Mahlzeit! Wie aufwendig ist es, auf einem normalen, aktuellen Windows einen Verzeichnisbaum auszupacken, der auf Linux mit tar --create --zstd gepackt wurde? Was macht der Virenscanner mit so einer Datei? Ist die Endung .zst ok oder gibt es eine praktischere? Schon mal vielen Dank für Erfahrungen aus der Praxis.
Bauform B. schrieb: > Ist die > Endung .zst ok oder gibt es eine praktischere? Ich nenne tar-Dateien gerne .tar
Ich verwende Windows schon lange nicht mehr, aber so ziemlich alles lässt sich da mit 7zip entpacken. "tar --create --zstd directory" ist das selbe wie "tar c directory | zstd". Also genau so wie bei gzip, bzip, auch etc. Ich verstehe nicht wirklich, warum man die alle in tar packen muss, wo man sich dann nicht darauf verlassen kann, dass das Tool die Option auch hat... Als Extension würde ich daher auch .tar.zst nehmen. Tar ist .tar, zstd ist .zst, also .tar.zst. Bei bzip .tar.bz, bei gzip .tar.gz (bei gzip gibt es noch .tgz, aber da bin ich kein Fan davon, immerhin sind es ja 2 Formate, und nicht eins).
Daniel A. schrieb: > .tar.zst ist zwar schön und logisch, aber hab unter Windows schon Virenscanner gesehen, die Dateien mit zwei Extensions rigoros gelöscht haben... Weil Standard-Einstellung ist ja "extension ausblenden", und eine Datei mit zwei Extensions kann deshalb nur ein Betrugs-Versuch wie "klickmich.bmp.exe" sein... Das nur so nebenbei, weil die Eröffnungs-Nachricht auch Virenscanner erwähnt. (Und ja, das ist kein Problem von Windows, sondern vom Virenscanner. Microsoft kann da nix dafür, bis darauf dass sie diese bescheuerte Standard-Einstellung im Explorer getroffen haben)
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Εrnst B. schrieb: > ist zwar schön und logisch, aber hab unter Windows schon Virenscanner > gesehen, die Dateien mit zwei Extensions rigoros gelöscht haben... Ja, schwachsinnige Virenscanner. Die Grundidee an sich ist ja nicht mal so schlecht, die Löschung sollte sich allerdings auf Dateien beschränken, bei denen die "letzte" (also eigentlich: die tatsächliche) Namenserweiterung auf eine ausführbare Datei hinweist. Es ist ja schließlich nicht erst seit gestern bekannt, dass die Shell die direkte Ausführbarkeit von Dateien eben daran festmacht. > Microsoft kann da nix dafür, bis darauf dass sie diese bescheuerte > Standard-Einstellung im Explorer getroffen haben So isses. Dieser Default war schon immer völlig beknackt, ist völlig beknackt und wird immer völlig beknackt bleiben.
Bauform B. schrieb: > Mahlzeit! > > Wie aufwendig ist es, auf einem normalen, aktuellen Windows einen > Verzeichnisbaum auszupacken, der auf Linux mit tar --create --zstd > gepackt wurde? Was macht der Virenscanner mit so einer Datei? Ist die > Endung .zst ok oder gibt es eine praktischere? Schon mal vielen Dank für > Erfahrungen aus der Praxis. Wie kommt man denn auf die Idee so ein Exotenformat (selbst unter Linux ist zstd nicht weit verbreitet) liefe problemlos unter Windows? Wieso nimmst du nicht einfach zip, dann gibts auch keine Überraschungen mit deinen kaputtigen Virenscannern. Was in manchen Hirnen vor sich geht ... also ne.
Ob S. schrieb: > So isses. Dieser Default war schon immer völlig beknackt, ist völlig > beknackt und wird immer völlig beknackt bleiben. Nun, das ist halt das Agar-Agar, mit dem Microsoft eben auch den Entwicklern von Schadsoftware unter die Arme greift. Täten sie es nicht, hätten die Entwickler von Schlangenöl noch weniger Daseinsberechtigung. Ist also eine reine Wirtschaftsförderungsmaßnahme.
Wenn unter Windows Links richtig entpackt werden sollen, nehme ich RAR. Ich habe noch kein Cygwin/Mingw/... TAR gesehen, dass das ordentlich gekonnt haette.
Harald K. schrieb: > Nun, das ist halt das Agar-Agar, mit dem Microsoft eben auch den > Entwicklern von Schadsoftware unter die Arme greift. Täten sie es nicht, > hätten die Entwickler von Schlangenöl noch weniger Daseinsberechtigung. Da ist sicher was dran. Aber: Wenn der typische Dau-Dummdödel von heute z.B. eine Datei mit der echten Erweiterung .scr sehen würde, wäre ihm dann bewußt, dass er eine ausführbare Datei startet, wenn er da drauf klickt? Ich bin ganz sicher: nein. Und ich würde es ihm auch nicht übel nehmen, das nicht zu wissen. Ist einfach nicht sein Job, sowas zu wissen. Der Anbieter des AV-Programms (also des sog. "Schlangenöls") hingegen müsste das wissen (und auch alles andere in dieser Richtung kennen). Es wäre sein Job, seine Löschtätigkeiten auf die Sachen zu beschränken, die diesbezüglich wirklich gefährlich sind. Den Rest dürfte er nicht einfach löschen, sondern allenfalls in die Quarantäne schieben. Das ist natürlich nicht ganz einfach. Z.B.: Mail-Anhang mit *.png.py. Sicher hochverdächtig. Aber: *.py ist erstmal nicht einfach ausführbar. Dazu müsste Python installiert sein. Ist kein Python installiert, ist die Datei völlig ungefährlich.
Ob S. schrieb: > Aber: Wenn der typische Dau-Dummdödel von heute z.B. eine Datei mit der > echten Erweiterung .scr sehen würde, wäre ihm dann bewußt, dass er eine > ausführbare Datei startet, wenn er da drauf klickt? Soll das jetzt ein Argument dafür sein, die Erweiterungen zu verschleiern? Sonst verstehe ich das nicht. Für den Rest ... tja, ein PC ist halt ein Werkzeug. Wenn man einen Lötkolben an der falschen Stelle anfasst, dann tut's weh. Wer damit nicht zurechtkommt, braucht halt ein Gerät zum betreuten Computern, also z.B. einen Rechner mit Chrome OS oder ein Tablet mit Android / iPadOS drauf. Damit kann man immer noch genug Schaden anrichten, aber nicht so leicht.
Franko S. schrieb: > Wie kommt man denn auf die Idee so ein Exotenformat (selbst unter Linux > ist zstd nicht weit verbreitet) liefe problemlos unter Windows? Garnicht? Es ist umgekehrt: ich hab schon geahnt, dass es Tränen gibt, wenn ein neugieriger Windows-Benutzer meine Daten in die Finger bekommt. Aber dass Virenscanner so direkt Ärger machen, hätte ich nicht gedacht; Danke Εrnst! Gegen den Ärger hilft auch zip statt zstd nicht, deshalb bleibe ich bei zstd ;) Nein, ich mag zstd, weil ich mal nach "zstd vs gzip" gesucht hatte. Da findet man jede Menge in dieser Art: https://depot.dev/blog/building-images-gzip-vs-zstd Motopick schrieb: > Wenn unter Windows Links richtig entpackt werden sollen... Zum Glück muss das nicht sein, Links werden nur sehr sparsam eingesetzt. Gibt es da noch andere Fehler als "Link geht verloren" oder "dann gibt's die Datei doppelt"?
Bauform B. schrieb: > Nein, ich mag zstd, weil ich mal nach "zstd vs > gzip" gesucht hatte. Da findet man jede Menge in dieser Art: > > https://depot.dev/blog/building-images-gzip-vs-zstd gzip(1) ist single-threaded, nutzt also nur einen CPU-Kern, und ist deswegen nicht besonders performant. Das ist bekannt und mitunter auch ein Vorteil: auf belasteten, interaktiv genutzten Maschinen kann es mitunter sinnvoll sein, nur einen CPU-Kern zu belasten und die übrigen freizuhalten. Nichtsdestotrotz gibt es als Alternative zu gzip(1) ja noch die parallelen Werkzeuge pigz(1) und unpigz(1), die ähnliche Kompressionsraten liefern und etwas schneller komprimiert und etwas langsamer dekomprimiert als zstd. Sie liefern dafür jedoch einen Tarball, der sich auf den meisten Systemen ohne weitere Software entpacken läßt.
Beitrag #7817640 wurde von einem Moderator gelöscht.
Εrnst B. schrieb: > ist zwar schön und logisch, aber hab unter Windows schon Virenscanner > gesehen, die Dateien mit zwei Extensions rigoros gelöscht haben... Warum ist das relevant?
Beitrag #7817769 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ob S. schrieb: > Aber: Wenn der typische Dau-Dummdödel von heute z.B. eine Datei mit der > echten Erweiterung .scr sehen würde, wäre ihm dann bewußt, dass er eine > ausführbare Datei startet, wenn er da drauf klickt? > > Ich bin ganz sicher: nein. Und ich würde es ihm auch nicht übel nehmen, > das nicht zu wissen. Ist einfach nicht sein Job, sowas zu wissen. Aber wenn man diese Endung vor ihm versteckt, hat das genau gar keinen Vorteil für ihn. Es hat nur für die Leute, die wissen, was die Endung bedeutet, den Nachteil, dass sie jetzt auch nicht mehr bemerken, dass sie damit ein Programm starten. Ein T. schrieb: > gzip(1) ist single-threaded, nutzt also nur einen CPU-Kern, und ist > deswegen nicht besonders performant. Das ist bekannt und mitunter auch > ein Vorteil: auf belasteten, interaktiv genutzten Maschinen kann es > mitunter sinnvoll sein, nur einen CPU-Kern zu belasten und die übrigen > freizuhalten. Das ist kein wirklicher Vorteil von gzip. Sowohl zstd, als auch pigz bietet die Option, explizit die Zahl der Threads anzugeben. Man kann es also z.B. auch auf 4 oder eben auch nur auf einen Kern beschränken, wenn man will.
Rolf M. schrieb: > Man kann es > also z.B. auch auf 4 oder eben auch nur auf einen Kern beschränken, wenn > man will. Wenn die Archivierung ohne Beeinträchtigung anderer laufen soll, sollte auch mal das nette kleine ›nice‹ oder sogar ›ionice‹ genannt werden.
G. K. schrieb: > Warum ist das relevant? Für dich ist es nicht relevant. Für mich auch nicht mehr. Für alle die statt irgendeinem übereifrigen 3rd-Party-Virenscanner einfach den MS Defender einsetzen auch nicht. Für den TE ist es möglicherweise relevant. Er hat explizit danach gefragt.
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