Hallo zusammen
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ich habe eine Experimental-Idee für einen Effektstrahler, wo ich einen
dreidimensionalen Körper mit ebenen Facetten verspiegelt bräuchte.
Im Prinzip ähnlich wie eine Diskokugel, aber nicht mit einer Kugelform.
Also die Idee 3D drucken und so gut es geht verspiegeln oder verchromen
lassen.
Es geht um eine optische Anwendung, also eine möglichst gute Reflektion
ist gewünscht, es muss aber nicht die Qualität haben, dass ein Bild
sauber reflektiert wird.
>Die Frage:
Hat jemand Erfahrung mit sowas? Geht das überhaupt - also gibt es
Filamenttypen, welche den Beschichtungsprozess mitmachen?
Ich frage mich auch wie klein man z.B. in den Facetten gehen kann, weil
ich mir vorstelle, dass durch den Auftragungsprozess die Kanten
abgerundet werden.
Das kann man zur Not mit nem Dremel wieder abschleifen - die Frage ist,
wie viel der Fläche bleibt dann. Das würde die minimale Facettengröße
bestimmen.
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du wirst die Oberflächen der Facetten nicht glatt genug bekommen, um sie verspiegeln zu lassen. Bleib doch beim Prinzip der Discokugel und mache nur ein 3D gedrucktes Gerüst, das mit Spiegeln beklebt wird. Dann kommt es nur auf die Maßgaltigkeit des 3D-Drucks an und nicht auf seine Oberflächengüte.
Ja, man kann Kunststoff verchromen, besonders gut geht ABS, es wird zunächst leitfähig gemacht mit Graphitstaub, dann verkupfert, vernickelt und zum Schluss verchromt. https://reich-coatex.com/ ABER: auf der miesen Oberfläche eines 3d Drucks wird das sicher nichts, du schaffst es nicht die Fläche zu glätten und zu polieren. Versuche erst mal Chromlack, es gibt inzwischen Lacke die spiegelglänzend aushärten. Dann siehst du, dass deine Oberfläche unzureichend ist. https://www.amazon.de/Ludwig-Lacke-Chromspray-400-ml/dp/B0711J8HXD/ref=asc_df_B0711J8HXD
Jasson J. schrieb: > 3D drucken > Es geht um eine optische Anwendung > dass ein Bild sauber reflektiert wird. Welches druckverfahren? Das ergibt doch höchstens eine streuscheibe, selbst Sinterdrucker arbeiten mit Layern, so dass du immer eine Stufenförmige geometrie hast. Es läuft also auf extensive nachbearbeitung mit schleifen und polieren hinaus. Das verspiegeln ist da das kleinste Problem.
Der übliche Beschichtungsprozeß zum Verspiegeln von Kunststoffteilen, wie z.B. Reflektoren in Taschenlampen oder Fahrradscheinwerfern ist die Bedampfung im Vakuum mit Aluminium und nachfolgender Schutzschicht gegen Oxidation. Nur daß die zu bedampfenden Teile nicht aus einem 3D-Drucker stammen, sondern per Spritzguß aus Metallformen mit (auf der Nutzseite) extrem glatter Oberfläche. Daher ist die Oberflächengüte für die optische Funktion beim Kunststoffteil gegeben. Beim 3D-Druck ist die Oberfläche viel zu rauh, selbst für eine lichtlenkende (nicht bildgebende) Optik.
Danke für die Beiträge :) Hatte ich so gar nicht mit gerechnet. Aber ja, damn - da hatte ich gar nicht dran gedacht, dass die Oberfläche beim 3D Druck nie eben ist... Das Ding ist, ich hätte das Teil gerne möglichst klein, aber "ne gute DPI" so zu sagen - da brauchts kleine Facetten. Die kleinsten Spigelplättchen, die ich gefunden habe sind 5*5mmm Vielleicht könnte ein Trick sein, wie vorgeschlagen nur ein Gerüst zu drucken, das dann nicht mit Spiegelmosaik, sondern anderen glatten Facetten vom Meter zu besetzten - was weiß ich ABS oder was ich halt in die Finger kriege und DAS dann zu verchromen. Bleibt trotzdem die Frage, wo kriege ich im Zweifel hunderte 2*2mm ABS Plättchen her :)
Falls du wirklich ausgefallene optik brauchst, vielleicht kannst du eine spiegelglatte Kunststoffplatte über dem nachgeschliffenen 3D-druck tiefziehen. Das sollte eine halbwegs brauchbare oberfläche ergeben, natürlich nicht hochpräzise.
Flip B. schrieb: > vielleicht kannst du eine > spiegelglatte Kunststoffplatte über dem nachgeschliffenen 3D-druck > tiefziehen. Dann könnte man auch versuchen, eine bereits verspiegelte Folie dafür zu verwenden: https://www.modulor.de/pvc-hart-spiegelfolie-silber-glatt.html
Michael B. schrieb: > Ja, man kann Kunststoff verchromen, besonders gut geht ABS, es wird > zunächst leitfähig gemacht mit Graphitstaub, dann verkupfert, vernickelt > und zum Schluss verchromt. Nur muß man dann zwischendrin die Kupferschicht polieren, denn der Aufbau des Untergrundes wird eine Oberflächenrauhigkeit haben, durch die es matt ist. Auch Glanzchrom für aufgearbeitete Oldtimerteile wird auf der Kupferschicht poliert. Fazit: es wird teuer, da Handarbeit und Einzelstück Der Tipp mit dem Besputtern im Vakuum ist auch nicht schlecht. Nur ist da auch wieder der Teufel im Detail. Zum Einen eignet sich nicht jede Form und jedes Material fürs Vakuum. Zum Einen funktioniert aus verständlichen Gründen eine geschlossene Hohlkugel nicht, die würde platzen. Also brauchst du zum einen eine Struktur mit großer Öffnung und ohne verästelte Hohlräume, damit sie sich schnell leerpumpen lässt. Zum anderen darf das Material selbst nicht ausgasen. Wenn du eine spiegelblanke Oberfläche hast, ginge noch chemisch versilbern, so wie es bei Weihnachtsbaumkugeln gemacht wird. Bei denen wird es aber von innen gemacht. Von außen müßtest du durch eine transparente Lackierung die Oberfläche vor dem Anlaufen durch schwefelhaltige Gase schützen. Vielleicht ist es sogar sinnvoller, Metallpulver in 3D Druck sintern zu lassen und das dann zu galvanisieren.
Jasson J. schrieb: > dass die Oberfläche beim 3D Druck nie eben ist... Eben! :-) > Bleibt trotzdem die Frage, wo kriege ich im Zweifel hunderte 2*2mm ABS > Plättchen her :) Warum nicht gleich spiegelnde Metallplättchen? Die müsste man auch bei einer Lohnfertigung bestellen können.
Wenns etwas größer (3x3mm) sein darf: https://www.modulor.de/polystyrol-spiegel-selbstklebend-quadrate-3-mm.html
Ich glaube zwar nicht, dass es die perfekte Lösung ist, aber es gibt durchaus die Möglichkeit, 3D Drucke mit Epoxy zu beschichten, sodass sich eine vergleichsweise glatte Oberfläche ergibt. Dafür gibt es spezielle Lacke etc. mit unterschiedlichsten Viskositäten. Ist natürlich bezüglich der Masshaltigkeit schon bei der Konstruktion zu beachten und führt immer zu Verrundungen. Wie gut sich dass dann weiter berichten lässt, weiß ich nicht. Wäre aber interessiert!
Ich plane auch, FDM-3D-Drucke zu metallisieren, wenn auch nicht für optische Zwecke sondern Mikrowellen-Bauteile. Dafür hab ich mir folgende Strategie ausgedacht, vlt. inspiriert die auch dich. Ausserdem: Ausprobieren! 1. leitfähiges Filament nutzen (hat mehrere kOhm pro cm, aber immerhin) 2. evtl. Drähte oder Metallgaze mit eindrucken als Anschluss 3. Kupfer-Leitlack (nicht "Effekt"-Lack!) in mehreren Schichten aufsprühen 4. Versuch einer Galvanisierung. Ich: Kupfer, du: Chrom Allein durch die mehrfache Lackierung sollten sich die feinen Rillen des FDM-Drucks weitestgehend schließen. Wenn der Drucker "Ironing" (Glattbügeln der Oberfläche) kann, auch das ausprobieren.
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Bearbeitet durch User
Frank E. schrieb: > 3. Kupfer-Leitlack (nicht "Effekt"-Lack!) in mehreren Schichten > aufsprühen Das gibts auch? Ich kenn nur Silberleitlack.
Harald W. schrieb: > Frank E. schrieb: > >> 3. Kupfer-Leitlack (nicht "Effekt"-Lack!) in mehreren Schichten >> aufsprühen > > Das gibts auch? Ich kenn nur Silberleitlack. Ja. Silber wollte ich gerade als weitere Möglichkeit ergänzen. Es gibt auch noch Gold und Graphit - hauptsache es haftet gut und ist leitfähig.
Harald W. schrieb: > Das gibts auch? Wird zur Abschirmung von Kunststoffgehäusen genutzt, z.B. in Notebooks. https://real-gold.de/Kupferleitlack-Spray-400ml/SW10068
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