Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie passe ich das Drive Level eines Quarzes in dieser Schaltung auf 100 µW an?


von Alexander M. (Firma: WAIFU HEAVEN UG) (deathmouse)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,
ich arbeite an einer Schaltung mit einem Quarzoszillator und möchte das 
Drive Level des Quarzes auf 100 µW einstellen. Ich weiß, dass das Drive 
Level von Faktoren wie dem Lastwiderstand und den Schaltungselementen 
abhängt, bin mir aber unsicher, wie ich es konkret berechne und anpasse.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Berechnen waere mir zu kompliziert. Ich vermute mal, "anpassen" - sprich 
verkleinern koennte mit einem kleinen Widerstand zwischen Emitter und 
den 2 Kondensatoren gehen.

Gruss
WK

von Wastl (hartundweichware)


Lesenswert?

Alexander M. schrieb:
> bin mir aber unsicher, wie ich es konkret berechne und anpasse.

Da würde ich mich zuerst fragen warum du das machen willst.
Genaue Begründung bitte.

re: "das Drive Level"
besser: "der Drive Level"

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Alexander M. schrieb:
> bin mir aber unsicher, wie ich es konkret berechne und anpasse.
Du brauchst zur Berechnung den äquivalenten Serienwiderstand des Quarzes 
und musst dann den Strom über diesen Widerstand entsprechend begrenzen. 
Welchen quarz verwendest du?

- 
https://www.murata.com/en-eu/products/timingdevice/crystalu/overview/basic/drivelevel
- 
https://www.renesas.com/en/document/apn/801-crystal-high-drive-level?r=7390

Wastl schrieb:
> re: "das Drive Level"
>
> besser: "der Drive Level"
hier noch viel besser: "den Drive Level"

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias (mattkookoo)


Lesenswert?

Alexander M. schrieb:
> Drive Level des Quarzes auf 100 µW einstellen

Die mögliche Nennlastkap. des Q. sollte eigentlich im Datenblatt notiert 
sein. Wenn nicht, nimm den nicht.
Die Nennlastkap. kann auch nicht direkt (in der Anwendung) 
herausgemessen
werden. Am Besten nimmt man einen Trimmer und stellt damit den Quarz auf
seine Sollfrequenz ein. Die Summe aus Schaltungs- und Trimmerkapazität
entspricht dann der Lastkapazität.
Schaltungskapazität & Trimmerwert sind dann messtechnisch ermitteln.

von Wastl (hartundweichware)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Die mögliche Nennlastkap. des Q. sollte eigentlich im Datenblatt notiert
> sein.

Das wird der TO wohl wissen denn:

Alexander M. schrieb:
> möchte das Drive Level des Quarzes auf 100 µW einstellen

von Horst S. (Firma: Chaos Ltd) (hst)


Lesenswert?

C2 vergrößern - das verringert die Rückkopplung in der 
Colpittsschaltung.
Es verändert allerdings die Frequenz etwas nach unten. Das kann man 
durch entsprechende Reduzierung von C1 kompensieren.

von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?


von Alexander M. (Firma: WAIFU HEAVEN UG) (deathmouse)


Lesenswert?


von Wastl (hartundweichware)


Lesenswert?

Alexander M. schrieb:
> Das wäre der eigentliche Quarz

Wastl schrieb:
> Da würde ich mich zuerst fragen warum du das machen willst.
> Genaue Begründung bitte.

Wenn es das nicht gibt (diese Antwort bzw. die Begründung) dann
weisst du wohl nicht so genau was du machst bzw. machen willst.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

von Wastl schrieb:

>Alexander M. schrieb:
>> Das wäre der eigentliche Quarz

>Wastl schrieb:
>> Da würde ich mich zuerst fragen warum du das machen willst.
>> Genaue Begründung bitte.

>Wenn es das nicht gibt (diese Antwort bzw. die Begründung) dann
>weisst du wohl nicht so genau was du machst bzw. machen willst.

Ich denke mal es geht darum den Quarz nicht zu überlasten.
Ich würde dann R3 viel größer machen. Und den Quarz noch mit
einen 20pF-Kondensator in Reihe schalten.

von Horst S. schrieb:
>C2 vergrößern - das verringert die Rückkopplung in der
>Colpittsschaltung.

Nein, C1 vergrößern, mindestens 5*C2. Das mache ich
bei meinen Oszillatorschaltungen so und hat sich bewährt.

Im Anhang ist eine Oszillatorschaltung für Uhrenquarze,
die dürfen auch nur sehr wenig belastet werden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Günter L. schrieb:
> Nein, C1 vergrößern, mindestens 5*C2. Das mache ich
> bei meinen Oszillatorschaltungen so ...
> Im Anhang ist eine Oszillatorschaltung für Uhrenquarze
Da ist aber C1 = C2.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Günter L. schrieb:
> Im Anhang ist eine Oszillatorschaltung für Uhrenquarze,
> die dürfen auch nur sehr wenig belastet werden.

Ist halt 'ne ganz andere Oszillatorschaltung. Und fuer die 
Nichtueberlastung des Quarzes wird wohl auch eher R1 zustaendig sein, 
als irgendwelche Kondensatorverhaeltnisse.

Gruss
WK

von Alexander M. (Firma: WAIFU HEAVEN UG) (deathmouse)


Lesenswert?

Würde es mal mit einem 200k Wiederstand in Serie versuchen.

von Arno R. (arnor)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Alexander M. schrieb:
> möchte das Drive Level des Quarzes auf 100 µW einstellen.

Dazu müsste die Wechselspannung am Quarz auf einen festen Wert 
stabilisiert werden. Das ist bei dieser einfachen Schaltung aber so gut 
wie unmöglich.

Zum Anschwingen der Schaltung muss die Verstärkung >1 sein. Dann steigt 
die Schwingungsamplitude, von Rauschen oder dem Anlegen der 
Versorgungsspannung angestoßen, exponentiell an, bis der Verstärker 
übersteuert wird. Das sieht man auch sehr schön in der angehängten 
Simulation (obere Schaltung, rote Kurve).

Für das Einstellen einer konstanten Amplitude am Quarz müsste die 
Verstärkung der Schaltung nach dem Anschwingen bei der gewünschten 
Amplitude ganz genau und stabil auf den Wert 1 eingestellt werden.

In der gezeigten Schaltung kann man zwar die Verstärkung durch das 
Verhältnis der beiden 100p-Kondensatoren verändern, aber die damit 
eingestellte Verstärkung ist nicht stabil, u.a. weil die 
Transistoreigenschaften temperaturabhängig sind. Die Amplitude würde bis 
in die Übersteuerung ansteigen oder die Schwingung abreißen. Daher 
verwendet man normalerweise eine aktive Regelschaltung, die die 
Amplitude misst und die Verstärkung entsprechend verstellt oder eine 
Begrenzerschaltung z.B. mit antiparallelen Dioden am Quarz (untere 
Schaltung, grüne Kurve).

Außerdem ist die Verstärkung abhängig von der Richtung der 
Signaländerung, weil sich die Steilheit des Transistors mit dem Strom 
ändert; auch das sieht man in der Simulation. Die positive 
Signalhalbwelle (oberhalb des Arbeitspunktes bei ~4V) steigt deutlich 
schneller an, als die negative Signalhalbwelle. Dadurch ist die 
Signalspannung nicht mehr sinusförmig (ab etwa 2ms, rote Kurve).

von Alexander M. (Firma: WAIFU HEAVEN UG) (deathmouse)


Lesenswert?

Ist da überhaupt das Drive Level wichtig? Vielleicht habe ich was falsch 
verstanden :D

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.