dass die Löcher im 
Boden genau zu diesem Testpad und Masse gehören, sonst wäre schneller 
klar gewesen dass das Testpad offensichtlich eine wichtige Funktion 
erfüllt.

Wie der Kalibrationsmodus funktioniert war dann noch ein wenig 
Experimentieren. Viel konnte dabei nicht schief gehen, der Inhalt des 
original EEPROM war ja bekannt und könnte bei Bedarf auch wieder 
zurückgeschrieben werden. Der EEPROM muss dazu übrigens nicht entfernt 
werden, wenn man den COP8 im Reset hält kann man auf den EEPROM in der 
Schaltung zugreifen.

: Bearbeitet durch User
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