Forum: Haus & Smart Home USV/USP als Inselwechselrichter missbrauchen


von Timo N. (tnn85)


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Hab günstig eine USV/USP mit defektem Akkupack erstanden und wollte 
diese eigentlich als Inselwechselrichter einsetzen, bis ich gemerkt 
habe, dass diese statt 12V nun 36V Spannung verwendet. Leider war dies 
vor dem Kauf aus der Anleitung so direkt nicht gleich ersichtlich. Hätte 
man sich allerdings denken können, da die die USV 1000VA leisten kann 
und die externen Batterieanschlüsse an der Rückseite (die kleinen 
Anderson-Dinger) niemals für 1000VA/12V = 83A hätten verbinden können.
Egal.
Die Frage bleibt trotzdem: Kann man die USV längere Zeit als 
Wechselrichter verwenden?
Der interne defekte Blei-Akku (bestehend aus 3x12V / 7Ah Blöcken in 
Reihe) soll die USV bei max. Leistung für 3-5 Min am Leben halten.
Hab nun als Ersatz einen anderen  10S3P-18650-Lithium Akku extern 
angeschlossen mit ebenfalls ca. 7.5Ah. Die USV akzeptiert das, wobei ich 
nicht weiß, welche Ladeschlusspannung in der USV für die im Orignal 
verwendeten Bleiakkus eingestellt ist. Üblich wären ja 14,4 pro Block = 
3x14,3 = 43,2V (zu viel für einen NMC-Lithium)/eventuell passend für nen 
12S LiFePo4.

Die USV  hat einen Lüfter, aber ich dachte, dass die Dinger vielleicht 
nicht dafür konzipiert sind mit einem externen Akku sagen wir mal 1h bei 
90% der max. Leistung betrieben zu werden, wofür ich sie gerne verwenden 
würde. Also vom Thermomanagment oder anderen Gründen her.

: Verschoben durch Moderator
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja, normalerweise kann so eine USV dauerhaft als Wechselrichter laufen.

Schade, daß Du eine für 36V gefunden hast - ich suche eine mit 36V. :)
Aber nur wenn die einen echten Sinus ausgibt, den Trapez-Kack, den z.B. 
viele APC-Geräte ausspucken, den will niemand.

Leider habe ich keine für 12V, nur eine mit 96V (2,1kW/3kVA) und eine 
mit 180V (5kW/5kVA).

von Timo N. (tnn85)


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Ben B. schrieb:
> Schade, daß Du eine für 36V gefunden hast - ich suche eine mit 36V. :)
> Aber nur wenn die einen echten Sinus ausgibt, den Trapez-Kack, den z.B.
> viele APC-Geräte ausspucken, den will niemand.

Schreib mir mal ne PN. Dann können wir quatschen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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PNs aus diesem Forum kommen bei mir leider nicht an. Aber den Typ Deiner 
USV kannst Du auch hier reinschreiben, dafür brauchen wir keine PNs.

Aber wie gesagt, ich habe leider nichts zum Tauschen und ich bin mir 
auch noch nicht sicher, ob ich meine geplante größere Insel-PV mit 36V 
oder mit 48V aufbauen soll. 36V hätte den Vorteil, daß man gebrauchte 
eBike-Akkusätze sammeln kann, aber dafür muss ich dann wahrscheinlich 
einen Laderegler für 36V-LiIon bauen, was bei der angestrebten Leistung 
von 7..8kWp nicht gerade trivial ist. Bei 48V hat man eine große Anzahl 
Wechselrichter mit PV-Ladefunktion und mindestens 5kWp, aber 48V 
Akkusätze sind schwieriger zu bekommen, die meisten e-Bikes haben 36V. 
Da müsste ich also die Akkusätze komplett zerlegen und mir daraus was 
für 48V bauen, was auch ziemlich hoher Aufwand ist.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Timo N. schrieb:

> Die USV  hat einen Lüfter, aber ich dachte, dass die Dinger vielleicht
> nicht dafür konzipiert sind mit einem externen Akku sagen wir mal 1h bei
> 90% der max. Leistung betrieben zu werden, wofür ich sie gerne verwenden
> würde. Also vom Thermomanagment oder anderen Gründen her.

Die USVs, die ich kenne, bieten allesamt die Möglichkeit, zusätzlich zu 
dem eingebauten Akku-Pack weitere extern anzuschließen. Einziges Ziel 
dieser Option ist, wenig überraschend, genau das: längere Stütz-Zeiten, 
sprich: längerer Betrieb des Wechselrichters.

Wenn du jetzt statt "eine USV/USP" mal den konkreten Typ geschrieben 
hättest, hätte man ja vielleicht wenigstens mal nachschauen können, ob 
der solche Option bietet...

Aber nein, wieder nur das typische Troll-Gelabere mit möglichst wenig 
konkreten Angaben.

von Timo N. (tnn85)


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Ben B. schrieb:
> Aber wie gesagt, ich habe leider nichts zum Tauschen und ich bin mir
> auch noch nicht sicher, ob ich meine geplante größere Insel-PV mit 36V

Ah ok, dachte du willst vielleicht 12V gegen 36V tauschen. Mein Fehler.
Typ ist Roline ProSecure 3 1000. Sinus kommt raus.
Würde auch eher auf 48V gehen. 12/24/48V ist eher Standard.
Von Victron gibts zwar auch 36V Laderegler (so viel ich weiß), aber 36V 
Wechselrichter hab ich jetzt noch nicht so viele gesehen (außer eben 
mein USV).

Ob S. schrieb:
> Die USVs, die ich kenne, bieten allesamt die Möglichkeit, zusätzlich zu
> dem eingebauten Akku-Pack weitere extern anzuschließen. Einziges Ziel
> dieser Option ist, wenig überraschend, genau das: längere Stütz-Zeiten,
> sprich: längerer Betrieb des Wechselrichters.

Hat meine Ja auch, aber da steht hinten drauf, dass man max. 2 Akkusätze 
anschließen soll und damit die Laufzeit eben auf das 3-fache erhöhen 
könnte (angenommen die externen Packs haben auch je 7Ah). Alos ca. 
15min.
Man kann im System dann auch einstellen, dass man 0,1,2 externe Packs 
angeschlossen hat, um die Restlaufzeit zu bestimmen. Also es könnte auch 
nur damit zu tun haben. Bevor ich das Ding aber 1h mit max. Leistung 
belaste und mir die MOSFETs zerschieße, wollte ich Erfahrungsberichte 
einholen.

Ob S. schrieb:
> Aber nein, wieder nur das typische Troll-Gelabere mit möglichst wenig
> konkreten Angaben.

Gehts auch freundlich? Meine Anfrage war sicher kein Trollgelaber. Typ 
findest du oben.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Timo N. schrieb:

> Typ
> findest du oben.

Aber nicht ganz oben! Dorthin hätte er aber gehört.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Die Golfcaddys haben oftmals 24 Volt.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Timo N. schrieb:

> Hat meine Ja auch, aber da steht hinten drauf, dass man max. 2 Akkusätze
> anschließen soll und damit die Laufzeit eben auf das 3-fache erhöhen
> könnte (angenommen die externen Packs haben auch je 7Ah). Alos ca.
> 15min.

Wenn die Lüfter reichen, um 15min lang die Abwärme rauszublasen, reichen 
sie auch für viele Stunden. Das thermische Gleichgewicht dürfte sich 
nach 15min längst eingestellt haben.

von Gerd E. (robberknight)


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Timo N. schrieb:
> Der interne defekte Blei-Akku (bestehend aus 3x12V / 7Ah Blöcken in
> Reihe)
[...]
> Hab nun als Ersatz einen anderen  10S3P-18650-Lithium Akku extern
> angeschlossen

Da wäre ich sehr vorsichtig: Blei-Säure und Lithium haben doch sehr 
andere Lade-Anforderungen. Ich halte es für wahrscheinlich dass die USV 
Dir die Akkus ruinieren wird, evtl. auch mit Feuer.

von Ralf X. (ralf0815)


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Gerd E. schrieb:
> Timo N. schrieb:
>> Der interne defekte Blei-Akku (bestehend aus 3x12V / 7Ah Blöcken in
>> Reihe)
> [...]
>> Hab nun als Ersatz einen anderen  10S3P-18650-Lithium Akku extern
>> angeschlossen
>
> Da wäre ich sehr vorsichtig: Blei-Säure und Lithium haben doch sehr
> andere Lade-Anforderungen. Ich halte es für wahrscheinlich dass die USV
> Dir die Akkus ruinieren wird, evtl. auch mit Feuer.

Solange man lediglich den WR der USV an einem Akkupack benutzt, das von 
einem anderen BMS überwacht und entsprechendes MPPT solag geladen und 
ggf. auch abgeschaltet wird, ist das keine Rolle.
Sicherheitshalber kann man der USV auch ihre Netzleitung klauen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rüdiger B. schrieb:
> Die Golfcaddys haben oftmals 24 Volt.

Ja, und die City-EL sogar oft 36V. Aber was hat das mit dem Thema zu 
tun?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ah ok, dachte du willst vielleicht 12V gegen 36V tauschen.
Nee sorry... hätte ich getan wenn ich so eine kleine USV hätte. Aber 
habe nur die "dicken Dinger" weggeschleppt, ein paar 3kVA Siemens 
Masterguard mit 96V und 'ne Eaton/MGE Pulsar MX mit 5kVA und satten 
180V. Vielleicht sollte ich mir dafür einen LiIon-Akkupack bauen, aber 
wo bekommt man ein gutes BMS für 'nen 50S Akkupack her? Das endet doch 
auch wieder im Selbstbau.

Der Vorteil der hohen Spannung sind natürlich weit geringere Ströme als 
die, mit denen man sich herumschlagen muss, wenn man 7..8kWp in einen 
36V Akkupack pumpen möchte.

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


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Ralf X. schrieb:
> Solange man lediglich den WR der USV an einem Akkupack benutzt, das von
> einem anderen BMS überwacht

Leider ist das hochriskant. Laden und entladen bis das BMS (wiederholt) 
abschaltet, geht vielleicht einige Zeit gut, darf aber niemals so 
geplant werden. Es muss zwingend eine Kommunikation mit dem BMS 
bestehen, damit die Strombegrenzung auf die schwächste Zelle reagiert 
und beim Laden der Ladestrom abgesenkt wird, bis alle Zellen fertig 
balanced sind. Die BMS-Abschaltung darf nur eine allerletzte 
Sicherheitsmaßnahme sein und nicht das Reguläre Ladeende!

Das im DIY-Speicher übliche Laden ähnlich Bleiakkus mit festen 
Akkuklemmspannungen geht vielleicht mit neuen LiFePO4 zellen einige Zeit 
bei optimalen Bedingungen und gleichbleibender Temperatur gut, ist aber 
keineswegs good practice und führte schon häufig zu beschwerden und 
beschädigte Zellen durch debalancede Packs. Fängt das einmal an, führt 
das zu immer früherer Abschaltung -> Positive rückkopplung.

Mit NMC-Zellen noch vorsichtiger sein, hier in der nähe sind die in 
diesem Thread erwähnten minderwertigen Ebike/Escooter- Batterien durch 
genau solche sturen 42V CC/CV Ladegeräte in Brand geraten und haben die 
Blechumhausung komplett zerstört. Noch 5m weiter sind fensterscheiben 
geborsten. Im log der energieaufnahme sind kurz vor dem Unfall unzählige 
an- und abschaltungen zu sehen.

von Timo N. (tnn85)


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Ben B. schrieb:
> Nee sorry... hätte ich getan wenn ich so eine kleine USV hätte. Aber
> habe nur die "dicken Dinger" weggeschleppt, ein paar 3kVA Siemens
> Masterguard mit 96V und 'ne Eaton/MGE Pulsar MX mit 5kVA und satten
> 180V. Vielleicht sollte ich mir dafür einen LiIon-Akkupack bauen, aber
> wo bekommt man ein gutes BMS für 'nen 50S Akkupack her? Das endet doch
> auch wieder im Selbstbau.

Alles gut. Dein erster Post klang nur danach. Der Typ von dem ich es 
habe bekommt schein laufend so Rückläufer. Auch größere. Ich brauchte 
aber nur 1kVA.
Ich würde aus Sicherheitsgründen jetzt kein Speicher mit Spannungen >60V 
bauen. Wobei man auch bei den System <60V mit den Strömen andere 
Sicherheitsprobleme reinbekommt (berühmte Armbanduhr aus Metall, die 
gleichzeitig zwischen die + und - Sammelschiene kommt und das Handgelenk 
durchschweißt). Außerdem eben die Problematik mit dem marktunüblichen 
BMS.

Flip B. schrieb:
> Leider ist das hochriskant. Laden und entladen bis das BMS (wiederholt)
> abschaltet, geht vielleicht einige Zeit gut, darf aber niemals so
> geplant werden.

Seh ich auch so.

Bei dem UPS ist es so, dass das den 7Ah Akku in 4Stunden aufladen soll. 
Das wären dann 1,75A Ladestrom. Ähnelt dem, was E-Rollerladegeräte 
liefern bzw fast noch weniger.
Diese Ladegeräte schalten auch nicht ab, wenn Zellen im E-Rollerakku 
schwächeln (was natürlich nicht gut ist, ist aber so).
Wenn eine Zelle wegläuft oder defekt ist, dann ist es aber auch wirklich 
ein Fall fürs BMS. Natürlich sollt man das gerade bei größeren Speichern 
dann auch überwachen, Alarm auslösen und den Akku dann auch ersetzen. 
Gerade auch bei stationären Geschichten. NMC würde mir für stationäre 
Anwendungen sowieso nicht ins Haus kommen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Zum Thema riesen Akkupack.

Worüber ich nachdenke (vorausgesetzt ich könnte wirklich viele 36V 
Akkupacks bekommen) alle diese Akkupacks testen und über kleine 
Sicherungen parallelschalten. Wenn man z.B. 20 davon nimmt, reicht 'ne 
5A Sicherung pro Pack um über 3,5kW aus dem Speicher ziehen oder 
hineinladen zu können.

Wegen des möglichen Abdriftens einiger Zellen werde ich nicht an die 
letzte Grenze der Akkus herangehen, heißt Ladung nur bis 41,0 oder 
41,5V. Nicht bis zu vollen 42V. Sollte dann eine Zelle schlecht werden, 
sollte das BMS des betroffenen Akkupacks abschalten, bevor kritische 
Ladestände erreicht werden.

Alternativ halt alle Zellen aus den Packs raus und einen 48V Speicher 
draus bauen. Dafür bekommt auch recht einfach BMS mit brauchbarem 
Monitoring. Aber das ist in Sachen Speicher bauen halt deutlich mehr 
Aufwand, als einen Haufen 36V Akkupacks zusammenzuschalten. Das Gleiche, 
wenn ich doch keine 36V Akkupacks bekomme.

Worüber ich wegen des Brandschutzes nachdenke, den Speicher in einen 
Stahlschrank zu bauen und draußen stehen zu lassen, evtl. schön mit 
wärmeisolierender Steinwolle auskleiden. Dann würde im Ernstfall "nur" 
dieser Stahlschrank verglühen und nicht gleich die ganze Bude. Nachteil, 
im Sommer werde ich da wohl Kühlluft durchfächeln müssen und diese 
Luftkanäle im Winter verschließen müssen, evtl. auch eine Heizung 
vorsehen. Man kann vielleicht den Wechselrichter unten in den Schrank 
einbauen, vielleicht reicht dessen Verlustleistung, damit die Temperatur 
im Winter nicht unter 5°C oder so absinkt.

Absolut risikofrei wird es leider niemals gehen, das sieht man ja auch 
gut an kommerziellen Speichern wie z.B. Senec. Aber angesichts der 
inzwischen millionenfach genutzten Billo-Elektroscootern oder den 
billigen China-Zellen, die in Spielzeug wie Hoverboards drin sind... und 
wie selten sowas brennt, halte ich das für nicht besonders kritisch. 
Allein hier in Berlin fahren gefühlte Millionen von Leih-Elektroscootern 
herum. Ich weiß nicht, was die für Akkus oder Zellen haben, aber bislang 
brennen sie nicht (außer wenn sie jemand angezündet hat), sie fliegen 
nur in Massen in die Spree. Nirgends liest man was davon, daß "mal 
wieder ein Juicer abgefackelt" ist oder so.

von Gustl B. (gustl_b)


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Ich habe hier eine Xanto S 6000 in der Garage. Akkus sind vermutlich 
defekt. An Selbstabholer steht etwas stündlich Ingolstadt. Gegen einen 
Kasten Bier eurer Wahl.

von Kilo S. (kilo_s)


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Ben B. schrieb:
> alle diese Akkupacks testen und über kleine Sicherungen
> parallelschalten.

Ich denke mal du willst "größere" Akkus dafür nehmen.
Der letzte Akku (36V 20Ah) hat letztes Jahr aufgegeben, der hatte es 
bereits in der Anleitung drin stehen, mein neuer (ebenfalls 36V 20Ah) 
hat es auch mit drin stehen:"Keine Reihen oder Parallelschaltung, das 
mag dieses BMS nicht!".

Und den Bosch Kram kannst du sowieso höchstens ohne das originale BMS 
betreiben.

Oder anders gesagt, du brauchst nicht nur viele Packs, die müssen sogar 
ein BMS haben das geeignet ist. Sonst kommst du ums "basteln" eh nicht 
Rum. Neue BMS werden ziemlich sicher fällig.

von Ralf X. (ralf0815)


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Flip B. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Solange man lediglich den WR der USV an einem Akkupack benutzt, das von
>> einem anderen BMS überwacht
>
> Leider ist das hochriskant. Laden und entladen bis das BMS (wiederholt)
> abschaltet, geht vielleicht einige Zeit gut, darf aber niemals so
> geplant werden.
> .....

Sorry, das war von mir wohl unzureichend geschildert.
Für die Abschaltung des WR aufgrund niedrigem Akkustand sollte natürlich 
grundsätzlich die Abschaltung der USV oder des Solarladers zuständig 
bleiben, während der Akkupack noch lange nicht am totalen Ende ist.
Die Zwangsabschaltung durch das BMS kommt zum Zuge, wenn diese beiden 
Schutzeinrichtungen versagen.
Ausserdem natürlich, wenn eine einzelne Zellpaarung spannungsmässig nach 
unten aus dem Ruder läuft.

Flip B. schrieb:
> Das im DIY-Speicher übliche Laden ähnlich Bleiakkus mit festen
> Akkuklemmspannungen geht vielleicht mit neuen LiFePO4 zellen einige Zeit
> bei optimalen Bedingungen und gleichbleibender Temperatur gut, ist aber
> keineswegs good practice und führte schon häufig zu beschwerden und
> beschädigte Zellen durch debalancede Packs.

Die Ladeendspannung/Spannungsbegrenzung ist natürlich durch die 
Einstellungen des Solarreglers gegeben und das Balancing erfolgt durch 
das BMS.
Ich hatte doch oben sogar ausdrücklich betont, dass der Lader der USV 
nicht verwendet werden sollte/darf, wenn die USV für Bleiakkus gedacht 
ist, aber jetzt mit DIY LiIon-Pack betrieben werden soll.

Grundvoraussetzung sollte natürlich immer sein, nicht die 
allerbilligsten Teile ohne ausreichende Betriebssicherheit zu verwenden.

Flip B. schrieb:
> Mit NMC-Zellen noch vorsichtiger sein, hier in der nähe sind die in
> diesem Thread erwähnten minderwertigen Ebike/Escooter- Batterien durch
> genau solche sturen 42V CC/CV Ladegeräte in Brand geraten und haben die
> Blechumhausung komplett zerstört.

Bei den allermeisten oder zumindest sehr vielen E-Bikes, E-Scootern, 
Akkuswerkzeugen, etc. beinhalten die Wechselakkus keinen 
Überladungsschutz!
Bei den typischen 12/18/36/48 Volt Akkupacks ist lediglich der Lader auf 
die entsprechende Ladeendspannung fest eingestellt, "ready" bedeutet bei 
manchen das absolute Abstellen der Ladespannung, andere lassen dann 
weiterhin einen kleinen Balancingstrom zu.
Bei einem 10s/2p meint Aldi/Gardenline sogar, völlig ohne BMS auskommen 
zu können.

Schwierig/gefährlich wird es insb., wenn jemand ein 
Billig-/Noname-Ersatzladeteil nutzt.
Ich hatte mal nacheinander zwei 36/42V 2A Ladeteile über Amazon bestellt 
und getestet.
Erst sa alles völlig ok aus, auch wenn die Lader verdammt heiss wurden.
Beide machten erst die 2A CC, um dann auf 42V CV zu wechseln.
Aber nach einiger Zeit weiterhin am Netz und Akkupack fingen die an, die 
Spannung weiter nach oben zu schrauben!
Gingen natürlich beide mit entsprechen Daten, Bildern und Analyse an 
Amazon zurück und unter den jeweiligen Bezeichnungen bei Amazon 
gesperrt.
Aber jede Mange weitere unter anderen Phantasienamen sehen gleich aus 
und werden wohl auch den gleichen Schrott enthalten.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja nee, so 'nen Billo-Kram will ich nicht für meinen Speicher verwenden. 
Ich habe kein Problem damit, ein gutes und verbreitetes BMS zu kaufen 
und auch der Wechselrichter wird kein Chinaböller werden. Vielleicht 
auch nicht unbedingt ein Victron, keine Lust 100% Preisaufschlag nur für 
den Namen zu bezahlen. Gute Hybrid-Wechselrichter, die sich auch für 
eine Insel-Anlage eignen, finden sich ja zuhauf, auch welche, die für 
LiIon-Zellen ausgelegt sind. Leider nur für 48V, aber dann ist das halt 
so, dann muss ich die Zellen halt alle neu verdrahten.

> Ich habe hier eine Xanto S 6000 in der Garage.
Da könnte man schwach werden,
leider steht Deine Garage etwas zu weit weg.

> Batterietyp  16 x 12 V/7 Ah
192V, sogar noch 12V mehr als meine Pulsar MX.

von Kilo S. (kilo_s)


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Ben B. schrieb:
> Ja nee, so 'nen Billo-Kram will ich nicht für meinen Speicher verwenden.

Also unter den "Günstigen" ist Bafang allerdings einer der auch was 
gutes abliefert. Der letzte Akku hat 9 Jahre, zwei Fahrzeuge und 
+50.000km Strecke gehalten. Dabei war das erste Fahrzeug mit 1600W Motor 
die absolute Tortur. (Alter Forca Evoking, den hab ich vor 20 Jahren 
schon gefahren als noch kein schw... Was von "E-Scootern" wusste.)
Daher hab ich mich auch wieder für einen Akku von denen entschieden.

von Timo N. (tnn85)


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Weiß nicht ob es sich wirklich zeitlich lohnt mit 36V 10S/3P 
Scooter/EBike-Akkus nen Heimspeicher mit mehreren kWH aufzubauen.
Auf jeden Fall würde ich ein einheitliches Smart BMS (z.b. JBD SP14S004) 
verbauen, damit du von jedem die Zellspannungen mit einer 
Verwaltungssoftware managen und überwachen kannst. Glaub die JBDs haben 
da Bluetooth oder UART/RS485 dafür onboard.
Wäre halt trotzdem großer Lötaufwand. Bei sagen wir angestrebten 10kWh 
brauchst du min. 37 Stück davon.
Ich hab früher diese ganzen "ich bau mir aus guten Laptopakkuzellen von 
defekten Laptopakkus einen Heimspeicher-Lösungen" verfolgt, die dann 
alle zwar schön säuberlich verdrahtet waren, aber wo es mich doch 
gegruselt hat. Vor allem wenn das Ding dann im Haus stand.
Wenn du die Möglichkeit hast und das draußen im Garten in einem Bunker 
unterzubringen, wäre das vlt etwas anderes. Aber da brauchst dann eben 
für den Winter ne Heizung und im Sommer eventuell Kühlung- tschüss 
Effizienz.

Falls du doch sowas aufbaust, gibts hier so ein Projekt, wo mehere Akkus 
von einem gemeinsamen Controller überwacht werden können:
https://github.com/shining-man/bsc_fw
Weiß nicht ob du das kennst, wenn du dich sowieso damit beschäftigt 
hast.

Reihenschaltung der einzelnen Packs geht auf jeden Fall nicht, wegen der 
max. Sperrspannung der MOSFETs. Parallelschaltung eventuell mit eigener 
Schutzschaltung davor.


Bei den in E-Scoterakkus verbauten BMS ist soweit ich das gesehen habe 
glaube ich gar kein Balancer drin, sondern nur reine 
Zell-/Packüberwachung für Spannung /Temp sowie die Abschaltung.  Es 
waren oft die auf dem SH367107 basierenden BMS verbaut.

von Armin X. (werweiswas)


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Timo N. schrieb:
> Hab günstig eine USV/USP mit defektem Akkupack erstanden und wollte
> diese eigentlich als Inselwechselrichter einsetzen

Hast Du mal über den Wirkungsgrad nachgedacht.
Der ist bei den billigen USV eher nicht im Vordergrund. Deren Hauptzweck 
ist ja eher nur dass das angeschlossene Gerät versorgt wird bis es 
runtergefahren ist bzw der Akku die Grätsche macht.
Dauerbetrieb steht da oftmals auf keinem Blatt.

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Armin X. schrieb:
> Hast Du mal über den Wirkungsgrad nachgedacht.

Als Inselwechselrichter soll er genutzt werden. D.h. erstmal steht im 
Vordergrund, dass überhaupt irgendwo Strom herkommt. Außerdem ist es 
m.E. kein Billigteil. Muss aber jeder selbst beurteilen. Weiß nicht was 
bei UPS als billig gilt. Und zuletzt wäre es ja auch so, dass bei 
schlechtem Wirkungsgrad eben mehr Kühlung erforderlich wäre. Wenn das 
Ding aber 15 Min laut DaBla durchhalten kann, dann ist wie schon oben 
von jemand geschrieben wurde die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es 
auch ne Stunde aushält. Das war für mich schlüssig.

von Flip B. (frickelfreak)


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Energiespeicher sind doch gerade so populär, man bekommt 5kWh LiFePo4 
fertigspeicher mit wechselrichter unter 1k€. Die reden dann miteinander, 
haben direkt nen PV-Eingang, machen locker 10x mehr Ladezyklen mit als 
die NMC-Ebike-Packs und der Importeur gibt Gewärhleistung. Einmal 
fassade streichen nach dem abbrennen der draußen aufgebauten Ebike-Akkus 
ist teurer.

Bastelspass kann man noch ganz viel beim Einbau und bei der Steuer- und 
regelungstechnik haben.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also für sowas sollte man schon eine gute USV nehmen, Online- bzw. 
Doppelwandler-Betrieb. Bei denen läuft die Last auch im Normalbetrieb 
immer über den internen Wechselrichter, der netzseitig aus einer 
PFC-Schaltung versorgt wird. Dadurch bekommt man hinter der USV ein sehr 
stabiles Netz, egal was das vorgelagerte Netz macht. Meine Pulsar MX 
z.B. bügelt die üblichen Schwankungen der Netzspannung durch 
Laständerung und Tagesgang komplett glatt. Ich glaube die dafür als 
Probelast verwendete Waschmaschine hat vorher noch nie eine so gute 
Netzqualität gesehen. Diese Wechselrichter sind schon von hoher Qualität 
und Dauerlast-fest.

> Reihenschaltung der einzelnen Packs geht auf jeden Fall nicht,
> wegen der max. Sperrspannung der MOSFETs.
Korrekt. Wenn dann eines der BMS gerne abschalten möchte, wird es vom 
Rest des Speichers und dem Laststrom gegrillt.

Wenn man sowas aufbaut, könnte man theoretisch den Strom direkt aus den 
Zellen nehmen und den Ausgang des BMS als Überwachungsausgang für ein 
vorgelagertes System verwenden, welches den Speicher abschaltet sobald 
eines der BMS abschaltet. Leider muss man dann trotzdem über alle 
Akkupacks der Reihenschaltung balancen, also man braucht sowieso einen 
Balancer für den kompletten Speicher, der diesen im Fehlerfall auch 
abschalten kann. Man hat zwar weniger Verdrahtungsaufand, aber dafür 
braucht man hinterher ein BMS, das mit den Spannungen der Akkupacks 
klarkommt anstatt mit den üblichen 3,6V. Sowas müsste man auch wieder 
selbst bauen, wird sonst schwer zu bekommen sein.

> Parallelschaltung eventuell mit eigener Schutzschaltung davor.
Schmelzsicherungen in den Zuleitungen zu den Stromschienen. Dadurch 
verhindert man, daß bei einem schweren Defekt eines Akkupacks die 
restlichen Akkupacks Party machen.

> Bei den in E-Scoterakkus verbauten BMS ist soweit ich
> das gesehen habe glaube ich gar kein Balancer drin
Scooter-Akkus habe ich erst einen aus einem Billig-Chinascooter in der 
Hand gehabt, dessen Zellen bereits 50% Kapazität verloren haben. Das 
lohnt sich nicht mehr, die sind Schrott. Aber ein Balancer war drin. Das 
sind welche mit geringer Leistung, die den Akku während der ganzen Zeit 
balancen und nicht nur beim Laden. Die belasten die Zellblöcke mit 
höherer Spannung mit einem kleinen Strom (sind nur paar mA, aber eben 
über eine sehr lange Zeit), bis die Spannung aller Zellblöcke gleich 
ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ben B. schrieb:
> 36V hätte den Vorteil, daß man gebrauchte eBike-Akkusätze sammeln kann,

Es gibt immer mehr, die 48V Akkusaetze haben werden.

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