Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszilloskop Hameg HM 203-6 Defekt


von Jose P. (cesario)


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Guten Abend
Ich habe ein Oszilloskop Hameg 203-6 geschenkt bekommen, das defekt ist. 
Die Sicherung, die auf der Platine liegt, war kaputt und ich habe sie 
ersetzt. Wenn ich das Gerät mit allen Potentiometern in der Mitte 
einschalte, sehe ich auf dem Bildschirm einen Punkt, der von links nach 
rechts läuft.
Ich habe folgende Tests gemacht:
1. Ich habe die Komponententester-Taste gedrückt und habe eine 
horizontale Linie erhalten. Beim Schluss gegen Masse hatte ich eine 
vertikale Linie.
2. Die Spannungen im P Test sind Korrekt (+150, +12, +5, -12)
3. Einige Spannungen in der Rohrplantine sind falsch. Sie sind 
folgendermaßen (Unten von links nach rechts):
1: abwechselnd zwischen 25V bis 114V -
2: 77V -
3:abwechselnd von 46V bis 115V -
4: 74,8V -
5: 74,7V -
6: 79,6V -
7: 74,8V.
Die Hochspannung kann ich leider nicht messen, weil ich nicht das 
richtige Voltmeter habe

Weiß jemand vielleicht, wo der Fehler liegen könnte? Ich selbst kenne 
mich leider nicht gut mit Oszilloskopen aus...

Vielen Dank

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (hhinz)


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Klingt doch völlig gesund.

Zeig doch mal ein Foto von deinen Einstellungen:

> mit allen Potentiometern in der Mitte

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jose P. schrieb:
> sehe ich auf dem Bildschirm einen Punkt, der von links nach
> rechts läuft.

Die Geschwindigkeit solltest du mit dem Drehschalter der Zeitbasis 
ändern können. Ansonsten klingt das alles gesund.
Die einzige Macke, die sie alle haben, sind oxidierte Schalter, die man 
alle paar Jahre mal mit Isopropylalkohol oder z.B. Teslanol T6 reinigen 
sollte.

Die Anleitung gibts z.B. hier:
https://elektrotanya.com/hameg_hm203-6_oscilloscope_um.pdf/download.html

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thombde)


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Das mit dem Komponententester ist normal, also OK.
Die Spannungen müsste man im Service-Manual nachschauen.
Habe allerdings das HM 203-7.

Schaltpläne von dem 203-6 sind aber auch vorhanden.
Was meinst Du mit Rorhplatine?
TB-Board?

Gruß
Thomas

von Rainer D. (rainer4x4)


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Thomas B. schrieb:
> Was meinst Du mit Rorhplatine?
Bild-rohr Platine?

von Thomas B. (thombde)


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Das oben war der falsche Link.
Mit der Bedienungsanleitung kann man nichts anfangen.
Hier der richtige.
https://elektrotanya.com/hameg_hm203-6_oscilloscope_sch.pdf/download.html#dl
In meinem Plan stehen noch die Spannungen, die am Röhrensockel anliegen.
Bei Tanya steht das nicht drin, seltsam.

Oben anbei.

Rainer D. schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> Was meinst Du mit Rorhplatine?
> Bild-rohr Platine?

Das ist doch der Sockel.
Eine Bild-Rohr-platine gibt es da nicht.
Zumindest nicht bei meinem HM-203-7.
PS:
Der TO hat wahrscheinlich Mist gemessen.
Was funktioniert den an dem Gerät nicht?

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Jose P. schrieb:
> Spannungen in der Rohrplantine

Was genau meint denn dieses deutsche Wort?

mfg

von Thomas B. (thombde)


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Jose P. schrieb:
> Ich habe ein Oszilloskop Hameg 203-6 geschenkt bekommen, das defekt ist.
> Die Sicherung, die auf der Platine liegt, war kaputt und ich habe sie
> ersetzt.

Ich hoffe, das das Hameg auf 240V eingestellt war (ist)

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Jose P. schrieb:
> Einige Spannungen in der Rohrplantine sind falsch. Sie sind
> folgendermaßen (Unten von links nach rechts):

An der Fassung der Bildröhre solltest du überhaupt nur messen, wenn du 
weisst, was du tust.
Auch bei Röhren ohne Nachbeschleunigung liegen da sehr hohe Spannungen 
in der Größenordnung von Minus 1000 bis -2000V an. Das kann sehr schnell 
zum Ende deines Meßgeräts führen und auch Schäden am Oszi verursachen.
Muss ja nicht sein.

Bisher sehen deine Beschreibungen so aus, als ob die Kiste normal 
funktioniert.
Besorg dir halt ein paar Geräte, die Wechselspannungen (z.B. Audio) 
erzeugen und mit ungefährlichen Spannungen oder Batterie betrieben 
werden und spiel mit dem Oszi ein bischen herum, bis du "schöne" Kurven 
siehst, die auch auf den Bildschirm passen. Notfalls die 
Rechteckspannungen "CAL" verwenden, die an den beiden Anschlüssen 
unterhalb des Bildschirms zur Verfügung stehen.
Du merkst dann schon die Wirkung der verschiedenen Knöpfe.
Alle Drucktasten, ausser "POWER" natürlich, sollten einstweilen 
ausgerastet (nicht gedrückt) sein.
Die drei Drehknöpfe mit roten Deckelchen sollten am Linksanschlag "CAL" 
stehen, bei den anderen wird die Mittelstellung nicht ganz verkehrt 
sein.

Die meisten interessanten Vorgänge sind viel schneller, als dass man 
noch einen Punkt über den Schirm wandern sehen könnte. Entsprechend 
schnell muss man den großen Knopf für die Ablenkgeschwindigkeit 
"TIME/DIV" einstellen, z.B. mit 2ms/cm anfangen.

Die Helligkeit "INTENS" stellt man immer nur so stark ein, dass man den 
Strahl gut sehen kann. Es gibt nämlich Einstellungen, bei denen der 
Strahl stehen bleibt oder sich nur sehr langsam bewegt. Bei unnütz 
heller Einstellung kann dann ein schwarzer Punkt auf dem Schirm 
einbrennen.

Ich habe zufällig gerade einen HM203-6 zur Reparatur hier. Falls noch 
Fragen auftauchen, kann ich also kurz am Original nachschauen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thomas B. schrieb:
> Mit der Bedienungsanleitung kann man nichts anfangen.

Natürlich kann man mit der Anleitung was anfangen, wenn man nicht weiss, 
wie ein Oszilloskop funktioniert.

von Ralf X. (ralf0815)


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Es Glück für Jose P. und ggf. auch viele Unbeteiligte, das es ein Oszi 
war, das er in die Hände bekam und scheinbar ohne jegliche Erfahrung 
"alles auf Mittelwert" gestellt und und dann im geöffneten Zustand 
angeschlossen und eingeschaltet hat, und das mit einem totalem Stocherm 
im Nebel mittels Messtiften im Inneren auf die Spitze getrieben hat.

Nach dem EP hat er sich auch nicht mehr gemeldet.
Doch etwas passiert?

von Jose P. (cesario)


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Hallo,

vielen Dank für die Antworten, ich habe sie erst jetzt gesehen. Ich 
werde alles nochmal durchlesen und mich dann melden.

Vielen Dank und viele Grüße

von Jose P. (cesario)


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Hallo an alle,

vielen Dank nochmal für die Hilfe und die zahlreichen Tipps.

Ich habe jetzt erstmal alle Kontakte und Potis gereinigt und 
anschließend die Schritte von Hp M. befolgt, die zum Erfolg geführt 
haben! Der Oszilloskop läuft jetzt wieder. Ich werde in den kommenden 
Tagen alle Funktionen genauer durchprobieren.

Viele Grüße und besten Dank

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