Die Bestückung von Prototypen soll beschleunigt werden. Bisher wurde (nach Aufdruck der Lötpaste) eine hand-unterstützende, mechanische Maschine von SMT-Caddy verwendet. Die Leiterplatten haben in der Regel 100 bis 400 Bauteile. Es steht die Frage an, ob die Anschaffung eines Desktop-Bestückungsautomaten sinnvoll wäre. Die Anschaffungskosten (und die Kosten insgesamt) sind von untergeordneter Bedeutung. Der Musterfall zum Vergleich von Hand- und Maschinenbestückung könnte so aussehen: 10 Stück Leiterplatten 200 Bauteile vorwiegend SMD 0603 Vorder- und Rückseite Druck jeweils von Hand wie oben beschrieben A: Handgeführte Maschine, Bauteile liegen in Tüten vor B: Desktop-Maschine SMT550 oder ähnlich, betriebsfertig aufgebaut und Personal ist eingearbeitet, Bauteileliste kann integriert werden Welche Methode ist im Durchschnitt schneller? Ich wäre für Beiträge von erfahrenen Usern dankbar.
Ist halt zum einen die Frage *wobei man mehr Fehler macht: Hand oder automatenbestückung und wie schnell man diese findet. Eine weiter Frage ist, * welche Methode man bezüglich Fehlerrate über mehrere bestückte Platinen stabil niedrig bekommt. bei einer Automatenbestückung kann beispielsweise die Feeder-Erkennung nach dem Testlauf korigieren und dann läuft es konstant bis der feeder leer ist. Bei der Handbestückung kann es jedes beim beim "Griff in die Tüte" zu Fehlgriffen kommen. Bei der Handbestückung kann es immer wieder zu Fehlern kommen und eigentlich müsste man nach Abschluß einer jeden Platine diese erst testen, bevor man an die nächste geht. Also bei den Firmen die ich so kenne sind auch einzelne Entwicklungs-Muster per Bestückautomaten gefertigt wurden. Begründung war oft das die Fertigungsabteilung auch diese Musterfertigung benutz, um daraus für die Serienbestückung zu lernen, auszubilden, Prozeße optimiert....
C2025 S. schrieb: > Welche Methode ist im Durchschnitt schneller Kommt drauf an , wie die Daten vorliegen. Wenn dein Leiterplatten-CAD gleich die P&P tauglichen Bestückungspositionen liefert und dein Pick&Place gleich alle Rollen für alle Bauteile enthält, ist das natürlich um Längen schneller. Muss halt (Lötpasten Stencil Rakel) links und Reflowofen rechts daneben stehen. Wenn du erst ewig Bestückungskoordinaten womöglich manuell erfassen musst, ein halbes Dutzend Probeläufe brauchst und für alle 5 Platinen die Reels neu einlegen musst, lohnt das wohl nicht
Die Fehlerrate soll - da es sich um komplizierte Digitalelektronik handelt - bei 1 zu 1000 liegen (soll....) Bei der bisherigen Handbestückung ist die Fehlerrate klein, entsprechenden ist der Bestückungsvorgang nicht hastig machbar. Die Bauteileliste soll mit wenig Handarbeit z.B. als csv-Datei in die Maschine gehen - das könnte bei der oben genannten Maschine funktionieren. Neu mit Hand schreiben scheidet aus ....
Unser Modellbauer hatte jahrelang den Dispenser in der linken und die Pinzette in der rechten Hand und wollte auf keinen Fall was anderes. Seit zwei Jahren steht jetzt der Automat da, und ab drei Leiterplatten rüstet er lieber als manuell zu bestücken. Automatenbestückung ist umso wirtschaftlicher, je mehr Exemplare man baut. Bei kleinen Stückzahlen dominiert die Rüstzeit. Ein weiteres Argument kann die Qualität sein: mit Automat haben alle Leiterplatten die gleichen Fehler. Bei Handbestückung hat jede Platte andere.
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> Ich wäre für Beiträge von erfahrenen Usern dankbar.
Mir war es vor Jahren zu mühsam geworden, einzelne Tütchen zu öffnen, 3
Bauteile rauszuholen und unter dem Mikroskop zu plazieren. Davon ermüdet
man sehr schnell und macht zunehmend Fehler, wird langsamer, bekommt
Rückenschmerzen. Und wischt versehentlich schon bestückte Teile weg.
Bei unserer damals angeschafften ziemlich billigem chinesischen
Bestückautomaten sind ca. 25 Reels fest eingespannt (typische C & R in
0402 und 0603). Da das Bestückprogramm automatisch erstellt wird, ist
das wenig Arbeit und 3/4 der Platine wird dann automatisch bestückt.
Durchsatz ist ca. 5 sek / Teil also ~720 pro Stunde. Das schafft man nie
von Hand vergleichbar fehlerarm. Während sie arbeitet, kann man die
nächste Platine rakeln und auch schon anfangen die größeren Bauteile
(Chips) wie früher von Hand bestücken. Oder auch mal schnell einen
Kaffee trinken.
Insgesamt geht das so selbst bei 1 Stück viel schneller und
zuverlässiger als wenn man nur Handarbeit macht...
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Nur noch Automat einschließlich Nachbearbeitung der csv-Daten. Bei Handbestückung bist du hernach ewig bei der Fehlersuche.
> Seit zwei Jahren steht jetzt der Automat da, und ab drei Leiterplatten > rüstet er lieber als manuell zu bestücken. Das sehe ich auch so. Wobei ich gerade als Entwickler die erste Platine lieber selber von Hand mache weil ich die dann immer Teilbestuecke, erstmal das Netzteil, das dann pruefen ob alles so ist wie man es erwartet, dann vielleicht weitere Spannungsebenen, dann mal die MCU usw. Das ist effizienter als wenn man von der Fertigung 30-50Prototypen auf den Tisch gestellt bekommt und alle haben einen krassen Fehler den man nur schwer findet. Ausserdem ist es erstaunlich was einem noch alles an Kleinigkeiten auffaellt wenn mal mit eingeschaltetem Gehirn jedes Bauteil einzeln in der Hand haelt und drueber nachdenkt! Vanye
Danke schonmal für die qualifizierten Beiträge. Bei Prototypen kann man - wenn optisch alles ok ist - nie genau sagen, wo der aufgetretene Fehler liegt. Es kann ein nicht sichtbarer Lötfehler, ein kaputtes Bauteil oder ein Designproblem sein. Daher muß der Bestücker bei jeder Methode ziemlich sicher sein, daß er fehlerfrei arbeitet ....
Wichtig ist auch, dass die Leiterplatten für die automatische Bestückung vorbereitet sind. Da geht es dann um Passermarken, minimale und maximale Panelformate, Nutzenerstellung usw. fchk
Wir reden von gewerblichen Anwendungen?- Wie gering müssen eure Stundenlöhne sein das ihr überhaupt darüber nachdenkt das selbst zu machen???? Sowas wird extern gemacht weil es einfach Standard ist, jeder Dienstleister kann das und man kein seine eigene wichtige, teurere Zeit nutzen um wertschöpfend im Unternehmen zu arbeiten. Zuhause fürs das Hobby mag das anders sein, wenn der Weg das Ziel ist okay.
Gtx F. schrieb: > Sowas wird extern gemacht weil es einfach Standard ist Ähem, die Maschine steht in 3 m Entfernung vom Konstruktionsplatz, hat derzeit 102 Feeder sowie desweiteren noch die Möglichkeit, Schüttgut zu verarbeiten. Bis zum Ofen sind weitere 3 m zurückzulegen. Die csv-Datei ist nach spätestens 1 h in die Maschine eingefädelt. Was denkst du, wie lange es dauert, bis ich dem hochgelobten Dienstleister erzählt habe, was ich von ihm gerne hätte. In der nächsten Stunde wird er meinen Popelauftrag auch nicht bearbeiten *. Als erstes wird er mir übrigens erklären, dass meine SP002-Schablone bei ihm sowieso nicht passt und er generell seine eigenen macht, weil ich selbstverständlich zu blöd bin, die korrekten Viareduzierungen für seinen Superduperprozess zu machen. Außerdem sind seine Auftragsbücher sowieso gerade krachend voll. Was ich in drei Stunden mache, dauert dann drei Wochen und kostet mindestens 500 €. Wenn du bei VW arbeitest, wird das selbstverständlich so gemacht, wie du es beschreibst. Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. Dieser Spruch gilt immer noch. *) da durfte ich auf das Wellenlöten von 30 Stück 19"-Rückverdrahtungsplatten auch schon mal 6 Wochen warten. Daraufhin bin ich auf Einpresstechnik umgestiegen.
Vanye R. schrieb: > Wobei ich gerade als Entwickler die erste Platine > lieber selber von Hand mache weil ich die dann immer Teilbestuecke, > erstmal das Netzteil, das dann pruefen ob alles so ist wie man es > erwartet, dann vielleicht weitere Spannungsebenen, dann mal die MCU usw. Mein Gegenvorschlag, damit es flotter geht: Du lässt das alles die Maschine machen, lädst den kompletten csv-File. Dann bestückst du mehrere Leiterplatten. Auf der ersten kommentierst du alle Zeilen außer denen für das Netzteil aus. Auf der zweiten Leiterplatte öffnest du dann die Zeilen für weitere Schaltungsteile usw. Du wirst am Ende ein paar teilbestücke Baugruppen fort, aber du hast ja im jugendlichen Überschwang ohnehin mehr Leiterplatten als nötig bestellt. Das dürfte schneller als eine inkrementelle Handbestückung gehen.
> Das dürfte schneller als eine inkrementelle Handbestückung gehen.
Sorry, aber ich liege hier gerade vor lachen auf dem Boden.
In der Zeit welche die Fertigung braucht meine Wuensche
zu programmieren und in der weiteren Zeit bis ein Fertigungsslot
zur Verfuegung steht, hab ich vermutlich 10Stk bestueckt und
debugt und der Programmierer hat bereits die erste Version
der Software darauf fertig. :-D
Vanye
Externe Bestückung scheidet bei uns auch aus. Wenn der Schaltplan fertig ist, wird die Platine bestellt, wenn die Platine kommt beginnt gleich die Bestückung. Externe Bestückung würde tage- und wochenlange Verzögerung bedeuten .... Die Meinung der Fachwelt scheint dahin zu tendieren, ab 3 Stück Auflage die Maschine zu verwenden.
Noch eine Lösung, die theoretisch möglich wäre ist eine handgeführte Maschine mit Computeranbindung und Bildschirm ... tempomäßig sehe ich keine großen Vorteile - und der Preis ist unangenehm: Fortex MPP1-VISION SMD Bestückungsstation 3344,- Euro Fritsch SM902 Semi-Automatic US $29.500,00
C2025 S. schrieb: > Externe Bestückung scheidet bei uns auch aus. Wenn der Schaltplan fertig > ist, wird die Platine bestellt, wenn die Platine kommt beginnt gleich > die Bestückung. Externe Bestückung würde tage- und wochenlange > Verzögerung bedeuten .... Bestückung dauert regelmäßig 24-48h länger für ein paar Prototypen. Zeit kostet die Bestückung vor Ort ja auch.
Ab wie vielen Leiterplatten die Maschine lohnt kann man wohl nur schwer sagen, auf meiner alten Desktop Maschine hatte ich Standardbauteile immer gerüstet, dadurch kann man recht viel Zeit sparen. Die Rüstzeit ist ein beträchtlicher Zeitfresser, den ich dadurch wesentlich reduzieren konnte. Klappt aber auch nur wenn die Leiterplatten aus viel und häufig dem gleichen Vogelfutter bestehen... Das Einrichten der Maschine ist Übungssache, wird am Anfang lange dauern und mit jeder Leiterplatte schneller gehen. C2025 S. schrieb: > und der Preis ist unangenehm: > > Fortex MPP1-VISION SMD Bestückungsstation 3344,- Euro Wenn der Preis schon unangenehm ist, kauf keine Maschine mit Feedern alleine eine Grundausstattung an Feedern wird mehr kosten.
Super spannend zu lesen, was so für Möglichkeiten existieren und dass es kleine Firmen gibt, die tatsächlich Entwicklung und Bestückung so eng verzahnt gleich nebeneinander stehen haben. So kann man arbeiten, dass macht Spaß. Ich kenne es aus zwei anderen Perspektiven: 1. Große Firma, externer Leiterplattenlieferand und interner "Musterbau" der bestückt. Es dauert mindestens Wochen, eine neue Leiterplatte zu bekommen, und nochmal Wochen, bis die Bestückung geklärt ist. Kosten immens. Viel Abstimmungsaufwand, bis denn endlich mal eine bestückte Platine da ist. Monate später. 2. Hobbymäßig. Die Bestückungsdaten sind im KiCad hinterlegt. BOM und Koordinaten purzeln automatisch raus. Diese an JLC geschickt, live-Angebot innerhalb zwei Minuten, Auftrag erteilt und online bezahlt, und zwei Wochen später liegen die bestückten Platinen im Briefkasten. Beeindruckend einfach, und günstig. Von Hand haben wir die ersten fünf Muster bestückt, dann war das Vertrauen ins Design und den Fertiger so weit, dass wir den Automaten beauftragen.
Vanye R. schrieb: > Sorry, aber ich liege hier gerade vor lachen auf dem Boden. > In der Zeit welche die Fertigung braucht meine Wuensche > zu programmieren und in der weiteren Zeit bis ein Fertigungsslot > zur Verfuegung steht, hab ich vermutlich 10Stk bestueckt und > debugt und der Programmierer hat bereits die erste Version > der Software darauf fertig. :-D Ja gut, das sehe ich voll ein. Was man nicht selbst macht, geht regelmäßig vor den Baum :-)
Vanye R. schrieb: > Sorry, aber ich liege hier gerade vor lachen auf dem Boden. > In der Zeit welche die Fertigung braucht meine Wuensche > zu programmieren und in der weiteren Zeit bis ein Fertigungsslot > zur Verfuegung steht, hab ich vermutlich 10Stk bestueckt und > debugt und der Programmierer hat bereits die erste Version > der Software darauf fertig. :-D Also selbst beim China Billig Chinesen JLCPCB bekomme ich bestückte Prototypen in 3-5 Tagen, wenn ich nicht am Versand sparen will. Und das noch zu einem Spottpreis. Wie steht diese günstige Fertigung mit minimaler Wartezeit im Verhältnis zu einer in-house Bestückungsanlage inkl. Pasten Aufbringung, Fräsen, Trennen, Bauteilbeschaffung- und Lagerung, Rüstzeiten usw. usw.? Inkl. der dafür notwendigen Personalkosten. Wie rechnet sich das bei euch?
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Vermutlich scheiden bei uns zum Schutz des Designs die ausländischen Billiganbieter aus ... (Datenschutz) Man muß davon ausgehen, daß alles, was übers Netz läuft von Dunkelmännern kopiert und weiterverkauft wird.
Cyblord -. schrieb: > Wie steht diese günstige Fertigung mit minimaler Wartezeit im Verhältnis > zu einer in-house Bestückungsanlage inkl. Pasten Aufbringung, Fräsen, > Trennen, Bauteilbeschaffung- und Lagerung, Rüstzeiten usw. usw.? Pastenaufbringung: das wird in diesem Fall mit der mitgelieferten Gratisschablone (z.B. von Betalayout) in der Proto-Standardaufnahme gerakelt. Null Problemo. Ansonsten: manueller Schablonendrucker. Fräsen und Trennen: entfällt, es werden bereits vereinzelte Leiterplatten verarbeitet. Bauteilbeschaffung, Lagerung und Rüstung: 90% der Teile sind sowieso in Gurt- oder Stangenfeedern auf der Maschine, der magere Rest wird bei Digikey oder Mouser eingekauft und aus dem Schüttguttray bestückt. Personalkosten: ich bin sowieso täglich 5 h in der Firma. Ich rede hier allerdings nicht von einer Hopplahopp-Auftragsfertigung, sondern von der Fertigung einer bereits seit 18 Jahren stabil laufenden Erzeugnispalette mit kontinuierlicher Produktweiterentwicklung (Redesign wegen Abkündigungen, inkrementelle Verbesserungen oder Einpflegen besonderer Kundenwünsche).
Ich weiß, hier ist nicht das Markt-Forum - aber es passt gerade so gut und ich habe das alles noch nicht so weit vorbereitet, dass ich das in "Markt" einstellen könnte/möchte: Es gibt ja das Open Source Pick&Place Projekt LumenPNP - mehr hier: www.opulo.io; Video hier: https://www.youtube.com/watch?v=bvGPbwndZMQ Wer ohne große Investition in eine eigene automatische Bestückung einsteigen möchte: Ich habe einen fast vollständigen Bausatz für den LumenPNP abzugeben; aus Zeitgründen komme ich nicht dazu den fertigzustellen. Es ist alles da: Profile, Linearführungen, 2 Kameras, 6 Schrittmotoren, Schläuche, Schleppketten, Kabel, 3D gedruckte Teile, Schrauben, Pumpe, Ventil, Vakuumsensoren, Platinen (noch unbestückt), 2 gelaserte Montageplatten aus Stahl, etc. etc.; Einschränkung: das alles ist für den Lumen V3. Bei allen Teilen wurde auf hohe Qualität geachtet und nicht das billigst eingekauft. Für die neueste Version müssen einige 3D Teile neu gedruckt werden und die Platinen müssen für V4 neu produziert werden (das kann ich aber auch noch erledigen). Kaufpreis des Materials war >850 Euro . Für 600VB gebe ich es ab. Außer für Kleinkram für ~50€ hat man damit alles zusammen und bestimmt 20 Stunden Arbeit für die Auswahl und Beschaffung gespart. hat Bei Interesse bitte PN oder mail an elektronik24 at arcor.de; dann können wir dort Einzelheiten besprechen. Sorry für die Werbung hier!
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Cyblord -. schrieb: > Also selbst beim China Billig Chinesen JLCPCB bekomme ich bestückte > Prototypen in 3-5 Tagen, wenn ich nicht am Versand sparen will. > Und das noch zu einem Spottpreis. NUR beim Chinesen bekommst du das so. In Deutschland musst du deine Frau und Neugeborenes verpfänden, damit du in 3 Monaten vielleicht mal in eine Produktionslücke gelassen wirst. EIGENTLICH bedeutet Arbeitsteilung, dass derjenige der es besser kann bevorzugt die Arbeit macht, damit es in Summe gesamtgesellschaftlich schneller geht und effizienter wird. Davon hat sich der Kapitalismus aber schon längst entfernt. Es heisst heute nur maximalen Profit bei minimalem Einsatz. Selbst Brot backt man besser selber, weil der Bäcker weder billiger ist noch bessere Qualität liefert. Während früher die Alternative nur lautete 'selber manuell oder ougesourct maschinell' sind Bestückungsmaschinen heute so billig (sie müssen dank SMD keine Beinchen mehr einfädeln), zumindest für die 90% der unproblematischen Platinen, dass auch 'selber maschinell' möglich ist. Es muss lediglich gut in den Arbeitsablauf integriert werden, quasi turnkey application.
Michael B. schrieb: > NUR beim Chinesen bekommst du das so. > > In Deutschland musst du deine Frau und Neugeborenes verpfänden, damit du > in 3 Monaten vielleicht mal in eine Produktionslücke gelassen wirst. Kommt drauf an ob man bereits ein gutes Verhältnis zu einem Fertiger hat und dort regelmäßig Serienteile bestellt. Dann gehen dort Prototypen auch schnell und quasi auf Zuruf. Aber so einen Kontakt brauchts natürlich erstmal.
Cyblord -. schrieb: > Wie steht diese günstige Fertigung mit minimaler Wartezeit im Verhältnis > zu einer in-house Bestückungsanlage inkl. Pasten Aufbringung, Fräsen, > Trennen, Bauteilbeschaffung- und Lagerung, Rüstzeiten usw. usw.? Inkl. > der dafür notwendigen Personalkosten. Flexibilität kostet Geld. Manche leisten sich das, weil sie es brauchen, können oder wollen. Auch in Bezug auf fertigungsgerechtes Design ist es sicher vorteilhaft, wenn man mal schnell was ausprobieren kann weil man selber Maschinen und Personal hat.
C2025 S. schrieb: > Externe Bestückung würde tage- und wochenlange > Verzögerung bedeuten .... Eure Entwicklung ist soooo schnell, daß die nicht ein paar Tage auf die Bestückung warten kann? Naja . . .
Michael B. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Also selbst beim China Billig Chinesen JLCPCB bekomme ich bestückte >> Prototypen in 3-5 Tagen, wenn ich nicht am Versand sparen will. >> Und das noch zu einem Spottpreis. > > NUR beim Chinesen bekommst du das so. > > In Deutschland musst du deine Frau und Neugeborenes verpfänden, damit du > in 3 Monaten vielleicht mal in eine Produktionslücke gelassen wirst. Jaja, der Laberkopp mal wieder in Hochform. > EIGENTLICH bedeutet Arbeitsteilung, dass derjenige der es besser kann > bevorzugt die Arbeit macht, damit es in Summe gesamtgesellschaftlich > schneller geht und effizienter wird. Das ist meistens auch so. > Während früher die Alternative nur lautete 'selber manuell oder > ougesourct maschinell' sind Bestückungsmaschinen heute so billig (sie > müssen dank SMD keine Beinchen mehr einfädeln), zumindest für die 90% > der unproblematischen Platinen, dass auch 'selber maschinell' möglich > ist. Brauchen aber die Wenigsten. Es gibt mehr als genug Anbieter für Prototypenbau ab Stückzahl 1. Sei es lokaler "Krauter" oder überregionaler Profi. https://www.bmk-group.de/elektronikfertigung/prototypenfertigung Dort bestellen wir des öfteren. Die haben ein Onlineportal, in das man sein Daten "reinkippen" kann. Große Datenbankanbindung zu allen möglichen Distris, die meisten Bauteile werden automatisch erkannt und zugeordnet. Den komischen Rest kann und muss man manuell prüfen und zuordnen. Gerberdatenimport mit Online Viewer, alles richtig einstellen, los geht's. Nach 1-2 Tagen gibt es ein Angebot, wenn man das bestellt nach 2-4 Wochen fertige Prototypen. Für die allermeisten Projekte ist das schnell genug. Oder so ein Kleinanbieter um die Ecke. https://www.shelektronik.de/ Dort sitzen ein Dutzend Leute und machen das auch.
Stefan W. schrieb: > Auch in Bezug auf fertigungsgerechtes Design ist es > sicher vorteilhaft, wenn man mal schnell was ausprobieren kann weil man > selber Maschinen und Personal hat. Wenn man das aber NUR für Prototypen hat, muss aber VERDAMMT viele Prototypen bauen oder die Sache wird überproportional teuer.
Falk B. schrieb: > Nach 1-2 Tagen gibt es ein Angebot, wenn man das bestellt nach 2-4 > Wochen fertige Prototypen Klingt, als ob die das dann in China bestellen.
Michael B. schrieb: >> Nach 1-2 Tagen gibt es ein Angebot, wenn man das bestellt nach 2-4 >> Wochen fertige Prototypen > > Klingt, als ob die das dann in China bestellen. Kann sein, glaub ich aber nicht so ganz. Ist mir aber egal, mich interessiert nur der Preis und das Produkt incl. Lieferzeit. Und die was bisher OK.
> Eure Entwicklung ist soooo schnell, daß die nicht ein paar Tage auf die > Bestückung warten kann? Naja . . . Du hast schon gelesen das er nicht nur von Tagen sondern von (mehrzahl) Wochen gesprochen hat? Und ja, manchmal kommt es wirklich auf ein paar Tage an. Manchmal auch nicht. Nicht jedem hier sind die teilweise absurden Ablaeufe in grossen Firmen so richtig klar. .-) Und ja, die schlimmen Faelle sind die oberen 20% des Eisbergs. Die unteren 20% sind aber die Leute die zu unfaehig, arrogant oder sich aus anderen Gruenden nicht in der Lage fuehlen mal eine Platine zu bestuecken und gerne nach ausreden suchen. In der Realitaet bewegt man sich hoffentlich zwischen diesen beiden Extremen. Man ist aber hoffentlich intelligent genug zu bemerken wo man gerade steht und eine gerade geeignete Loesung auszuwaehlen. Sonst hat man IMHO in der Entwicklung nichts zu suchen. Gaebe es nur einfach Patentrezepte wuerde es mir dort zu langweilig sein. Vanye
Bei der Verpfändung von Neugeborenen sehe ich noch rechtliche Hürden ... das Thema müßte eher in die Abteilung "Finanzierung". Über Maschinen wurde noch nicht viel gesagt ... gibt es Erfahrungen mit Bestückungsmaschinen zwischen 2000 und 10.000,- ? Ich habe mit so einer Maschien gearbeitet: https://de.aliexpress.com/item/1005007297486119.html?spm=a2g0o.productlist.main.71.5d70p7dDp7dDYw&algo_pvid=190de915-5353-4441-aad0-d462b5e7960a&algo_exp_id=190de915-5353-4441-aad0-d462b5e7960a-35&pdp_ext_f=%7B%22order%22%3A%22-1%22%2C%22eval%22%3A%221%22%7D&pdp_npi=4%40dis%21EUR%213138.69%213138.69%21%21%2123198.00%2123198.00%21%402101c59117388281961456306e26d3%2112000040106796828%21sea%21DE%210%21ABX&curPageLogUid=VuceLR9AZnbJ&utparam-url=scene%3Asearch%7Cquery_from%3A#nav-specification Ohne PC-Anbindung, funktioniert, wirkt aber veraltet wg. umständlicher Software-Bedienung und winzigem Display. Wäre die eine Alternative? : https://de.aliexpress.com/item/1005007582913317.html?spm=a2g0o.productlist.main.19.5d2alFF5lFF5nd&algo_pvid=2468ff78-9a64-40c6-8f41-827ce7102ece&algo_exp_id=2468ff78-9a64-40c6-8f41-827ce7102ece-9&pdp_ext_f=%7B%22order%22%3A%22-1%22%2C%22eval%22%3A%221%22%7D&pdp_npi=4%40dis%21EUR%2110084.63%215647.39%21%21%2110247.57%215738.64%21%402101c5ac17388286774425951e12c4%2112000041386078110%21sea%21DE%210%21ABX&curPageLogUid=VRAkuMvytxbY&utparam-url=scene%3Asearch%7Cquery_from%3A
Ohne mir jetzt beide Maschinen im Detail angeschaut zu haben, habe ich mit sowas angefangen, für Prototypen und Stückzahlen <100 bin ich damit gut klar gekommen. Das Rüsten der Bauteile ist ziemlich einfach und die Bauteilentnahme durch die Nozzles funktioniert sehr zuverlässig. Ich konnte damit auch noch 0402 bestücken, allerdings brauchts dafür ein bisschen Übung mit den Parametern, insbesondere der Abholposition. Die Software ist (bzw. war bis vor 5 Jahren), recht einfach gehalten hat aber alles beinhaltet was man braucht. Die Übersetzung war teilweise merkwürdig, in manchen Untermenüs auch gar nicht vorhanden. Alles in allem bin ich damit aber gut zurecht gekommen und habe nur deshalb was größeres Gekauft weil die Stückzahlen immer größer und die Bauteile immer mehr wurden. Gruß Daniel
C2025 S. schrieb: > gibt es Erfahrungen mit > Bestückungsmaschinen zwischen 2000 und 10.000,- ? Meine Erfahrungen mit Qihe TVM802A und TVM802AX: - Wenn mann die gängigsten Bauteile gerüstet lässt, kann es eine Erleichtertung beim Bestücken darstellen. Dauernd Bauteile wechseln ist zuviel Aufwand weil umständlich. - Die Maschine ist relativ unzuverlässig. Hauptproblem: Die "Feeder" , genauer die Bauteil Zufuhr. ->Permanente Überwachung beim Bestücken ist nötig. - Verbesserungsvorschläge werden eher nicht umgesetzt. - Dokumentation, sofern überhaupt vorhanden, ist eher nichts für schwache Nerven. - Im Anlieferzustand muß die Maschine erst einmal gründlich nachgestellt werden. Teilweise haarsträubende Montagefehler beim Hersteller. - Die Datenübernahme aus Altium Designer geht recht flüssig - Weitere Datenaufbereitung mit der Maschinen Software am PC geht auch relativ schnell. Unterm Strich: Ja, es ist eine Erleichterung (für mich), weil es mir durchschnittlich 50% Zeit beim Prototypenaufbau spart. Würde ich eine solche Maschine erneut kaufen? Da bin ich mir unsicher, eher eine mit auswechselbaren Feedern, in der Hoffnung das diese zuverlässiger arbeiten.
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