Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik trafolose Wechselrichter mit MPPT - Grenzwerte und Arbeitsweise


von David (daddy2024)


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Hallo,
trafolose Wechselrichter mit MPPT (z.B. Hoymiles HMS Serie für
Balkonkraftwerke) haben laut Datenblatt verschiedene Grenzwerte, u.a.
max. Eingangsstrom, max. PV Eingangsleistung, max. MPPT Kurzschlussstrom
oder max. Ausgangsleistung.

Andererseits hört man aber immer wieder, dass ein oben genannter
Wechselrichter sich nur soviel Leistung zieht und einspeist wie er
konfiguriert ist (z.B. 600W als Balkonkraftwerk-WR, teils auch per
Software einstellbar). Wenn sich aber nun ein Wechselrichter nur soviel
Leistung zieht wie er konfiguriert ist, dann könnte man einen solchen
doch auch direkt an eine Batterie anschließen - obwohl er als nicht
"batteriekompatibel" deklariert ist. Wie ist nun der Zusammenhang bzw.
die genannten Einschränkungen zu verstehen ? Entweder begrenzt der WR
die Ausgangsleistung (und damit auch die Eingangsstromstärken/Leistung)
entsprechend seiner Ausgangsleistungskonfiguration, dann brauche ich
aber keine Grenzwerte zu berücksichtigen. Oder er macht es nicht, dann
wären die Aussagen zur "automatischen" Leistungsbegrenzung durch
Konfiguration des WR falsch !?

Wo liegt hier mein Missverständnis ?

Danke

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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David schrieb:
> trafolose Wechselrichter mit MPPT

Trafolos können auch diese nicht sein.
Da ist mindestens ein Ferrittrafo drin der mit ca 100kHz arbeitet und 
eben kein fettes 50Hz Eisenschwein.

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


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Armin X. schrieb:
> Trafolos können auch diese nicht sein.

Es ist sehr wohl die Regel, dass PV-Wechselrichter keinen Trafo und 
keine galvanische netrztrennung haben. Lediglich drosselinduktivitäten 
zum netz. Das gilt ebenfalls für Hochvolt-Hybridwechselrichter, auch 
dort ist die Batterie nicht Netzgetrennt.

Die kleinen Balkonwechselrichter  >1kW sind aber eben gerade nicht 
trafolos!
HMS Datenblatt:
1
Art der Isolierung Galvanisch isolierter HF-Transformator

Die annahme stimmt, dass der Eingangsstrom auf die verträglichen Werte 
des WR gedrosselt wird. Das gilt aber nicht im Einschaltmoment und im 
Fehlerfall, da jagt dir deine Batterie z.b. 200A puls in die 
Zwischenkreiselkos und bruzzelt die Dioden am eingang. Für die hohen 
kurzschlusströme sind die Eingänge nicht designt und abgesichert.

Nimm einen Batteriewechselrichter.

von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> Wo liegt hier mein Missverständnis ?

Es gibt verschiedene WR-Modelle und Techniken.

Manche begrenzen, andere gehen kaputt.

von David (daddy2024)


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Michael B. schrieb:
> Es gibt verschiedene WR-Modelle und Techniken.
>
> Manche begrenzen, andere gehen kaputt.

Welchen (WR und Technik) kannst du empfehlen, der direkt an 
Akku/Batterie funktioniert ohne offiziell als Batteriewechselrichter 
verkauft zu werden ? Will das Teil zur Nachteinspeisung (max. 400 W 
Grundlast) nutzen.

von Thomas R. (thomasr)


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Würde da eventuell eine Einschaltstrombegrenzung z.B. mit NTC helfen?

von Jörg K. (joergk)


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David schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Es gibt verschiedene WR-Modelle und Techniken.
>>
>> Manche begrenzen, andere gehen kaputt.
>
> Welchen (WR und Technik) kannst du empfehlen, der direkt an
> Akku/Batterie funktioniert ohne offiziell als Batteriewechselrichter
> verkauft zu werden ? Will das Teil zur Nachteinspeisung (max. 400 W
> Grundlast) nutzen.

Und warum nicht einen WR nehmen dr dafür gedacht ist?

von Michael B. (laberkopp)


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David schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Es gibt verschiedene WR-Modelle und Techniken.
>> Manche begrenzen, andere gehen kaputt.
>
> Welchen (WR und Technik) kannst du empfehlen, der direkt an
> Akku/Batterie funktioniert ohne offiziell als Batteriewechselrichter
> verkauft zu werden ? Will das Teil zur Nachteinspeisung (max. 400 W
> Grundlast) nutzen.

Ich habe einen Soyosource, aber ihm fehlt das AR4105 Zertifikat. Deye 
Hybrid werden dir zu teuer sein.

von David (daddy2024)


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Jörg K. schrieb:
> David schrieb:
>> Michael B. schrieb:
>>> Es gibt verschiedene WR-Modelle und Techniken.
>>>
>>> Manche begrenzen, andere gehen kaputt.
>>
>> Welchen (WR und Technik) kannst du empfehlen, der direkt an
>> Akku/Batterie funktioniert ohne offiziell als Batteriewechselrichter
>> verkauft zu werden ? Will das Teil zur Nachteinspeisung (max. 400 W
>> Grundlast) nutzen.
>
> Und warum nicht einen WR nehmen dr dafür gedacht ist?

Weil die Batterie- oder Hybridwechselrichter um ein Vielfaches teurer 
sind (obwohl diese einen MPPT teils gar nicht brauchen); etwas 
ökonomisch soll so eine Aktivität ja auch sein

von David (daddy2024)


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Michael B. schrieb:
> David schrieb:
>> Michael B. schrieb:
>>> Es gibt verschiedene WR-Modelle und Techniken.
>>> Manche begrenzen, andere gehen kaputt.
>>
>> Welchen (WR und Technik) kannst du empfehlen, der direkt an
>> Akku/Batterie funktioniert ohne offiziell als Batteriewechselrichter
>> verkauft zu werden ? Will das Teil zur Nachteinspeisung (max. 400 W
>> Grundlast) nutzen.
>
> Ich habe einen Soyosource, aber ihm fehlt das AR4105 Zertifikat. Deye
> Hybrid werden dir zu teuer sein.

Ja, "Deye" ist recht teuer.... es geht wirklich nur um 
Grundlastabdeckung während der Nacht; ein Hoymiles mit 
Einschaltstrombegrenzung wäre vielleicht brauchbar ? Habe aber keine 
Erfahrung damit. Dachte, es findet sich hier jemand, der vor einem 
ähnlichen Problem stand und es gut und günstig gelöst hat.

von Sven (elitron)


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Hi,

Ich hatte einen Deye 600W WR (Alte Baureihe), der konnte 24V am Eingang 
ab, wenn man einen Precharge Resistor benutzt hat.
Der ging dann relativ schnell auf maximale Leistung hoch, ohne Ramp-Up.

Mitterweile habe ich ein autarkes Netz mit 7 kVA abrufbarer Leistung 
(32A)  und die Balkonkraftwerke und PV Anlagen sowie einen Speicher und 
einen Generator "out of the box" dort angeschlossen.

Das Privatnetz ist zwar auf das Netz synchronisiert aber der Netzschütz 
normalerweise nicht durch geschaltet.

Nur Phasenanschnitt/Schwingungspaket-Steuerungen und große 
Leistungsschwankungen (wenn der Akku fast leer oder fast voll ist) sind 
ein Problem. Dann steigt manchmal der "netzgebende" Inverter mit 
Fehlermeldung aus, wenn ich nicht schnell genug auf das normale Netz 
durch schalte oder es anders aus regele.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ich vermute, der begrenzende Punkt ist der maximale Eingangsstrom des 
Wechselrichters. Wenn das Leistungsangebot der Panels die Leistung des 
WR überschreitet muss der versuchen die Leistung der Panels zu drücken. 
Da er die Leistung nicht über seine zarten Kühlrippen abführen will, 
gerade an warmen sonnigen Tagen braucht er andere Lösungen. Der WR 
versucht daher das Panel in einen unefektiven Arbeitspunkt zu zwingen, 
dazu wird das Panel kurzerhand kurzgeschlossen.
Steckt da ein Akku am Eingang geht diese Strategie nicht auf, da der 
Akku sich völlig anders verhält als das Panel.
Keine Garantie ob das jetzt wirklich so ist, entspricht lediglich 
meinemn jetzigen Kenntnissstand.

von Max (maxmmm)


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Nimm doch einfach nen Fahrrad Akku (36v ) und dioden (Rückstrom ins ob 
Modul verhindern ist ja ein alter Hut guck dir einfach an was der 
Andreas gebaut hat :
Balkonsolar mit Akku
You Tube yOcoux9IbzM

von Flip B. (frickelfreak)


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klar, und nach der x. notabschaltung des BMS sind die fets durch und man 
kann sich das anzünden eines grillfeuers ersparen. Will sonst noch 
jemand seiner Feuerversicherung gründe nennen, die Brandruine nicht zu 
bezahlen?

Fahrradakku mit diode ans PV panel, ich brech zusammen.

von Max (maxmmm)


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Wenn du deinem Hersteller des Akku-Packs nicht traust nimm halt nen Lfp 
da brennt auch nix.
Der Ersteller sucht eine ökonomische Variante, ist vorhanden mit 
Anleitung und Video. Darfst jetzt gerne brechen gehen

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