Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Telefon Besetzt-Ton Zeichen erkennen, bzw. auswerten


von Norbert (maxzwo)


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Verehrte Fachleute,
ich habe derzeit eine kleine Relais-Schaltung errichtet. Das Ruf-Signal 
des Telefons (Wechselstrom) wird durch einen Kondensator gefiltert und 
dann mit einem Gleichrichter in Gleichstrom gewandelt. Ein Print-Relais 
spricht an, wenn das Rufsignal an der a/b Ader akommt. Sofort schaltet 
das Relais und zieht mittels einer 12 V Hilfspannung ein zweites Relais 
an. Dieses geht in Selbsthaltung. Das dritte Relais zieht ebenfalls an. 
Somit ist ein abheben des Telefonhörers nachgebildet. Nun ist die durch 
Relais 3 geschaltete a(b Leitung mit einer DTMF-Relaiskarte verbunden. 
Ich kann vom anrufenden Telefon z. B. die 1 drücken, das Relais 1 der 
DTMF Relaiskarte zeiht an. Funktioniert. Die Relais kann man auch 
codieren mit Passwort. Problem ist dabei: Wie beende ich die Verbindung? 
Wenn der Anrufer den Hörer auflegt ertönt das Besetzt-Ton Zeichen. Die 
DTMF Relaiskarte erkennt keine Besetzt-Töne. Es muß die Selbsthaltung 
des Relais 2 beendet werden. Ich dachte an einen Frequenz-Filter, die 
die 230 Hz des Besetzt-Tones durchlässt und dann diese 0,2 V ~ verstärkt 
und mittels Transistor Schaltung die Selbsthaltung des Relais beendet. 
Andere Möglichkeit wäre, dies mit einem Microcontroller zu realisieren. 
Wer kann mir hierzu einen Schaltplan zeichnen? Bauen würde ich das 
selbst. Vielen Dank.

von Hmmm (hmmm)


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Dafür gibt es passende ICs:

https://cmlmicro.com/products/wireline-telecom/product/cmx673-call-progress-tone-detector

Aber ich würde sowas heutzutage nicht mehr mit a/b-Schnittstelle lösen.

von Paredros (paredros)


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Hmm gerade auf das Datum geschaut, dachte ich wäre in ein Zeitloch 
gefallen.

Da heutzutage Telefonie ausserhalb der Wohnungen hierzulande über 
Internet läuft, und die üblichen Gerätschaften, an denen ich (noch) 
analoge Fernsprechapparate anschliessen kann, alle auch SIP-Clients 
erlauben, würde ich das ganze lediglich in Software lösen.  Ein 
Raspberry Zero reicht vollkommen, dann eine Bibliothek wie z.B.: 
https://github.com/OpenJarbas/baresipy

Nur als Vorschlag

von H. H. (hhinz)


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https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rton

Und wenn man das so altvorder machen möchte, dann z.B. mit NE567 und 
Monoflops.

von Norbert (maxzwo)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten. Natürlich ist das öffentliche 
Netz IP-Basis. Aber der Einfachheit und Bedienfreundlichkeit halber 
möchte ich auf Telefonie zurückgreifen. Beim Smartphone PIN eingeben, 
App starten, wieder LogIn usw. das ist zu zeitraubend. Am einfachsten 
und billigsten Handy kann man ins Telefonbuch die Ruf.-Nr. und ein p als 
Pause, sowie die PIN für das zu Schaltende Relais eingeben und schon ist 
man fertig. Das funktioniert auch während der Fahrt. Hier geht es mir um 
die Realisierung dieser analogen Methode.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (maxzwo)


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Danke an hhinz und Baredros. Sieht interessant aus.
Dein Vorschlag gefällt mir sehr gut. Ich habe Delphi 7 und programmiere 
damit auch noch. Hab jetzt mit dem Quelltext etwas Startschwierigkeiten; 
vielleicht kann mir noch jemand auf die Sprünge helfen. Raspberry PI 
habe ich auch unbenützt herumliegen. Danke.

: Bearbeitet durch User
von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Norbert schrieb:

> Andere Möglichkeit wäre, dies mit einem Microcontroller zu realisieren.

So würde ich es machen. Der kann dann auch gleich noch die 
Ruftonerkennung und die DTMF-Sache erledigen und schon braucht man nur 
noch eine einfache Relaiskarte statt irgendeiner Spezialkarte.

> Wer kann mir hierzu einen Schaltplan zeichnen? Bauen würde ich das
> selbst.

Kannst du auch die Software selbst schreiben? Der Schaltplan ist im 
Vergleich  dazu doch recht trivial.

von Gerd E. (robberknight)


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Norbert schrieb:
> Natürlich ist das öffentliche
> Netz IP-Basis. Aber der Einfachheit und Bedienfreundlichkeit halber
> möchte ich auf Telefonie zurückgreifen.

Das schließt sich ja nicht aus.

> Am einfachsten
> und billigsten Handy kann man ins Telefonbuch die Ruf.-Nr. und ein p als
> Pause, sowie die PIN für das zu Schaltende Relais eingeben und schon ist
> man fertig. Das funktioniert auch während der Fahrt.

Das ist die Seite der Bedienung für den Nutzer.

Die andere Seite ist die Implementation. Die gewünschte Schnittstelle 
ist das öffentliche Telefonnetz und DTMF. Kein Problem.

Der Anruf kommt hinterher dennoch volldigital per SIP bei Dir an. Und 
dort kannst Du Ihn mit einer gängigen SIP-Library entgegennehmen und 
verarbeiten. Die DTMF-Signale werden bequemerweise gleich decodiert in 
einen separaten RTP-Kanal gesendet (RFC 2833, sehr weit verbreitet) oder 
per SIP Info (seltener, RFC 2976) gesendet. Von da aus kannst Du die 
ziemlich bequem aufsammeln und entsprechend darauf reagieren. Da muss 
man sich keine Mühe mit irgendwelchen Frequenzerkennungen etc. machen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Norbert schrieb:
> die 230 Hz des Besetzt-Tones

Nachmessen, das dürften um 400 Hz sein, aber nicht jede Telefonanlage 
hält diese tatsächlich ein.

H. H. schrieb:
> Und wenn man das so altvorder machen möchte, dann z.B. mit NE567 und
> Monoflops.

NE567 als Besetzttonerkennung läuft hier seit zweistelligen Jahren für 
meine Türsprechstelle, die an einem normalen a/b-Port der varix hängt 
und von dieser somit nicht ausgelöst werden kann. Die NE567 sind nicht 
sonderlich stabil, also nicht zu schmalbandig auslegen.

von Daniel S. (supernova01)


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Manfred P. schrieb:
> das dürften um 400 Hz sein

Ich habe dabei 440Hz im Kopf...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7829160 wurde vom Autor gelöscht.
von Gerd E. (robberknight)


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Mal noch ne alternative Idee zur digitalen Implementation:

Wenn Du nicht selber programmieren möchtest (baresip, wie von Paredros 
vorgeschlagen), sondern lieber nur konfigurierst:

Du könntest Deinen rumliegenden RasPi nehmen und dort ein Asterisk 
installieren. Das kann natürlich noch viel viel mehr, aber solche 
DTMF-basierten Menüs, die dann z.B. ne Ansage abspielen oder ein Skript 
starten, sind damit sehr einfach umgesetzt.

Hier mal ein Beispiel für einen sog. Dialplan (extensions.conf) in dem 
sowas bei Asterisk konfiguriert wird:
1
[dtmf_menu]
2
exten => s,1,Noop(answer a call to our menu)
3
  same => n,Answer()
4
  same => 10,Background(hello)
5
  same => n,WaitExten(60)
6
7
exten => 1234,1,Noop(Number entered successfully)
8
  same => n,Playback(activated)
9
  same => n,System(/usr/bin/switch_relay)
10
  same => n,Playback(goodbye)
11
  same => n,Hangup()
12
  
13
exten => i,1,Noop(Invalid number entered, retry)
14
  same => n,Playback(please-try-again)
15
  same => n,Goto(s,10)
16
17
exten => t,1,Noop(Timeout)
18
  same => n,Playback(goodbye)
19
  same => n,Hangup()

1234 ist hier die DTMF-Nummer die Du zum Schalten eingibst. Nach 60 
Sekunden (WaitExten) gibt es ein Timeout und er springt zu "t". Bei 
ungültigen DTMF-Sequenzen landest Du bei "i" und darfst es dann nochmal 
probieren (s, Position 10).

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Daniel S. schrieb:
> Ich habe dabei 440Hz im Kopf...

Im Deinem Kopf schwirrt vermutlich der Kammerton a herum.

Aktueller T-Standard ist 425Hz (+- 10%), in der EMD-Zeit offiziell 
450Hz, abhängig von der jeweiligen RSM eher etwas darüber.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Hmmm schrieb:
> Daniel S. schrieb:
>> Ich habe dabei 440Hz im Kopf...
>
> Im Deinem Kopf schwirrt vermutlich der Kammerton a herum.
>
> Aktueller T-Standard ist 425Hz (+- 10%), in der EMD-Zeit offiziell
> 450Hz, abhängig von der jeweiligen RSM eher etwas darüber.

OMG, das ist wohl Deutsche-Bundespost-Beamten-Sprech, richtig?

"T-Standard" meint vermutlich den aktuellen Standard der Deutschen 
Telekom. Aber, als Nichtpostler (auch nicht Ex-Postler, AKA 
Telekomiker), darf man wohl fragen: was, zum Teufel, versteckt sich 
hinter den Akronymen EMD und RSM?

von R. L. (roland123)


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Ob S. schrieb:
> was, zum Teufel, versteckt sich
> hinter den Akronymen EMD und RSM?

Edelmetallkontakt-Motor-Drehwähler
Ruf- und Signalmaschine

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

> https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rton
>
> Und wenn man das so altvorder machen möchte, dann z.B. mit NE567 und
> Monoflops.

Interessant finde ich, das mein "gewöhnliches" Festnetztelefon
den Besetztton schon vor über 20 Jahren erkannte und dann auto-
matisch auflegen und neu anwählen konnte. Das war für irgend-
welche Ratesendungen im Radio recht praktisch.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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R. L. schrieb:
> Ob S. schrieb:
>> was, zum Teufel, versteckt sich
>> hinter den Akronymen EMD und RSM?
>
> Edelmetallkontakt-Motor-Drehwähler
> Ruf- und Signalmaschine

OK, danke für die Übersetzung. Mir ist allerdings auch damit noch nicht 
klar, warum der Edelmetallkontakt-Drehwähler einen Einfluß auf die 
Frequenz des Besetztzeichens hatte. Das wurde doch sicher nicht dadurch 
generiert, dass da irgendeine Walze mit 450rpm rotiert und einen 
Edelmetallkontakt betätigt hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Ob S. schrieb:

> Mir ist allerdings auch damit noch nicht
> klar, warum der Edelmetallkontakt-Drehwähler einen Einfluß auf die
> Frequenz des Besetztzeichens hatte.

Für die Töne war ja auch nicht der EMD, sondern die RSM zuständig.

von Hmmm (hmmm)


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Ob S. schrieb:
> OMG, das ist wohl Deutsche-Bundespost-Beamten-Sprech, richtig?

Nein, die Bezeichnung EMD dürfte genau wie das Produkt von Siemens 
stammen, und der Begriff RSM wurde schon verwendet, als die Behörden 
noch mit "Reichs" anfingen.

Ob S. schrieb:
> "T-Standard" meint vermutlich den aktuellen Standard der Deutschen
> Telekom.

Genau, 1TR110.

Ob S. schrieb:
> EMD

Die analoge Vermittlungstechnik, die bis zur Umstellung auf EWSD und S12 
(falls Du das auch noch nicht gehört hast, die hierzulande verwendeten 
ISDN-Systeme) im System 55(v) genutzt wurde:

https://de.wikipedia.org/wiki/Edelmetallkontakt-Motor-Drehw%C3%A4hler

Ob S. schrieb:
> RSM

https://de.wikipedia.org/wiki/Ruf-_und_Signalmaschine

Ob S. schrieb:
> Mir ist allerdings auch damit noch nicht
> klar, warum der Edelmetallkontakt-Drehwähler einen Einfluß auf die
> Frequenz des Besetztzeichens hatte. Das wurde doch sicher nicht dadurch
> generiert, dass da irgendeine Walze mit 450rpm rotiert und einen
> Edelmetallkontakt betätigt hat.

Du willst zwar ohnehin nur stänkern, aber ich erkläre es Dir trotzdem 
gerne, lieber "c-hater":

Ich sprach nicht von tonerzeugenden Wählern, sondern von der EMD-Zeit, 
als noch Vermittlungsstellen mit EMD-Technik im Einsatz waren, die eine 
solche RSM hatten. Die damaligen Hörtöne waren etwas höher als die 
heutigen und hatten z.T. auch andere Timings, das Besetztzeichen war 
z.B. noch kein "böööp-böööp-böööp", sondern eher ein "tüt-tüt-tüt".

Noch mehr historische Telefontechnik, für Dich verständlich verpackt:

https://www.youtube.com/watch?v=Qq5h9ZL78S8

von R. L. (roland123)


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Ob S. schrieb:
> Mir ist allerdings auch damit noch nicht
> klar, warum der Edelmetallkontakt-Drehwähler einen Einfluß auf die
> Frequenz des Besetztzeichens hatte.

er hatte keinen Einfluss, das ist eine Zeitangabe:

Ob S. schrieb:
> in der EMD-Zeit

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald W. schrieb:
> Ob S. schrieb:
>
>> Mir ist allerdings auch damit noch nicht
>> klar, warum der Edelmetallkontakt-Drehwähler einen Einfluß auf die
>> Frequenz des Besetztzeichens hatte.
>
> Für die Töne war ja auch nicht der EMD, sondern die RSM zuständig.

Ah ja. Das mag für Posthörnchen ja geradezu selbsterklärend sein.

Für mich stellt sich aber die Frage: wenn es nur zu "EMD-Zeiten" so war, 
warum spielt dann das RSM eigentlich die entscheidende Rolle. Ich würde 
jetzt mal deduzieren: weil es nur zu "EMD-Zeiten" überhaupt RSMs gab. 
Richtig?

von R. L. (roland123)


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Ob S. schrieb:
> weil es nur zu "EMD-Zeiten" überhaupt RSMs gab.
> Richtig?

nein,
 RSM gab es schon lange vorher

von Hmmm (hmmm)


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Ob S. schrieb:
> Ah ja. Das mag für Posthörnchen ja geradezu selbsterklärend sein.

Ich bin und war übrigens keines, falls Du das implizieren willst. Aber 
in einem technischen Forum ist mit fachbezogenen Abkürzungen zu rechnen, 
ggf. kann man einfach ohne Dein affiges Verhalten nachfragen oder Google 
bemühen, "Telefon EMD" und "Telefon RSM" liefern das Gewünschte.

Ob S. schrieb:
> Für mich stellt sich aber die Frage: wenn es nur zu "EMD-Zeiten" so war,
> warum spielt dann das RSM eigentlich die entscheidende Rolle.

Zum einen gab es damals anders definierte Hörtöne, zum anderen hatte 
eine elektromechanisch arbeitende RSM nicht die Präzision der späteren 
digitalen Technik, so dass es passieren konnte, dass unterschiedliche 
RSM auch unterschiedlich klangen.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Hmmm schrieb:

> https://de.wikipedia.org/wiki/Edelmetallkontakt-Motor-Drehw%C3%A4hler
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ruf-_und_Signalmaschine

Ja, wenn solche Akronyme erst mal aufgelöst sind, ist es natürlich 
leicht, Informationen dazu zu finden.

Deswegen sollte man sich vielleicht auch gelegentlich mal fragen, ob die 
exzessive Verwendung von Akronymen, die nur in einem sehr engen Bereich 
"üblich" sind, wirklich das Gelbe vom Ei ist. Wenn man von anderen 
Leuten verstanden werden will...

von Manfred P. (pruckelfred)


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Gerd E. schrieb:
> Du könntest Deinen rumliegenden RasPi nehmen und dort ein Asterisk
> installieren.

Und wo nimmt der tolle Asterix die physiklische a/b-Schnittstelle her?

Wer klassische Telefonsysteme kennt, bekommt direkt akuten 
Brechdurchfall, diese Asterisk-Bastelei zu konfigurieren.

Hmmm schrieb:
> Im Deinem Kopf schwirrt vermutlich der Kammerton a herum.
> Aktueller T-Standard ist 425Hz (+- 10%), in der EMD-Zeit offiziell
> 450Hz, abhängig von der jeweiligen RSM eher etwas darüber.

Schön, nur gibt es diesen Standard eigentlich nicht mehr, seit man über 
diverse Anbieter IP-foniert oder eine interne Anlage hat. Ich habe mir 
etwas dabei gedacht:

Manfred P. schrieb:
> Nachmessen, das dürften um 400 Hz sein, aber nicht jede Telefonanlage
> hält diese tatsächlich ein.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Norbert schrieb:
> Am einfachsten und billigsten Handy kann man ins Telefonbuch die
> Ruf.-Nr. und ein p als Pause, sowie die PIN für das zu Schaltende Relais
> eingeben

Aber zum Anrufen musst du auch entsperren...

Am billigsten Smartphone kannst du auch eine App installieren welche 
direkt auf dem Sperrbildschirm oder auf dem Homescreen entsprechende 
Knöpfe einblendet. Oder dich in den Sprachassistenten einklinken, dann 
kannst du es per "Hey Google" bedienen ganz ohne Knöpfe. Oder eine 
Bluetooth Fernbedienung/ Bluetooth Tag nutzen welches mit einem 
physischen Knopf die Aktion auslöst. Oder Doppelklick auf den 
Power-Button deine App starten lassen. Oder mit Arduino und 
Mobilfunk-Modul eine Steuerung mit physischen Knöpfen bauen. Gibt's 
keine Smarthome-Systeme die das fix und fertig bieten?

Wenn die Alternative darin besteht, mit Relaistechnik ein 0.5m weiter 
per vollintegrierter Digitaltechnik erzeugtes Analogsignal 
auszuwerten...

Norbert schrieb:
> Das funktioniert auch während der Fahrt.

Handy am Steuer, tss...

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Manfred P. schrieb:
>> Du könntest Deinen rumliegenden RasPi nehmen und dort ein Asterisk
>> installieren.
>
> Und wo nimmt der tolle Asterix die physiklische a/b-Schnittstelle her?

Das braucht er gar nicht, denn wie du schon selbst schreibst:

> Schön, nur gibt es diesen Standard eigentlich nicht mehr, seit man über
> diverse Anbieter IP-foniert oder eine interne Anlage hat.

Du bindest das Asterisk entweder über Ethernet als SIP-Nebenstelle an 
Deiner internen Anlage, Fritzbox, wasaucheimmer an, oder verbindest es 
direkt per SIP mit Deinem Account bei Deinem Telefonanbieter.

von Norbert (maxzwo)


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Eine Anmerkung zum Stichwort Smartphone:
Warum muss denn das ganze Leben vom Smartphone bestimmt werden? Muss man 
Google und Alexa alles interne mitteilen? Es gibt noch Menschen, die das 
Smartphone nicht benützen. Warum nicht nur einfach und simpel? Grund 
meines Experiments ist es, das Smartphone beiseite zu schaffen. Man 
sollte sich die Arbeit einfacher machen, statt komplizierter.

Beitrag #7829322 wurde vom Autor gelöscht.
von Matthias S. (dachs)


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Norbert schrieb:
> Wie beende ich die Verbindung?

Du sendest "9999" und das wird als "Beenden" verarbeitet.

von Michael B. (laberkopp)


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Norbert schrieb:
> Smartphone bestimmt werden? Muss man Google und Alexa alles interne
> mitteilen?

Alexa ist nicht smartphone-basiert.

> Es gibt noch Menschen, die das Smartphone nicht benützen.

Arme Teufel.

> Warum nicht nur einfach und simpel?

Weil die Menschen sich das Leben einfach machen.
Unterwegs Navi ? Smartphone. Wörterbuch ? Smartphone. Kamera ? 
Smartphone. Einkaufszettel ? Smartphone. Bankkarte ? Smartphone. Walkman 
? Smartphone. Nintendo ? Smartphone. Pilzbestimmung ? Smartphone. 
Preisvergleich ? Smartphone. Ach, und telefonieren kann man damit auch.

> Grund meines Experiments ist es, das
> Smartphone beiseite zu schaffen. Man sollte sich die Arbeit einfacher
> machen, statt komplizierter.

Du machst es dir extra kompliziert. Siehe diesen thread.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Norbert schrieb:
> Wie beende ich die Verbindung?

Mit einem Timer, der ein paar Sekunden nach dem letzten DTMF Signal 
auslöst.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Norbert schrieb:
> Warum muss denn das ganze Leben vom Smartphone bestimmt werden?

Muss nicht, aber es hat sich als praktisches Werkzeug für vieles 
entpuppt. So auch der PC am Arbeitsplatz im Büro. Why not?

> Man sollte sich die Arbeit einfacher machen, statt komplizierter.

Wenn ich mein Smartphone weg lassen würde, müsste ich wieder die 
hässliche Gürteltasche der 90er Jahre anlegen. Darin wäre:

- Mobiltelefon oder Pager
- Notizblock
- Kalender-Büchlein
- Musik-Player
- Foto-Kamera
- kleine Taschenlampe
- Passwort-Liste

Manchmal müsste ich dazu noch einen Stadtplan oder eine größere 
Straßenkarte mit nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias S. schrieb:
> Du sendest "9999" und das wird als "Beenden" verarbeitet.

Oder einfach ein '#' oder '*'. 5 Sekunden oder so später legt die Kiste 
auf.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Norbert schrieb:
> Grund meines Experiments ist es, das Smartphone beiseite zu schaffen

Und was benutzt du stattdessen? Ein modernes "Dumbphone" à la Nokia 105? 
Da kannst du die Steuerung immer noch über eine Web-App oder auch SMS 
machen. Ist halt lästiger...

Die Idee, Dinge möglichst einfach zu machen, macht sie am Ende wieder 
komplizierter. Relais-Technik? Analoge DTMF-Auswertung? Anrufe als 
Datenübermittlung? Bei einem Smartphone kannst du eine beliebig 
komfortable Bedienung einrichten. Bei Signalisierung per Internet ist 
die Auswertung zuhause extrem simpel dank ESP32 & Co.

Der einzige Nachteil vom Smartphone ist, dass es ein paar Euros teurer 
ist. Ungewünschte Funktionen brauchst du ja einfach nicht benutzen.

Ansonsten eben: Statt Smartphone einen Arduino mit Mobilfunk-Shield, ein 
paar Zeilen Code, physische Taster dran, fertig. Kann man sogar im Auto 
benutzen weil kein Display nötig.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

> Und wo nimmt der tolle Asterix die physiklische a/b-Schnittstelle her?

Er fragt den Obelix.

von H. H. (hhinz)


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Harald W. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>
>> Und wo nimmt der tolle Asterix die physiklische a/b-Schnittstelle her?
>
> Er fragt den Obelix.

Cétautomatix

von Hmmm (hmmm)


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Manfred P. schrieb:
> Wer klassische Telefonsysteme kennt, bekommt direkt akuten
> Brechdurchfall, diese Asterisk-Bastelei zu konfigurieren.

Die Extension-Sprache ist nicht wirklich schön, aber dafür bist Du 
flexibler als mit jeder klassischen Anlage.

Davon abgesehen ist Asterisk explizit keine fertige Telefonanlage, 
sondern ein Framework, mit dem man unter anderem eine solche bauen kann. 
Ein Beispiel dafür ist FreePBX.

Manfred P. schrieb:
> Schön, nur gibt es diesen Standard eigentlich nicht mehr, seit man über
> diverse Anbieter IP-foniert oder eine interne Anlage hat.

Wenn Deine Geräte kein SIP 183 (Session Progress, SIP-Äquivalent zu 
Progress Indicator 0x08 in Q.931) kennen, gibt's natürlich immer nur 
lokale Hörtöne.

Die deutschen Anbieter liefern i.d.R. deutsche Hörtöne, und da kommt 
dann wieder 1TR110 (oder die entsprechende ETSI-Grundlage) ins Spiel.

Aber eine Hörton-Erkennung ist meines Erachtens veralteter Murks. 
Entweder löst man das digital, indem man direkt SIP spricht, oder man 
arbeitet mit einem Timeout, wie von Stefan vorgeschlagen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Hmmm schrieb:
>> Wer klassische Telefonsysteme kennt, bekommt direkt akuten
>> Brechdurchfall, diese Asterisk-Bastelei zu konfigurieren.
> Die Extension-Sprache ist nicht wirklich schön, aber dafür bist Du
> flexibler als mit jeder klassischen Anlage.
>
> Davon abgesehen ist Asterisk explizit keine fertige Telefonanlage,
> sondern ein Framework, mit dem man unter anderem eine solche bauen kann.

Ich kenne Asterisk nur von kommerziellen Systemen wie Astimax oder 
Innovaphone. Die Konfiguration von Astimax empfand ich als katastrophal, 
bei Innovaphone merkt man, dass dort ehemalige Teleföner beteiligt sind.

Hmmm schrieb:
> Aber eine Hörton-Erkennung ist meines Erachtens veralteter Murks.

Das mag so sein. Fakt ist nun mal, dass Norbert eine analoge a/b hat:

Norbert schrieb:
> Ein Print-Relais
> spricht an, wenn das Rufsignal an der a/b Ader akommt.

Damit sind hier alle schlauen Antworten mit IP am Thema vorbei .

Egal wie, a/b-Schnittstellen gibt es noch immer, sogar an den 
Fritz!-Boxen, Telekom Digitalisierungsbox oder meiner be.IP plus.

Ich muß die Tage uralte Unterlagen umgraben, ob ich meine 
Hörtonerkennung mit NE567 darstellbar dokumentiert habe.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Manfred P. schrieb:
> Egal wie, a/b-Schnittstellen gibt es noch immer, sogar an den
> Fritz!-Boxen, Telekom Digitalisierungsbox oder meiner be.IP plus.

Ja, aber diese Boxen haben auch WiFi, welches mal sehr simpel mit einem 
ESP32 nutzen kann - ganz ohne analoge Relaistechnik - und belegt dann 
nichtmal einen Stecker an der Box.

Dass man irgendwo nur eine a/b Schnittstelle hat ohne sonstige 
Möglichkeit zur IP-Kommunikation ist sehr exotisch, zumindest mal in 
Privathaushalten in Deutschland.

von Joachim B. (jar)


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Niklas G. schrieb:
> Dass man irgendwo nur eine a/b Schnittstelle hat ohne sonstige
> Möglichkeit zur IP-Kommunikation ist sehr exotisch, zumindest mal in
> Privathaushalten in Deutschland.

finde ich nicht, viele Altkunden ohne Computer und DSL bekommen die a/b 
Schnittstelle frei DSLAM von der Straße statt VST
https://de.wikipedia.org/wiki/Vermittlungsstelle

Edit Typo

: Bearbeitet durch User
von Norbert (maxzwo)


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Lieber Manfred P. (puckelfred), du hast es auf den Punkt gebracht. So 
ist es: Ich habe Router, IP Anschluß, Auerswald-Anlage, usw. Alle die 
genannten Anschlüsse sind vorhanden. In diesem Forum habe ich das Thema 
"Besetzt-Ton erkennen" eröffnet. Was hat sich in diesen Beiträgen 
ergeben? Eine Meinungsumpolung zu gunsten der Smartphone und eine 
Erniedrigung derer, die eine andere Technik benützen, als die gerade 
Aktuellste. Nur wenige User haben hier themabezogen und sachlich 
geantwortet. An jene Menschen, die meine Frage respektieren tausend Dank 
und Hochachtung. Ich weiß, daß direkt am IP-Anschluß keine analoge 
Technik vorliegt. Wenn ich das nicht wüßte, würde ich auch nicht mit 
DTMF und Elektrobauteilen experimentieren. Der Normalverbraucher würde 
im Laden etwas fertiges kaufen. Und das möchte ich nicht. Hier geht es 
darum, selbst etwas zu bauen; auch wenn es nur ein Experiment für 
Eigengebrauch bleibt. Manfred vielen Dank an dich.

von Norbert (maxzwo)


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Noch ein Wort zu all denen, die meine analoge Technik zum "k****n" 
finden: Mit IP-Anschluß, bzw. verfügbaren LAN oder gar WLAN kann mit 
einem Shelly oder Routenbeck LAN-Relais oder gleichartige von Siemens, 
usw. ohne irgendwelche Schaltungen zu bauen auch geschaltet werden. Und 
diese Relais gibt es auch für Hutschienen-Montage. Alles habe ich 
vorliegen, alles das habe ich schon irgendwo verbaut. Nun möchte jemand 
aus dem Freundeskreis aus triftigen Gründen über einen Telefon-Anruf und 
DTMF schalten. Und genau das ist in meinem Thread das Thema.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Damit sind hier alle schlauen Antworten mit IP am Thema vorbei .

Wenn man krampfhaft versucht, ein Problem mit analoger Technik zu lösen, 
das sich mit nur ein paar Zeilen Software lösen ließen, dann muss man 
halt auch den ganzen Gerätepark weiterbetreiben und am Leben erhalten.

Die Nutzung von SIP hat übrigens nichts, überhaupt gar nichts damit zu 
tun, wie die Gegenseite mit dem Kram kommuniziert - das kann genausogut 
ein W48 sein wie ein Smartphone.

Dieser Teil des Ansatzes, hier Sprachtelephonie zu verwenden, ist ja 
durchaus verfolgenswert (seitdem zumindest Inlandtelephonie auch 
meistens keine weiteren Kosten verursacht), aber der Teil, die 
Informationsauswertung in Hardware zu erledigen, ist ... halt eine Form 
des Altersstarrsinnes.

"Das haben wir schon immer so gemacht, da könnte ja jeder kommen etc. 
pp."

Merkwürdigerweise des öfteren bei älteren Telekomikern oder Posthörnchen 
zu erkennen.

von Norbert (der_norbert)


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Microcontroller-Board: 4€
Goertzel: kostenlos
Geschwindigkeit: Bei drei bins -> 25 komplette Berechnungen pro Sekunde
Aufwand: Weniger als 30 Zeilen µPy-Code

Fettich…

von Harald W. (wilhelms)


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Norbert schrieb:

> Microcontroller-Board: 4€
> Goertzel: kostenlos
> Geschwindigkeit: Bei drei bins -> 25 komplette Berechnungen pro Sekunde
> Aufwand: Weniger als 30 Zeilen µPy-Code
>
> Fettich…

Einarbeitungszeit in µC-Programmierung: Ein Viertel Jahr?

von Norbert (der_norbert)


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Harald W. schrieb:
> Einarbeitungszeit in µC-Programmierung: Ein Viertel Jahr?

Da zitier' ich mich mal selbst:
> Aufwand: Weniger als 30 Zeilen µPy-Code

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Manfred P. schrieb:
> Ich muß die Tage uralte Unterlagen umgraben, ob ich meine
> Hörtonerkennung mit NE567 darstellbar dokumentiert habe.

Wie erwartet, habe ich eine Skizze von 2002, aber nachbaufähig für den 
TO ist das so nicht. Zumindest sieht man, wie ich den NE567 beschaltet 
habe.

Da ist noch mehr drumherum und noch immer in Betrieb.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Manfred P. schrieb:

> Wie erwartet, habe ich eine Skizze von 2002, aber nachbaufähig für den
> TO ist das so nicht. Zumindest sieht man, wie ich den NE567 beschaltet
> habe.

Und was man außerdem sofort sieht: Eine µC-Lösung senkt den 
Hardware-Aufwand sehr drastisch. OK, man muss aber halt programmieren 
können.

Genau deswegen hatte ich hier:

Beitrag "Re: Telefon Besetzt-Ton Zeichen erkennen, bzw. auswerten"

den TO danach gefragt, da er ja selber in Richtung einer µC-Lösung 
gedacht hatte. Geäußert hat er sich dann zu seinen 
Programmierfähigkeiten allerdings nicht...

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ob S. schrieb:
>> Wie erwartet, habe ich eine Skizze von 2002, aber nachbaufähig für den
>> TO ist das so nicht. Zumindest sieht man, wie ich den NE567 beschaltet
>> habe.
>
> Und was man außerdem sofort sieht: Eine µC-Lösung senkt den
> Hardware-Aufwand sehr drastisch. OK, man muss aber halt programmieren
> können.

Kann man drüber streiten, ich würde auch heute noch den Tondecoder NE567 
einsetzen. Ich kann aber nicht mehr nachvollziehen, was ich damals als 
Peripherie um den herum gebaut habe, da würde ich einem Arduino anbauen.

Frage mich bitte nicht, warum, ein kleines µC-Board mit dem Motorola 
68HC805 hätte ich schon damals gehabt.

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